Ich sage mal so: Jüngere Leute, unabhängig von der Generationenzugehörigkeit, haben noch mehr Lebensarbeitszeit vor sich und können es sich noch eher leisten, im Zweifelsfall umzusatteln, als wenn sie bereits 20 Jahre im Berufsleben sind und/oder private Verpflichtungen haben.
Mit Mitte 40 sich noch einmal neu zu orientieren ist eine andere Herausforderung als mit Mitte 20.
Und dennoch berichteten zuletzt viele junge Leute (insbesondere mit akademischem Hintergrund), dass sie sich mit dem Eintritt ins Berufsleben schwer tun, da die Arbeitgeber (m/w/d) hohe Erwartungen haben, die sie als Berufseinsteiger (noch) nicht erfüllen können. Und weil sie feststellen, dass der medial stark präsente Fachkräftemangel nicht branchenübergreifend, sondern auf einzelne Branchen (die "im Volksmund" mit vermeintlich schlechten Arbeitsbedingungen verbunden werden) beschränkt ist. Da der Lehrberuf innerhalb des öffentlichen Dienstes stattfindet, lassen sich die Erkenntnisse von Absolventen (m/w/d) mit Ziel einer Beschäftigung innerhalb der Privatwirtschaft nur bedingt hierauf anwenden.
Grundsätzlich genießt der Lehrberuf bei jungen Menschen immer noch hohe Beliebtheit, aber es gibt zwei Punkte, die auch viele ältere Lehrkräfte am Beruf stören, die aber im Zweifel eher Mangels Alternativen ausharren:
1. Schüler (m/w/d), die den Unterricht stören und
2. Eltern (m/w/d), die meinen, es besser zu wissen als die ausgebildete Lehrkraft.
Diese Punkte lassen sich erst dann entkräften, wenn konsequent (unter Unterstützung der Schulleitung und mit Rückendeckung des Kollegiums) gegen Unterrichtsstörungen vorgegangen wird, und wenn die Rechtsprechung wieder zulässt, dass pädagogische Entscheidungen innerhalb der Bildungsbiographie junger Menschen von pädagogischem Fachpersonal (nicht von den Eltern) entschieden und nur von den Eltern ausgeführt werden.