Das hängt von der Erfahrung als Lehrkraft und der jeweiligen Schulform ab. Zumindest in den ersten Jahren musst du ja schon dir grob überlegen, welche Arbeitsphasen die 4. Stunde am kommende Mittwoch haben soll und welches Material dafür benötigt wird.
Beiträge von Gymshark
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Ich sehe zwei ganz grundsätzliche Unterschiede zwischen der Arbeit als Lehrkraft und der Arbeit in einem Bürojob:
1. Im Bürosetting kommt es auch mal zu zwischenmenschlichen Differenzen - was sich nicht vermeiden lässt, wenn man beruflich in irgendeiner Art und Weise mit Menschen (seien es Kollegen, Kunden oder Vorgesetzte) zu tun hat - aber du bist in der Regel umgeben von Erwachsenen, die wissen, wie man sich gegenüber und in Anwesenheit von Menschen zu verhalten hat. Kinder und Jugendliche sind, je nach Entwicklungsstand und bisheriger Sozialisierung, oft noch nicht so weit und müssen dies erst noch lernen. Um eine angenehme Lern- und Arbeitsatmosphäre zu ermöglichen, kommt man als Lehrkraft um ein auf die Bedürfnisse der Lerngruppe angepasstes Classroom Management nicht herum. Womöglich erwischst du auch mal eine Chaostruppe, bei der du die Aufgabe hättest, sie am Ende soweit zu kriegen, dass du sie auf die Menschheit loslassen kannst. Um durchgängig Herr der Lage zu bleiben, musst du sehr aufmerksam sein und bei jedem Fehlverhalten zeitnah, angemessen und nachhaltig eingreifen, um zu vermeiden, dass binnen Sekunden ein nicht mehr kontrollierbares Lauffeuer entsteht. Das muss man können und aber auch wollen.
2. Im Bürosetting kann man auch einfach mal berieseln lassen. Man kommt unvorbereitet hin und schaut, was der Tag so an Aufgaben mit sich bringt und man geht dann mit dem Fluss. Wenn du nicht gerade ein Improvisationstalent bist, wird es nur wenige Augenblicke im Lehreralltag geben, bei denen du wirklich total unvorbereitet in die Klasse kommst und wartest, dass die Impulse von außen schon kommen. Du bist konsequent in der aktiven Position: Du musst jede Unterrichtsstunde vorbereiten und bist dann auch in der Stunde selbst derjenige, der alles lenkt. Ich habe es an anderer Stelle mal damit verglichen, dass man als Lehrer Entertainer ist und praktisch jeden Tag ein Bühnenprogramm für seine Show entwerfen muss. Auch das muss man können und wollen.
Alles Andere kann man lernen, aber bei den zwei Punkten solltest du dich selbst fragen, ob du der Typ Mensch bist, dem beides nichts ausmacht oder sogar entgegen kommt, weil es zu deiner Persönlichkeit passt.
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Habt ihr auch Kollegen, die (freiwillig) länger machen?
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hmmm...
In deinen Fächern und an deiner Schulform auch?Sek I durchaus. In der Sek II ist in Mathematik das Mittelfeld etwas ausgedünnter.
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Wie ist hier das Feedback von den leistungsstarken Schülern hierzu an euch? Sie merken doch auch, dass da irgendwas nicht läuft wie es laufen sollte.
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Die durchschnittliche Klassenarbeit/Klausur fällt irgendwie vom Schnitt her im befriedigenden Bereich aus, Stichwort Gaußsche Normalverteilung. Die Voraussetzung hierfür ist, dass die Schüler das Vorwissen, die Leistungsbereitschaft und auch -fähigkeit mitbringen, um theoretisch überhaupt erst in der Lage zu sein, den zu vermittelnden Stoff erfassen zu können. Daran scheitert es bereits oft schon, siehe Plattyplus' Ausführungen aus dem berufsbildenden Bereich.
Die Schüler sind sich irgendwie bewusst, dass es nicht so läuft wie es eigentlich laufen sollte, finden aber von selbst keinen Weg, ihre Situation zu ändern, was einerseits an einem gestörten Selbstbild und anderersits einer schulischen Konstellation, in der Lerntempo und -inhalte von außen vorgegeben werden und daher von ihnen nicht aktiv gesteuert werden können (außer sie entscheiden sich, die Schulform zu wechseln, was wiederum voraussetzen würde, ihr Selbstbild würde ihnen diese Erkenntnis erlauben), liegt.
Wir haben nun einmal den staatlichen Auftrag, so zu tun, als ob bestimmtes Vorwissen vorhanden wäre, und die Inhalte und die Kompetenzen zu vermitteln und zu bewerten, die die Curricula vorsehen. Dass keiner so sadistisch veranlagt ist, gerne reihenweise 5en und 6en zu vergeben, ist klar, aber wir können nur die Leistung bewerten, die die Schüler auch zu zeigen bereit sind, und wenn wir behaupten können, dass der vorangegangene Unterricht didaktisch sinnvoll aufbereitet war und die Prüfung die gängigen Testkriterien erfüllt, gibt es keinen Grund, bei der Vergabe einer schlechten Note ein schlechtes Gewissen zu haben.
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Wenn jemand explizit im Umfeld Schule nicht mehr arbeiten kann, und hierzu gibt es durchaus nachvollziehbare Gründe, kann dennoch eine Tätigkeit im außerschulischen Bereich, ggf. in Kombination mit einer Weiterbildung, möglich sein. Das ist aber ein Punkt, ab dem ein Arzt besser qualifiziert ist, um zu diagnostizieren, was dem Patienten geistig/körperlich zuzumuten ist und was nicht.
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Älter zu werden, ist erst einmal etwas Positives, da man so mehr Zeit hat, sich zu entfalten. Für das Gesundheitssystem wäre es problematisch, wenn einfach nur der Zeitraum, in dem verstärkt medizinische Unterstützung benötigt wird, verlängert werden würde. Was jedoch vielmehr das Ziel sein sollte, ist, diesen Zeitraum möglichst weit nach hinten zu verschieben, sprich so lange wie möglich gesund zu leben. Und dafür ist es wichtig, früh und konsequent Präventation zu betreiben. Es ist anstrengend für den Körper, sich 80, 90 oder 100 Jahre lang am Laufen zu halten. Man kann dem Körper dabei helfen, indem man mögliche Verschleißfaktoren eliminiert, zumindest stark reduziert oder durch gesundheitsfördernde Maßen regelmäßig kompensiert. Im Leben gibt es auf nichts eine Garantie, aber wer das ganze Programm früh anfängt und konsequent durchführt, reduziert das Eintrittsrisiko von gesundheitsbedingten Einschränkungen massivst. Es ist unglaublich, wie viele Menschen der Fehlvorstellung unterliegen, dass ihr körperlicher Zustand "halt so ist wie er ist" und dabei gleichzeitig unterschätzen, wie hoch der Einfluss ihrer tagtäglichen Entscheidungen hierauf eigentlich ist.
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Ilse2 : Es gibt Menschen, die von Geburt an oder durch fremdes Einwirken gesundheitlich eingeschränkt sind. Dass diese Menschen vermehrt ärztliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen müssen, ist verständlich und dass muss unser System auch leisten können.
Gleichzeitig wird unser Gesundheitssystem durch vermeidbare Erkrankungen und Verletzungen unnötig belastet. Ich habe es schon einmal in Bezug auf Pflegebedürftigkeit hier im Forum geschrieben: Gäbe es mehr Aufklärung bzgl. Prävention und würden mehr Menschen bereits in jungen Jahren konsequent einen gesunden Lebensstil pflegen (das heißt: Ernährung, körperliche Aktivität, geistige Stimulanz, Erholung) , würde die Wahrscheinlichkeit auf Pflegebedürftigkeit im Alter deutlich (!) sinken und wenn, dann würde sie zumindest später einsetzen.
Es geht nicht darum, dass keiner mehr krank oder verletzt sein darf, aber viele medizinische Behandlungen wären schlicht nicht nötig, wenn wir als Gesellschaft uns mehr am Riemen reißen würden.
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Ich bin selbst als Privatpatient von folgenden Praxen abgelehnt worden: Zahnarzt vor Ort, Frauenarzt in der Nähe, Kinderarzt in der Nähe. Letztere beiden gibt/ gab es vor Ort nicht.
Hier im Ort beschweren sich übrigens sehr viele Menschen über die Hausarztpraxis, zu lange Wartezeiten, schlecht erreichbar und so weiter. Allerdings nimmt diese Praxis bislang noch alle Patienten auf, sucht dringend Personal und stellt inzwischen ohne Pause die Versorgung von vielen 1000 Menschen sicher.
Vielleicht ist auch eines der Probleme, dass die Deutschen insgesamt zu viel und zu oft zum Arzt gehen. Gab es nicht eine Studie, dass die Deutsche derzeit deutlich öfter ärztliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen als früher? Vielleicht würden die Ärzte besser mit der Patientenversorgung vorankommen, wenn jeder Einzelne für sich schon einmal schaut, dass er (m/w/d) durch einen gesunden Lebensstil bereits möglichst wenig medizinische Unterstützung benötigt.
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Mal ganz hart formuliert: Wer auf dem Gymnasium nicht selbst auf die Idee kommt, woran nicht ausreichende Leistungen liegen könnten und hierfür extra einen Förderplan benötigt, ist womöglich an der falschen Schulform.
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Ich finde, es wurde genug am Vorhaben der Threaderstellerin kritisiert. Ich verstehe, dass man sich als "klassisch" ausgebildete Lehrkraft komisch vorkommt, wenn jemand ohne pädagogische Vorbildung vorschlägt, den Beruf genauso kompetent durchführen zu können, würde aber gerne die Threaderstellerin insofern schützen, dass die Bildungspolitik hier auch einige Fehler in der Kommunikation in den letzten Jahren machte, sodass die Idee aufkam, dass es nur irgendwie darum geht, irgendwelche humanen Ressourcen, völlig unabhängig ihrer formalen Qualifikation, vor die Klassen zu stellen und dann passt schon alles. Und mit dem Hintergrund ist es nur allzu verständlich, wenn der Eine oder Andere sich dann denkt "Hey, aktuell werden Lehrer gesucht und die Eintrittsvoraussetzungen sind aktuell niedrig. Könnte der Job auch etwas für mich sein?".
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Es kommt immer darauf an, mit welchem Ziel du Differenzierung betreiben möchtest. Leistungsdifferenzierung nach unten wird an Gymnasien nicht stattfinden, da das einfach dem Grundverständnis dieser Schulform widerspricht. Am Anfang der Sek I und dann am Anfang der Sek II werden mit den Schülern Lernmethoden besprochen, die sie verwenden können, vor allem, wenn sie merken, dass ihnen das eine oder andere Thema doch nicht so leicht fällt. Im Gymnasialbereich wird aber in solchen Fällen mehr Selbstinitiative der Schüler erwartet als z.B. im Real-/Mittelschulbereich.
Da das Gymnasium bereits die höchste Schulform im Sekundarbereich ist, differenzieren wir auch nach oben. Hochbegabte Schüler bearbeiten Sternchenaufgaben, erhalten Knobel- oder Känguruwettbewerbsaufgaben. Im Leistungskurs dürfen sich die besonders fitten Schüler auch mal an einer Aufgabe aus einer Anfängervorlesung aus dem Studium versuchen. Die Prüfungen selbst sind für alle Schüler gleich.
Ich habe keinen Muttersprachler im Unterricht, aber hier ist es oft der Fall, dass die schriftlichen den mündlichen Kompetenzen (etwas) hinterherhinken. Hier würde ich, hätte ich einen solchen Schüler (m/w/d), vor allem in den ersten 3 Lernjahren, verstärkt Schreibanlässe anbieten. Und auch hier wären die Klassenarbeiten aber die gleichen.
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Das Leistungsspektrum ist an Gymnasien geringer und ja, im Zentrum steht für alle Schüler die Erreichung der Klassenziele. Differenzierung wird vor allem dann benötigt, wenn Schüler ins Neurodiversitätsspektrum fallen, hochbegabt oder z.B, im Fremdsprachenbereich muttersprachlich vorgeprägt sind. Diese Differenzierung nimmt aber zweifelsfrei nicht den Umfang der Differenzierung an anderen Schulformen, insbesondere Grundschule, ein, da sind wir uns sicher einig.
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Wir hatten das hier schonmal: Was würdest du machen, wenn dein Haus und Grund, das du evtl besitzt, jetzt auf von Russland kontrolliertem Boden wäre? Würdest du sagen: Pech für mich? Oder was?
Vorab, ich betrachte das Ganze rein aus Putins Sicht.
Welchen Vorteil hätte er davon, wenn er jetzt alle von Kapa dargelegten Aktionen durchführen würde? Er ist ein egoistischer, machtbesessener 70-jähriger Mann, der keine Strafverfolgung zu fürchten hat und von seinem Gefolge bedingungslos beschützt wird.
Das einzige Lose-Szenario (=Gesichtsverlust) wäre es für ihn, seine Leute abziehen zu lassen und die Kinder freizugeben. Dann müsste er indirekt einen Fehler zugeben und als ob sich ein Putin diese Blöße geben würde.
Bei allem Anderen, so wird er es sich zumindest schönreden, hat er am Ende gewonnen, selbst wenn auf "seiner" Seite (Seine körperliche Unversehrtheit ist ihm heilig und die seiner Bürger egal.) die personellen Verluste signifikant waren.
Krass heruntergebrochen: Er ist alt und will in ein paar Jahren mit dem Wissen sterben, dass er ein Nationalheld sei (Konjunktiv!) und ihm sein Land auf ewige Zeiten dankbar sein werde (Konjunktiv!).
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Ich habe den Eindruck, seit Corona seltener krank zu sein. Kann aber auch einfach eine zufällige Korrelation sein.
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In den Aufgaben ist sehr viel Aufgabenbereich 2 und 3 enthalten. An sich durchaus anspruchsvollere Aufgabenformate, die ein Schüler (m/w/d), der ans Gymnasium übertreten möchte, beherrschen sollte und ich finde gut, dass alle alle mathematischen Inhaltsfelder abgedeckt werden und nicht nur Arithmetik. 45 Minuten halte ich selbst für mathematisch fitte Schüler für diesen Umfang zu knapp. Bei Aufgabe 3 hätte ich nicht gewusst, ob sie sich auf Nummer 2 bezieht oder ob sich die Schüler irgendwelche Zahlen ausdenken dürften. Aufgabe 15 kann man durch Probieren lösen, aber wenn eh schon Zeitdruck herrscht, finde ich eine solche Aufgabe ungeeignet. Das kann man eher im freien Arbeiten einsetzen, um zu prüfen, ob die Schüler von selbst auf eine Art Rechnen mit Variablen kommen.
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