Beiträge von Gymshark

    Nicht jeder möchte eine Führungsposition, da schlichtweg nicht jeder führen möchte. Viele Menschen bevorzugen es, im Job geführt zu werden, und in der aktuellen Wirtschaftslage ist es sogar schwieriger, geführtes als führendes Personal zu finden. Aus meinem Bekanntenkreis, die teilweise in der freien Wirtschaft arbeiten, weiß ich, dass es schwieriger ist, eine Stelle "an der Basis" neu zu besetzen als eine Team- oder Abteilungsleiterposition.


    Die Jobwahl folgt verschiedenen Kriterien. Die Einen orientieren sich hier sehr nach finanziellen Möglichkeiten, Andere nach inhaltlichem Interesse, Dritte nach Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt oder Vierte orientieren sich an Familie und Freunden.

    nihilist : Ich finde es nicht schlimm, wenn Ponyhofgeschichten als (Zitat!) "Mädchenkram" beworben werden, da Mädchen zwischen sagen wir mal 6 und 12 Jahren schlichtweg die Hauptzielgruppe dieser Belletristik sind. Den problematischeren Teil finde ich eher, dass, was du korrekt angesprochen hast, es ein Teil unserer Bevölkerung immer noch für "minderwertig" hält, wenn sich Jungen für klassische Mädchenthemen interessieren.

    Wir sollten uns nicht als Gesellschaft daran abstrampeln, auf Krampf die Ponyhofgeschichte geschlechtslos zu machen, sondern eher dafür sorgen, dass Ben nicht ausgelacht wird, wenn er zur Ponyhofgeschichte greift, sondern dass diese Entscheidung genauso legitim ist wie Mehmets Griff zum Krimi und Jonas' Griff zur Dinogeschichte. Dann spielt am Ende übrigens auch keine Rolle mehr, ob der Einband weiterhin rosa ist.

    nihilist : Es wird doch niemandem etwas verwehrt, wenn man erst einmal danach geht, was statistisch am wahrscheinlichsten ist. Das Beispiel habe ich doch angebracht: Viele Mädchen mögen gerne Rosa. Wenn ein Mädchen für sich feststellt, dass es gerne blau mag, ist das doch super. Wo siehst du das Problem?

    Caro hat ja auch geschrieben, dass viele Mädchen freiwillig die Ponyhofgeschichten wählen. Wenn Ben auch zur Ponyhofgeschichte greift und Katie den Krimiroman bevorzugt, weiß ich nur eins: Alle Kinder beschäftigen sich mit Literatur und haben hoffentlich Spaß dabei.

    Es ist legitim, sich bei Kindern erst einmal nach statistischen Häufigkeiten zu richten. Aus der Sozialisation heraus mögen viele Jungen bestimmte Themen und viele Mädchen andere Themen.

    Das Problem ist weniger, wenn man diese statistische Häufigkeit als Grundlage annimmt, sondern wenn im Einzelfall ein Junge oder Mädchen anmerkt, dass die eigenen Interessen nicht diesem Stereotyp entsprechen, dieser Einwand aber nicht respektiert oder sogar mit Verweis auf die statistische Häufigkeit abgelehnt wird ("Wie, du magst das nicht? Aber du bist doch ein Junge/Mädchen!").


    Besser:

    "Hier, ich habe ein Geschenk für dich!"

    "Danke, leider mag ich kein Rosa!"

    "Welche Farbe magst du lieber?"

    "Ich mag am liebsten Blau. Schwarz finde ich auch gut."

    "Kein Problem, das werde ich mir für die Zukunft merken!"

    Ich würde als Fachfremder die von dir genannten Punkte wie Arbeitssicherheit und die richtige Bedienung der Geräte im Rahmen der Experimente zu den fachlichen Anforderungen zählen.

    Mal anders gefragt, was sind die primären Lernziele, die Schüler nach einer Experimentierstunde erworben haben sollen, über die sie vor der Stunde noch nicht verfügten? Eben diese Lernziele wären dann am Ende die Bewertungsgrundlage.

    Mit praktischen Arbeiten meinst du die Arbeit an Experimenten, oder? Tut mir leid, aber ich bin mit deinen Fächern weniger vertraut. Ich vermute mal, dass es auch hier fachliche Anforderungen gibt und dann kannst du anhand passender Kriterien überprüfen, ob der Schüler (m/w/d) diese im Rahmen der praktischen Arbeit erfüllt.

    Ich kann Firelillys Ausführungen nachvollziehen, würde aber viel pragmatischer an die Sache herangehen: Es gibt die fachlichen Vorgaben in Form der Curricula und Lehrpläne. Hat der Schüler (m/w/d) im Laufe des Schuljahres unter Beweis gestellt, dass er diese Inhalte (a) in besonderem Maße (b) voll (c) weitestgehend (d) zumindest im Grundsatz beherrscht? Dann gibt es keine Grundlage, ihn durchfallen zu lassen. Andererseits muss man auch ehrlich sein, dass es eher selten ist, dass jemand, der regelmäßig den Unterricht stört, in der Prüfungssituation (wozu ja auch mündliche Beiträge im Unterricht zählen) mit umfangreichen Fachkenntnissen glänzen kann (und wenn das regelmäßig der Fall sein sollte, würde ich mir noch eher Gedanken machen, ob der Schüler (m/w/d) nicht doch insgeheim überfordert ist und deswegen den Unterricht stört).

    Von den äußeren Rahmenbedingungen her haben Jungen und Mädchen die gleichen Chancen und diese sind auch von Anfang an transparent kommuniziert, sodass wir zumindest auf der rechtlichen Seite nicht von Diskriminierung oder Benachteiligung ausgehen können.

    Dennoch muss ich allen zuvor beschriebenen Beobachtungen zustimmen. Eine der größten Entwicklungen ist wohl, dass Systemsprenger im Durchschnitt eher männlich und die Abiturstärksten zunehmend weiblich sind. Im Fach Mathematik wird in meinen Kursen die Leistungsspitze noch von Jungen gebildet, aber ich stelle in den letzten Jahren fest, dass die Mädchen aufgeholt haben. Im Fach Französisch liegen die Mädchen oft deutlich vor den Jungen und es entscheiden sich deutlich weniger junge Männer als Frauen, das Fach noch in der Kursstufe weiter zu belegen.

    Katie : Vorab, ich nutze keine klassischen Tokensysteme, wobei das in meinen Jahrgangsstufen auch eher unüblich ist. Ich verstehe das Argument, dass man für Selbstverständlichkeiten nicht belohnen sollte, dennoch frage ich mich: Was, wenn Kinder sich nicht an zuvor vereinbarte Regeln halten? Eigentlich klingt es logisch, "Ich halte mich an Regeln = Ich bekomme keine Probleme.", was bereits in jungen Jahren viele Kinder erfolgreich umsetzen. Dennoch entscheiden sich ja immer wieder Kinder und auch Erwachsene, nicht aus Unwissenheit, sondern aus Egousmus, ihre eigenen Bedürfnisse zulasten ihrer Mitmenschen auszuleben und dabei sogar erhebliche negative Konsequenzen in Kauf zu nehmen.


    Ich erinnere mich an eine Situation im Restaurant vor ein paar Monaten: Eine Mutter mit drei Kindern; der Teenager schien noch recht vernünftig, der Mittlere war schon etwas schwierig und der Jüngste tanzte der Mutter komplett auf der Nase herum. Die Mutter sagte vor allem dem Jüngeren klar, wie er sich zu verhalten habe, aber er entschied sich mehrfach, so zu handeln wie er es für richtig hielt, was sichtbar die Nerven der Mutter strapazierte.

    Wenn man also mit Vernunft bei einem Kind nicht mehr durchkommt, wäre ein Kind, das sich wenigstens motiviert durch ein Tokensystem an Regeln hält nicht immerhin besser als ein Systemsprenger?

    Sissymaus : Es hängt immer davon ab, was in einer Klasse oder Lerngruppe "normal" ist. Hast du eine umgängliche Gruppe, musst du nicht das volle Instrumentarium an Maßnahmen rausholen, um eine lernförderliche Atmosphäre zu erzeugen. Schwieriger ist es, wenn du viele Schüler hast, die über Tische und Bänke gehen. Wenn hier kein Einsehen besteht, dass man sich so in der Klasse nicht benimmt, muss irgendeine Form von äußerer Lenkung eingesetzt werden. Die Frage ist hier nur immer: diejenigen, die stören, bestrafen oder diejenigen, die sich benehmen, belohnen?

    Ja, habe ich. In leistungsstarken Klassen/Einzugsgebieten lässt sich das sicher umsetzen, in leistungsschwachen Klassen, ich weiß nicht. Man muss es einfach auch vor dem Hintergrund sehen, dass die Deutschleistungen teilweise so stark nachgelassen haben, dass erst vor Kurzem hier im Forum diskutiert wurde, ob man nicht Religions- oder Englischunterricht zugunsten von Deutsch kürzt.

    Ich habe mir das Konzept durchgelesen. Es klingt super, aber in der aktuellen Bildungslandschaft nicht umsetzbar. Der Freiday soll mindestens 4 Stunden jede Woche am Stück stattfinden. Bevor wir uns mit nachhaltigem und sozialem Lernen beschäftigen können, müssen wir als System, insbesondere mit Blick auf die Grundschulen, schauen, dass die Schüler wieder ordentlich rechnen, lesen und schreiben können, und alle Nebenschauplätze so klein wie möglich halten.

    Da fände ich eine Nachhaltigkeits-AG Richtung Sek I erst einmal zielführender als direkt einen Freiday.

    Spontan würde ich wohl Schule 2 wählen. Die Nachteile sind bei allen drei Schulen nicht ganz unerheblich, aber ich erinnere mich noch daran, dass das dem Umstand geschuldet ist, dass ihr in einer schönen Gegend wohnt, der Rest des Einzugsgebiets jedoch sehr durchwachsen ist - und in der Schule treffen natürlich die Kinder aus den unterschiedlichen Siedlungen zusammen.

    Dann mag das bei Rewe und Edeka so sein. Das sind eh Abzockläden.


    Bei Lidl sind die Preise bundesweit gleich das kann man schön in der App sehen.


    Die Ausnahme ist da Obst und Gemüse, das variiert je Filiale.

    Auch bei Restaurants und handwerklich-technischen Betrieben gibt es große Unterschiede zwischen, um beim Beispiel zu bleiben, Frankfurt am Main und dem brandenburgischen Dorf.

    Miss Othmar : Ich habe den Eindruck, dass "Nachzügler" heute seltener geworden sind. Das waren ja früher oft entweder "Upskinder" oder "Die Kinder sind aus dem Gröbsten raus, wollen wir es noch einmal wagen?". Ich kann nur die familiäre Situation meiner Schüler und meines Bekanntenkreises grob einschätzen und hier scheint es, dass sich Paare in Langzeitbeziehungen eine bestimmte Anzahl an Kindern vornehmen und wenn sie diese bekommen haben, ist die Familienplanung auch wirklich abgeschlossen. Es spricht ja keiner offen darüber, aber sobald das jüngste Kind im Kindergarten ist, kann man bei den allermeisten Paaren sagen, da passiert nichts mehr - ob sie dann doppelt und dreifach verhüten, gar keinen Sex mehr haben oder sich einer sterilisieren lässt, ich weiß es nicht.

    Kann es sein, dass das Thema Familienplanung zu der Zeit als du ein Kind warst ich nenne es mal "ergebnisoffener" angegangen wurde? Sprich, wenn es passiert, dann passiert es halt? Zu deiner Mutter: Es ist natürlich schade, dass sie solche Erfahrungen machen musste. Ich vermute mal, damals waren Alternativen wie Sexualpraktiken, die nicht in Schwangerschaften enden, ähnlich tabuisiert wie die Sterilisation des Mannes, oder?

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