Der Teil mit der Wohnungsvergabe nach ethnischen Quoten bei der Wohnungsvergabe klingt problematisch - oder wie siehst du das? Denke, sowas wäre nicht mit unserem Grundgesetz vereinbar.
Beiträge von Gymshark
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Gemischte Wohnhäuser waren bei vielen Plattenbauten in Ostdeutschland das Ziel und zumindest in der Anfangszeit gelebte Praxis. In vielen Fällen zogen jedoch vermögendere Wohnparteien mit der Zeit aus, wodurch ab einem bestimmten Zeitpunkt die soziale Durchmischung nicht mehr gegeben war. Es lässt sich statistisch belegen, dass die durchschnittliche Wohnfläche pro Person in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist. Meine persönliche Einschätzung ist, dass Wohnen ein Bereich des Lebens ist, bei dem hierzulande kaum gespart wird (im Vergleich zu z.B. Lebensmitteln): Wenn eine größere, eine bessere oder eine in einem besseren Wohngebiet gelegene Wohnung nur irgendwie finanzierbar ist, wird sich für diese entschieden. Zurück bleiben dann vor allem diejenigen, die auf dem Wohnungsmarkt strukturell benachteiligt sind oder sich eine andere Wohnung nicht leisten können.
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Der soziale Wohnungsbau in Deutschland hat ein denkbar schlechtes Image. Grund hierfür sind die massiven Verfehlungen im Rahmen des Gebäudemanagements des sozialen Wohnungsbaus der 1960er und 1970er Jahre, die bis jetzt politisch nicht aufgearbeitet wurden. Ein moderner sozialer Wohnungsbau setzt eine Kompatibilität der Bedürfnisse von Mietern, Vermietern/Staat und Bürgern/weiteres Wohnumfeld voraus. Erst wenn dies gegeben ist, macht eine Neuauflage überhaupt Sinn. Bereits damals bestanden vielversprechende Konzepte (Man denke an das anfängliche Marketing der Gropiusstadt.), es bräuchte diesmal auch Konzepte, bei denen jedoch kritischer als damals geprüft werden sollte, inwieweit deren Realisierung wirklich von nachhaltiger Natur ist.
Aktuell werden in meinem weiteren Wohnumfeld ausschließlich Mehrfamilienhäuser gebaut, die sich vom Budget ausgehend an Mitglieder der Mittel- bis oberen Mittelschicht richten. Neuere Wohnprojekte mit niedrigen Mieten sind mir nicht bekannt.
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Inklusion in der derzeit praktizierten Form ist behindertenfeindlich, weil sie an den tatsächlichen Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen vorbeigeht. Es ist daher keine Überraschung, dass die Schülerzahlen an Förderschulen zuletzt wieder anstiegen.
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Bedeutet "nicht mehr als Quereinstieg angeboten" nicht eher, dass davon ausgegangen wird, dass der Bedarf jetzt wieder durch regulär ausgebildete Lehrkräfte gedeckt werden kann? Ansonsten wäre es ja ein Schritt vom einen Extrem zum Anderen.
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Lehrerin2007 : Bei solchen Reaktionen wie die, die du beschreibst, frage ich mich, ob diesen Eltern bzw. der Schulleitung bewusst ist, dass wir aktuell ein großes Problem mit Noteninflation haben, die Abischnitte tendenziell zu gut sind und die Abiquote zu hoch ist, und wir gerade eher bemüht sind, durch realistische und kriterienorientierte Notenvergabe diese Tendenz zu korrigieren, statt noch stärker weiterzufeuern.
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Kannst du offen legen, was die Schüler tun müssen, um bessere Noten zu bekommen? Entsprechendes kommunizieren, da es dann an den Schülern liegt, ob sie diesen Extraschritt mehr gehen können/wollen oder nicht. Es kann nicht jeder Schüler eine 1 bekommen. Davon abgesehen, dass auch nicht jeder Schüler auf dem Gymnasium beschult werden muss.
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Es gibt ja so viele Beispiele für den falschen Weg bzw. die falsche Reihenfolge für Entscheidungen. Eigentlich sollte gelten: Erst die Voraussetzungen schaffen, dann planvoll umsetzen...
Ich bin gespannt ob das nächste Projekt funktioniert:
Das Gesetz macht auch nur Sinn, wenn es entsprechendes Fachpersonal gibt. Dieses muss ausgebildet werden, was auch eine bestimmte Zeit dauert.
Knackpunkt: Nehmen wir an, zu wenige Schulabsolventen entscheiden sich, Ganztagsbetreuer werden zu wollen. Die Regierung würde verpassen, für den Beruf entsprechend zu werben bzw. attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen. Würde ein entsprechender Anspruch dennoch durchgesetzt werden können?
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Der Sinn des Forums ist es, in Austausch mit Anderen gehen. Wenn jemand einen interessanten Gedanken aufwirft, ist es normal, hierauf Bezug zu nehmen und ein Gespräch entstehen zu lassen. Ich habe keine Ahnung, wie du mit Kollegen, Freunden oder anderen Erwachsenen in deinem Umfeld umgehst, aber ich würde dir den Tipp geben, Fragen, die an dich adressiert werden, nicht pauschal mit "Das kannst du doch im Internet nachschauen." abzuschmettern. Fragen sind ein Zeichen von Neugier und Interesse, und nichts Lästiges, was wann immer möglich aus der menschlichen Kommunikation outgesourcet werden sollte. Sieh es zur Not als indirektes Kompliment an, dass dir die Kompetenz zugetraut wird, die Antwort auf eine Frage zu kennen!
Es hat nichts damit zu tun, dass die andere Person nicht in der Lage wäre, einen Suchbegriff bei Google einzugeben.
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Guter Einwand. Dann frage ich mich, ob es andere Auswahlkriterien in der Schweiz gibt oder ob dort schlichtweg auch ohne NC die Anzahl der Interessenten nicht die Anzahl vorhandener Studienplätze übersteigt.
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Joa. Meine Schöfli studieren einfach ohne NC Medizin. Maturprüfungen haben sie alle Deutsch, Französisch, Mathe, Schwerpunktfach, Englisch/Ergänzungsfach, jeweils schriftlich und mündlich. Sie müssen also alle insgesamt 10 x ran. Das Niveau ist deutlich höher als zu meiner Zeit, 1999 in Bayern.
Es wäre ein interessantes Gedankenspiel, ob bei uns mehr Absolventen Medizin studieren würden, wenn es keinen NC hierauf gäbe, oder ob der hohe NC überhaupt erst dazu führt, dass der Studiengang so beliebt ist und bei Entfall diese Beliebtheit nicht mehr in dem aktuellen Maße vorhanden wäre.
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Da, wo Farbkopien einen didaktischen Mehrwert bringen, sollen sie natürlich Verwendung finden. Es geht eher darum, unbedachtes Massenkopieren zu vermeiden - bringt oft auch nicht mehr Lernzuwachs und ist aus Nachhaltigkeitsgründen fraglich. Da spielen Schulform und Unterrichtsfächer sicher eine maßgebliche Rolle. In Mathematik Sek II braucht man weniger Farbkopien als im Fach Kunst oder in der Grundschule.
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Es sollten auch nicht die Faktoren Können und Wollen außer Acht gelassen werden. Es gibt Schüler (m/w/d), die es mit der besten Didaktik nicht hinbekommen, weil ein Sachgegenstand ihren kognitiven Rahmen übersteigt. Sie könnten mit viel Mühe eine genau vorgegebene Anleitung für einen Aufgabentyp auswendig lernen und wiedergeben, aber sie könnten weder genau sagen, was sie da gerade machen, noch wären sie in der Lage, die Aufgabe zu lösen, sobald sich auch nur ein kleines Detail ändert. Lernen ist zudem anstrengend und es ist nicht jeder bereit, sich wirklich solange hinzusetzen, bis man einen Sachgegenstand auch wirklich von A bis Z verstanden hat. Vor allem bei Fächern wie meinen, bei denen man jahrelang am Ball bleiben muss, um nicht den Anschluss zu verlieren.
Es ist eine Sache, (theoretisch) Zugang zu Wikipedia und The Simple Club zu haben, eine andere, diese Inhalte auch tatsächlich zu nutzen und eine letzte, davon auch in Form von nachhaltigem Wissenszuwachs zu profitieren.
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Mehr Hilfsmittel heißt übrigens nicht automatisch "einfacher" - Stichwort Informationsflut. Je mehr Material es zu einem Thema gibt, desto wahrscheinlicher das Aufkommen inhaltlicher Widersprüche - und wenn du dann nicht soweit das Thema überblicken lasst, was richtig ist und was nicht, hast du schnell verloren.
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Hallo!
Dein großer Vorteil an der Stelle ist, dass du bereits ein Erststudium und Berufserfahrung hast. Solltest du merken, dass Lehramt doch nichts für dich sein sollte, kannst du ja wieder in deinen alten Beruf zurückkehren. Du hast schon Recht, dass Deutsch und Philosophie im Vergleich zu anderen Fächern weniger stark gesucht sind, aber ich habe zuletzt gelesen, dass selbst hier der Mangel zumindest stellenweise größer geworden ist, einzelne (!) Seminarjahrgänge keine Deutschreferendare hatten. Deine Chancen würdest du mit einem Sek I-Lehramtsstudium sicherlich auch noch einmal erhöhen.
Wäre die Finanzierung denn bei dir gesichert? Würdest du noch einmal ein Studium anfangen, müsstest du ja zumindest zeitweise deine Stunden reduzieren. In den letzten 20 Jahren hat sich Schule schon ein bisschen verändert, aber vielleicht hast du ja die letzten Jahre durch deine Kinder immer mal wieder einen Einblick in den Schulalltag heutzutage gehabt. Also ja, warum nicht? Es wäre zumindest besser als sich die letzten 30 Jahre zu wundern "Was wäre gewesen, wenn...?".
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Die Geburtenrate ist ein Ergebnis aus politischen, weltanschaulich-kulturellen und entwicklungs- und bildungsbezogenen Faktoren. Bleiben diese Faktoren gleich, setzt sich der statistische Trend fort. Ändert sich einer oder mehrere Faktoren, kann dies zu einer Veränderung der Geburtenrate führen. Ich denke, das beantwortet deine Frage.
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BTW: Sollte die AfD an die Regierung kommen und den Zuzug stoppen, sinkt die Bevölkerungszahl der BRD bis 2060 um 14 Millionen und die BRD wird - ähnlich wie bereits Japan - vergreisen. (Lesenswert: Spiegel dieser Woche)Die Annahme ist hier gleichbleibende bis sinkende Geburtenrate, oder?
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Ein Blick weit in die Zukunft ist kaum möglich, da der Lehrerbedarf zu sehr von diversen politischen Variablen abhängt, wie bereits von Moebius angedeutet. Ich würde mich am aktuellen Lehrerbedarf orientieren - alles andere wäre unseriös und eher vergleichbar mit Wahrsagen.
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Ich habe leider viele erwachsene Schüler erlebt, die gar nicht "verstehen wollen". Für sie war es ausreichend zu wissen, wie man Informationen googelt. Sie sahen es auch nicht ein, etwas wirklich zu "lernen" im Sinne von behalten, denn man kann ja jederzeit wieder googeln. Mit Hilfe der KI brauchen sie nun gar nicht mehr zu denken. Darin sehe ich eine Gefahr.
Deine Schüler gehen von zwei Annahmen aus: 1. Die KI ist immer verfügbar. 2. Die KI hat immer Recht.
Schön und gut, aber was ist, wenn eine der Annahmen mal nicht erfüllt ist? Dann sind sie komplett hilflos. Ihnen fehlt jegliche Möglichkeit, Ergebnisse kritisch zu bewerten und auf anderen Wegen zu beschaffen. Ich habe es schon so oft mitbekommen, dass Jugendliche und Erwachsene bei Berechnungen mit dem Taschenrechner die verrücktesten Ergebnisse herausbekamen und sich dachten "Passt schon.", ohne überhaupt zu überlegen, ob das wirklich Sinn kann. Bei der Einführung des Taschenrechners in meinem Mathematikunterricht sind Berechnungen fast immer mit Überschlags-, Rundungs- oder Proberechnungen verbunden, um die Schüler zu sensibilieren, ihre Ergebnisse kritisch zu bewerten, statt sie einfach so hinzunehmen, nur weil es die Maschine sagt.
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Letzter Kommentar zu dem Thema:
Wenn ich sage "Die Partei X ist das und das.", dann reicht es nicht, auf das Internet zu verweisen. Da steht dann vielleicht "Ein Politiker X der Partei hat das und das gemacht.", aber was das für mich als Konsequenz bedeutet, muss nicht dasselbe wie für dich sein. Im Extremfall beweist so ein Fall meine These und für dich genau das Gegenteil.
Das versuche ich schon die ganze Zeit hier darzulegen, aber ich merke, dass Politik hier wie mathematische Axiome behandelt wird. "1+ 1 ist 2 und wenn du das nicht glaubst, dann informiere dich bitte!" - funktioniert bei Politik einfach nicht. Es sind Meinungen, keine Fakten.
Ich bin hier im Thread erst einmal raus.
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