Beiträge von Gymshark

    So einfach ist das mit der Inklusion nicht. Zum Beispiel sind tatsächlich Förderschulen mit dem Schwerpunkt Hören ganz anders ausgestattet als die anderen Schulen. Da haben die Kinder Kopfhörer und Hörgeräte, die die Lehrkraft vorne an einem Pult steuern kann usw.... So etwas haben die anderen Schulen gar nicht. Gebärdensprache usw... Wie soll man als nicht in dem Bereich ausgebildete Lehrkraft diese Kinder fördern, zumal die Ausstattung fehlt?

    Vor allem ist es auch völlige Ressourcenverschwendung, 5 Kinder mit Förderbedarf Hören auf 5 verschiedene Schulen zu verteilen, statt diese an einer Schule zu bündeln, an der die von dir beschriebene Ausstattung und Lehrkräfte mit Expertise in Sachen Gebärdensprache vorzufinden sind. Und das in Zeiten knapper Kassen...

    Es kommt denke ich auf die Ausprägung der Autismus-Spektrums-Störung an. Leichte Fälle können am Gymnasium unterrichtet werden. Bei schweren Fällen kann eine Förderschule mit Schwerpunkt emitionale-soziale Entwicklung Sinn machen. Hier gibt es keine Pauschallösung und es sollte auf den Einzelfall geschaut werden.

    Ich finde den Vorwurf, dass Förderschulen gegen Menschenrechte verletzen, schwierig. Greifen wir aber mal den Vergleich mit schwarz und weiß auf.

    Wir haben uns implizit gesellschaftlich darauf geeinigt, dass im beruflichen Kontext nach Fähigkeit diskriminiert werden darf. Habe ich einen unterdurchschnittlichen IQ, kann ich kein Gehirnchirurg oder Maschinenbauingenieur werden. Als Gehirnchirurg kann ich aber jegliche/s Hautfarbe, Sexualität oder Geschlecht haben, ohne dass dies unmittelbar meine Arbeit beeinflusst

    Unter der Premisse, dass die Berufswelt nach Leistungsfähigkeit selektiert, ist das Ziel im pädagogischen Kontext, aus den vorhandenen Ressourcen das Maximale herauszuholen. Da muss ich bei Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Voraussetzungen auch unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Habe ich ein Kind mit einer geistigen Behinderung, weiß ich, dass es schlichtweg keinen Sinn macht, ihm die Relativitätstheorie zu vermitteln. Hier geht es eher (je nach Grad der Behinderung) darum, dass das Kind Rechnen und Schreiben lernt und sich selbstständig im Alltag zurechtfindet. Ein Kind, das Wutprobleme hat, braucht auch erst einmal keine Relativitätstheorie, sondern muss erst einmal in einem geschützten Raum lernen, wie man sich als Teil der Gesellschaft zu verhalten hat.

    Das heißt nicht, dass das Menschen zweiter Klasse sind, sondern dass das Menschen sind, bei denen der Regelweg nicht zu den tatsächlich vorhandenen Bedürfnissen passt.

    Ein Kind mit geistiger Behinderung erhält Bildungsteilhabe - wo bleibt ihm hier etwas verwehrt? Weil es kein Subjonctif und Analysis lernt? Ich würde mal eher fragen, ob die Kinder und Jugendlichen mit Einschränkung, die im Rahmen gemeinsamer Beschulung beschult wurden, nach Ende der Schulzeit nennenswerte Freundschaften oder gar Partnerschaften mit Menschen ohne Einschränkung führten, oder ob es nicht eher so ist, dass man sich doch nach der Schulzeit auseinanderentwickelt, weil Interessen und Bedürfnisse ganz andere sind.

    Natürlich bewerte ich nicht unaufgefordert den Schreibstil eines Schülervaters, das ist klar. Außer, es würden jetzt in einem Schreiben Beleidigungen oder dergleichen drin stehen. Würde mich hingegen der Schülervater nach meiner persönlichen Meinung fragen, würde ich eher die selbstgeschriebene Nachricht mit Fehlern nehmen als das mit KI verfasste Schreiben. Die Gründe habe ich zuvor genannt.

    Ist es bei irgendwem in dieser Liste okay, die KI zu verwenden? Und wo zieht man die Grenze?

    In Fällen, in denen die Schreibskompetenz schwach ist (Fall 3/4/6/7), wäre für den Lernfortschritt eine selbst formulierte, vermeintlich fehlerhafte Nachricht dennoch besser als das perfekte Schreiben, das der Betroffene im schlechtesten Fall kognitiv nicht überblicken kann. Wir bringen Kindern und Jugendlichen die Grundkompetenzen auch bei, um mündig und autonom handeln zu können. Dasselbe Recht haben im Sinne des lebenslangen Lernens natürlich auch Erwachsene, die aus welchem Grund auch immer diese Kompetenzen noch nicht oder nur teilweise erworben haben.

    Hilfsmittel wie ein Taschenrechner oder eine KI können zur Erleichterung eingesetzt werden, vorausgesetzt, ich bin mit der Thematik insoweit vertraut, dass ich nachvollziehen kann, ob das Ergebnis sinnig erscheint, es erklären und im Zweifelsfall auch ohne Hilfsmittel produzieren könnte. Häufiger Gebrauch kann auch dazu führen, dass vermeintlich verinnerlichtes Wissen aufgrund fehlender Übung verloren geht. Dann wäre es eher problematisch, wenn man dem Ergebnis vom Taschenrechner oder der KI blind vertraut. Mit Abstrichen könnte ich mir daher im Rahmen deiner Beispiele noch am ehesten bei Fall 1 vorstellen, dass der Einsatz mehr Vor- als Nachteile bringt.

    Grundsätzlich wachsen auch Menschen an den Anforderungen, die an sie gestellt werden. Ich denke, jeder hatte in seiner eigenen Schulzeit mindestens eine anspruchsvolle Lehrkraft, bei der man sich besonders anstrengen musste, um eine gute Note zu bekommen.

    Und da bekommen die Gymnasien am Ende massenhaft Deutsch/Geschichte Lehrer, weil diese die Ochsentour durch die Grundschule mitgemacht haben, wo sie eigentlich Mathematik/Physik bräuchten.

    Am Ende gibt es hier zwei Ansätze: Es muss entweder unattraktiv gemacht werden, wenig gesuchte Fächerkombinationen (z.B. Deutsch/Geschichte) zu studieren (und sei es über Verknappung der Studienplätze oder die Einschränkung der Kombinationsmöglichkeiten, sodass zwingend mindestens ein Mangelfach dabei sein muss), oder Anreize geschaffen werden, gesuchte Fächerkombinationen (z.B. Mathematik/Physik) zu studieren (Mangelfachzulage, geringeres Deputat,...).

    Erlebe ich gerade an meiner Schule im Münsterland ähnlich. Schwupps war der Kollege dann wieder in Münster und kann zukünftig Radeln zur Schule.

    Stellt sich die Frage, was die sinnvolle Alternative ist?

    Das Land muss sich damit auseinandersetzen, warum manche Schulstandorte unbeliebt sind und daran arbeiten, den Beliebtheitsgrad dieser Standorte zu steigern. Alle anderen Tricks sind rein kosmetischer Natur, die das Problem nicht beheben, sondern nur um ein paar Monate aufschieben.

    Ich finde es gut, dass inzwischen mehr Lehramtsstudenten praktische Erfahrung im Unterrichten sammeln, z.B. im Rahmen von Vertretungstätigkeiten. Nur ist mir gerade in den letzten 12 Monaten aufgefallen, dass der fach- und/oder schulformfremde Vertretungseinsatz von Lehramtsstudenten stark zugenommen hat. Ich bin ehrlich: Ich frage mich, ob das so sinnvoll ist oder ob man damit Lehramtsanwärter nicht unnötig verheizt. Es ist eine Sache, erfahrene Lehrkräfte fach- und/oder schulformfremd einzusetzen (und selbst das wird ja durchaus auch kontrovers gesehen), aber Lehramtsanwärter, die bisher noch kaum über praktische Lehrerfahrung verfügen?

    Was war hier eure Motivation, MissMaple , für diesen Schritt, statt nach einer Vertretungstätigkeit in euren studierten Schulformen und Fächern zu schauen?

    Umgang mit Unterrichtsstörungen bzw. abweichendem Schülerverhalten ist eine der größten Herausforderungen von jungen Lehrkräften - es geht nicht nur dir so.

    Jetzt neigt sich das Schuljahr dem Ende zu, aber überlege dir in den Ferien wie du im nächsten Schuljahr von Anfang an Unterrichtsstörungen nachhaltig reduzieren kannst.

    Das hängt einerseits von deiner Lehrerpersönlichkeit ab, andererseits von der individuellen Zusammensetzung deiner Lerngruppe(n).

    Was ich aber empfehle: Überlege dir einen konkreten Eskalationsplan, wie du vorgehen möchtest, um auf Unterrichtsstörungen zu reagieren.

    Beispiel:

    1. Zeigt der Schüler (m/w/d) ein ungewünschtes Verhalten im Unterricht, folgt Konsequenz X.

    2. Zeigt der Schüler (m/w/d) wiederholt unerwünschtes Verhalten im Unterricht oder verweigert Konsequenz X, folgt Konsequenz Y.

    etc.


    Setze dich dabei mit den rechtlichen Rahmenbedingungen von pädagogischen und Ordnungsmaßnahmen auseinander!

    Es ist wichtig, dass eure Unterrichtsregeln den Schülern transparent mitgeteilt und je nach Alter oder Entwicklungsstand ihnen (visuell) präsent gemacht werden. Bei der Ahnung von Unterrichtsstörungen musst du konsequent vorgehen, da Schüler sonst das Gefühl haben, dass du dir entweder auf der Nase herumtanzen lässt oder Unterschiede zwischen den Schülern machst.

    Du musst stets handlungsfähig sein. Das bedeutet: Was machst du, wenn ein Schüler deiner verkündeten Maßnahme nicht nachkommt? Es wird Schüler geben, die dich testen wollen, und sei es, um zu schauen, ob sie den längeren Atem haben und du am Ende doch nachgibst. Und zuletzt: Jede Maßnahme muss auch von dir umsetzbar sein, ohne dass du diese im Nachhinein doch wieder zurücknehmen musst -alleine um deine Autorität vor den Kindern und Jugendlichen zu wahren. Das Schlimmste wäre, du verkündest eine Maßnahme, die du am Ende aber nicht durchziehen kannst, weil eine andere Lehrkraft sich vor den jeweiligen Schüler oder die jeweilige Schülerin stellt und offen entweder das gezeigte Verhalten in Schutz nimmt oder die Maßnahme offen abiehnt.

    Das geht nur, wenn du dir bei allen Maßnahmen sicher bist, dass sie im Zweifelsfall vom Schulkollegium getragen werden und rechtlich einwandfrei sind.

    Die magischen Worte dabei sind: konsequent, transparent, rechtsicher.

    Was hat die sexuelle Orientierung mit einer körperlichen Beeinträchtigung /Anderssein zu tun?

    Sexuelle Orientierung ist wie körperliche Fähigkeit Teil der menschlichen Identität. Anderssein bezieht sich wiederum auf identitäre Merkmale, die in der Abgrenzung zum Rest einer abgrenzbaren Gruppe oder sogar einem gesamten System nur bei einem kleinen Teil seiner Mitglieder vorzufinden sind.

    Dieses Anderssein kann dann wiederum zu Diskriminierungserfahrungen führen, wenn Mitglieder der Gruppe oder sogar des gesamten Systems das Anderssein abwerten und dem Individuum rein auf Basis seiner Identität die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Miteinander absprechen.

    Der aktuelle Fall um die Carl-Bolle-Grundschule in Berlin ließ mich noch einmal an diesen Faden erinnern. Ich bleibe weiterhin der Meinung, dass Gemeinsamkeit im Anderssein zwar ein wichtiges Ziel in der pädagogischen Arbeit und im gesellschaftlichen Miteinander sein sollte, dass man aber realistisch genug sein muss, dass wir auch im Jahr 2025 da noch nicht sind und man als jemand, der "anders" aussieht oder sich verhält, leider immer noch damit rechnen muss, ausgegrenzt und verunglimpft zu werden.

    Das große Problem (und darum dreht es sich ja immer wieder im Faden) ist am Ende, dass Familie und Erwerbstätigkeit einerseits private Entscheidungen sind, die aber im nächsten Schritt auch immer gesamtgesellschaftliche Implikationen mit sich bringen. Ich bin ehrlich: Ich weiß keine optimale Lösung, denn so oder so wird man es vermutlich nie allen Recht machen können.

    ja klar. Also sind die Schüler im LK schneller als im GK oder wieso ist der Faktor dort geringer. Naja ist auch eigentlich egal, denn das sind eh nur grobe Richtwerte, an denen man sich orientieren kann.

    Das Niveau im LK ist sowohl qualitativ als auch quantitativ höher als im GK. Man kann es entweder so deuten, dass die Schüler im LK Aufgaben schneller bearbeiten können oder dass ich den Schülern im GK mehr Zeit einräume, sich Gedanken zu machen und Lösungswege auszuprobieren, ehe sie sich für einen entscheiden.

    Du hast Recht, dass das reine Orientierungswerte sind, die nicht in Stein gemeißelt sind.

    Ist der LK nicht inhaltlich anspruchsvoller? oder ist das der gleiche Stoff, der schneller bearbeitet wird? Ansonsten ist diese Aussage unsinn.

    höherer inhaltlicher Anspruch (dadurch z.B. mehr AB III als im Grundkurs), aber auch der Anspruch, mehr Leistung in weniger Zeit schaffen zu können.

    Spielt hier aber nur am Rande eine Rolle, es geht ja vermutlich um eine Prüfung im Grundkurs.

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