Beiträge von Gymshark

    Muss hier echt wieder das - unzutreffende - Narrativ der AfD in der Opferrolle bedient werden? Höcke hat zur besten Sendezeit ein Forum bekommen, seine mehr als umstrittenen Thesen zu vertreten. Dass das nicht gerade die Mehrheitsmeinung bedient, darf dabei ruhig sichtbar sein.

    Du hast eine komische Sichtweise. Jede Partei mit gesellschaftlicher Relevanz soll öffentlich die Möglichkeit erhalten, über politische Inhalte und Ziele zu sprechen. Nennt sich Demokratie.

    Ich finde zwar, dass wir als Gesellschaft ein schwieriges Verhältnis zu Nacktheit haben und fände es super, wenn das Thema weniger tabuisiert wäre, aber denke nicht, dass wir da bei den Kindern anfangen sollten. Zwischen Erwachsenen und Kindern ist eine gewisse Distanz vorhanden, zwischen Lehrern (m/w/d) und Schülern (m/w/d) noch einmal mehr, da sollte sensibel reagiert werden, um Kindern kein Gefühl von Unbehagen oder Angst zu vermitteln. Kinder sollen erst einmal so duschen wie sie wollen - ob alleine oder mit anderen, ob mit Badehose oder ohne. Wir Erwachsenen müssen erst einmal für uns herausfinden, wie wir mit Nacktheit umgehen, ohne dass das Thema ständig sexualisiert wird. Dazu kommt z.B. das Thema Obenohne für Frauen in öffentlichen Badeanstalten oder im Sommer bei hohen Temperaturen. Sind wir Erwachsenen soweit, können wir irgendwann darüber reden, wie wir Kindern einen gesunden Umgang mit Nacktheit vermitteln, aber an dem Punkt sind wir aktuell noch nicht.

    Die Religionsfreiheit ist ein hohes Gut in Deutschland. Wenn sie in Konkurrenz mit anderen Gesetzen gerät, ist dann die Frage, welches Ge- oder Verbot schwerer wiegt. Per se lässt sich aber nicht jede Handlung, auch im schulischen Kontext, mit Verweis auf die Religionsfreiheit legitimieren. Ein einschränkender Faktor ist hier auch, dass Religionen oft keine konkreten Vorgaben machen und einen weiten Interpretationsspielraum bieten, was entsprechend bedeutet, dass sich Gläubige weniger auf ihre Religionsgemeinschaft als Ganzes berufen können, sondern eher eine spezifische Interpretation oder Strömung hiervon. Die Details übersteigen unsere Kompetenzen und müssen von Juristen entschieden werden.

    Gegen eine Anfrage zur freiwilligen Erhöhung der Stunden an Kollegen mit schwerer Behinderung, Familie oder gesundheitlichen Einschränkungen ohne negative Folgen bei Ablehnung durch ebendiese spricht ja erst einmal nichts - vor allem, wenn betont wird, dass es sich lediglich um eine Übergangslösung für einen kurzfristigen Engpass handelt.

    Bei Angaben wie den von dir zitierten ist doch fraglich, ob diese Diagnostik in dem Ausmaß korrekt ist. Das würde ja bedeuten, dass Bayern eine Hochburg der Hoch- und Höchstbegabten ist. Wäre erfreulich, aber in Anbetracht des bescheidenen Abschneidens Deutschlands in aktuellen Bildungsstudien, nicht repräsentativ. Sollten die Schüler jedoch immer schlauer werden, hätten sie somit die Kapazität, mehr oder anspruchsvolleren Lernstoff zu verarbeiten (= gestiegenes Leistungsvermögen = Hürde zum Übertritt an Gymnasien kann höher angesetzt werden), würde es ja durchaus Sinn machen, die entsprechenden Curricula bzw. Lehrpläne anzupassen.

    selbst wenn die Eltern das Kind an einer anderen Schulform sehen?

    Hältst du alle Eltern für so kompetent, eine fundierte und kriterienorientierte Entdcheidung für die geeignetste Schulform ihres Kindes zu treffen?

    Es gibt Eltern, die das deutsche Bildungssystem nicht (gut genug) kennen oder Fehlvorstellungen hiervon haben, andere sind durch eigene Erfahrungen nicht objektiv, lassen sich durch äußere Beeinflussung leiten oder verwechseln Diagnostik mit Wunschdenken.

    Der hier mehrfach angesprochene Fachkräftemangel ist fairerweise größtenteils hausgemacht. Es wurden in den letzten Jahren viele Studiengänge aus dem Boden gestampft für deren Absolventen es auf dem Jobmarkt wenig Bedarf gibt. Diese Absolventen arbeiten im Anschluss eher nicht als Kassierer, Pfleger oder Handwerker. Online-Unterhaltung und -Handel wurden stark ausgeweitet. Auch hier werden viele Ressourcen eingesetzt, die an anderer Stelle nicht zur Verfügung stehen. Hinzu kommt natürlich eine Abwanderung von 1 Mio. Menschen pro Jahr, wobei fairerweise erwähnt werden sollte, dass hierzu auch einige Senioren zählen, die dem Arbeitsmarkt so oder do nicht mehr zur Verfügung stehen.

    So ist das. Arbeit verändert sich. Es gibt auch keinen Laternenanzünder mehr. Und früher hat der Tankwart für Dich getankt. Ich prophezeie Dir: Viele dieser Jobs werden wegfallen. Egal, ob Du Dich noch in die Schlange stellst.

    Das erinnert mich an eine Erfahrung heute Mittag. Ich habe bei einem Lokal angerufen, um eine Reservierung zu machen. Die Dame am Telefon sagte mir, dieser Platz müsse über ihre Internetseite gebucht werden. Diese Rückmeldung war insofern überraschend, dass ich nicht erwartet hätte, dass eine Reservierung via Telefon ein Problem darstellen könnte, aber auch, dass ich diesen Akt des Reservierens selbst durchführen sollte, statt dass dies für mich erledigt wird.

    Gleitzeit sehe ich in unserem aktuellen Schulsystem, in dem viel Wert auf das gemeinsames Lernen im Klassenverband und im synchronen Austausch zwischen Lehrkraft und Schülern gelegt wird, zumindest in der Primar- und Sek-I-Stufe eher nicht.

    Ergänzende Projektarbeit, an der die Schüler unabhängiger von äußeren Strukturen (auch in kleineren Gruppen) arbeiten können, kann ich mir vereinzelt vorstellen.

    In der Absolutheit wie du es hier darstellst, klingt das doch eher abschreckend und die Eltern zumindest in unserem Einzugsgebiet gehen da etwas differenzierter vor (was nicht ausschließt, dass es in Einzelfällen vorkommt, dass Eltern im Laufe der 5. und/oder 6. Klasse feststellen, dass sie das tatsächliche Können ihres Kindes falsch eingeschätzt haben.).

    Aber gut, an der Stelle bin ich mal neugierig: Was erwarten denn diese Eltern aus deinem Einzugsgebiet sonst noch so? Es wird ja wohl nicht nur dabei bleiben, dass das Kind die Hochschulzugangsberechtigung erwirbt, oder?

    Quittengelee: An welcher Schulform unterrichtest du denn? Ich habe das Gefühl, dass du das Gymnasium als einzige Schulform "mit Wert" charakterisierst, was ich so ziemlich problematisch finde. Kannst du dir nicht vorstellen, dass es Eltern gibt, die ihr Kind bewusst nicht auf dem Gymnasium haben möchten, um es vor hohem Workload und Leistungsdruck zu schützen?

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