Beiträge von Gymshark

    Ich habe mir beide Links angeschaut und inhaltlich überflogen. Ich verstehe es so, dass allgemeinbildende Schulen in Niedersachsen verstärkt die Schüler (m/w/d) darin unterstützen sollen, einen für sie passenden Job zu finden. Das unterstütze ich, da dies heutzutage für junge Menschen äußerst schwierig geworden ist. Vielen Eltern fehlt hier der Weitblick, um ihre Kinder angemessen und realistisch zu beraten; junge Menschen stehen vor einer schier unendlichen Masse an Möglichkeiten und es gibt zudem viele Falschinformationen und Fehlvorstellungen.

    Berufliche Orientierung (= Welche Berufe gibt es? Was ist momentan und in Zukunft gefragt? Wie sind die Arbeitsbedingungen und Voraussetzungen?) ist aber noch einmal etwas Anderes als spezifisch berufliche Bildung (= Welche Kompetenzen brauche ich im Beruf?).

    Volker_D : Anknüpfend an meinen vorangegangenen Beitrag: Die Aufgabe der Berufsbildung ist, die jungen Menschen auf die Anforderungen im Beruf vorzubereiten. Die Aufgabe der Eltern ist, die jungen Menschen auf die Anforderungen in Alltagssituationen vorzubereiten. Die Aufgabe von Schule ist, die jungen Menschen mit Kulturtechniken und Allgemeinwissen auszustatten.


    Mal an einem konkreten Beispiel:

    Der Ticketautomat wäre die Aufgabe der Eltern.

    Die unternehmensinterne App wäre in allgemeiner Form die Aufgabe der Berufsbildung bzw. am konkreten Beispiel die Aufgabe des Betriebs.

    Den Satz des Pythagoras übernehmen dann wir.

    Schule hat generell nicht das Ziel der Berufsvorbereitung - kann allgemeinbildende Schule auch gar nicht leisten. Die Berufsvorbereitung passiert in den beruflichen Schulen bzw. Hochschulen *; die Weiterbildung "on the job" oder in Form von Fortbildungen. Allgemeinbildende Schulen haben, ergänzend zu der Sozialisierung durch das Elternhaus und das erweiterte soziale Umfeld, die primäre Aufgabe der Vermittlung von Kulturtechniken und Allgemeinwissen.


    * und selbst da kann man gar nicht wissen, was die beruflichen Anforderungen in 40 Jahren sein werden, sondern man geht vom aktuellen Zeitpunkt aus, basierend auf den Erfahrungen der letzten Jahre und Jahrzehnte. Dieses Wissen wird dann die Grundlage für die gesamte berufliche Laufbahn bilden.

    Deutsch, Philosophie und Geschichte für das Gymnasium ist die Kombi, die am wenigsten gesucht wird. Wenn generell, fächerunabhängig, so großer Lehrermangel herrscht, dass einfach alles, was der Markt nur irgendwie hergibt, angestellt wird, nimmt man natürlich auch einen Lehrer (m/w/d) mit diesen Fächern. Du musst dir dann nur klar machen, dass du trotz und nicht wegen deiner Fächer eingestellt werden würdest. Im Sek I-Bereich geht das dann viel mit fachfremdem Unterricht einher, aber hier kann ggf. CDL mehr dazu sagen.

    Das kann durchaus der Fall sein ja.

    Auch Hitler agierte ja bis zum Ermächtigungsgesetz im Grundsystem der Weimarer Verfassung.

    Es käme auf den Inhalt des Referendums an. Im Gegensatz zur Weimarer Republik haben wir unveräußerliche Grundgesetzbestandteile wie die Menschenwürde. Und doch würde ich jemanden, der den Spielraum, den Judikative und Exekutive bieten, durch weiträumige legale Änderungen zu erweitern sucht, als rechtsextrem bezeichnen, wenn besagter Spielraum etwa die Unterwanderung der Menschenwürde erleichtern würde.

    Demokratische Regelungen können sich auch selber abschaffen.

    Die Menschenwürde ist Teil der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, von daher wäre jemand, der diese zu unterwandern gedenkt, definitorisch vollkommen korrekt als "rechtsextrem" zu bezeichnen. Eventuell gibt es auch "linksextreme" Anwendungsfälle, bei denen mir jetzt spontan keine Beispiele einfallen.

    Das Entscheidende ist jedoch, dass wir spätestens hier definitiv nicht mehr im Rahmen des demokratischen Spektrums wären.

    Wenn jetzt noch irgendwelche Fäkalausdrücke kommen, sind wir endgültig auf Kindergartenniveau angekommen. Du darfst von mir aus Herrn Höcke bezeichnen wie du möchtest, aber wenn der einfache Hinweis, zuerst einmal eine begriffliche Grundlage zu schaffen, bereits ins Lächerliche gezogen wird, wird klar, dass es nicht darum geht, eine ernsthafte Unterhaltung zu führen, sondern lediglich, Parolen auf Stammtischniveau auszutauschen - und ja, diese Stammtische gibt es in allen politischen Farben.

    Der Versuch, per Definition Trennschärfe zu schaffen, als Relativierung darzustellen, bewerte ich als kindisch und unwissenschaftlich.

    Vor allem braucht es doch überhaupt erst einmal eindeutig definierte Fachtermini, um eine gemeinsame Grundlage für Diskussionen, egal zu welchem Thema, zu haben. Das ist wie mit Vokabeln in einer Fremdsprachen, mathematischen Symbole in den MINT-Fächern. Alles Andere führt schlichtweg zu Beliebigkeit und dann kann man es auch gleich lassen. Diese Trennschärfe braucht es natürlich auch in den Gesellschaftswissenschaften, weil kleine Details entscheiden können, ob eine Handlung einer natürlichen oder juristischen Person noch durch die geltende Gesetzeslage legitimiert ist oder eben schon nicht mehr.

    Vielleicht gibt es eine ganz grobe Tendenz in die Richtung, aber auch wieder ganz viele Ausnahmen, wie ja bereits von Maylin85 beschrieben wurde. Es gibt Gegenden mit hohem Migrationsanteil und trotzdem ausgeprägter Fremdenfeindlichkeit und dan wieder Gegenden mit niedrigem Migrationsanteil, in denen das Phänomen im Alltag (und im Wahlverhalten) kaum eine Rolle spielt.


    Die stört, dass ich überdeutlich mache, wie absurd die Mehrheit deiner Nachfragen und Aussagen in diesem Thread ist, dann denk bitte erst einmal selbst ernsthaft nach, ehe du etwas postest. Andernfalls wirst du wohl damit leben müssen, dass ich dir immer mal wieder den Spiegel vorhalte, wenn du es mal wieder arg übertreibst, wie insbesondere in diesem Thread hier ausgiebig.

    Ich versuche es ein letztes Mal freundlich. Bitte sei so gut und unterlasse solche Kommentare! Lass uns auf der inhaltlichen Ebene bleiben!

    Wolfgang Autenrieth : Ich stelle fest, dass das auf jeden Fall ein sehr komplexes Thema ist, was wohl auch heute noch Historiker beschäftigt. Was mich zu der Frage kommen lässt, wie dieser Herr Krah zu der Vorstellung kam, es sei eine gute Idee mitten im Wahlkampf in einem Interview mit einer italienischen Tageszeitung diese These aufzuwerfen. Ich habe zwischenzeitlich schon überlegt, ob es sich bei ihm um einen V-Mann handelt - oder einfach einen selbstverliebten Selbstdarsteller.

    CDL: Bitte unterlasse unterschwellige Andeutungen und arrogante Anmerkungen! Es ist von Vorteil, als Bürger (m/w/d) dieses Landes von der Geschichte der SS gehört zu haben, aber wenn dem nicht so ist und ein aktuelles, gesellschaftlich relevantes Ereignis vorkommt, bei dem vertieftes Hintergrundwissen zur Einschätzung dieses Ereignisses von Nöten ist, ist es mehr als legitim, sich hier von Leuten, die sich hiermit vertieft auskennen, Meinungen einholen zu lassen.

    Man kann nicht, man muss nicht alles wissen!

    Hier möchte ich jetzt aber mal den Begriff "Ausländerfeindlichkeit" hinterfragen.

    Für mich ist Ausländerfeindlichkeit, wenn Mitglieder einer angestammten Mehrheitsgesellschafts Zugewanderte ablehnen.

    Lt. BPB:

    Zitat

    "Mit dem Begriff der Ausländerfeindlichkeit wird eine ablehnende Haltung dem gegenüber bezeichnet, was einem selbst fremd erscheint und anders ist als die eigenen Lebensumstände."


    Es werde aber verstärkt auch der Begriff "Fremdenfeindlichkeit" verwendet:

    Zitat

    "Fremdenfeindlichkeit bezieht sich meist auf Menschen, die „fremd“ aussehen (z. B. eine andere Hautfarbe haben als man selbst), sich „anders“ verhalten (z. B. eine andere Sprache sprechen als man selbst) oder etwas anderes glauben als man selbst (z. B. dem Islam oder Judentum angehören)."


    Besonders interessant finde ich bei der Definition, dass der Ausgangspunkt weniger die "angestammte Mehrheitsgesellschaft" ist, sondern "man selbst", was erst einmal bedeutet, dass jeder per Definition theoretisch fremdenfeindlich sein könnte, also auch Zugewanderte, wenn diese auf Zugewanderte treffen, die eine andere Hautfarbe haben, eine andere Sprache sprechen oder etwas anderes glauben als man selbst.

    aus SH:

    Äh nein, aber wenn eine Aussage in einem Interview einem Politiker erhebliche Konsequenzen verursacht, macht es doch Sinn, sich das Ganze auf inhaltlicher Ebene anzuschauen, um zu schauen, ob die Reaktionen gerechtfertigt sind. Das ist absolut normal und hat doch nichts mit Relativierung zu tun. Die Antwort bei einer solchen Analyse darf dabei natürlich auch jederzeit lauten: "Ja, die Reaktion war gerechtfertigt." oder sogar "Die Reaktion hätte schärfer ausfallen müssen.".


    Ich muss fernab der inhaltlichen Betrachtung feststellen, das Herr Krah so gar kein Feingefühl besitzt, wie man sich in einem Wahlkampf verhält. In einem Wahlkampf möchte man ja Stimmen für sich gewinnen - ist er davon ausgegangen, dass danach alle Menschen sagen: "Jo, dieser Mann soll unsere Interessen in Brüssel vertreten."? Ich sehe ihn weniger als Politiker (dafür fehlen ihm wichtige Social Skills in meinen Augen.), sondern eher als eine Art Entertainer.

    An die Geschichtskollegen: Wie deutet ihr die Aussage, dass nicht alle SS-Angehörigen Verbrecher waren? Es soll wohl damals auch Menschen (Minderjährige?) gegeben haben, die zum Dienst gezwungen wurden, und da fehlt mir der historische Überblick bei diesem Thema, um die These zu beurteilen.

    Ist immer die Frage, wo man die Grenzen zieht.

    Bin entsetzt, wie viele ältere CDU und SPD Wähler Vorbehalte gegen z.B. Schwarzafrikaner oder Muslime in der engeren Verwandtschaft hätten. Das ist für mich eindeutig rassistisch und rechtsextrem.

    Du meinst rechtsradikal. Rechtsextrem ist die Steigerung mit dem zusätzlichen Wunsch nach dem totalitären System und dem Bruch mit der freiheitlich-demokratischen Urteil.

    Unabhängig von Begrifflichkeiten sollte man sich evtl. mal langsam mit den Ursachen auseinandersetzen, warum der Anteil sehr junger Menschen mit ausländerfeindlichem Gedankengut so deutlich ansteigt. Immerhin ist das die Altersgruppe, die im Zuge des Durchlaufens von Institutionen vermutlich am meisten direkten Kontakt mit Zuwanderern und Gleichaltrigen mit Migrationshintergrund hat.

    Ausländerfeindlichkeit ist nicht zwangsläufig Ergebnis von fehlendem Kontakt mit Ausländern. Es gibt kulturell sehr heterogene Gegenden mit hoher Ausländerfeindlichkeit, weil sich z.B. die eine Gruppe Migranten überhaupt nicht mit einer bestimmten anderen Gruppe Migranten versteht. Das ist letztendlich auch nichts Anderes als Ausländerfeindlichkeit, da dies nicht automatisch bedeutet, dass man mit allen Ausländern ein Problem habe - es genügen bereits Ressentiments gegenüber einer bestimmten Nationalität bzw. Menschen aus einem bestimmten Kulturraum. Auch müssen wir uns bewusst machen, dass Fluchtbewegungen bedeuten können, dass manche Menschen ihre Konflikte nach Deutschland mitbringen.

    Die verlinkte Sekundarquelle weißt ja gerade darauf hin, dass an anderen Schulformen der Anteil an Menschen mit ausländerfeindlichem Gedankengut höher als an Gymnasien ist, obwohl diese Schulformen im Schnitt sogar einen höheren Migrantenanteil aufweisen.


    Nachtrag: Die BPB bezeichnet z.B. die grauen Wölfe als größte rechtsextreme Organisation in Deutschland (Quelle).

    Kris24 : Zu deiner Angabe mit den 8%:

    Hier wird beschrieben, dass 8% der Bürger (m/w/d) ein rechtsextremes Weltbild hätten. Ob das wiederum auch bedeutet, dass das Wahlpotential einer offen rechtsextremen Partei bei 8% liegt, hängt davon ab, wie viele dieser 8% auch tatsächlich aktive Wähler sind.

    Bei weiteren 20% bestehe ein Graubereich.

    Interessante (und zugleich schockierende) Aussage: 23,9% der Gymnasiasten stimmen ausländerfeindlichen Aussagen ganz oder eher zu. In anderen Schulformen sei dieser Wert noch höher. Die Sekundärquelle macht hier nur den Fehler, dies automatisch als "rechtsextrem" zu interpretieren, obwohl lt. der Definition von Frau Flägel dies noch zusätzlich den Wunsch nach einem totalitären System und die Ablehnung der freiheitlich-demokratischen Ordnung beinhaltet. Zumindest "rechtsradikal" scheint hier erfüllt zu sein, was jedoch, zu meiner Überraschung, lt. Flägel noch gerade so im Rahmen des demokratischen Spektrums zu verorten sei.

    Ich kenne diesen Herrn nicht. Zumindest laut der Definition von Frau Flägel würde "rechtsextremes Gedankengut" bedeuten, dass er gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung (lt. Verfassungsschutz Schutz der Menschenwürde, des Demokratie- und des Rechtsstaatsprinzip) sei und ein totalitäres System durch Revolution anstrebe.

    Es war eine reine Schätzung. Es können auch wie die von dir genannten 8 statt 5% sein. Ich habe hier pragmatisch überlegt, ob es eine offen rechtsextreme Partei in Deutschland über die 5% schaffen würde. Wie schnitt die NPD noch vor einem Jahrzehnt ab? Was ist hier das Wählerpotential?

    Würde die Partei durch die Herren Höcke und Krah statt durch das Duo Weidel und Chrupalla, und das auch wirklich über einen mehrjährigen Zeitraum, geführt werden, dann könnte ich mir vorstellen, dass die Partei ähnlich wie jetzt Die Linke oder die FDP damit kämpfen müsste, es über die 5% zu schaffen.

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