Beiträge von Gymshark

    Ich glaube, es ist schwierig, einer Generation eine generelle Schuld am Klimawandel zu geben, da es eher ein generationenbezogen verändertes Verhalten ist. Beispielsweise isst die junge Generation weniger Fleisch, nutzt aber mehr Elektronikgeräte und ist deutlich reisefreudiger.

    Für deinen Schüler tut es mir leid, wobei natürlich auch die Möglichkeit besteht, außerhalb der Schule den Kontakt zu halten. Was ich schwierig finde, ist dass die Forderung nach mehr Personal implizit die Botschaft vermittelt, dass es doch an den Lehrkräften liegt, wenn ein Schüler die Klassenziele nicht erreicht, die Verantwortung des Schülers ausgeklammert wird.

    Hier kommt es wohl auch noch einmal darauf an, ob der Schüler leistungsfähig war, aber die Leistung nicht zeigen wollte bzw. konnte, oder ob bei dem Schüler im Vorfeld schon diese Leistungsfähigkeit nicht vorhanden war, der Unterrichtsstoff schlichweg "zu schwer" und damit nicht geeignet für seine kognitiven Kapazitäten ist.

    Grundsätzlich finde ich es auch legitim, wenn man für sich feststellt, dass man sich schwer tut, Privates und Berufliches zu trennen, wenn man gleichzeitig offen ist, für sich Mölglichkeiten der bewussten Abgrenzung zu finden.

    Insbesondere in Berufen mit freier Zeiteinteilung finde ich es sehr wichtig, im allerersten Schritt überhaupt zu definieren, was überhaupt unter "Arbeitszeit" fällt - alleine des Selbstschutzes wegen.

    Ich habe bereits mehrere Menschen mit Homeoffice-Anteilen in meinem näheren Umfeld danach gefragt und es haben mir ohne Ausnahme alle bestätigt, dass sie Arbeit und Privates sehr gut voneinander trennen können. Das hat natürlich aber auch keinen repräsentativen Charakter.

    Mir ging es weniger um den Clown, sondern um die Aussage, dass nach der Wiederholung die Noten gleich schlecht bis noch schlechter sind, was zumindest auf größere Probleme im Hintergrund hindeutet. In welcher Form sich diese Probleme konkret äußern, kann ich ohne Kenntnis des Kindes natürlich nicht benennen.

    Würden die vorhandenen Gesamtschulen in Real- oder Mittelschulen umgewandelt werden, gäbe es entsprechende Plätze wieder. Die entsprechend ausgebildeten Lehrer gäbe es ja bereits. Das hängt aber natürlich von der Schwerpunktsetzung der für die Kultuspolitik zuständigen Partei bei euch ab.

    Wenn ich am Sonntag am Frühstückstisch die Zeitung lese und mir zufällig ein Artikel auffällt, der sich als Aufhänger für die nächste Unterrichtseinheit eignet, ist das noch keine Arbeitszeit. Ich markiere ihn mir entsprechend und mache mit der privaten Lektüre weiter.

    Die Ausarbeitung in Form einer Unterrichtsphase oder einer Klausuraufgabe ist dann tatsächlich Arbeitszeit.


    Ich glaube, zu viele User hier sehen das Messen der Arbeitszeit als Gängelung. Dabei soll das doch gerade helfen, die Arbeitszeit bewusst zu machen, da ganz oft der Vorwurf kommt, dass in unserem Beruf die Arbeitszeit zu hoch sei - und daran wollen wir doch arbeiten, oder etwa nicht?

    Ich weiß nicht, welche Unterrichtsmethoden du so abwendest, aber da es bei euch sicher euch Curricula gibst, musst ja sicher auch du die Vorgaben in Unterrichsinhalte verwandeln und diese wiederum den Schülern in irgendeiner Form präsentieren und das Ganze anleiten, oder?

    Richtig so, Sitzenbleiben hat laut diverser Studien auch keinen großen Effekt auf den Lernerfolg.

    Es macht dann Sinn, wenn ein Schüler (m/w/d) ein Jahr einen Hänger (z.B. private Probleme, Krankheit, Entwicklungskrise) hatte und davon auszugehen ist, dass die Gründe für diesen Hänger insoweit behoben sind, dass im folgenden Jahr der Schulbesuch (wieder) regulär bestritten werden kann.

    Für den Fall, dass jemand ungeachtet eines konkreten Auslösers leistungsschwach ist, erscheint eher ein Wechsel auf eine andere Schulform bzw. die Durchführung einer sonderpädagogischen Diagnostik sinnvoll.

    Eine der anstrengendsten Sachen beim Lehrerberuf würde ich sagen ist, dass du in der Unterrichtssituation selbst quasi immer der Aktive bist. Du kannst dich nie "fallen lassen" und "abarbeiten" oder schauen, was kommt und dann darauf entsprechend reagieren wie es in anderen Jobs möglich ist. Du kannst es dir so vorstellen, dass du eine Art Entertainer bist, der kurz vorher seine Choreographie einstudiert, dann vor sein Publikum tritt und die Choreographie spontan auf die Bedürfnisse des Publikums anpasst. Und das entsprechend mehrfach am Tag und 5x die Woche. Ein Gegenstück im Bürojob hast du da kaum (wenn, dann noch am ehesten als selbstständiger Außendienstler o.ä.).

    Mittel- und Realschüler haben in der Regel nur 9 oder 10 Schuljahre, von daher reicht natürlich der Fremdsprachunterricht bis dahin aus, um in der globalisierten Welt klarzukommen. In der gymnasialen Oberstufe geht es in allen Fächern neben der Wissenschaftspropädeutik noch einmal darum, vorhandenes Wissen auf einem höheren Niveau zu erweitern bzw. zu vertiefen.

    Und was schätzt du, wie viele in Latein "richtig fit" sind und gleichzeitig nicht in der Lage, einen Englisch-Grundkurs zu meistern?

    Eine kleine Minderheit. Ich unterrichte nicht Latein, kriege das entsprechend nur über die Kollegen mit. Pro Lateinkurs sind es zwischen 1 und 3, die Englisch zugunsten von Latein abwählen. Bei Französisch ist es ähnlich, wobei ich auch hier seltenst in den letzten 2 Kursjahren eingesetzt bin. Wie gesagt, es kommt vor, ist aber natürlich kein Massenphänomen.

    Ich bin für Deutsch, Mathematik und Englisch als Prüfungsfächer. Gerne noch zwei weitere.


    Allgemeine Hochschulreife, Studierfähigkeit darf erwarten, dass man diese drei Fächer im entsprechenden Umfang beherrscht.

    Es gibt bei uns im Schnitt 5-10% der Schüler (m/w/d), die Englisch abwählen. Manche sind in dem Fach einfach schwach, Andere sind einfach in der 2. Fremdsprache stärker und erhoffen sich dadurch eine bessere Abinote am Ende. Ich sehe jetzt nicht, warum jemand, der z.B. in Latein richtig fit ist, später keine allgemeine Hochschulreife machen sollte.

    Ich würde spontan behaupten, dass es einfacher ist, mit Mathematik einen Studienplatz mit NC zu bekommen als mit Kunst und Deutsch. Die Leistungsmitte in Kunst und Deutsch ist vergleichsweise breiter als in Mathematik, wo die Leistungsextreme stärker ausgeprägt sind. Bedeutet auf gut Deutsch: Es ist leichter, in Kunst oder Deutsch zu bestehen und im mittleren Punktebereich zu landen. Dafür ist es vergleichsweise schwer, wirklich in den Einserbereich zu kommen. In Mathematik fallen im Schnitt mehr Schüler durch, aber es gibt vergleichsweise mehr Schüler, die die 14 oder die 15 absahnen. Das ist aber nur meine Erfahrung, die eventuell auch an anderen Schulen anders ausfallen kann.

    Das Kultusministerium in NRW war in den letzten Jahren grün, gelb und jetzt schwarz regiert. Besonders die CDU wollte doch das Bildungsniveau insbesondere an Gymnasien wieder erhöhen, oder verwechsle ich da etwas?

    dabei soll doch gerade die Präsentationsprüfung dieses Problem lösen..

    Eine Präsentation konnte auch schon früher von Dritten erstellt werden. Beim Vortrag merkt man in der Regel, ob der Präsentant sich mit den Inhalten beschäftigt hat oder über jedes dritte Wort stolpert, insbesondere wenn bei Rückfragen nach der Präsentation erst einmal unsicheres Gestammel kommt.

    CDL: Bei uns findet auch berufliche Orientierung statt, wobei meine Fächer hiervon weniger betroffen sind. Wenn ich mal Mathematik in Klasse 7/8 habe (aktuell nicht der Fall), kommen auch Praxisbeispiele zur Prozent- und Zinsrechnung dran.

    Ich bin leider der Meinung, dass die berufliche Orientierung weiterhin viel zu kurz kommt, wodurch ich immer mal wieder Abiturienten habe, die völlig planlos sind, was sie nach der Schule beruflich machen wollen.

    In dem Zitat habe ich es nicht explizit genannt, stimmt. Das war der Fall in den zwei (?) Beiträgen davor. Aber alles halb so wild...

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