Beiträge von Gymshark

    Bei uns gibt es Kollegen, die ausschließlich Sek II machen. Oft sind es Fächer, die in diesen Jahrgängen einen Mangel haben, teilweise in Kombination mit einer reduzierten Deputatsstundenzahl (Teilzeit oder Anrechnungsstunden).

    Das sind aber immerhin noch 3 Schuljahre. Bei 2 Schuljahren bin ich mir unsicher, ob man im Fall einer Vollzeitstelle überhaupt auf seine Stunden kommt.

    Eine pädagogische Bewertung der Leistungen (als Gegenmodell zur arithmetischen Ermittlung) kann übrigens auch bedeuten, dass sich im Zweifelsfall für die schlechtere Note entschieden wird, auch wenn dies im Zweifelsfall eher als "unfair" empfunden wird als wenn die Note aus pädagogischen Gründen aufgerundet wird.

    Ich habe den Eindruck, würde in der Form über andere Bevölkerungsgruppen geschrieben werden, wäre schnell der Vorwurf der Diskriminierung und der Reproduktion von Vorurteilen im Raum.

    Ich finde es problematisch, das eigene Fach als "unwichtig" zu charakterisieren. Es wurde zumindest von dem betreuenden Kultusministerium und des jeweiligen Berufsverbandes als wichtig genug empfunden, um es in den Ausbildungslehrgang hinzuzufügen. Daher wird es entweder für die Allgemeinbildung des Schülers oder die spätere berufliche Praxis zumindest eine untergeordnete Rolle spielen. Manche Fächer, da bin ich ehrlich, muss man, auch wenn sie einem persönlich nicht ganz so liegen, halt einfach "bestehen" (Das war bei meinem Studium letztendlich auch so.) und wenn der Betrieb dem Fach eine entscheidende Rolle zuordnet, sollte das dem Auszubildenden den Motivationsschub mitgeben, im Unterricht gut mitzumachen und die Prüfungen entsprechend zu absolvieren, um hierin eine möglichst gute Note zu erhalten.

    Auch ohne ChatGPT ist sowas ja recht schnell geschrieben, wenn man den Schüler ein ganzes Schuljahr im Unterricht sitzen hatte und weiß, an welchen Stellen der Schuh drückt. Gerade bei einer Fremdsprache kann man sich gut an den 4-5 Fertigkeiten (je nachdem, ob man Mediation dazu zählt) orientieren.

    Das klingt aber alles Andere als seriös, um ehrlich zu sein. "Deine Leistungen entsprechen einer 5, aber ich gebe dir eine 4, weil du durch die Scheidung deiner Eltern gerade eine harte Zeit durchmachst." ? Gerade eine 4 heißt doch, dass die Anforderungen (knapp) erfüllt wurden, und wenn die Anforderungen in Wahrheit nicht erfüllt wurden, ist das eine Täuschung aller Beteiligten (inkl. nachfolgender Lehrkräfte oder zukünftiger Arbeitgeber), da ich mal davon ausgehe, dass hinter die 4 kein Sternchen mit Zusatz "berücksichtigt private Situation des Schülers" kommt, oder?

    Außerdem - nicht jeder Schüler kommuniziert offen, dass seine Eltern sich scheiden ließen. Bekommt dann derjenige, der das offen thematisiert, die bessere Note, und der, der das im Stillen mit sich ausmacht, nicht? Fair klingt das nicht; von den restlichen Gütekriterien der Testkonstruktion mal abgesehen.

    Gerade wenn der Schüler erwachsen ist, sollte er entscheiden können und sollen, ob er gewillt ist, so viel Mühe in das Lernen für das Fach reinzustecken, dass es für eine 3 reicht oder nicht. Ich gehe davon aus, dass du zu Beginn des Schuljahres transparent kommuniziert hast, welche Formen der Leistungsüberprüfung es geben und wie am Ende die Endnote ermittelt werde, sodass der Schüler sich von Anfang an darauf einstellen und seine im Laufe des Schuljahres erworbenen Kompetenzen zeigen konnte.

    Eine Endnote fällt am Ende nicht vom Himmel und wenn die über das gesamte Halbjahr gezeigten Leistungen keiner 3 entsprechen, sehe ich nicht den Grund, warum für diesen Schüler eine Ausnahme gemacht werden sollte.

    Der Punkt des grammatisch generischen Geschlechts ist gerade, dass ein Begriff wie "Schauspieler(in)" nicht an das biologische Geschlecht gebunden ist, sondern eher eine Tätigkeit, ein Amt oder eine besondere Eigenschaft in den Vordergrund rückt.

    Wenn jemand im generischen Feminimum schreibt "Brad Pitt ist Schauspielerin.", wird damit gerade nicht gesagt "Brad Pitt ist eine Frau.", sondern "Brad Pitt übt den Schauspielberuf aus.".

    Wenn es dann doch einmal inhaltsverändernd sein sollte, hervorzuheben, dass Brad Pitt ein Mann ist, traue ich O. Meier zu, dass sie das sprachlich entsprechend kennzeichnet. Bis dahin weiß ja jetzt jeder, dass sie das generische Femininum verwendet und somit für sie Brad Pitt die Schauspielerin und Frosch die Schulleiterin ist.

    Sie schreibt „diese „Elfjährige“, nicht dieser Elfjährige. Ein generisches Femininum macht nur Sinn in Fällen, in denen das Geschlecht eben nicht bekannt ist.

    Oder in den Fällen, in denen die Nennung des biologischen Geschlechts nicht inhaltsverändernd wäre.

    In dem verlinkten Artikel ist der gravierende Faktor das Alter des Opfers, weniger dessen biologisches Geschlecht.

    Genau wie beim generischen Maskulinum ist es auch beim generischen Femininum möglich, sprachlich die Fälle hervorzuheben, bei denen das biologische Geschlecht der adressierte(n) Personen tatsächlich inhaltsverändernd ist.

    O. Meier schreibt nicht, dass es ein Mädchen sei. Sie schreibt auch sowas wie "Frosch ist Schulleiterin.", wissend dass Frosch ein Mann ist. Das ist einfach das generische Femininum - quasi das Gegenstück zum weitverbreiteten generischen Maskulinum, bei dem die Verwender (m/w/d) unabhängig vom biologischen Geschlecht der adressierten Person(en) das grammatikalische Maskulinum verwenden.

    Ich habe bislang nicht mitbekommen, dass O. Meier sich über irgendjemanden brüskiert hätte, der das generische Maskulinum verwendet. Warum stören sich also manche User daran, dass es bei O. Meier eben klassisch das generische Femininum ist? Jeder sollte doch in der Lage sein, zu wissen, was im konkreten Fall gemeint ist.

    Die Kombination aus zwei gesellschaftswissenschaftlichen Nebenfächern ist mitunter die am wenigsten gesuchte im Lehrerbereich. An manchen Schulen im Sek I-Bereich, je nach Bundsland, werden diese oft sogar zu einem gesamten Fach "verschmolzen".

    Ich würde davon ausgehen, dass es auf absehbare Zeit keinen großen Mangel an Geschichtslehrern geben wird. Du würdest eher trotz statt wegen der Fächer genommen werden, dann oft verbunden mit der Frage, ob du bereit wärst, fachfremd weitere Fächer zu unterrichten. Wärst du dazu bereit, müsstest du dich aber selbstkritisch fragen, ob du dann nicht bereits im Studium Fächer wählst, die du absehbar eh unterrichten müsstest.

    Zum fachfremden Unterrichten im Sek I-Bereich wissen auch CDL oder Wolfgang Autenrieth mehr.

    Setze ich einen Bewerber (m/w/d) unter Druck, doch bitte Vollzeit zu arbeiten, und sei es aufgrund dünner Personaldecke noch so nachvollziehbar, muss ich im Jahr 2024 damit rechnen, dass er die Stelle ablehnt und nach einer Alternative Ausschau hält oder überlegt, ob nicht doch ein Gehalt in der Familie ausreicht. Ob die Schule davon wiederum etwas hätte? Fraglich.

    Die Einstellung dieser Schulleitung wundert mich etwas. Wenn man nicht gerade totaler Berufseinsteiger ist, weiß man doch eigentlich, dass in Familien mit mehreren Kindern ganz oft ein Elternteil in Teilzeit geht, um mehr Zeit für Familie und Haushalt zu haben. Das kann doch kein totales Neuland sein.

    Oder hätte diese Schulleitung am liebsten die Rückkehr zum Lehrerinnenzölibat, was es zum Glück seit den 1950er Jahren nicht gibt?

    Eine "one fits all"-Lösung wird es hier nicht geben, da gebe ich Recht, es braucht ein differentiertes Teilzeitkonzept. Das ist noch nicht einmal eine primarstufenspezifische Herausforderung, in der Pflege oder im Elementarbereich gibt es auch viele Teilzeitbeschäftigte. Vor konkreten Maßnahmen steht ein grundsätzlicher Perspektivwechsel von "Teilzeitbeschäftigte als Ausnahme" hin zu "Teilzeitbeschäftigte als Regel-/Normalfall" an.

    2 Teilzeitkräfte 50% = eine Vollzeitkraft 100%.

    Wenn alle Kollegen erst zur 2. Stunde kommen könnten, braucht es individuelle Lösungen und Absprachen, da natürlich auch in ersten Stunden Unterricht stattfinden miss. Diese Form von Absprachen und Kompromissen gibt es aber in anderen Branchen auch und ist dort sogar der Normalfall.

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