Beiträge von Gymshark

    Wenn der Dienstherr wie aktuell die Besoldung gestaltet, dass der Beruf vor allem für Menschen mit vielen Kindern oder Kinderwünschen attraktiv ist, schadet er sich am Ende selbst.

    Muss immer dieser negative Unterton gegenüber kinderreichen Familien sein? Gerade wir sollten eher froh sein, dass sie sich der demographischen Entwicklung entgegensetzen und uns ermöglichen, unseren Job auch in Zukunft weiterhin ausüben zu dürfen.

    chilipaprika : Ich kenne auch Frauen, die bewusst in Teilzeit bleiben, obwohl die Kinder nicht mehr klein sind - auch aus den von dir genannten Gründen (auch mal Zeit für sich haben o.ä.).

    Bei einer guten Freundin (öffentlicher Dienst, angestellt) sind die Kinder jetzt aus dem Haus und sie entschied sich, Stunden zu reduzieren, weil ihr der berufliche Stress neben ihren Hobbys/Ehrenämtern auf Dauer zu viel wurde.

    Frauen heiraten generell eher nach oben als nach unten. Männern ist das relativ egal.
    Gibt es soziologische Forschung zu.

    Da ist wenig mit Lehrerbubble.

    Hierzu gibt es auch gegenteilige Studien, z.B. HIER.

    Da besagte Angebote alle voll sind, scheint es gar nicht so wenige von diesen Menschen (Frauen) zu geben.

    Wenn ich in den letzten paar Jahren an "normalen" Schultagen aus den unterschiedlichsten Gründen doch mal nicht zur Schule musste, ist mir stets aufgefallen, dass zur Mittagszeit herum durchaus einiges auf den Straßen los ist, auch im Fitnessstudios, in Cafés, diversen Läden. Die Anzahl an Schicht- und Teilzeitkräften, die ihren Mittag nicht mit Arbeit verbringen, ist durchaus groß. Hinzu kommen natürlich noch die Rentner (m/w/d) und Menschen, die an jenen Tagen Urlaub haben und infolgedessen nicht arbeiten müssen.

    Wenn denn im Haushalt auch wirklich gerecht aufgeteilt wird. Soll ja z.B. durchaus vorkommen, dass Frau in Klasse 5 eine hohe Steuerlast hat und Mann in Klasse 3 von der Steuerersparnis ein Motorrad kauft.

    Ehepartner sollten in der Lage sein, ihre Finanzen so zu organisieren, dass es für Beide passt. Vielleicht wird das Motorrad von Beiden genutzt. Oder von ihr...

    Zauberwald : Käme für dich eine Tätigkeit als Rektorin infrage? Gäbe selbst in BW (zukünftig) je nach Schulgröße A13+ oder A14 (https://www.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/reda…r_Besoldung.pdf).

    Zitat

    Da weiß fast keine um die hohen Kinderzuschläge ab dem dritten Kind, auch hier in BaWü.

    Vielleicht würden sich bei höherer Bekanntheit der Kinderzuschläge mehr Kolleginnen für das dritte Kind entscheiden. Aus demographischer Sicht wäre das natürlich super.

    Eine kleine Nische?

    In Großstädten haben Singlehaushalte einen Anteil von um die 50%.

    Ich habe nicht geschrieben, dass es wenige Singles gibt, sondern dass der Immobilienmarkt (noch?) nicht auf sie ausgelegt ist, sprich der Istbestand an Wohnungen passt nicht zu der demographischen Zusammensetzung der Bevölkerung.

    s3g4 : Theoretisch kannst du dir als Single mit dem nötigen Kleingeld sogar ein ganzes Schloss kaufen. Praktisch ist der Immobilienmarkt nicht auf Singles ausgelegt - sie stellen als Zielgruppe nur eine kleine Nische dar. Es gibt Studien, die besagen, dass der häufigste Wohnungstyp die 80m^2 Dreiraumwohnung ist. Auch eine solche kannst du dir als Single anmieten. Praktisch richten sie sich meist an Paare, die dann wiederum oft mehr als ein Gehalt mitbringen.

    Noch ein kleiner schulformunabhängiger Tipp: In der Regel haben Schulleitungen ein Interesse daran, dass ihre Lehrkräfte ihren Job gerne machen und sind daher für Kompromisse offen. Wenn Bedarf an Sport besteht, du aber damit ein großes Problem hättest, könntest du dich bereit erklären, stattdessen ein anderes Mangelfach fachfremd zu übernehmen. Oder die Kommunikation mit den Kindergärten. Oder was halt bei euch so anfällt und worum sich nicht gerade alle kloppen. Wenn du sehr viele Extrawünsche hast, wirst du vermutlich enttäuscht werden, aber überschaubare Wünsche können in der Regel erfüllt werden und wenn die Schulleitung wirklich gar nicht bereit ist, wenigstens einen kleinen Schritt auf dich zuzugehen, weißt du auch, woran du dran bist und kannst entsprechend deine (nicht allzu lange?) Zukunft an der Schule planen.

    In normalen Berufen wird auch nicht alimentiert. Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass Beamte im Durchschnitt gerade nicht mehr Kinder haben als Angestellte. Oder liegen dir da andere Informationen vor?

    Interessanterweise gab es auf diese Frage vor auf den Tag genau zwei Jahren eine Anfrage der AfD an die Bundesregierung, die jedoch vom damaligen Parlamentarischen Staatssekretär Johann Saathoff (SPD) nicht beantwortet werden konnte.

    Die Datenlage ist dünn. Es gab nur vor 7 Jahren mal eine Studie, nach der Lehrerinnen seltener kinderlos bleiben als vergleichbar ausgebildete Geistes- oder Naturwissenschaftlerinnen. Die Anzahl der Kinder wurde in diesem Rahmen nicht erhoben. Es gab zwei Studien (2012 und 2018) gemäß denen Reinigungskräfte die höchste Kinderanzahl unter allen Frauen, die berufstätig sind, haben.

    Wie von Moebius bereits geschrieben, ging es mir nicht um den Aufwand hinter der Erstellung eines etwaigen Textzeugnisses, sondern eher, ob die Schüler (m/w/d) an besagter Schule durch Minderleistungen ein Nicht-Vorrücken zu befürchten haben, dessen Vermeidung wiederum ein extrinsischer Motivationsfaktor (und damit ein Regulationsinstrument durch die Lehrkraft) darstellen kann.

    Verstehe - keine Noten (außer vielleicht ein Ankreuz-/Textzeugnis) und so gut wie kein Wiederholen schulseitig durchsetzbar.

    Das ganze Konzept setzt dann auf Einsicht der Eltern und Schüler, dass es nicht dazu kommt, dass die Kinder und Jugendlichen im Zweifelsfall so weit im Stoff zurückfallen, dass sie die Stofflücken nicht mehr realistisch auffangen können.

    Dann läuft es aus meiner Sicht auf zwei Dinge heraus: Entweder wirklich engmaschige Feedbackkultur an Eltern und Schüler (Gibt es etwas Ähnliches bereits an der Schule?) oder, was ja schon oft vorgeschlagen wurde, eine neue Schule suchen.

    in den wenigsten Familien ist es heute noch so, dass ein Elternteil Mittwochs um 10:30 Uhr für ein Gespräch in die Schule kommen kann ohne sich extra frei zu nehmen.

    Ich habe durch mein Fächerprofil weniger Elterngespräche als die Kollegen in der Primarstufe, aber zumindest bei unseren Schülereltern bzw. Eltern in meinem Bekanntenkreis gibt es fast immer Möglichkeiten, mittags Zeit einzurichten, wenn nötig (und wenn Elterngespräche stattfinden, dann in der Regel, weil es einen schwerwiegenden Gesprächsanlass gibt). In fast allen mir bekannten Familienkonstellationen arbeitet ein Elternteil Teilzeit, Gleitzeit/Vertrauensarbeitszeit oder Schicht, kann nach interner Absprache früher gehen/später kommen/die Schicht wechseln oder einen (halben) Tag Urlaub nehmen, wenn der Elternteil nicht bereits eh Urlaub hat (nicht alle Eltern bekommen in den Schulferien Urlaub und dann werden die Tage ggf. anders gelegt).

    Das kennen die Elternteile auch von anderen Situationen, in denen sogar spontaner reagiert werden muss als bei in der Regel gut planbaren Schulgesprächen (z.B. Handwerker, Arztbesuche, Behördengänge,...).

    Es ist einfach realitätsnah, sich bewusst zu machen, dass nicht jeder Schüler, jede Schülerin gerne im Unterricht sitzt. Er oder sie mag dann vielleicht Sprachen, kriegt aber bei Mathe das nackte Grauen. Wir müssen da aber gemeinsam durch, wobei zumindest ich die Hoffnung habe, dass die Jugendlichen in 10 oder 20 Jahren sagen werden, dass sie ganz gut fanden, was sie aus dem Unterricht mitgenommen haben, selbst sie es jetzt noch nicht so wahrnehmen.

    Beispiel: "Ich habe keine Lust, Algebra zu pauken. Ich könnte jetzt im Unterricht mit meiner Sitznachbarin quatschen oder statt nachmittags noch einmal ein paar Aufgaben zu rechnen, das neue Videospiel zocken. Da ich aber keine schlechte Note bekommen möchte, wegen der ich sonst Ärger von meinen Eltern haben werde, überwinde ich meinen inneren Schweinehund und lasse mich doch auf das Zeug ein (und, O-Ton von mir, merke, dass es doch nicht schlimm ist wie anfangs befürchtet)."

    Ich finde Noten im Bildungssystem grundsätzlich sinnvoll, da wir uns bewusstmachen müssen, dass Kinder und Jugendliche der Schulpflicht unterliegen und daher nicht für jedes Fach zu jedem Zeitpunkt intrinsische Motivation aufbringen können oder wollen, gleichzeitig von staatlicher Seite aus Interesse besteht, dass sich die Kinder und Jugendlichen dennoch mit diesen Inhalten auseinandersetzen und die entsprechenden Kompetenzen erwerben.

    Wenn sie sich schon für bestimmte Inhalte (temporär) nicht interessieren, sollen sie zumindest mitmachen, um negative Konsequenzen im Rahmen einer schlechten Note zu vermeiden.

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