chilipaprika : Wenn unsere Schüler in Französisch selten mal Vorerfahrungen aus der Grundschule mitbringen (Alle Grundschulen im Umkreis bieten als 1. Fremdsprache Englisch an, eine Schule zusätzlich im Rahmen einer Art AG Frühfranzösisch.), zähle ich dies tatsächlich nicht zu den Lernjahren dazu, da in Klasse 7 wirklich bei Null angefangen wird. In Englisch müssten die Kollegen beurteilen, inwieweit sie auf Vorkenntnissen aus der Grundschule aufbauen können.
Beiträge von Gymshark
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8 Schuljahre = 3. bis 10. Klasse = mittlerer Schulabschluss
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Womöglich sind die Englischkompetenzen in der Schweiz auch besser als in Deutschland, das mag ich nicht zu beurteilen. Mir ist jedoch aufgefallen, dass du Maturanden und junge Studenten hervorgehoben hast. Wie sieht es den mit jungen Menschen ohne Matura oder Menschen, die schon länger aus der Schule sind, aus?
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Es ist auch gut, sich noch einmal vor Augen zu führen, dass "Ich kann x Sprachen." nicht gleichzusetzen ist mit "Ich kann x Sprachen auf bildungssprachlichem Niveau.". In den meisten Lebensläufen junger Menschen stehen inzwischen gute bis sehr gute Englischkenntnisse, aber wenn man genauer hinschaut (so zumindest meine Erfahrung), stellt man fest, dass auch nach 8 oder mehr Schuljahren Englischunterricht oft nur Grundlagen vorhanden sind. Ich bin so realistisch, zu sagen, dass das bei Französisch oft noch schlechter aussieht. Wenn es beim Treffen auf ehemalige Schüler für 2-3 Sätze oberflächliches Geplenkel reicht, bin ich schon zufrieden. Ich nehme an, bei dir ist es ähnlich, oder chilipaprika ?
Die Sprachkompetenzen der Mitbürgern mit Wurzeln im Polnischen, Türkischen, Arabischen oder Rumänischen kann ich mangels eigener Sprachkenntnissen nicht einschätzen. Entscheidend ist hier noch einmal, ob sie in einem bildungsnahen oder -fernen Haushalt aufwuchsen und ob ihr Umfeld eher migrantisch oder eher deutsch geprägt ist. Geht man von dem zuvor genannten Beispiel "Nachfahre 3. Generation Gastarbeiter, die einst aus dörflichen Strukturen kamen" aus, denke ich auch nicht, dass hier die Sprachwurzeln bildungssprachlich in besonderem Maße reflektiert wurden. Wenn diese nach all der Zeit überhaupt noch vorhanden sind.
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Im unmittelbaren Alltag haben die meisten Schüler mehr Berührungspunkte mit der türkischen als mit der spanischen Sprache oder Mandarin.
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In meinem Zitat schrieb ich nichts von Frauen oder Männern. Bitte die Stelle noch einmal nachlesen!
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Nicht jeder möchte eine Führungsposition, da schlichtweg nicht jeder führen möchte. Viele Menschen bevorzugen es, im Job geführt zu werden, und in der aktuellen Wirtschaftslage ist es sogar schwieriger, geführtes als führendes Personal zu finden. Aus meinem Bekanntenkreis, die teilweise in der freien Wirtschaft arbeiten, weiß ich, dass es schwieriger ist, eine Stelle "an der Basis" neu zu besetzen als eine Team- oder Abteilungsleiterposition.
Die Jobwahl folgt verschiedenen Kriterien. Die Einen orientieren sich hier sehr nach finanziellen Möglichkeiten, Andere nach inhaltlichem Interesse, Dritte nach Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt oder Vierte orientieren sich an Familie und Freunden.
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und diese abwertung sollte man der gesllschaft austreiben und daher gendermarketing nicht unterstützen, sondern boykottieren!
Fett: Stimmt, Zustimmung.
Unterstrichen: Dazu habe ich schon geschrieben, warum ich das nicht nötig finde.
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nihilist : Ich finde es nicht schlimm, wenn Ponyhofgeschichten als (Zitat!) "Mädchenkram" beworben werden, da Mädchen zwischen sagen wir mal 6 und 12 Jahren schlichtweg die Hauptzielgruppe dieser Belletristik sind. Den problematischeren Teil finde ich eher, dass, was du korrekt angesprochen hast, es ein Teil unserer Bevölkerung immer noch für "minderwertig" hält, wenn sich Jungen für klassische Mädchenthemen interessieren.
Wir sollten uns nicht als Gesellschaft daran abstrampeln, auf Krampf die Ponyhofgeschichte geschlechtslos zu machen, sondern eher dafür sorgen, dass Ben nicht ausgelacht wird, wenn er zur Ponyhofgeschichte greift, sondern dass diese Entscheidung genauso legitim ist wie Mehmets Griff zum Krimi und Jonas' Griff zur Dinogeschichte. Dann spielt am Ende übrigens auch keine Rolle mehr, ob der Einband weiterhin rosa ist.
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nihilist : Es wird doch niemandem etwas verwehrt, wenn man erst einmal danach geht, was statistisch am wahrscheinlichsten ist. Das Beispiel habe ich doch angebracht: Viele Mädchen mögen gerne Rosa. Wenn ein Mädchen für sich feststellt, dass es gerne blau mag, ist das doch super. Wo siehst du das Problem?
Caro hat ja auch geschrieben, dass viele Mädchen freiwillig die Ponyhofgeschichten wählen. Wenn Ben auch zur Ponyhofgeschichte greift und Katie den Krimiroman bevorzugt, weiß ich nur eins: Alle Kinder beschäftigen sich mit Literatur und haben hoffentlich Spaß dabei.
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Es ist legitim, sich bei Kindern erst einmal nach statistischen Häufigkeiten zu richten. Aus der Sozialisation heraus mögen viele Jungen bestimmte Themen und viele Mädchen andere Themen.
Das Problem ist weniger, wenn man diese statistische Häufigkeit als Grundlage annimmt, sondern wenn im Einzelfall ein Junge oder Mädchen anmerkt, dass die eigenen Interessen nicht diesem Stereotyp entsprechen, dieser Einwand aber nicht respektiert oder sogar mit Verweis auf die statistische Häufigkeit abgelehnt wird ("Wie, du magst das nicht? Aber du bist doch ein Junge/Mädchen!").
Besser:
"Hier, ich habe ein Geschenk für dich!"
"Danke, leider mag ich kein Rosa!"
"Welche Farbe magst du lieber?"
"Ich mag am liebsten Blau. Schwarz finde ich auch gut."
"Kein Problem, das werde ich mir für die Zukunft merken!"
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Völlige Zustimmung. Und klar, wir bewerten nicht, ob der Schüler es theoretisch könnte, sondern, ob er es in der konkreten Prüfungssituation tatsächlich kann.
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Ich würde als Fachfremder die von dir genannten Punkte wie Arbeitssicherheit und die richtige Bedienung der Geräte im Rahmen der Experimente zu den fachlichen Anforderungen zählen.
Mal anders gefragt, was sind die primären Lernziele, die Schüler nach einer Experimentierstunde erworben haben sollen, über die sie vor der Stunde noch nicht verfügten? Eben diese Lernziele wären dann am Ende die Bewertungsgrundlage.
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Mit praktischen Arbeiten meinst du die Arbeit an Experimenten, oder? Tut mir leid, aber ich bin mit deinen Fächern weniger vertraut. Ich vermute mal, dass es auch hier fachliche Anforderungen gibt und dann kannst du anhand passender Kriterien überprüfen, ob der Schüler (m/w/d) diese im Rahmen der praktischen Arbeit erfüllt.
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Ich kann Firelillys Ausführungen nachvollziehen, würde aber viel pragmatischer an die Sache herangehen: Es gibt die fachlichen Vorgaben in Form der Curricula und Lehrpläne. Hat der Schüler (m/w/d) im Laufe des Schuljahres unter Beweis gestellt, dass er diese Inhalte (a) in besonderem Maße (b) voll (c) weitestgehend (d) zumindest im Grundsatz beherrscht? Dann gibt es keine Grundlage, ihn durchfallen zu lassen. Andererseits muss man auch ehrlich sein, dass es eher selten ist, dass jemand, der regelmäßig den Unterricht stört, in der Prüfungssituation (wozu ja auch mündliche Beiträge im Unterricht zählen) mit umfangreichen Fachkenntnissen glänzen kann (und wenn das regelmäßig der Fall sein sollte, würde ich mir noch eher Gedanken machen, ob der Schüler (m/w/d) nicht doch insgeheim überfordert ist und deswegen den Unterricht stört).
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Ich hatte eher den Eindruck, dass gerade zuletzt oft kritisiert wurde, dass das klassische Grundlagenwissen ("Auswendiglernen") bei vielen Jugendlichen schwach ausgeprägt sei.
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Von den äußeren Rahmenbedingungen her haben Jungen und Mädchen die gleichen Chancen und diese sind auch von Anfang an transparent kommuniziert, sodass wir zumindest auf der rechtlichen Seite nicht von Diskriminierung oder Benachteiligung ausgehen können.
Dennoch muss ich allen zuvor beschriebenen Beobachtungen zustimmen. Eine der größten Entwicklungen ist wohl, dass Systemsprenger im Durchschnitt eher männlich und die Abiturstärksten zunehmend weiblich sind. Im Fach Mathematik wird in meinen Kursen die Leistungsspitze noch von Jungen gebildet, aber ich stelle in den letzten Jahren fest, dass die Mädchen aufgeholt haben. Im Fach Französisch liegen die Mädchen oft deutlich vor den Jungen und es entscheiden sich deutlich weniger junge Männer als Frauen, das Fach noch in der Kursstufe weiter zu belegen.
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Katie : Vorab, ich nutze keine klassischen Tokensysteme, wobei das in meinen Jahrgangsstufen auch eher unüblich ist. Ich verstehe das Argument, dass man für Selbstverständlichkeiten nicht belohnen sollte, dennoch frage ich mich: Was, wenn Kinder sich nicht an zuvor vereinbarte Regeln halten? Eigentlich klingt es logisch, "Ich halte mich an Regeln = Ich bekomme keine Probleme.", was bereits in jungen Jahren viele Kinder erfolgreich umsetzen. Dennoch entscheiden sich ja immer wieder Kinder und auch Erwachsene, nicht aus Unwissenheit, sondern aus Egousmus, ihre eigenen Bedürfnisse zulasten ihrer Mitmenschen auszuleben und dabei sogar erhebliche negative Konsequenzen in Kauf zu nehmen.
Ich erinnere mich an eine Situation im Restaurant vor ein paar Monaten: Eine Mutter mit drei Kindern; der Teenager schien noch recht vernünftig, der Mittlere war schon etwas schwierig und der Jüngste tanzte der Mutter komplett auf der Nase herum. Die Mutter sagte vor allem dem Jüngeren klar, wie er sich zu verhalten habe, aber er entschied sich mehrfach, so zu handeln wie er es für richtig hielt, was sichtbar die Nerven der Mutter strapazierte.
Wenn man also mit Vernunft bei einem Kind nicht mehr durchkommt, wäre ein Kind, das sich wenigstens motiviert durch ein Tokensystem an Regeln hält nicht immerhin besser als ein Systemsprenger?
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Sissymaus : Es hängt immer davon ab, was in einer Klasse oder Lerngruppe "normal" ist. Hast du eine umgängliche Gruppe, musst du nicht das volle Instrumentarium an Maßnahmen rausholen, um eine lernförderliche Atmosphäre zu erzeugen. Schwieriger ist es, wenn du viele Schüler hast, die über Tische und Bänke gehen. Wenn hier kein Einsehen besteht, dass man sich so in der Klasse nicht benimmt, muss irgendeine Form von äußerer Lenkung eingesetzt werden. Die Frage ist hier nur immer: diejenigen, die stören, bestrafen oder diejenigen, die sich benehmen, belohnen?
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