Beiträge von Gymshark

    Katie : Vorab, ich nutze keine klassischen Tokensysteme, wobei das in meinen Jahrgangsstufen auch eher unüblich ist. Ich verstehe das Argument, dass man für Selbstverständlichkeiten nicht belohnen sollte, dennoch frage ich mich: Was, wenn Kinder sich nicht an zuvor vereinbarte Regeln halten? Eigentlich klingt es logisch, "Ich halte mich an Regeln = Ich bekomme keine Probleme.", was bereits in jungen Jahren viele Kinder erfolgreich umsetzen. Dennoch entscheiden sich ja immer wieder Kinder und auch Erwachsene, nicht aus Unwissenheit, sondern aus Egousmus, ihre eigenen Bedürfnisse zulasten ihrer Mitmenschen auszuleben und dabei sogar erhebliche negative Konsequenzen in Kauf zu nehmen.


    Ich erinnere mich an eine Situation im Restaurant vor ein paar Monaten: Eine Mutter mit drei Kindern; der Teenager schien noch recht vernünftig, der Mittlere war schon etwas schwierig und der Jüngste tanzte der Mutter komplett auf der Nase herum. Die Mutter sagte vor allem dem Jüngeren klar, wie er sich zu verhalten habe, aber er entschied sich mehrfach, so zu handeln wie er es für richtig hielt, was sichtbar die Nerven der Mutter strapazierte.

    Wenn man also mit Vernunft bei einem Kind nicht mehr durchkommt, wäre ein Kind, das sich wenigstens motiviert durch ein Tokensystem an Regeln hält nicht immerhin besser als ein Systemsprenger?

    Sissymaus : Es hängt immer davon ab, was in einer Klasse oder Lerngruppe "normal" ist. Hast du eine umgängliche Gruppe, musst du nicht das volle Instrumentarium an Maßnahmen rausholen, um eine lernförderliche Atmosphäre zu erzeugen. Schwieriger ist es, wenn du viele Schüler hast, die über Tische und Bänke gehen. Wenn hier kein Einsehen besteht, dass man sich so in der Klasse nicht benimmt, muss irgendeine Form von äußerer Lenkung eingesetzt werden. Die Frage ist hier nur immer: diejenigen, die stören, bestrafen oder diejenigen, die sich benehmen, belohnen?

    Sprachkriege sind an sich nichts Neues: Da kann man auch gerne mal Richtung Belgien oder Irland schauen.

    Ja, habe ich. In leistungsstarken Klassen/Einzugsgebieten lässt sich das sicher umsetzen, in leistungsschwachen Klassen, ich weiß nicht. Man muss es einfach auch vor dem Hintergrund sehen, dass die Deutschleistungen teilweise so stark nachgelassen haben, dass erst vor Kurzem hier im Forum diskutiert wurde, ob man nicht Religions- oder Englischunterricht zugunsten von Deutsch kürzt.

    Ich habe mir das Konzept durchgelesen. Es klingt super, aber in der aktuellen Bildungslandschaft nicht umsetzbar. Der Freiday soll mindestens 4 Stunden jede Woche am Stück stattfinden. Bevor wir uns mit nachhaltigem und sozialem Lernen beschäftigen können, müssen wir als System, insbesondere mit Blick auf die Grundschulen, schauen, dass die Schüler wieder ordentlich rechnen, lesen und schreiben können, und alle Nebenschauplätze so klein wie möglich halten.

    Da fände ich eine Nachhaltigkeits-AG Richtung Sek I erst einmal zielführender als direkt einen Freiday.

    Spontan würde ich wohl Schule 2 wählen. Die Nachteile sind bei allen drei Schulen nicht ganz unerheblich, aber ich erinnere mich noch daran, dass das dem Umstand geschuldet ist, dass ihr in einer schönen Gegend wohnt, der Rest des Einzugsgebiets jedoch sehr durchwachsen ist - und in der Schule treffen natürlich die Kinder aus den unterschiedlichen Siedlungen zusammen.

    Dann mag das bei Rewe und Edeka so sein. Das sind eh Abzockläden.


    Bei Lidl sind die Preise bundesweit gleich das kann man schön in der App sehen.


    Die Ausnahme ist da Obst und Gemüse, das variiert je Filiale.

    Auch bei Restaurants und handwerklich-technischen Betrieben gibt es große Unterschiede zwischen, um beim Beispiel zu bleiben, Frankfurt am Main und dem brandenburgischen Dorf.

    Miss Othmar : Ich habe den Eindruck, dass "Nachzügler" heute seltener geworden sind. Das waren ja früher oft entweder "Upskinder" oder "Die Kinder sind aus dem Gröbsten raus, wollen wir es noch einmal wagen?". Ich kann nur die familiäre Situation meiner Schüler und meines Bekanntenkreises grob einschätzen und hier scheint es, dass sich Paare in Langzeitbeziehungen eine bestimmte Anzahl an Kindern vornehmen und wenn sie diese bekommen haben, ist die Familienplanung auch wirklich abgeschlossen. Es spricht ja keiner offen darüber, aber sobald das jüngste Kind im Kindergarten ist, kann man bei den allermeisten Paaren sagen, da passiert nichts mehr - ob sie dann doppelt und dreifach verhüten, gar keinen Sex mehr haben oder sich einer sterilisieren lässt, ich weiß es nicht.

    Kann es sein, dass das Thema Familienplanung zu der Zeit als du ein Kind warst ich nenne es mal "ergebnisoffener" angegangen wurde? Sprich, wenn es passiert, dann passiert es halt? Zu deiner Mutter: Es ist natürlich schade, dass sie solche Erfahrungen machen musste. Ich vermute mal, damals waren Alternativen wie Sexualpraktiken, die nicht in Schwangerschaften enden, ähnlich tabuisiert wie die Sterilisation des Mannes, oder?

    7. Klasse.
    Wir haben in unserer Schule keine Ersatzklamotten. Kann ich dann einen Schüler so nass im Klassenraum sitzenlassen?

    Bei Sek I seid ihr auf der sicheren Seite, wenn das Sekretariat kurz zuhause anruft und fragt, ob Ersatzklamotten vorbeigebracht werden können.


    Wetter ist unberechenbar, aber normalerweise sollten Schüler nicht unnötig lange draußen im Nassen sein. Bei einem längeren Ausflug vorher die Wettervorhersage checken und in der Pause/Outdoorsport im Sportunterricht kann man spontan entscheiden, die Pause/den Unterricht nach drinnen zu verlagern.

    Kreative Ansätze können an der richtigen Stelle eingesetzt einen guten Unterricht noch weiter bereichern. Ich würde erst einmal ganz grundsätzlich anfangen:

    Welchen fachlichen Stand hat die Klasse jetzt?

    Welche Inhalte sollen die Schüler im Laufe der Unterrichtseinheit erwerben?

    Welche Einschränkungen gilt es bei der Unterrichtsplanung berücksichtigen?


    Ohne einen Hinweis auf Fach und Jahrgangsstufe können wir dir nur ganz globale Hinweise geben.

    Ich erinnere mich daran, dass du, Chilipaprika, mal geschrieben hast, dass Französisch bei euch keinen allzu guten Ruf hat.

    Bei uns ist die Resonanz gegenüber der Sprache, gegenüber dem Fach ein gutes Stück besser. Die meisten Schüler, die sich für Französisch entscheiden, freuen sich anfangs auf das Fach. Klar, Vokabeln- und Grammatikpauken ist anstrengend, aber locker bei der Hälfte der Schüler bleibt die Freude am Fach die Sek I durch erhalten.

    Es gibt auch bei uns die Schüler, die auch nach mehreren Jahren damit kämpfen, unregelmäßige Verben im Présent zu konjugieren.

    Um an das anzuknüpfen, was du schreibst, setzen die tollsten Didaktikkonzepte erst an der Stelle an, an der zumindest die Grundlagen an Volabular und Grammatik vorhanden sind. Und diese fehlen leider oft. Nicht, weil die Schüler dazu nicht intelligent genug wären, sondern weil das klassische Auswendiglernen in den ersten zwei Lernjahren nicht ernst genommen wurde. Und sind erst einmal Lücken vorhanden, kriegst du diese ab dem 3. Lernjahr kaum noch ausgebügelt.

    In Thüringen halte ich AfD + BSW für am wahrscheinlichsten.

    In Sachsen bleibt es wohl ein enges Rennen zwischen CDU und AfD um den ersten Platz. Sollte die CDU den ersten Platz machen, wird die Regierungsbildung schwierig. Die CDU wird die AfD nicht als Juniorpartner wählen und die Grünen auch nicht. Mit der SPD zusammen würde es knapp nicht reichen, daher evtl. CDU + SPD + BSW?

    Meinst du mit "große Parteien" SPD und CDU? Bei verändertem Wählerverhalten kann ja durchaus auch eine neue Partei den Status einer "großen Partei" erreichen. Bei der letzten Landtagswahl erreichte die Linke in Thüringen 31%, die AfD könnte diesmal auf ähnliche Werte kommen. In diesen Protenzbereichen kann man durchaus schon von Volksparteien sprechen.

    Man kann nicht heute auf morgen die Anforderungen spontan hochschrauben, aber wenn von Anfang an hohe Anforderungen angesetzt werden, wird dies von Kindern und Jugendlichen als "normal" empfunden und sie passen sich automatisch dem mit der Zeit an.

    Wir sind da schon irgendwo fähig, zu lenken, welche Kompetenzen wie schnell oder wie langsam erworben werden.

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