Beiträge von Gymshark

    Auch das wird im Gymnasium in Klasse 5 oder 6 unterrichtet unnötig in der Grundschule.

    Man kommt um Kommadarstellungen bei Themen wie Längen- oder Masseangaben herum, wenn z.B. statt "3,2 m" "3 m 2 dm" geschrieben wird. Hast du eine Idee, wie die Kommaschreibweise bei Notendurchschnitten umgangen werden kann? Das ist das erste Beispiel, das mir einfiel, bei dem Grundschulkinder mit "Kommazahlen" im Rahmen des Notenspiegels nach Rückgabe einer Klassenarbeit Berührungspunkte haben.

    Klar sollte es schuleinheitlich festgelegt werden. Macht es für alle einfacher.

    Zumindest in meinen Schulformen/Jahrgangsstufen können die Schüler (m/w/d) damit umgehen, dass sie etwas bei Herrn X dürfen, bei Frau Y aber nicht. Sie kennen es auch "von zuhause" so: Bei den Eltern gelten andere Regeln als bei den Großeltern und innerhalb der Eltern setzt Mama oft noch einmal andere Schwerpunkte als Papa.

    Es macht Sinn, das Rechnen mit "Kommazahlen" in der Primarstufe auf das Mindeste zu beschränken, da die Einführung der rationalen Zahlen erst in Klasse 5/6 erfolgt. Gleichzeitig muss man aber auch sagen, dass "Kommazahlen" einfach Teil des Alltags auch von Grundschulkindern sind, weswegen ich mir schwer vorstellen kann, wie man das Thema 4 Jahre lang ausklammern könnte (z.B. Darstellung von Durchschnitten bei Klassenarbeiten).

    Vielleicht eine unpopuläre Meinung, aber ich denke, es würde ausreichen, wenn die schriftliche Division als mathematischer Algorithmus auf den gymnasialen Lehrgang, Klasse 5, zum Ausklang der Behandlung des Zahlenraums der natürlichen Zahlen beschränkt wird, und in der Grundschule die Grundvorstellungen und das Kopfrechnen zur Division stärker in den Fokus gestellt werden.

    Wenn alles "von oben" vorgeschrieben wäre, also der pädagogische Entscheidungsrahmen einzelner Lehrkräfte auf das Minimalste reduziert wäre, müssten Lehrkräfte nicht nach A13 bezahlt werden, sondern es wäre ein dreijähriger Ausbildungsberuf, der am Ende mit A7 bezahlt werden würde. Wir sind doch in der Lage, für unsere Klassen eigene Entscheidungen treffen zu können, ohne dass alles zwangsläufig vereinheitlicht werden muss.

    Ich freue mich gerade über so'n Boomer-Ding: Ein Freund hat mir heute seine Vinylschätze mit Musik (fast) aller Sparten überlassen und die ergänzen meine eigene Sammlung prima. Der Plattenspieler dudelt jetzt schon eine Weile... und bei einigen LPs wird mir warm ums Herz und überhaupt! Nostalgie pur...

    Vinylplatten sind seit locker 10 Jahren kein "Boomer-Ding" mehr, sondern begehrte Sammlerstücke, auch unter jungen Menschen. Die Verkäufe nehmen jedes Jahr kontinuierlich zu und sind inzwischen wieder auf dem Stand der 90er Jahre. Jeder einigermaßen bekannte Musiker (m/w/d) veröffentlicht sein neues Album inzwischen auch im Vinylformat und als Beispiel verkaufte Taylor Swifts aktuelles Album bei Verkaufsstart im Oktober diesen Jahres so viele Vinyleinheiten wie kein Album zuvor.

    Keine Lehrkraft braucht ein detailliertes Bild des medizinisches Sachverhalts, aber die grundsätzliche Info, dass man aus medizinischen Gründen mitunter häufiger oder spontaner die Toilette aufsuchen muss, macht es für die Lehrkraft einfacher, Verhalten einzuordnen und damit umzugehen - auch wenn Fragen seitens Kollegen (m/w/d) oder Mitschülern (m/w/d) aufkommen sollten. Klar, kann man alles mit "Das geht keinen etwas an." abtun, aber meine Erfahrung ist, dass man sich im Leben leichter tut, wenn man sich wenigstens ein paar wenigen Menschen anvertraut, sodass diese das eigene Verhalten einordnen können - auch weil Mitmenschen leider oft im Zweifelsfall vom Allerschlechtesten ausgehen und nicht jeder ein so dickes Fell hat, dass ihm oder ihr das innerlich nichts ausmacht.


    Zu der zweiten Thematik: Eine mündliche Prüfungssituation (sei es mündliches Abitur oder eine Präsentation in der Sek I) würde ich nur unterbrechen lassen, wenn ein medizinisch trifftiger Grund vorliegt. Bei allen anderen Szenarien: Ich finde "aktiv verwehren" klingt da zu hart, weil das bei mir Bilder von Demütigung im Kopf erzeugt. Es geht ja nicht um Bestrafung, sondern um ein Abwarten bis die zuvor abgesteckten Rahmenbedingungen einen Toilettenbesuch eher zulassen und die Rahmenbedingungen sind am Ende auch so, dass sie für Kinder und Jugendliche ohne medizinischen Einschränkungen meiner Einschätzung nach gut einhaltbar sind.

    Was hier auch wieder untergeht: Wir sprechen nicht von einer Grippe Neunzigjähriger, die altersbedingt größtenteils nicht mehr das Geschäft stundenlang einhalten kann.

    Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren sind da entwicklungsbedingt in einer sehr guten Ausgangslage. Um medizinische Ausnahmefälle geht es natürlich nicht, das ist klar.

    Und zweifelsfrei wird keinem aktiv der Toilettenbesuch verwehrt. Man kann aber durchaus fragen: "Die Stunde ist in 15 Minuten zu Ende. Meinst du, du schaffst es noch, bis zum Ende abzuwarten? Du würdest sonst diesen wichtigen Teil verpassen." und dann sieht man ja, wie er oder sie reagiert. Ich denke, man kann zum Großteil erkennen, ob es wirklich dringend ist oder ob jemand nur Zeit totschlagen möchte. Die meisten Menschen, auch Kinder und Jugendliche, sind in ihrem Verhalten sehr berechenbar.

    Davon mal ganz abgesehen: Jeder Toilettenbesuch während einer Prüfung kostet den Geprüften (m/w/d) wertvolle Zeit, denn Prüfungen sind zeitlich (zumindest in meinen Fächern und Schulformen) immer knapp kalkuliert. Bei einer 45-Minuten-Prüfung sind mit einem Toilettenbesuch schnell mal 10% der Bearbeitungszeit weg und auch bei einer 90-Minuten-Prüfung machen 5 Minuten immer noch viel aus.

    Auch wenn die Fragen nach dem rechtlichen Rahmen, aufgeworfen im Vorgängerbeitrag, völlig berechtigt ist, würde ich mich als Geprüfter (!) selbst fragen, ob ich nicht irgendwie den Toilettenbesuch außerhalb der Prüfungszeit organisiert bekomme, um diese möglichst optimal zur Bearbeitung der Aufgaben nutzen zu können.

    Kiggie : Gerade im Anfangsunterricht Französisch, wenn einige der Schüler (m/w/d) noch Hemmungen vor dem Sprechen der neuen Sprache haben, animiere ich natürlich auch gerade die Stilleren, es doch zu probieren und dass es nicht schlimm ist, wenn hier und da noch Fehler drin sind.

    Ich muss aber doch sagen, dass, wenn sich jemand im Unterricht nie freiwillig einbringt, sondern immer nur, wenn ich aktiv denjenigen oder diejenige um Beteiligung bitte, ich auch in der Sek I in der mündlichen Beteiligung keine Note 1 mehr vergeben kann. Hier muss ich dann doch noch einmal einen Leistungsunterschied zu denjenigen machen, die sich freiwillig einbringen UND deren Beiträge inhaltlich top sind.

    Wo man nach Minuten abrechnet und die Firma Gewinne erwirtschaften muss, halten sich Zeitverschwendungsorgien in Grenzen.

    Auch hier gibt es Unterschiede zwischen einzelnen Unternehmen. Von einigen Bekannten weiß ich, dass sie durchaus mehrere Meetings die Woche haben, bishin zu Berichten von Führungskräften, die den Großteil ihrer Arbeitszeit in Meetings verbringen - ob das wiederum immer notwendig ist? Diese Erfahrung muss aber natürlich nicht repräsentativ für die Privatwirtschaft als Ganzes sein.

    Quantität sollte auch nicht völlig ausgeklammert werden. Wer sich nur einmal im ganzen Halbjahr meldet und einen tollen Beitrag leistet, bekommt nicht automatisch die Note 1 für die mündliche Mitarbeit.

    Wichtig ist, dass die Schüler (m/w/d) Beiträge in allen drei Anforderungsbereichen leisten und vor allem in Gymnasialklassen liegt der Bewertungsschwerpunkt noch einmal mehr auf Aufgabenstellungen aus dem Anforderungsbereich III.

    Ich habe Verständnis dafür, dass stille und schüchterne Schüler (m/w/d) sich schwer damit tun, sich mündlich im Unterricht einzubringen. Es ist am Ende nicht nur ein wichtiger Bestandteil des deutschen Bildungssystems, darüber hinaus ist es auch eine Vorbereitung für die Berufswelt, da in den meisten Berufen mit Kunden, Lieferanten, Kollegen oder Vorgesetzten (m/w/d) auch mündlich kommuniziert wird und schriftliche Kommunikation alleine nicht das nötige Anforderungsprofil hinreichend abdeckt.

    Quittengelee : Ich bin der Meinung, dass man merkt, ob wirklich ein Ausnahmefall vorliegt oder ob die Schüler (m/w/d) nur vorgeben, aus einer Notfallsituation (Blasenschwäche, Menstruationsbeschwerden, o.ä.) heraus dringend die Toilette aufsuchen zu müssen. Aus Berufsgründen haben wir doch oft ein gutes Gespür für menschliches Verhalten und die wenigsten Jugendlichen können glaubhaft gut lügen, so zumindest meine Erfahrung.

    Es kann gut möglich sein, dass die Schüler (m/w/d) sich schon daran gewöhnt haben, dass immer ein gewisses Grundrauschen besteht und sie gar nicht mehr wirklich wissen, wie sich eine lernfördernde Atmosphäre anfühlt. Anknüpfend an Magellan s Idee kannst du mal die Schüler dazu anleiten, dass sie mal versuchen, so leise zu sein, wie sie nur irgendwie können, und diesen Zustand mal eine Minute halten. Wenn man es gar nicht gewöhnt ist, kommt einem eine Minute sehr lang vor. Klappt das, dann kurz in der Gruppe besprechen, wie sie sich dabei gefühlt haben. Dann kann angekündigt werden, dass das zukünftig ausgedehnt wird: 2 Minuten, 3 Minuten,..., bis ihr irgendwann bei 10 Minuten seid.

    Die Gruppe als Ganze sollte dann wissen, wie das Ganze funktioniert. Für Einzelne kannst du dann ein Eskalationsschema überlegen, sprich bei einer Unterrichtsstörung passiert das, bei zwei Unterrichtsstörungen passiert das, usw. Das sollte dann transparent mit der Gruppe besprochen werden und auch angekündigt werden, ab wann es Anwendung findet, sodass sich jeder/jede darauf einstellen kann und eine mögliche Konsequenz bei einer Störung nicht überraschend kommt.

    Wäre "Meine Meinung ist, dass wir uns gesellschaftlich etwas vormachen..." besser? Denn ich kann zwar aus meiner Perspektive heraus berichten, bin mir aber bewusst, dass ich nicht das einzige handelnde Individuum in unserer Gesellschaft bin, sondern insbesondere die Meinungs- und Haltungsbildung von der Gesellschaftsmehrheit ausgeht und darauf basierend die Politik unsere Handlungsgrundlage als Lehrkräfte erarbeitet.

    Es geht also um Würfelbauten im Mathematikunterricht? Deine Unterrichtsidee klingt nach Anforderungsbereich III am Ende einer Einheit. Wichtig ist vorher, dass die Schüler (m/w/d) verstanden haben, wie man einen Bauplan auf Basis einer Würfelbaute und wie man Würfelbauten auf Basis eines Bauplans erstellt. Bist du sicher, dass die Schüler (m/w/d) das bereits können? Denn dann kann dein Vorschlag der Perspektivenverschiebung (Kopfgeometrie) erst durchgeführt werden (am besten erst beim Vergleich zwischen realer Würfelbaute und Bauplan, danach abstrakt rein auf ikonischer Ebene).

    Maylin85 : Zu dem Beispiel mit "Folgen": Ich kenne deine Schüler (m/w/d) nicht, aber mutmaßlich ist das Sprachniveau zu niedrig, um dem auf ihnen zugeteilten Fachniveau sinnvoll mitarbeiten zu können. Das ist ein weiteres Beispiel für Fehler in unserem Bildungssystem. Neu zugewanderte Schüler (m/w/d) sollten erst einen (verpflichtenden) intensiven Sprachkurs absolvieren müssen (Der kann gerne nach Altersgruppen sortiert sein - 6-9 Jahre, 10-14 Jahre, 15-18 Jahre.), ehe sie sprachlich bereit sind, am Regelunterricht teilnehmen zu können. Wir machen uns da einfach etwas vor, wenn wir gesellschaftlich meinen, dass der Spracherwerb im Regelunterricht so nebenbei erfolgen kann. Dein Beispiel zeigt ja, dass die Schüler (m/w/d) gar nicht in der Lage sind, Fachbegriffe (und damit die oft zitierte Bildungssprache) zu lernen, weil es bereits an altersgerecht entwickeltem Grundwortschatz mangelt.

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