Beiträge von Miss Othmar

    Wir - Gesamtschule - hatten massive Probleme, vor allem mit Jungen und auch im Bereich (Cyber-)Mobbing. Unsere SuS haben quasi flächendeckend ein Smartphone und haben das früher auch flächendeckend genutzt.

    Ihr seid ganz schön übergriffig.

    Wir haben eine Handynutzungsordnung, die von der Schulkonferenz verabschiedet worden ist. Ausgearbeitet - und gefühlt 10 mal vor der Abstimmung überarbeitet! - wurde sie von einer paritätisch besetzten Arbeitsgruppe aus SuS, LuL und Eltern. Diese Nutzungsordnung sieht vor, dass SuS in der Sek 1 ihr Smartphone zwar mit in die Schule bringen dürfen, es aber während der Schulzeit auf dem Gelände nicht nutzen dürfen. Die Sek 2 darf das im Oberstufentrakt.

    Ich sehe daran nichts Übergriffiges.


    Für LuL gibt es keine festgelegten Einschränkungen der Handynutzung. Mit "geht nicht" meinte ich keine juristische Vorgabe, sonden mehr eine Stilfrage. Ich kann mir echt keine LuL an unserer Schule vorstellen, die während des Unterrichts oder bei Pausenaufsichten ihr Smartphone nutzen. Da wir alle Diensttablets haben, wäre das nämlich ziemlich sicher eine private Nutzung. Während der Pausen z.B. im Lehrerzimmer ist das natürlich kein Problem.


    Arbeitgeber dürfen übrigens natürlich die Nutzung von Smartphones während der Arbeitszeit verbieten, unserer tut es nicht, weil es nicht nötig ist.

    Unsere Beamer kann man "einfrieren", die zeigen dann das aktuelle Bild weiter, obwohl man auf dem Rechner ganz was anderes macht. Aber ich glaube, ich würde auch Papier und nachtragen bevorzugen, weniger disruptiv.

    Wir in Klasse 5-10 auch. Und Lehrkräfte, die während des Unterrichts/der Pausenaufsicht ihr Handy nutzen, gehen auch nicht. Ausnahmen sind möglich, wenn SuS bei einer Lehrkraft vor der Nutzung einen plausiblen Grund angeben oder LuL erklären, dass sie kurz aufs Handy schauen müssen. Und wir setzen das auch durch.

    Mal eine provokante Frage: Muss denn Deutschland immer globales Vorbild sein? Ich habe das Gefühl, dass es in Deutschland immer wieder Leute gibt, die bei den global relevanten Themen (Migranten, Klima, Ukraine) erwarten, dass Deutschland den ersten Schritt geht. Deutschland ist nicht das global größte, reichste oder einflussreichste Land, woher kommt daher dieser Antrieb?

    Vielleicht weil wir die viertgrößte Volkswirtschaft weltweit (hinter USA, China, Japan) sind?

    Ich sehe einen Zeitverzug schon als einen Vermögensschaden, zumindest bei den Berufskraftfahrern, die Stundenlohn bekommen. Auch sind Folgeschäden, z.B. Konventionalstrafen wegen einer nicht rechtzeitigen Lieferung ein Vermögensschaden.

    Inwieweit unserem Arbeitgeber ein Schaden entsteht, wenn wir nicht rechtzeitig zur Arbeit kommen, können wir auch erörtern.

    Warum sollte ein Berufskraftfahrer mit Stundenlohn einen Vermögensschaden durch Zeitverzug haben? Das wäre doch nur der Fall, wenn er auftragsbezogen bezahlt würde, bei Stundenlohn liegt der Verlust doch bei der Spedition.

    Viele Veränderungen traten nur ein, weil Leute sich dafür unbequem eingesetzt haben. Unbequem war es halt vor allem immer nur für die, die vroher Vorteile aus der ungerechten Situation hatten, zB Frauenwahlrecht (ok, die haben´s ohne Kleber geschafft ;) ) oder Umweltschutz. Es muss halt für die große Mehrheit unbequem werden, bevor sich was ändert.


    (Zitat gekürzt)

    Die britischen Suffragetten haben sich an die Eisenzäune vor dem Parlament gekettet. Vermutlich haben Sie damit zwar niemanden behindert, aber das war auch schon ein sehr deutlicher Protest.

    Wieso? Die Klebeaktionen treffen doch auch nur stellvertretend für "den Autofahrer" Einzelpersonen, die halt gerde leider das Pech hatten dort zur falschen Zeit entlang zu fahren.

    Der Unterschied ist aber, dass du ganz gezielt eine bestimmte Person treffen möchtest und außerdem eine Sachbeschädigung begehst. Staus aufgrund einer Klima-Aktion oder sonstigen Demo tun das beide nicht. Übrigens entstehen Staus durch zu viele Autos. Täglich an meinem Wohnort zu besichtigen.

    Also ich persönlich halte ja Fleischkonsum für ein Verbrechen an Tier und Umwelt. Das legitimiert mich trotzdem nicht dazu, im Sommer durch die Gegend zu laufen und grillenden Leuten einfach mal ne Schippe Sand in den Grill zu kippen, um halt einfach mal ein bisschen zu belästigen und den Spaß an der Sache zu verleiden. Hätte vermutlich zu Recht niemand Verständnis für und würde auch kaum zu Verhaltensänderungen animieren.

    Das ist dann aber kein öffentlicher Protest, der Verkehrsbehinderungen in Kauf nimmt, sondern eine ganz persönliche Reaktion auf Einzelpersonen - also etwas völlig anderes.

    Auch wenn sich alles den von dir genannten Bereichen zuordnen lässt - glaub‘s mir aufgrund meiner Berufserfahrung: Die Unterschiede zwischen der Arbeit an einer Förderschule und einer Gesamtschule sind gigantisch. Keine der beiden Schulformen ist besser oder schlechter, die Arbeit ist einfach nur komplett anders.

    Mir geht es da ähnlich. Ausgebildet worden bin ich an einer Förderschule ESE, habe aber mein gesamtes Berufsleben an einer inklusiven Gesamtschule verbracht, an der ich sowohl als Sonderpädagogin als auch als Fachlehrerin arbeite, was durchaus unterschiedliche Anforderungbereiche sind. Im Ref habe ich die Klassen 1-10 abdecken müssen und mir war sehr schnell klar, dass mir Primarstufe nur wenig Spaß macht und ich sehr gerne in 5-10 und dabei am liebsten in 8-10 arbeite. Mir ist aber durchaus bewusst, dass ich eine Tätigkeit in 1-4 aufgrund meiner Lehrbefähigung nicht ablehnen könnte.

    Und wenn man das nicht will, muss man den Job wechseln.

    Und noch was: Ich arbeite an einer staatlich genehmigten Ersatzschule. D.h., wir müssen für alle Lehrkräfte, die wir einstellen wollen, bei der Bezirksregierung eine Unterrichtsgenehmigung beantragen. Und wenn das Lehramt nicht passt, gibt es keine Genehmigung. Wir können also keine Lehrerin für Englisch /Französisch mit dem Lehramt GymGe als Sonderpädagogin einstellen, es sei denn, sie macht die VOBASOF - weil es eben zu verschiedene Tätigkeiten sind.

    NEIN - ich brüll hier so, weil ich das weiter oben schon genau so gesagt habe.

    Es ist nur so, dass sich die Arbeit an verschiedenen Schulformen u.U. so erheblich voneinander unterscheidet, dass es fast zwei Berufe sein können.

    Das ist auf jeden Fall für den Unterschied zwischen WBK und Förderschule GE der Fall. Die Abordnung/Versetzung (falls es sie überhaupt gab!) ist dafür ein gutes Beispiel.

    Egal, wen man bedient, man geht seiner Tätigkeit Servieren nach, die durch die Person des Kunden nicht verändert wird.

    Ein besseres Beispiel wäre, innerhalb des Restaurants aus der Küche in die Buchhaltung versetzt zu werden, das ist dann eine signifikant veränderte Berufsbeschreibung. Natürlich kann man sich dafür weiterbilden und einarbeiten, aber es ist legitim, das nicht zu wollen, sondern zu kündigen und sich eine Stelle in einer anderen Restaurantküche zu suchen.

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