Beiträge von Miss Othmar

    Ich bin seit 33 Jahren Klassenlehrerin an einer Gesamtschule und habe das immer im Team mit - meistens - einem Mann gemacht. Einmal musste ich das ein paar Monate allein machen, weil mein damaliger Kollege schwer erkrankt war, und ich hab das echt gefeiert, als er wieder gesund war und arbeiten konnte.

    Es ist unglaublich entlastend, wenn zwei Personen auf die Klasse schauen und sich austauschen, nicht nur bei schwierigen SuS oder problematischen Eltern. Man kann viele Aufgaben sehr gut verteilen, so dass nur eine_r für ein bestimmtes Thema zuständig ist. Es erleichtert Absprachen, wenn man über eine gute Platform verfügt, um Dokumente usw. für beide verfügbar und bearbeitbar zu machen. Eine gemeinsame digitale To-do-Liste hilft vielen KuK auch sehr. Außerdem muss man bei allen Mails den/die Teamkollegin ins CC setzen, damit es kein Informationsdefizit gibt.

    Wir achten schon darauf, dass das Team menschlich gut miteinander kann und ähnliche Vorstellungen von z.B. Classroom-Management hat. Für mich gab in der Zusammenarbeit immer mehr Entwicklungschancen für mich als Probleme mit Kompromissen. Am Anfang meiner Berufstätigkeit waren meine Teampartner älter als ich, dann einige Zeit gleich alt und mein jetziger Partner ist halb so alt wie ich. Wir profitieren sehr voneinander und betrachten unsere Zusammenarbeit als echte Win-Win-Situation.

    Als überzeugte und praktizierende Christin würde ich den Religionsunterricht in der heutigen Form sofort abschaffen, wenn ich könnte. Er ist nämlich weder FIsch noch Fleisch. Glaubenspraxis übt man am besten im Rahmen einer feiernden Gemeinschaft ein, als Schule kann man da bestenfalls ein freiwilliges Angebot (z. B. Gottesdienst, Besinnungstage) machen, das außerhalb der Unterrichtszeit liegt und selbstverständlich weder bewertet noch benotet werden kann. Glauben(spraxis) gehört für mich nicht in einen allgemeinbildenden Unterricht.

    Die meisten anderen Inhalte des Fachs wären in anderen Fächern genauso gut oder besser aufgehoben, z. B. in Geschichte, Politik, Ethik, Philosophie. Wenn alle SuS an solchen Fächern teilnehmen, hat man eine viel größere Bandbreite von Erfahrungen und Meinungen und damit auch interessanteren Unterricht.


    editiert wegen - mal wieder - Tippfehlern

    Um Ostern bzw. das gesamte Triduum als Feiertag zu begehen, muss man das nicht nur wissen, sondern auch leben.

    Es ist aber auch völlig OK, einfach 4 freie Tage im Frühling zu genießen. Blöd finde ich nur die Leute, die so tun, als gäbe es den Festanlass ja eigentlich gar nicht.



    Edit: Tippfehler korrigiert

    Von einer Schulkonferenz habe ich noch nie was gehört. Könnte mir aber vorstellen, dass wir davon ausgenommen sind. Es gibt auch keine gewählte Elternvertretung, weil wir nur ganz wenig minderjährige haben. Vielleicht 2%


    Wir haben eine Studierendenrat, der kann laut Gesetz alternativ zum Elternbeirat eingerichtet werden.

    Das liegt vermutlich am Bundesland. In NRW ist die Schulkonferenz das zentrale Gremium der Mitbestimmung für LuL, SuS und Eltern, das paritätisch von allen drei Gruppen besetzt ist. Der/die Schulleiter_in leitet sie zwar, hat aber kein Stimmrecht. An Schulen ohne minderjährige SuS besteht sie nur aus LuL und SuS.

    Wenn in nrw die Lehrkräfte von der 11 stündigen Ruhezeit ausgenommen sind, bedeutet das dann man kann es ad ultimo (stimmt das so ;) ) treiben?


    Auch bei Klassenfahrten oder Fortbildungen die mehrtägig gehen würde man in der freien Wirtschaft ja Überstunden und Spesen etc bekommen. Gilt das alles 0?


    Würde ja im Umkehrschluss bedeuten man macht Dienst nach Vorschrift und lehnt alles andere ab.

    In NRW beträgt die wöchentliche Arbeitszeit für verbeamtete Lehrkräfte 41 Stunden, also 8,2 Stunden pro Arbeitstag. Das Kalenderjahr 2023 hat 252 Arbeitstage, davon ab gehen 30 Tage Urlaub. Das bedeutet, dass die Jahresarbeitszeit 1820,4 Stunden beträgt. Eine Klassenfahrt ist Teil dieser Arbeitszeit. Es hat sich bewährt, seine Arbeitszeit zu tracken.

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