Beiträge von Miss Othmar

    Ich mutmaße jetzt mal, dass die Kita nicht alle Kinder aufnehmen kann und dann katholische Kinder vorrangig Plätze bekommen. Wenn es ingesamt in einer Gemeinde zu wenig Plätze gibt, dann muss die Gemeinde dafür sorgen, dass das Angebot erhöht wird, entweder durch ein eigenes Angebot oder durch weitere freie Träger. Bei freien Trägern spart man sich nicht nur einen Teil der Kosten, sondern auch Verwaltung und teilweise Sachausstattung.

    Ich arbeite bei einem freien Schulträger und wir ersparen der Stadt die Kosten für die Sachausstattung, Hausmeister, Sekretariat, Reinigungskräfte und natürlich auch die Gebäude für eine Grundschule und eine Gesamtschule. Allerdings spielt bei uns die Religionszugehörigkeit bei der Aufnahme grundsätzlich keine Rolle.

    Plattenspieler


    Warum schreibst du „vermeintlicher Priestermangel“? Hier im Ruhrgebiet ist die Situation echt dramatisch. Ich lebe seit über 20 Jahren im gleichen Stadtviertel. Als ich hierher zog, hatte die kath. Gemeinde 2 Sonntagsmessen, eine Vorabendmesse, an den Wochentagen 3 Messen morgens um 8 Uhr und eine Abendmesse um 18 Uhr. Jetzt gibt es noch ein Sonntagsmesse alle 14 Tage, an den Sonntagen dazwischen ist eine Wort-Gottes-Feier, und eine Frühmesse als Schulmesse der katholischen Grundschule. Der sehr engagierte Priester ist schwer erkrankt und es gibt keinen Ersatz.

    Das ist völlig richtig, ich habe nur auf die Regelungen und Bezeichnungen hingewiesen, weil bei Zauberwalds Tochter einiges sehr schief gelaufen sein muss.

    Eine evangelische Trauung gibt es offziell in Deutschland gar nicht, es handelt sich um den Gottesdienst anlässlich einer Eheschließung. Das Paar ist nach dem Standesamt offiziell verheiratet, auch für die Kirche.

    Für die katholische Kirche ist das nicht so, außer bei Nichtkatholiken natürlich. Katholiken sind für die Kirche erst verheiratet, wenn sie vor einem Priester und zwei Trauzeugen geheiratet haben oder von dieser Pflicht dispensiert sind. Das ist lediglich eine Formsache, aber wegen dieser unterschiedlichen Eheverständnisse ist eine ökumenische Trauung offiziell nicht möglich, auch wenn das in der Praxis für die Beteiligten oft keinen Unterschied macht.

    Und das dürfte eigentlich kein Problem sein. Ich kann an der Rolle der Kirche aber nichts anderes erkennen, als Menschen daran zu hindern, ihr Leben zu leben.

    Heiraten können sie dann schon, aber nicht mehr katholisch. Ich selbst bin nicht katholisch, aber wer es ist, muss auch nach den Regeln der Kirche spielen oder sich eine andere - oder gar keine - suchen.

    Meine Tochter ist katholisch, ihr Mann evangelisch. Meiner Tochter lag sehr viel an einer kirchlichen Trauung. Als sie endlich einen Geistlichen gefunden hatten, der sie ökumenisch trauen wollte, hätte man dafür 3500 € zahlen müssen. Das sahen wir alle nicht ein und es wurde eine sehr stimmungsvolle freie Trauung draußen in einem hübschen Ambiente. Wir waren alle sehr zufrieden bis auf meine Mutter, die den Segen Gottes vermisste. (Obwohl der Trauredner diesen explizit auch noch aussprach).

    Es gibt eigentlich gar keine ökumenische Trauung, sondern nur evangelisch mit Beteiligung des kath. Pfarrers oder umgekehrt. Und warum sie als Kirchenmitglied 3500 € hätte zahlen sollen, ist mir auch schleierhaft. Ich hätte mich da mal an die zuständigen Kirchenbehörden gewandt. Das geht sonst gar nicht :(:(

    Die Kapitalertragssteuer ist eine Form der Einkommenssteuer. Eigentlich müsste Ertrag aus Kursgewinnen von Privatleuten mit dem Einkommen versteuert werden. Die CDU hat sich nur das prima Konstrukt der Kapitalertragssteuer ausgedacht, damit die selbst die eigenen Kursgewinne und Dividenden nicht mit dem Spitzensteuersatz versteuern müssen.

    Lange Rede, kurzer Sinn: da die Kapitalertragssteuer eine Form der Einkommenssteuer ist, entfallen darauf auch Kirchensteur (und Soli).

    Also zahlt man, wie ich vermutet habe, Kirchensteuer auf die Kapitalertragssteuer und nicht auf den Kapitalertrag. Da hätte Zauberwalds Mann durchaus in der Kirche bleiben können.

    Sie wird durchgeführt, bevor sich Menschen für einen Glauben oder eine Religionsgemeinschaft entscheiden können. Da man sie außerdem für irreversibel erklärt, ist das ein erheblicher Eingriff in das Leben eines Menschen.

    Den Eingriff in das Leben eines Menschen nehmen aber die Eltern vor, die das Kind taufen lassen. Und die könnten - wenn sie wollten - schon wissen, was die Taufe bedeutet.

    Außedem hat es doch null Relevanz, dass die katholische Kirche ihre Ex-Mitglieder immer noch als katholische Christen betrachtet, wenn man Religion & Glauben für bullshit hält und die Kirchen für Vereine, die ohnehin abgeschafft gehören.

    Eigentlich immer kann man niemanden zwingen, das über mich zu denken, was ich über mich denke.

    Ich stimme dir absolut zu. Was noch dazu kommt: Bevor der der Englischunterricht in der Grundschule eingeführt wurde, hatte die Gesamtschule in Klasse 5+6 jeweils 5 Wochenstunden Englisch, danach nur noch 4. Die Begründung war, das die SuS mit so viel Vorerfahrung und Vorwissen in die Sek 1 kämen, dass 4 Stunden/Woche ausreichend wären.

    Belegt ja, aber nicht die Regel. Die ganze Tauftheologie macht überhaupt nur dann Sinn, wenn wir über Menschen reden, die die Taufe begehren und sich darauf vorbereiten. Gerade die katholische Zeremonie ist voller Symbolik und auch Text, die bei einem Säugling null zutreffen.

    Naja, eben. Die Auffassung der katholischen Kirche ist, dass man sie nicht verlassen kann. Das ist ein ziemlicher Anspruch, den man da an Menschen stellt. Das ist übergriffig und freiheitsfeindlich. Und auch nicht ganz so tolerant, wie hier schon mal geforfert wird.


    Mag sein, dass dieses Konstrukt keine rechtlichen Auswirkungen hat. Es offenbart jedoch ein Bild vom Menschen, der sich so etwas eben nicht aussuchen dürfe. Da finde ich jetzt wenig Glaubensfreiheit verwirklicht.

    Das ist einfach dem Sakramentsverständnis geschuldet. Die Taufe ist nicht ablegbar. Darum ging ihr ja auch in der frühen Kirche ein teilweise mehrjähriges Katechumenat voraus und sie wurde im Regelfall nur Erwachsenen gespendet. Die Kindertaufe bzw. besser sogar Säuglingstaufe ist eine Entwicklung nach der konstantinischen Wende. Deshalb entscheiden Eltern darüber und nicht das Kind, und diese legen zusammen mit den Paten auch das GLaubensbekenntnis ab. Ich finde das übrigens total falsch, weil religiöse Gründe oft so gar keine Rolle spielen, sondern es eher um gesellschaftliche Traditionen geht.

    Im Gegensatz zum Fußballverein, aus dem man austreten kann.


    Danke für die Klarstellung.

    Ein bisschen korrekter wäre die Feststellung, dass man nach katholischer Aufassung zwar aus der Kirche als kirchensteuereinziehender Organisation austreten kann, aber nicht aus der Kirche selbst. Das ist aber nur in wenigen Spezialfällen wirklich interessant.

    An Schulen, die die beschriebene Offenheit für Hospis haben, ist das sicher möglich. Bei uns gäbe es eine Anfrage an die entsprechenden LuL, ob sie dazu bereit sind. Gezwungen würde dazu keine_r, wir haben alle genug zu tun.

    Nicht bei uns - wir unterrichten viel im Team und hospitieren auch untereinander. Außerdem haben wir viele Besuche von KuK anderer Schulen sowie natürlich neben den Referendar_innen auch jede Art von Praktikant_innen.

    Wir haben als Schule vor Reformen, die wir durchgeführt haben, ebenfalls in diversen anderen Schulen hospitiert und tun das auch jetzt gelegentlich.

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