Beiträge von Ignotus

    Die Landkreise inkl. Prämien werden doch angezeigt.


    Bei München Stadt muss man aufpassen, es gibt zwar viele Schulen aber die meisten davon sind städtisch und kommen deshalb im Ref gar nicht in Frage.

    Danach kann man sich aber direkt bei der Stadt auf eine Stelle bewerben.

    Da habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt: Angezeigt werden sie natürlich, es gibt aber keine Prämien für die Bewerber*innen an Gymnasien (sowie Grund- und Mittelschulen), obwohl dort hoher Bedarf herrscht, an Realschulen hingegen schon – warum auch immer.


    Die Aufschlüsselung betrifft natürlich nur staatliche Schulen, Schulen in privater, kirchlicher oder kommunaler Trägerschaft werden nicht berücksichtigt. In München gibt es meines Wissens aktuell 27 staatliche, 14 städtische, 3 kirchliche und etliche private Gymnasien. Auch im Referendariat kann man übrigens im Einsatzjahr einem nicht-staatlichen Gymnasium zugewiesen werden: https://www.schulwerk-bayern.d…nd-beratung/referendariat. Das ist aber selten der Fall.

    Diese Seite vermittelt einen Eindruck davon, welche Regionen aktuell eher unbeliebt bzw. mangelversorgt sind, aufgeschlüsselt nach Schularten. Allerdings kann sich das schnell ändern, denn in den meisten der genannten Landkreise gibt es nur ein oder zwei Gymnasien. Außerdem ist natürlich immer die Frage, ob in der konkreten Fächerkombination am konkreten Ort Bedarf besteht, wobei D/E durchaus eine der besseren Kombis diesbezüglich sein dürfte in den nächsten Jahren (zwei "große" Fächer und zudem extremer Mangel in D). Die Stadt München und ihr Speckgürtel (insb. Landkreise FFB, DAH, EBE, MUC) fehlen allerdings in der Übersicht, obwohl sie einen horrenden Bedarf haben (was auch logisch ist: Die Stadt München hat allein so viele staatliche Gymnasien wie die Oberpfalz bzw. Niederbayern). Die Wahrscheinlichkeit, hier seine erste Planstelle zu erhalten, ist tatsächlich nicht gering.

    Meine persönliche Erfahrung ist übrigens, dass in der letzten Zeit sowohl im Referendariat als auch danach die angegebenen Ortswünsche stärker Berücksichtigung finden als früher, was angesichts des erhöhten Bedarfs und sinkender Referendarszahlen aber wohl auch leichter zu realisieren ist.

    Naja, während beim Quereinstieg für Gymnasien ein universitärer Abschluss explizit verlangt wird, heißt es für Realschulen hier nur recht allgemein "ein anderes Studium als ein Lehramtsstudium", was für mich auch einen FH-Master prinzipiell einschlösse.

    Ich habe jetzt nochmal ein bisschen recherchiert und auf der "Im Herzen Lehrer/-in"-Seite kommt man tatsächlich zu einer Auswahl-Maske, nach der ein FH-Master auch für die Realschule nicht reicht. Das ist schon nicht ganz konzinn. Aber wie gesagt, die Wahrscheinlichkeit, dass die Kriterien in den nächsten Jahren noch stärker aufgeweicht werden, ist recht groß.

    Ich hatte diese Sondermaßnahme bereits Anfang des Jahres gesehen aber sie war für Bewerber mit FH-Masterabschluss leider nicht zugänglich.

    Hat dir das Ministerium das so mitgeteilt? Hattest du dich schon beworben? Das würde mich wirklich interessieren, da ja die Ausschreibung offenbar bewusst nicht auf Universitätsabschlüsse beschränkt war.

    Das dreht sich hier im Kreis, es gibt keine passende, zugängliche Sondermaßnahme derzeit. Also muss ich es lassen. So einfach ist das. Oder eine Privatschule suchen, ist vielleicht keine schlechte Option, da ich es mir dort noch 1 Jahr ansehen kann.

    Das ist doch auch eine Erkenntnis! Ich würde dir wirklich dringend und im Guten raten, durch Praktika oder von mir aus auch Aushilfsstellen einen Eindruck vom Regelunterricht an Gymnasien/Realschulen zu bekommen, bevor du ins Referendariat einsteigst. Du kannst dir relativ sicher sein, dass zu den nächsten Einstellungsterminen die Angebote für den Quereinstieg tendenziell besser werden. Wenn du merkst, dass du gut mit dem 'normalen' Unterricht leben kannst, kannst du dich immer noch um einen Quereinstieg bemühen.

    Danke für den Hinweis Ignotus aber glaubst du denn selbst was du da sagst? Die gewünschte Fächerkombination wird nicht angeboten und dann auch noch FH... wir leben ja immerhin in Bayern.

    Ich bin davon überzeugt, dass ich es gut könnte. Aber dort, wo ich geeignet und motiviert wäre lässt man mich eben (noch) nicht rein. Schulform und Fächer müssen eben passen, sonst geht es schief. Und das geht am ehesten in Richtung Realschule/GYM mit Informatik als Leitfach und vermutlich Wirtschaft als Nebenfach.

    Da du sowieso sofort wieder eine passend-unpassende Gegenrede führtest, wenn ich einen eigenen Beitrag verfasste, bediene ich mich an dieser Stelle ganz im Sinne deines humanistischen Bildungsanspruchs der sokratischen Maieutik und kontrastiere ohne weitere Kommentare deine getätigten Aussagen mit denen des achso-bösen bayerischen Kultusministeriums:

    "Aufgrund des anhaltend hohen Bedarfs an Lehrkräften für das Lehramt an Realschulen wird für die Fächerverbindungen

    ● [...]

    ● Informatik/Wirtschaftswissenschaften

    ● [...]

    im Rahmen einer Sondermaßnahme gemäß Art. 22 Abs. 4 BayLBG Bewerberinnen und Bewerbern, die ein anderes Studium als ein Lehramtsstudium absolviert haben, das fachlich einer der vorgenannten Fächerbindungen mindestens gleichwertig ist, die Möglichkeit eröffnet, für den Vorbereitungsdienst (Referendariat) für das Lehramt an Realschulen (Beginn September 2023, Prüfungstermin 2025) zugelassen zu werden." (https://www.km.bayern.de/lehre…chule/quereinsteiger.html) Bewerbungsschluss war der 31. Mai. 2023.

    Ich kenne es so, dass man das Drittfach ab etwa dem 3. Semester dazu nimmt, aber da gibt es keine Vorgaben. Für PuG als Drittfach bestehen zudem - im Gegensatz zu manch anderen Fächern - keine Vorgaben für die Anmeldung zum Examen (z. B. Sprachkenntnisse, Leistungspunkte).


    Prinzipiell hat Aquina auch recht und ich habe mich da etwas unklar ausgedrückt, aber du kannst nur einmal mit einem Drittfach grundständig erweitern, d. h. das Erste und das Zweite Staatsexamen in diesem Fach ablegen; alle weiteren Erweiterungen sowie die Zusatzqualifikationen wie Darstellendes Spiel oder Beratungslehrkraft sind nur als nachträgliche Erweiterungen möglich, was aber nicht heißt, dass man mit diesen Fächern nicht auch schon im Studium erweitern kann. Du musst dein Drittfach, auch wenn es nur eines ist, prinzipiell nicht mit ins Referendariat nehmen, darfst es aber dennoch unterrichten, wenn du das Erste Examen bestanden hast.

    Du kannst eine zugelassene grundständige Fächerkombination mit beliebig vielen weiteren Fächern aus dem Fächerkanon des Gymnasiums sowie weiteren Qualifikationen erweitern, also z. B.: D/M + PuG; E/PuG + D; D/PuG + M + E; M/Ph + Beratungslehrkraft etc.

    Dass Klassenleitungen in 5/6 nur den Deutschlehrkräften gegeben werden, ist mir nicht bekannt. Sie werden (vor allem in 5) gerne an Kernfachlehrer vergeben; deine Chancen auf eine Klassenleitung in 5/6 stehen mit Mathe und Englisch genauso gut wie mit Deutsch. Deutsch ist mit Sicherheit das Fach, das den noch höheren Korrekturaufwand bedeutet als Englisch, aber wenn es dir besser gefällt, warum solltest du es dann nicht wählen. Deine Englischskills könntest du auch ohne Englischstudium bei einem Auslandsemester o. Ä. in einem englischsprachigen Land verbessern.

    In Hinblick auf die Einstellungschancen scheinen mir beide Fächerkombinationen gut zu sein, wobei Deutsch in den nächsten Jahren noch gesuchter sein wird als Englisch. Versuche doch im Praktikum, möglichst viele Klassen in diesen beiden Fächern zu begleiten, damit du merkst, was dir nicht nur fachlich, sondern auch didaktisch und methodisch besser gefällt. PuG als Drittfach ist sehr dankbar, das habe ich auch gemacht. Ich habe während des Studiums ein paar Vorlesungen und Seminare besucht, Zeitungen und interessante Fachliteratur gelesen; das Examen ließ sich damit sehr gut bewältigen. Viel Erfolg für dich in deinem letzten Schuljahr!

    Hast du dich denn im entsprechenden Portal des Ministeriums registriert? Dort könntest du auch andere Schularten angeben. Wenn ich das richtig verstehe, spielt es prinzipiell keine Rolle, ob du das Examen (nicht) bestanden hast. Allerdings verstehe ich schon, wenn Schulen oder Schulämter von einer Beschäftigung - sogar als Klassenleitung! - absehen, wenn jemand das Erste Staatsexamen im Drittversuch nicht bestanden hat. Das muss man schließlich vor den Eltern rechtfertigen.

    Ich weiß auch, dass die Gründe für das Nichtbestehen vielfältig sein können und man einfach Pech mit Themen oder der Korrektur haben kann. Ich will zudem nicht infrage stellen, dass du viel gelernt hast. Wenn du jetzt einen Fach- oder Schulartenwechsel erwägst, solltest du dennoch nach den genauen Gründen deines Nichtbestehens im Drittversuch fragen und dies nicht einfach darauf schieben, dass die Themen (zu) speziell waren. Du hast bei drei Versuchen insgesamt neun schriftliche Teilprüfungen mit jeweils mindestens drei zur Wahl gestellten Themen bearbeitet (Für alle Nicht-Bayern: In Bayern schreibt man im gewählten Unterrichtsfach ein schriftliches Examen in drei oder vier Teilprüfungen, wobei eine Fachdidaktik darstellt; in den Fremdsprachen kommen mündliche Prüfungen hinzu; dazu gibt es schriftliche und mündliche Prüfungen in Grundschulpädagogik, Erziehungswissenschaften und weiteren Didaktikfächern.). Das macht insgesamt eine Auswahl aus mindestens 27 Themen (vermutlich sogar mehr). Da ist es schon sehr unwahrscheinlich, dass alle diese Themen speziell waren. Und es ist ja auch nicht so, dass man nur mit sehr guten Leistungen besteht. Im nicht vertieften Examen reicht beispielsweise eine 3 in Fachdidaktik und jeweils eine 5 in den beiden fachwissenschaftlichen Examina, um exakt mit 4,50 das Examen im Unterrichtsfach zu bestehen. Überlege dir also genau, woran dein Nichtbestehen lag, denn es waren sicher nicht nur die Themen und die Korrektoren und Korrektorinnen schuld, vielleicht auch nicht mangelnder Lerneifer. Denn das Examen verlangt mehr, als nur viel zu lernen, sondern es geht auch darum, eine logisch durchdachte, sinnvoll aufgebaute, argumentativ schlüssige und sprachlich saubere Klausur zu schreiben - und das möglichst zur gestellten Aufgabe, woran es aus meiner Erfahrung als Unidozent in den überwiegenden Fällen scheitert, wenn schlechte Noten vergeben werden.

    Da in den nächsten Jahren noch erhöhter Bedarf im Grundschulbereich in Bayern besteht, dürftest du gute Chancen haben, Stellen zu bekommen - vielleicht nicht mehr als Klassenleitung, eher noch als Aushilfskraft/Springer. Ab 2026 kann allerdings voraussichtlich der Einstellungsbedarf vollständig durch grundständig ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer gedeckt werden; spätestens ab diesem Zeitpunkt wird es schwieriger werden, umfangreiche Aushilfverträge zu bekommen. Du solltest also strukturell überlegen, wie du weiter verfahren willst, da Möglichkeiten zur Beschäftigung als Aushilfsnehmer im Grundschulbereich jenseits von der Übernahme von Rand- oder Vertretungsstunden im Grundschulbereich in den nächsten Jahren abnehmen werden. Ich wünsche dir jedenfalls den notwendigen kühlen Kopf bei diesen sicher nicht ganz leichten Entscheidungen!

    Neben den hohen Preisen in Oberbayern (v. a. im Umkreis von München) kommen weitere Faktoren für das Unterangebot an Lehrkräften hinzu: Seit Jahren herrscht ein starker Zuzug in das Münchener Umland. Die Zahl der aus diesen Gebieten stammenden Lehramtsstudentinnen und -studenten, die in diesen Regionen verwurzelt sein könnten und dort unterrichten wollten, hinkt dem Zuzug jedoch hinterher, sodass ein negativer Saldo für diese Gebiete entstanden ist. Dieser kann nur durch Zuweisungen von Lehrkräften aus anderen Regionen und von anderen Studienorten gedeckt werden. Denn erschwerend kommt hinzu, dass Oberbayern nur zwei Orte hat, an denen man Lehramt studieren kann, nämlich München (LMU und für manche Fächer auch die TU) und Eichstätt-Ingolstadt, das aber schon sehr nördlich liegt und früher ja in Teilen sogar zu Mittelfranken gehört hat. Auch wenn die LMU die größte lehrerbildende Universität Bayerns ist, sind die Ausbildungszahlen im Vergleich zum Bedarf in Oberbayern zu gering.

    Trotz allem gibt es auch einige andere Regionen, insbesondere in Nordostbayern, die je nach Fächerverbindung und Schulart ebenfalls regelmäßig erhöhte Bedarfe melden. Orientieren kann man sich hier an den Orten, die für die Gewährung einer Regionalprämie ausgewiesen wurden. Am besten ist es eigentlich, wenn man sich in seinen Wunschregionen bei einzelnen Schulen oder Schulämtern persönlich nach bestehenden Bedarfen erkundigt und nach Möglichkeit zielgerichtete Versetzungsanträge stellt. Sozialkriterien (Familie, pflegebedürftige Angehörige) erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Versetzung. Versetzungsanträge in eine Region ohne Bedarf und vielleicht noch dazu ohne relevante Sozialkriterien zu stellen, ist meist nicht erfolgreich. Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass dein Antrag durchgeht!

    Wieso rufst du nicht einfach mal im Ministerium bei der zuständigen Ansprechpartnerin für den Quereinstieg in einer Fächerverbindung mit Informatik am Gymnasium an und fragst nach, ob es im Rahmen der Einzelfallprüfung und bei eventuell zu geringen Bewerberzahlen mit Uniabschlüssen - mit Leitfach Informatik sollen ja maximal 15 Bewerberinnen und Bewerber zugelassen werden, die man erstmal bekommen muss - Chancen für eine Zulassung zum Quereinstieg im Februar 2024 gibt? Du kannst dich auch einfach mal initativ bis 15. September bewerben - mehr als eine Ablehnung kannst du nicht bekommen, dann weißt du auch Bescheid.

    Bis zum Februar sollte anschließend noch genügend Zeit sein, ein ein-oder zweiwöchiges Praktikum zu machen, das ich dir - wie andere auch schon - wirklich dringend empfehlen würde. Du sagst selbst, dass ein Scheitern im Lehrberuf dir deine Karriere ziemlich vermasseln kann (was vielleicht gar nicht unbedingt der Fall sein muss); da wäre es schon wichtig, dass du dir vor Dienstantritt sicher bist, dass das passt, und du nicht bald angesichts der vermutlich großen Diskrepanz zwischen deinen hehren Idealen und der schulischen Realität wieder das Handtuch schmeißt. Entscheide außerdem für dich, ob dir 1500 Euro Grundgehalt (plus die Vergütung von maximal 7 tatsächlich gehaltenen Unterrichtsstunden pro Woche zu etwa 35 Euro/Stunde im Einsatzjahr) für die zwei Jahre des Referendariats und in der Folge (bei bestandenem zweiten Examen) ein A13-Gehalt im Beamtenverhältnis ausreichen.

    Selbstverständlich wirst du auch eine Stelle bekommen, wenn du meldest, dass du schwanger bist. Und die Wahrscheinlichkeit, dass du wohnortnah unterkommst, ist deutlich erhöht. Meines Wissens läuft die Frist für Änderungsmeldungen jeglicher Art ohnehin noch bis 1. Juli; du wirst also nicht die einzige sein, bei der sich noch etwas ändert.

    Aus Bayern hat m.W. keiner geantwortet, aber bislang scheint BW das einzige Bundesland zu sein, in dem nach den Abiturprüfungen noch Unterricht ist.

    Bayern tanzt hier ausnahmsweise mal nicht aus der Reihe und handhabt es ebenso wie die meisten anderen Bundesländer: Meistens in der Woche vor der ersten schriftlichen Prüfung - also um Ostern herum - endet der stundenplanmäßige Unterricht für die Q12 offiziell. Dass es anders sein könnte, wäre mir niemals in den Sinn gekommen ...

    Ich vermute aufgrund deiner Angaben, dass du gerne an ein bayerisches Gymnasium wechseln willst. Als Freier Bewerber musst du dazu einfach das folgende Online-Formular bis 30. April ausfüllen: https://www.km.bayern.de/porta…_freiebewerbung/index.php. Hier sind auch entsprechende Dateien hochzuladen wie etwa ein Lebenslauf und die Zeugnisse. An deiner Stelle würde ich für das Fach Sport alle Unterlagen einreichen, die für dich greifbar sind und die Auskunft über deine Ausbildung gemäß der Vorgaben geben. Sollte das Ministerium noch etwas benötigen, melden die sich schon bei dir. All diese Angaben sind Grundlage für die Anerkennung deines Abschlusses in Bayern.

    Prinzipiell gilt, dass es in Bayern an staatlichen Gymnasien keine schulscharfen Ausschreibungen abseits von Vertretungsstellen gibt. Du nimmst also am zentralen Einstellungsverfahren teil. Das Ministerium sammelt die Bedarfe aller staatlichen Gymnasien, verschickt nach einer Auswertung entsprechende Einstellungsangebote und teilt die Bewerberinnen und Bewerber zentral den Schulen mit Bedarf zu. Du gibst bei der Bewerbung Wunschorte bzw. -regionen an; es gibt aber keine Garantie, dass du dort auch hinkommst. Vorteilhaft ist ein hoher Bedarf in der Zielregion (derzeit ist das fast ausnahmslos München und Umland) sowie Sozialpunkte (Pflege von Angehörigen, Betreuung minderjähriger Kinder).

    Also einfach das Online-Formular ausfüllen; das leitet dich eigentlich durch alle notwendigen Schritte hindurch. Bei Fragen empfiehlt sich ein Anruf unter der Telefonnummer des KM; du wirst dann zur entsprechenden Stelle weitergeleitet. Das klappt in der Regel sehr gut.

    Ich habe Sozialkunde/Politik und Gesellschaft als grundständiges Erweiterungsfach studiert. Ich bin dazu in einzelne Veranstaltungen aus den Bereichen Politikwissenschaften und Soziologie an unserer Uni gegangen, ansonsten habe ich mich selbst eingelesen. Für das Staatsexamen habe ich mich vorher über die Themen(-gebiete) informiert (Alte Staatsexamina bekommst du in der Regel gesammelt bei deinem Prüfungsamt oder bei den großen Lehrerverbänden), um mich anschließend mit entsprechender Fachliteratur weitgehend selbst vorzubereiten. Mindestens genau so wichtig wie die Inhalte ist ohnehin die Herangehensweise an das Examen und die Aufgabenstellung, gerade in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Da ist der Unterschied zu anderen Fächern nicht so groß (z. B. klare Gliederung, klare Fragestellung und These, logische und stringente Argumentation mit Einleitung und Fazit, angemessenes Sprachniveau und sprachliche Richtigkeit etc.). Ob man möglichst viele Veranstaltungen besuchen sollte, oder ob man mehr Selbststudium betreibt, hängt von den persönlichen Präferenzen und auch vom Fach ab (in Mathe oder Französisch stelle ich mir ein Selbststudium viel schwieriger vor als in Sozialkunde oder Deutsch). Ich war aber froh, in eine Auswahl an Veranstaltungen gegangen zu sein; man hat dann einfach mehr das Gefühl, das Fach auch wirklich studiert zu haben. Trotzdem habe ich mir am Ende vieles selbst erarbeitet - was aber ehrlicherweise auch sonst im Studium der Fall war und ja auch sein sollte/muss. Ich bin damit auf jeden Fall sehr gut gefahren, in Politikwissenschaften hatte ich eine 2, in Soziologie und Didaktik eine 1, obwohl ich in Didaktik keine einzige Veranstaltung besucht habe, sondern mich ausschließlich auf grundlegende Literatur (insb. Handbuch Politische Bildung) und meine bisherige Unterrichtserfahrung gestützt habe.

    Examensrelevant ist eine ganze Menge. Einen Überblick zu den einzelnen Fächern findest du hier: https://www.gesetze-bayern.de/…ocument/BayVwV159082-NN30. Da musst du dir eben Schwerpunktbereiche aussuchen. Prinzipiell ist bei der Kombination D/PuG ein Erweiterungsfach schon sinnvoll, da PuG nur relativ wenig und teilweise auch nur einstündig unterrichtet wird mit Ausnahme der sozialwissenschaftlichen Gymnasien, deren es wiederum nur wenige gibt. Damit ist deine Einsetzbarkeit stark eingeschränkt, sodass du, wenn es blöd läuft, regelmäßig drei oder vier Deutschklassen bekommst - und dann wirst du deines Lebens vermutlich nicht mehr froh.

    Viel Erfolg für dein weiteres Studium und Gratulation: Politik und Gesellschaft ist ein tolles Fach zum Unterrichten!

    Wie kommt das?


    Da kommen meines Erachtens zurzeit mehrere Gründe zusammen, u. a.

    1) werden die Schüler/-innenzahlen am Gymnasium in den nächsten Jahren laut Prognose stark ansteigen (2021/22: 318 302 -->

    2035/36: 416 210), was nicht nur an der Wiedereinführung des G9 liegt.

    2) ging in den letzten Jahren die Zahl der Gymnasiallehramtsstudentinnen und -studenten stark zurück und verharrt mittlerweile

    auf diesem niedrigeren Level. Seit ein paar Jahren gibt es deswegen auch weniger Referendarinnen und Referendare (2.

    Staatsexamina 2015: 1967 --> 2021: 1178). Da Referendarinnen und Referendare im 2. Ausbilungsabschnitt bis zu 17 Stunden

    eigenverantwortlich unterrichten, müssen bei sinkenden Referendarszahlen folglich mehr Stunden vom Stammpersonal

    übernommen werden. Es sind mehr Einstellungen nötig.

    3) bedeuten geringere Absolventenzahlen freilich auch, dass prozentual mehr Personen eingestellt werden, auch wenn die

    absoluten Einstellungszahlen gar nicht so stark ansteigen (Einstellungen September 2021: 1121 (45 %) - September 2022: 1173 (65

    %)).

    4) wurden auch tatsächlich mehr Stellen geschaffen, z. B. für Schulpsychologinnen und -psychologen. Dies gibt wiederum Stellen

    für andere Fächerkombinationen frei.

    Damit lässt sich aus meiner Sicht zumindest teilweise die bayerische Sondersituation bei den Einstellungen am Gymnasium erklären. Weitere Aspekte ließen sich natürlich diskutieren, z. B. die verhältnismäßig hohe Zahl von Teilzeitlehrkräften, insbesondere auch mit Fakultas für Deutsch. Außerdem werden im Haushalt zur Verfügung stehende Stellen einfach besetzt: Wenn also die Schulen Bedarfe für Kunst und Physik melden, allen Bewerber/-innen mit der entsprechenden Fakultas ein Angebot unterbreitet wurde, aber anschließend immer noch Stellen offen sind, werden diese eben mit anderen Fächerkombinationen aufgefüllt. Beispielsweise wurden im September 2022 deutlich über Bedarf Spanischlehrer/-innen eingestellt. Dies erklärt mitunter die teilweise hohen Einstellungszahlen selbst für ungefragtere Fächerkombinationen.

    Unter 3-400 Seiten braucht man da kaum noch anzukommen.

    Das wird heute selbst in den Geisteswissenschaften vielfach nicht mehr allzu gerne gesehen; man muss sich nur mal Rezensionen zu 700-Seiten-Wälzern ansehen. Dieser Umfang wird in der Regel nicht honoriert, ganz im Gegenteil! Von Seiten meiner Betreuerin war die Vorgabe zum Beispiel 200 bis 300, maximal 350 Seiten. Es gibt mittlerweile sogar eher die Gegenbewegung, die auf kürzere Promotionsphasen (Abschluss des gesamten Verfahrens in maximal 3 Jahren) und knappere Doktorarbeiten drängt, wie das etwa Anfang des 20. Jahrhunderts gang und gäbe war. Und dafür spricht einiges!


    Im Übrigen wollte ich immer Lehrer werden und habe mich dennoch für eine fachwissenschaftliche Dissertation in einer Geisteswissenschaft entschieden, als sich die Chance bot. Bereut habe ich es - abgesehen von einzelnen Verzweiflungsphasen - insgesamt nicht. Für mich ist die Promotion ganz klar a) eine wissenschaftliche Qualifikation, die Voraussetzung für eine akademische Karriere ist; b) die Möglichkeit, sich wissenschaftlich-methodisch wie individuell weiterzubilden und weiterzuentwickeln. Aus heutiger Sicht würde ich mich ganz klar der zweiten Kategorie zuordnen.

    2025 gibt es eine Sondersituation, da es mit dem Vollausbau des wieder eingeführten G9 eine zusätzliche Jahrgangsstufe gibt. Ergo braucht man auf einen Schlag knapp 1000 zusätzliche Gymnasiallehrer/-innen. Wenn du jetzt das Studium beginnst, müsstest du wissen, wie der Bedarf in sieben bis neun Jahren aussieht. Für das Schuljahr 2029/30 prognostiziert das bayerische Kultusministerium sehr gute Einstellungschancen in Deutsch ("voraussichtlich Bewerbermangel") und gute Einstellungschancen in Englisch.

    Schon zum Einstellungstermin September 2022 haben alle (!) Bewerberinnen und Bewerber mit Leitfach Deutsch auf der Warteliste und 140 von 200 Bewerber/-innen aus dem aktuellen Jahrgang ein Einstellungsangebot erhalten. Der Einstellungsschnitt für D/E war 2,82. Ob du Deutsch und Englisch (Stichwort: Korrekturaufwand) unterrichten willst, musst du selbst wissen.

    Im Übrigen und auf deinen anderen Thread Bezug nehmend: Mit der Wahl der Fächerkombination kannst du deinen Einsatzort nach dem Referendariat kaum beeinflussen, egal ob Lehramt Gymnasium oder Realschule. Danach solltest du nicht entscheiden. Solltest du dir prinzipiell nicht vorstellen können, nach dem Referendariat zumindest für ein paar Jahre nicht in der Nähe deines Wohnortes zu arbeiten, musst du dir überlegen, ob du in den Staatsdienst gehen willst. Die unsichere Ortszuweisung ist ein - leidlich bekannter - Preis, den man für die Verbeamtung in Bayern zahlen muss. Möglich wäre andernfalls auch eine Tätigkeit an einer privaten Schule etc., ansonsten musst du auf eine wohnortnahe Zuweisung hoffen. Die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht sich fast nur mit Kindern.

    Es gibt zu keiner anderen Variable auch nur im Ansatz eine so hohe Korrelation zum Bildungserfolg, wie zum in das Bildungswesen Investierte Geld pro Schüler.

    Laut Statistischem Bundesamt hat 2020 Berlin für jeden Grundschüler/jede Grundschülerin 11100 € ausgegeben, Hamburg 12100, Bayern 8300, Sachsen sogar nur 6800 (https://www.destatis.de/DE/The…en/ausgaben-schueler.html). Wie lässt sich daraus ableiten, dass hohe Bildungsinvestitionen allein zu besseren Schulleistungen führen?

    Das schlechte Abschneiden von NRW hat mit der Bevölkerungsstruktur überhaupt nichts zu tun, sondern mit den Lehrplänen und zentralen Prüfungen.

    An den weiterführenden Schulen mag das vielleicht stimmen (da wäre ich aber auch skeptisch, da zum Beispiel nachgewiesenermaßen Schüler und Schülerinnen heute komplexere Abituraufsätze in Deutsch schreiben als vor 30 oder 40 Jahren, insbesondere was den Satzbau und den Wortschatz betrifft; dafür ist die rechtschriftliche Sicherheit in der Tat geringer ausgeprägt), der diesjährige Bildungstrends untersuchte aber die Kompetenzen von Viertklässlern und Viertklässlerinnen. Dass das mathematische Anspruchsniveau in der Grundschule stark heruntergeschraubt worden wäre, würde ich aber nicht behaupten wollen.

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