Beiträge von lm2002

    Du warst aber doch nicht das gesamte Praktikum in einer Klasse oder? Wie war es denn in den anderen Klassen?

    Insgesamt war ich in 2 Klassen.

    In der ersten Hälfte war ich in einer 1. Klasse und in der zweiten Hälfte in der 3. Klasse.


    Die 1. Klasse war vollkommen in Ordnung und es hat mir echt Spaß gemacht.

    Vielleicht lag es aber auch daran, dass zusätzlich zur Lehrerin noch 2 Integrationshelferinnen in der Klasse waren, die die Klasse permanent ruhig gehalten haben. Das hat mir natürlich sehr geholfen.

    Normalerweise verhalten sich die Schüler nicht so. Sie haben in der Regel kein persönliches Problem sondern wollen einfach nur ihren Spaß. Es ist natürlich etwas anderes, wenn du dich irgendwie mit ihnen angelegt hast.


    Ist vielleicht ein Klassenwechsel eine Option?

    Ich habe mich keineswegs mit ihnen angelegt. Allerdings habe ich die "schlimmen" in bestimmten Situationen mit Zusatzaufgaben und visuellen Bestrafungen (Ampel) "bestraft". (Laut Klassenlehrerin war dies angebracht.)


    Das Praktikum ist seit letzter Woche vorbei. Im Oktober beginnt mein 6. Semester.

    Stuttgart Mitte, 3. Klasse.


    Überwiegend sind es die männlichen Schüler, die auffällig sind. Die weiblichen Schülerinnen hören mir meist aufmerksam zu und bearbeiten ihre Aufgaben.

    Klassengröße: 25 Schüler, davon sind 17 männlich.

    (Leider sind es auch eher die Schüler mit Migrationshintergrund, die laut und beleidigend werden. Dies entspricht etwa 80 % der Klasse.)


    Die Störungen fangen an, sobald die Klassenlehrerin mir die Klasse "übergibt". Also ab dem Zeitpunkt, an dem sie sich an den Rand des Klassensaals bzw. nach hinten setzt oder für eine Zeit lang ganz den Raum verlässt. (Dann ist es besonders schlimm und sie werden sehr Vorlaut.)


    Ja, die meiste Zeit ist die Lehrkraft anwesend. Das stört die Schüler aber nicht.

    Die Schüler ändern erst dann was an ihrem Verhalten, wenn sich die Lehrerin aktiv einmischt und sie verwarnt.


    Ich habe das Gefühl, dass die meisten ein persönliches Problem mit mir haben und mir das Praktikum zur Hölle machen wollen.

    Die Anmerkungen werden auch meist so kommuniziert, dass die Lehrerin es garnicht erst mitbekommt.



    Vielleicht noch gut zu wissen: Bei dem Praktikum hat es sich um ein integriertes Praxissemster gehandelt. Ging also über mehrere Monate.

    Hallo zusammen,


    ich bin Student und bald fertig mit meinem Bachelor. (Grundschullehramt)


    Vor nicht allzu langer Zeit stand ein Schulpraktikum an, welches mich in meinem Vorhaben, Grundschullehrer zu werden, stark entmutigte.

    Die Schüler*innen der Klasse sind sehr lebhaft und versuchten mich bereits in der ersten Stunde stark zu testen und zu provozieren.
    Meine „Strafen“ werden nicht ernst genommen. Genauso wenig das Belohnungssystem. (Beides von der Klassenlehrerin eingeführt. Bei ihr springen die Kinder darauf an.)


    Kurz zu mir: Ich bin 21 Jahre alt, sehe aber eher aus wie 16. Des Weiteren bin ich für einen Mann ziemlich klein und schmächtig.

    Ich habe Angst, dass es vielleicht daran liegen könnte. Mir ist bewusst, dass es mir an Autorität fehlt, allerdings arbeite ich schon stark daran.

    Trotzdem fühle ich mich vor dieser Klasse extrem unsicher und bin mir ziemlich sicher, dass die Kids das merken.


    Meine Kolleg*innen werden ausnahmslos ernst genommen. Sobald die Klassenlehrerin etwas sagt, sind die Schüler*innen leise und arbeiten.

    Auf mein Kommando erfolgt aber keine Reaktion.


    Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Schüler*innen mit der Lehrerin viel höflicher kommunizieren.

    Bei mir verdrehen sie die Augen und benutzen Wörter wie „Digga“, „Alter“, „Nerv nicht“ und „Geh weg“.


    Ich bin einfach enttäuscht und fassungslos. Die Kinder rauben mir meine ganze Motivation.

    Ich gebe mir wirklich viel Mühe, daran zu arbeiten, selbstbewusster und autoritärer zu werden, aber es klappt einfach nicht.

    Die Kids merken das wahrscheinlich und tanzen mir daher nach wie vor auf der Nase herum.


    Die Klassenlehrerin hat zwar einen deutlichen Fortschritt erkannt, kann sich aber nicht erklären, warum es keine Besserung gibt.

    Ich mache die Dinge teilweise genau wie sie, aber es fruchtet nicht.

    Selbst wenn ich lauter werde und einzelne Kinder beim Namen nenne, folgt nur ein Lachen als Reaktion.


    Hat jemand Tipps, wie man sich Respekt verschafft und allgemein Autoritärer und sicherer auftritt?

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