Beiträge von Maemo


    Hätte man das sozial prekär nicht dazu geschrieben, hätten alle formuliert: Wie kommst du denn darauf? So eine böse Unterstellung.

    Nun fang jetzt nicht auch noch mit dem Unsinn an, aus jeder Formulierung irgendeine Böswilligkeit zu schließen.

    Du bist wohl auch so einer, der stets Lehrer/innen schreibt, diesem Genderwahnsinn beikommt und gleichzeitig aber hin nimmt, dass Frauen und Männer in gewissen Berufsgruppen immer noch unterschiedlich viel verdienen.

    Den Unterschied kenne ich. Der Satz, auf den ich mich beziehe, war auch allgemeingültig gemeint und nicht auf deine beiden Fälle bezogen.

    Dann hat deine Mutter/ dein Cousin eindeutig gegen die Schweigepflicht verstoßen. Ich habe es so gelernt, dass man über interne Dinge mit Angehörigen/ Freunden etc. redet. Das betrifft sowohl Dinge mit einer gewissen Brisanz als auch Dinge, die z.B. in Konferenzen besprochen werden. Selbst mit meinem Ehemann/ meinen Eltern/ mit meiner besten Freundin würde ich nicht darüber reden (auch nicht in anonymisierter Form).

    Ich würde mich mit meinen KollegInnen austauschen, die mit der Schülein/ dem Schüler direkt Kontakt haben/ der SchulsozialarbeiterIn/ dem Schulleitungsteam etc.


    Der Cousin vielleicht ja. Die Mutter nicht. Der Fall ist im ganzen Stadtteil bekannt und hier kennt jeder jeden. Ich kenne die Eltern übrigens auch. An sich nette Leute, haben nur eben leider gar keine Erziehung und das Kind macht was es will. Der halbe Stadtteil weiß, dass das Kind schon ewig nicht mehr zur Schule geht. Zumal ich selbst ehemalige Kollegen habe, die das Kind heute noch durch die Umstände kennen.

    Außerdem gibt es ja deutschlandweit nicht nur ein Kind, was nicht in die Schule geht und lieber vor der Glotze hängt und auch nicht nur ein Kind, das mit blauen Flecken zur Schule kommt und zu Hause keine guten Startbedingungen hat.

    Mal abgesehen davon, dass du sicher sein kannst, dass ich den Fall genügend anonymisiert habe. :top:

    Der einzige Sturkopf, der einen realistischen Ausweg verhindert, sitzt in Moskau an der Macht.


    Alle anderen Mächtigen können keinen Ausweg suchen/erzeugen, sondern nur einen schlechten Kompromiss.

    Es wäre naiv zu glauben, dass Putin der Einzige Drahtzieher der ganzen Sache ist...


    Im übrigen gibt es nirgendwo mehr brauchbare Öfen/Ölradiatoren etc.

    Zumindest hier nicht.

    Wir haben einen der Letzten im Baumarkt erstanden.

    Maemo

    Du solltest Dich mit dieser Thematik wirklich auseinandersetzen, wenn Du betroffen bist. Beim normalen Bewerber muss der Amtsarzt eine Prognose bis zum Ende Deiner Dienstzeit stellen. Bei einer Schwerbehinderung nur für die nächsten fünf Jahre. Um ein Beispiel zu nennen: Ein MS Patient wird mit hoher Wahrscheinlichkeit, wenn er 30 ist sein Pensionsalter nicht erreichen, sondern vorzeitig pensioniert. Die nächsten fünf Jahre sind mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Problem (bitte jetzt nicht an der Diagnose fest machen und medizinisch diskutieren, soll nur als Beispiel dienen). Hat der Kandidat sich die MS zusammen mit der daraus resultierenden Depression als Schwerbehinderung anerkennen lassen, ist er / sie zu verbeamtet. Hättest Du nicht gedacht? Außerdem muß Du zu jedem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, auch wenn der Notenschnitt unterhalb dem liegt, wo der Cut gemacht wurde.

    Nette Nebeninfo. Eine Verbeamtung käme für mich aber so oder so nicht in Frage.

    Dir ist aber schon klar, dass Vorurteile und Vermutungen nicht das gleiche sind? Ich frage nur sicherheitshalber.

    Vorurteile hat hier keiner. Das was man als Grundlage hat ist das Wissen von persönlichen Besuchen, Elterneinbestellungen, Kenntnissen der Schulsozialarbeiter und noch vieles mehr.

    Und jetzt frag dich mal, warum es nur um so wenig Fälle geht. Mindermeinungen gibt es im Rechtssystem einerseits und andererseits behandeln die Bundesländer diese Frage unterschiedlich. Die Masse der schulabsenten Kinder und Jugendlichen betrifft das aus vielen, wirklich guten Gründen nicht. Vielerorts gibt es nämlich bessere Ansätze im Umgang mit Schulabsentismus, die die Eltern in die Pflicht nehmen einerseits und andererseits die Jugendlichen selbst nicht völlig unnötig kriminalisieren, wie z.B. Timeout-Projekte, Häuser des Jugendrechts, etc. Hier in Baden-Württemberg, wo ich lebe und arbeite, werden schulabsente Schülerinnen und Schüler NICHT in Jugendarrest geschickt. Wenn Bußgelder nicht wirken, dann werden SuS ggf. zwangsweise von der Polizei vorgeführt. Das bedeutet, die Polizei kommt morgens, holt Klein-Klausi zuhause ab und bringt diesen in die Schule. Das habe ich selbst schon wiederholt mitbekommen, dass das gemacht wurde und nein, das finden die davon betroffenen Kinder und Jugendlichen weder cool, noch witzig, sondern eher peinlich. Weitere Maßnahmen- inner- und außerschulisch- kommen selbstredend dazu.


    Ob du Timeout-Projekte besser kennst als ich oder irgendjemand sonst hier weißt du doch überhaupt nicht. Den Dialog hatten wir schon in deinem anderen Thread, als du meintest, niemand könnte verstehen, was es bedeute mit schwerer Erkrankung zu studieren, Du kreist um dich selbst. Das versperrt dir offensichtlich den Blick.

    Wie die individuellen Projekte sich nennen ist unterschiedlich, den Begriff "Time out" kenne ich aber genauso wie offensichtlich Kris als verallgemeinernde Umschreibung aus einer entsprechenden Fortbildung in einer entsprechden Schule bzw. einem entsprechenden Projekt. Aber natürlich sind deine Kenntnisse aus deiner schriftlichen Hausarbeit bedeutend profunder, als die von uns, die wir bereits in der Praxis mit entsprechenden Projekten zusammengearbeitet haben und das auch weiterhin machen und selbstredend kannst du den Erfolg von deren Arbeit besser einschätzen, als diese Projekte selbst, die aus gutem Grund über mehrere Jahre hinweg den Bildungsweg ihrer Ehemaligen verfolgen, um die Nachhaltigkeit ihrer Projekte nicht nur selbst zu evaluieren, sondern auch gegenüber Skeptikern belegen zu können. Ja, es gibt bedeutend weniger Plätze, als man benötigen würde, weil die Gelder lieber in andere Ansätze gesteckt werden oder auch gar nicht erst in Kinder und Jugendliche investiert werden. Erfolgreich sind diese Ansätze aber, was nicht bedeutet, dass sie für jedes Kind und jeden Jugendlichen die Lösung darstellen würden.

    Dein hoch gelobter Ansatz funktioniert aber nur, wenn die Polizei Zutritt zur Wohnung bekommt. Hier geht das nicht so einfach. Wenn die Eltern nicht aufmachen und das Bußgeld bezahlen, funktioniert es nicht. Im konkreten Fall müssten auch andere Dinge funktionieren, damit ein Wandel eintritt. Kind müsste erstmal in eine gute Klinik, die Mediensucht therapiert, Eltern müssten nicht mehr zahlen, Internet kappen etc.


    Ja, sind sie. Denn es war eine wissenschaftliche Abschlussarbeit, betreut von einem hochrangigen Professor und kein Hokus Pokus, selbst angelesen aus dem Internet.

    Das Problem ist, wie du selbst festgestellt hast, dass es mehr Plätze geben müsste, als da sind, dass es einen Personalmangel gibt und die Plätze häufig nicht auf lange Zeit angelegt sind. Genauer gesagt, ist es gut möglich, dass die Schüler dann im Regen stehen und nach dem Projekt (oder bei mangelnden Fördergeldern mittendrin) mit der knallharten Realität konfrontiert werden.

    Oftmals werden die Projekte durch Fonds für einen gewissen Zeitraum finanziert. Bei uns in der Nähe sind sie beispielsweise vor einiger Zeit ausgelaufen. Ist dann eben doof, wenn du einen 13 Jährigen Schulverweigerer im Projekt hast, der da eigentlich bis 16 oder 15 im Projekt sein sollte, das Projekt aber nicht mehr finanziert wird. Doof ist auch, dass die Projekte häufig erst ab einem gewissen Mindestalter greifen. Mir ist nicht bekannt, dass Grundschulkinder bis zu einem gewissen Alter daran umfassend teilnehmen.

    Und gewisse Fälle (Parentifizierung) bekommst du eben auch nicht dauerhaft in die Projektangebote. Wenn da ein 13 Jähriger sich in der Verantwortung sieht, für seine Mutter den Aufpasser zu spielen, weil die selbst abhängig ist und sich laut ihm jemand um sie kümmern muss, wird der weniger oft ins Projekt kommen, als eine 13 Jährige, die vielleicht gemobbt wurde und sich in der kleinen Gruppe viel wohler fühlt.


    Ich werde den Fall wohl einschätzen können, da ich alle Details dazu kenne.

    Im übrigen wüsste ich gerne, was dich so sicher macht, dass ich nicht schon ein abgeschlossenes Studium/Ausbildung einer ganz anderen Fachrichtung habe? :pfeifen: Da hat sich wohl jemand überschätzt? :stumm:


    Dir ist schon klar, dass man in einem Onlineforum zum Schutz der Schüler nicht alle Details bekannt gibt, was wie unter sozial prekär verstanden wird? Man kann wie du aber auch alles auf die Goldwaage legen und Dinge in Worte interpretieren, die nicht der Wahrheit entsprechen oder nie so gemeint waren.


    Du hast die Frage leider falsch beantwortet. Es ging nicht um Fortbildungen zum Thema Schulabsentismus, sondern Kindesgefährdung.

    Das wiederum sagt viel über deine Lesekompetenz aus (würde ich schreiben, wenn ich mit deinen Worten argumentiere)

    Mal eine andere Frage, Maemo :

    Hast du eigentlich schon einen Gedanken an der Tatsache verloren, dass auch die Mütter bzw. Frauen im allgemeinen Gewalt in jeglicher Form ausüben und gewalttätig sein können? Wenn nicht, dann aber jetzt, bitte! Es sind nicht immer die Männer, die gewalttätig sind, obgleich Gewalt statistisch gesehen vermehrt von Männern ausgeht. Dennoch: Gewalt kennt kein Geschlecht.

    Es werden überwiegend Männer gewalttätig, aber ja. Mir ist bewusst, dass auch eine Mutter Gewalt auf ein Kind ausüben kann. Das war hier aber nie meine Frage. Es ging darum, ob ihr Fortbildungen zum Thema absolviert habt

    Na, du musst es ja wissen. Promiskuität deutet übrigens keineswegs auf gute familiäre Verhältnisse hin. Zumal die Partner sehr gewaltvoll in Erscheinung treten.

    Ich hab selbst schon neben dem Studium in der Beratung gearbeitet und muss mir von Außenstehenden nicht sagen lassen, ob das in der Familie gute soziale Verhältnisse sind oder nicht. Ich werde es schon einschätzen können.

    Auch ein Schulsozialarbeiter kann niemandem in den Kopf schauen.

    Die Vermutung auf Kindeswohlgefährdung kam übrigens nicht von mir, sondern von meinem Cousin und daher liegt dies nahe, wenn ein Kind unter sozial prekären Verhältnissen lebt, die ich hier zum Schutz des Kindes nicht in aller Einzelheit dargelegt habe, dass es nicht nur blaue Flecke vom Spielen sind.

    Dass ich dabei irgendetwas überinterpretiert habe, ist wieder ein Deutungsfehler von deiner Seite. Zumal ich mehrfach geschrieben habe, dass man mit solchen Vermutungen vorsichtig sein muss. Eine Vermutung ist ja noch keine Feststellung.

    Meine Frage war übrigens:

    Seid ihr da irgendwie geschult wurden?

    Wie unterscheidet man das in so einem Fall? Man ist ja auch kein Mitarbeiter vom Jugendamt?

    Nicht: Wie vorsichtig sollte man mit solchen Behauptungen sein?

    Wenn du das wirklich glaubst, dann bist du nicht nur sehr naiv, sondern solltest dich auch noch einmal mit den Prinzipien unseres Rechtssystems vertraut machen. Dieses geht prinzipiell davon aus, dass Menschen aus ihren Fehlern lernen und sich verändern können, selbst schwere Straftäter werden insofern nur höchst selten im Anschluss an ihre Haftzeit in die lebenslange Sicherungsverwahrung geschickt.

    Auch unser Schulsystem baut ja auf dem Gedanken auf, dass Menschen lernfähig sind, Fehler nicht zwangsläufig wiederholt werden müssen. Eltern sind ebenfalls lernfähig und ein Kind aus der Familie zu nehmen ein äußerst tiefgreifender Eingriff, mit oftmals traumatischen Folgen für die davon betroffenen Kinder- auch das ist also erst einmal eine Form der Kindeswohlgefährdung, die gründlich abgewogen und begründet werden muss. Sollte man deines Erachtens Kinder prinzipiell dem aussetzen, auch bei leichteren erzieherischen Missgriffen der Eltern, denen auf anderem Wege besser beizukommen wäre?


    Solange Kinder nicht grün und blau geschlagen werden, bekommen wir außerhalb der Familien nur etwas von Kindeswohlgefährdung mit, wenn wir 1. genau beobachten/zuhören, 2. nicht vorschnell urteilen oder handeln infolge unserer eigenen Vorurteile und 3. den Kindern einen sicheren Raum zum Gespräch bieten können. Wenn Kinder befürchten müssen, dass sie ihr Zuhause sofort verlassen müssten, wenn sie z.B. mir in GK erzählen, dass die Eltern ihnen manchmal eine Ohrfeige geben, dann würden sie das im Regelfall nicht mehr erzählen. So erzählen sie mir davon, ich kann hinhören, hinschauen, ggf. weitere Gespräche führen, so erfahren wir auch an anderen Stellen von den scheinbaren Kleinigkeiten, die die Alarmglocken klingeln lassen und die uns genauer hinsehen lassen, weil sich dahinter womöglich tatsächlich eine schwerwiegende Kindeswohlgefährdung verbirgt- schwerwiegender, als es eine Entnahme aus der Familie wäre.

    Dir ist schon klar, dass ich mit früher 15 bis 18 meinte? Mit 15 hast du vermutlich auch noch sonstwas gedacht und hast nicht den gleichen Stand wie ein 25 oder 30 Jähriger. Das Jugendamt handelt meines Erachtens oftmals viel zu spät. Habe da im Umfeld selbst schon Erfahrungen machen müssen.

    Du hast wirklich KEINE Ahnung von unserem Rechtssystem. :autsch: Kein Kind oder Jugendliche:r kommt ins Jugendgefängnis, nur weil die Eltern- die als Erziehungsberechtigte dafür verantwortlich sind, nicht der oder die Minderjährige (sic!)- ein Bußgeld wegen Absentismus nicht zu zahlen bereit wären. Generell gibt es im Jugendstrafrecht einiges, was vor dem Jugendgefängnis an erheblich milderen Maßnahmen angewendet wird bei so harmlosen Fällen, wie einer nicht beglichenen Geldstrafe. Noch einmal aber: Nicht die Minderjährigen werden im Zweifelsfall in Regress genommen wegen eines Bußgeldes, dass die Erziehungsberechtigten begleichen müssten, aber nicht begleichen. DAS ist ein Fakt, nachlesbar in unserem Jugendstrafrecht, einschlägigen Urteilen und den juristischen Kommentaren zu diesen Urteilen.

    Deine markigen Forderungen und Vorstellungen- die ich als ernsthaft jugendgefährdend empfinde- sind nicht hilfreich bei Schulabsentismus, Timeout-Projekte wie das von Kris24 dargestellte dagegen durchaus. Die Mehrheit der SuS, die so ein Timeout-Projekt durchlaufen schaffen danach die Reintegration an der regulären Schule und den Schulabschluss.

    Na, wirklich Plan vom Rechtssystem hast du aber auch nicht.

    Dann haben die sich das hier sicher nur ausgedacht:

    https://www.vice.com/de/articl…schwanzens-im-jugendknast

    https://www.merkur.de/leben/ka…chwaenzen-zr-9894761.html


    Was habe ich denn bitte gefordert? Ich habe mehrfach geschrieben, dass Jugendarrest auch keine Probleme löst. Trotzdem halte ich es für Kindeswohlgefährdung, wenn das Kind nicht in die Schule geschickt wird, man aber das Bußgeld bezahlt. Ansonsten bräuchte ja keiner seine Kinder noch zur Schule zu schicken.


    Ich kenne die Timeout Projekte (die so nicht heißen, sondern "die 2. Chance" usw) besser als du, da ich selbst einst in einer Arbeit darüber geschrieben habe. Leider sind diese Projekte vollkommen an der Realität vorbei, da der Personalschlüssel nicht haltbar ist und viele Maßnahmen wieder nur befristet sind. Viele der Projekte, die es vor 2 Jahren gab, gibt es heute so schon nicht mehr.

    Die Abbrecherquote auch bei diesen Projekten ist leider sehr hoch. Ich stimme dir aber wie ich schon mal sagte zu, dass man mit Jugendknast keine Probleme löst. Die Schulverweigerungsprojekte sind ein Ansatz, wenn auch ein schwacher, da sie nur für eine überschaubare Anzahl von Problemen taugen, nicht aber alle Probleme abdecken, aus denen Schüler oder Schülerinnen nicht die Schule besuchen.

    Maemo

    Viel wichtiger als die Frage mit der Verbeamtung ist die Fragestellung, ob Du Dich den Anforderungen der beruflichen Tätigkeit, zumindest in den gesunden Phasen, gewachsen fühlst. Dies muss Du für Dich allein (natürlich in Zusammenarbeit mit den Behandlern) beantworten. Darüber hinaus solltest Du Dich unbedingt um die Anerkennung einer Schwerbehinderung bemühen. Wenn Du diese in den Händen hast, verbessern sich Deine Möglichkeiten deutlich, auch unter dem Gesichtspunkt der Verbeamtung.

    Eine Verbeamtung mit Schwerbehinderung wird wohl nie möglich sein oder wie meinst du das?

    Den Schuldienst auch, wenn deine Erkrankung so dramatisch ist, wie von dir dargestellt und du auf so schwerwiegende Medikamentengaben angewiesen, wie von dir geschrieben. Dann wirst du dich sowohl mit der Perspektive einer Frühberentung auseinandersetzen müssen, als auch über berufliche Alternativen nachdenken müssen, die dir weniger Präsenzzeiten abfordern werden als der Schuldienst.


    Ich wünsche dir, dass du gesünder werden kannst. Deine Beschreibung deines Gesundheitszustands lässt mich aber zweifeln, ob der Schuldienst ein realistisches Ziel sein könnte. Tu dir selbst den Gefallen und besprich das ergebnisoffen mit deinen Ärzten. Ein Ziel zu haben kann helfen für sich zu kämpfen in schwerer Krankheit- wie ich aus eigener Erfahrung weiß- man muss aber auch Optionen in petto haben, wenn die gesundheitliche Entwicklung auch langfristig nicht zu den eigenen beruflichen Wünschen und Zielen passt.

    Das alles lässt sich erst sagen, wenn ich ggf. nochmals operiert wurde und wie die O.P dann ausgeht.

    Muss nächste Woche nochmal in die Charité. Bitte mal die Daumen drücken.

    Zumindest befürchtest du keine Nachteile durch die Krankschreibung (und dann wohl auch Behandlung) durch den Psychiater so wie viele andere angehende LuL hier. Du schreibst ja, das geht schneller, als bei den anderen Ärzten.

    Ein letzter Kommentar dazu: Eine Verbeamtung kann ich mit einer Erkrankung wie meiner eh vergessen. Von daher, was soll ich befürchten? Ich bin froh, wenn ich damit überlebe.


    Wenn die Eltern das wollen würden, würden sie das Bußgeld nicht mehr bezahlen. Dann käme das Kind automatisch in den Jugendknast, wenn es Sozialstunden gibt. Da sie aber munter weiter bezahlen, wird die Sache null Konsequenz haben.

    Und das habe ich nicht aufgeschnappt, das ist ein Fakt.

    Und dass sie dem Kind verbieten zur Schule zu gehen, hat hier niemand gesagt. Lies bitte, bevor du anderen hier irgendwas unterstellst.

    Du brauchst mir zur Jugendamtssituation nichts zu erzählen. Wir haben da auch eine Bekannte, die sich regelmäßig über die mangelhafte Personalsituation beklagt. Das Jugendamt hat so ein schlechtes Image, dass da kaum noch jemand arbeiten will und wenn haben die Mitarbeiter zu viele Fälle und sind heillos überlastet.



    Nochmal: das "findet" das Jungendamt nicht, sondern das entspricht der geltenden Rechtslage!


    Davon abgesehen: was meinst du, mit wie viel Aufwand es verbunden ist, ein Kind mal eben aus Familien zu nehmen - selbst bei akuter, unstrittiger Kindeswohlgefährdung. Wohngruppen sind begrenzt und haben keine unendlichen Kapazitäten. Es gibt Notstellen, die für kurze Zeit (= Stunden bis wenige Tage!) Kinder aufnehmen können, aber dann muss eine Weitervermittlung an adäquate Plätze erfolgen. Meine Schwester arbeitet im Rheinland und hat sich teilweise bis Trier durch Wohngruppen telefoniert, um irgendwo eine aufnahmefähige Gruppe zu finden. Nun kann man sich überlegen, welche Kapazitäten es bräuchte, um jeden Schulschwänzer aus der Familie zu nehmen und woanders unterzubringen... und natürlich, was es mit Kindern und Jugendlichen macht, aus ihrem sozialen Umfeld gerissen zu werden. Schulschwänzen ist zweifellos ein Problem, aber sicherlich keines, was sich dadurch löst, Familien auseinander zu reißen.

    Ja, natürlich hast du Recht. Aber für mich ist das trotzdem indirekte Kindesvernachlässigung. Und ja, natürlich gibt es noch schlimmere Fälle und selbst die werden nicht sofort rausgenommen. Die Eltern müssten einfach nur nicht mehr das Bußgeld bezahlen und die Dinge entfernen, wegen denen das Kind derzeit zu Hause bleiben möchte.

    Was soll da JA denn machen? Da meine Schwester da arbeitet, sehe ich auch die andere Seite. Und die sieht so aus, dass selbst bei Fällen, in denen Kindeswohlgefährdung vermutet wird (also eben diese Fälle, wo man "leider" kein krankenhausreif geschlagenes Kind vorweisen kann, sondern nur die akute Gefährdung "fühlt") rechtlich einfach wenig Handhabe besteht. Das JA kann regelmäßig besuchen, eine Familienhilfe bereitstellen, Hilfsangebote machen, Eingliederungshilfen stellen usw., aber letztlich hat all das in seiner Wirksamkeit auch Grenzen. Solange keine glasklare Kindeswohlgefärdung vorliegt, kann man gegen den elterlichen Willen kein Kind aus der Familie nehmen oder dergleichen. Und selbst wenn die Jugendämter das für dringend angeraten halten und die Fälle vor Gericht gehen, verlieren sie die meisten Prozesse. Elterliche Rechte sind ein hohes Gut, das nicht leichtfertig beschnitten wird.


    Wenn Bußgelder verhangen werden, die Polizei regelmäßig auf der Matte steht usw., dann passiert doch faktisch was und der Fall wird eben nicht ignoriert. Dass dabei nichts herauskommt und das Kind nicht zurück in die Schule verbracht werden kann, ist unbefriedigend, letztlich muss man aber auch hier abwägen, ob drastischere Maßnahmen nicht noch größere Schäden anrichten. Wer kann von uns schon beurteilen, welche psychische Problematik bei einem Dauerschwänzer vorliegt...


    Na, ja für mich ist das schon Kindeswohlvernachlässigung, wenn die Eltern das Kind nicht beschulen lassen. Für die offenbar nicht. Da kam auch, dass es weitaus schlimmere Fälle gibt (Kind wird verprügelt, bekommt nichts zu essen)


    Im anderen Fall muss man eben vorsichtig sein. Ich habe jetzt wieder gehört, dass Kinder selbst bei häuslicher Gewalt nicht sofort aus der Familie genommen werden. War für mich relativ neu, denn ich dachte, das passiert seit dem Paragraphen, der das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung garantiert, sofort.

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