Liebe "ThaTeacher",
dass deine Erlebnisse gerade dir mit deinen gesundheitlichen Einschränkungen absolut nicht gut tun bzw. einer Wiedereingliederung geradezu entgegenstehen, leuchtet ein.
Es ist dabei keineswegs so, dass du andere in Schwierigkeiten bringst, sondern du selbst wirst von mehreren Seiten massiv in die Defensive gedrängt und geradezu "plattgemacht".
1) Durch eine stufenweise Wiedereingliederung an einer völlig neuen Schule unter ständiger Veränderung des Stundenplans wird deine Außenseiterrolle sofort im neuen Kollegium und womöglich auch bei Schülern und Eltern publik, auch unabhängig von deinem Verhalten. Somit wird Vorurteilen Vorschub geleistet.
2) Du sollst dich in der Wiedereingliederung "beweisen", d.h. du bekommst offenbar nur noch diese eine "Chance" unter o.g. widrigsten Umständen (dass es offenbar in der 3. Klasse läuft und du prinzipiell noch Motivation hast, bleibt dabei völlig unberücksichtigt) und darfst sie nicht vertun. Mir stellt sich die Frage: Ist dieser immense Druck mit dem Prinzip einer Wiedereingliederung nach längerer Krankheit überhaupt vereinbar ? Ferner mit dem Fakt eines sich allgemein verschärfenden Lehrermangels, gerade an Grundschulen ?
3) Es wird von Seiten der Mutter und der "Kollegin" über dich statt mit dir kommuniziert, und zwar wiederholt. Wären es wirklich so ernste Aspekte, hätte man bereits nach der ersten Mail mit dir sprechen sollen, um weiteren "Schaden" von den Schülern abzuwenden.
4) Es beschwert sich typischerweise ausgerechnet die Mutter des größten Störenfrieds über subjektiv als ungerecht empfundenes Verhalten, ohne auch nur deine Seite als Erwachsene anzuhören, was das Fehlverhalten dieses Schülers immer mehr fördert - und sicherlich irgendwann auch gegen weitere Lehrkräfte. - Perfide ist, dass sicher gleichzeitig erwartet wird, dass du diese Störungen durch konsequente Maßnahmen abstellst. Dass sich die Fokussierung auf Machtspiele logischerweise auch negativ auf die Leistungen bzw. Noten auswirkt, hat durchaus der Schüler bzw. die Familie zu verantworten.
5) Plötzlich wird die Problematik von der einen beschwerdeführenden Familie auf die ganze Klasse ausgeweitet. Es spricht strukturell gesehen einiges dafür, dass es etliche Mitläufer gibt, die nach der Pfeife des Störers tanzen, wodurch das Klassenklima empfindlich gestört ist.
6) Die Schulleitung räumt dir vor dem Gespräch keine "Einlassungsfrist" ein wie vor Gericht. Sogar ein echter Straftäter kennt vor seiner persönlichen Verteidigung alle konkreten Anklagepunkte und kann sich rechtzeitig einen Anwalt besorgen.
7) "Sie erklärten mir": Das heißt, da waren mehrere Schulleitungsmitglieder gegen dich anwesend ?
8 ) Du selbst sollst ein Gespräch als Angeklagte mit der ganzen Klasse führen und gleichzeitig Protokoll führen. Eine solche auch gesunde Lehrkräfte überfordernde Situation wäre wiederum geeignet, dass über dieses Klassengespräch eine weitere Beschwerde erfolgt - gerade auch, weil dir dieser Mechanismus, andere gegen dich zu instrumentalisieren, bereits offen angekündigt worden ist.
9) Dass hier ein Viertklässler mit einer Lehrkraft Machtspiele spielen darf, ist eine absolute Schieflage. Übrigens: Auch weit verbreitete "demokratisch" erscheinende Vorschläge wie z.B. dass beide Seiten eine gleiche Anzahl an Wünschen einbringen dürfen, würde deine natürliche Autorität stark gefährden.
Kurz: Du befindest dich auf einer Schlachtbank wie die andere Kollegin zuvor !
Hartnäckigkeit ist hier durchaus ein richtiger Ansatz, denn was hast du noch zu verlieren ?
Was ist eigentlich zwischen März und Juni passiert ? Warst du krankgeschrieben ? So wäre zu erklären, dass sich die Schulleitung nicht gemeldet hat.
Könntest du dich mit dieser zuvor ebenfalls betroffenen Kollegin vor dem Gespräch mit dem Schulrat kurzschließen, damit du weitere konkrete Informationen - neben deinem Mobbingtagebuch bzw. Gedächtnisprotokoll - hast ?
Was sind das für weitere seltsame Anschuldigungen, die dir beeinflusst und provoziert erscheinen ?
Wer wird bei diesem Gespräch noch zugegen sein ?
Aus meiner Sicht wäre es günstig, wenn sich zusätzlich ein Anwalt einschalten würde. Denn was du gerade erlebst, wäre m.E. von der Schwere der Beeinträchtigung nicht nur mit Mobbing, sondern vielleicht auch mit einem Dienstunfall vergleichbar.
Auch die behandelnden Ärzte solltest du in o.g. Aspekte ausführlich einweihen.
Ansonsten sollte der Personalrat dafür sorgen, dass diese allgemeinen Kommunikationsstörungen abgestellt werden, indem z.B. auch für Schüler und Eltern der Dienstweg schriftlich vereinbart wird.
Denn: Jede Menge Unkonkretes gegen eine Lehrkraft zu sammeln und unbestimmte Zeit später als Kübel auszugießen zeugt wirklich von einem extrem schlechten Klima, das keiner Schule würdig ist....