Und diese eine Klausur ist die einzige Note? Falls ja, finde ich das ehrlich gesagt für eine Notenfindung nicht ausreichend.
Dann findest du die Notengebung in so ziemlich jedem Studium auch unzulänglich. Komisch, dass sich das System dann hält. Ja, eine einzelne Note in der Schule finde ich auch zu wenig für ein ganzes Halbjahr, denn die SuS sind meistens ja noch nicht volljährig und haben dementsprechend noch nicht die Reife eines Studierenden. Aber es gibt einen sehr, sehr großen Unterschied zwischen "3 bis 4 Noten" und "20+ Noten". Und wie hier treffend angemerkt wurde, ab der 10. Note sind weitere eh fast nicht mehr relevant, da die Auswirkung auf den Schnitt marginal ist.
Es gab schon genug Kollegen, die sich im Laufe des Schuljahres selbst in Aus geschossen haben, als sie merkten "oh, Schüler XY könnte in allen übrigen Leistungsnachweisen eine 6 schreiben und hätte trotzdem dieselbe, aktuelle Note im Zeugnis - na, hoffentlich kann er nicht rechnen!"
Außerhalb des Oberstufensystems kann das bei Klassenübernahme zum Halbjahr sogar zu sehr ärgerlichen, absurden Situationen führen: Kollege X übernimmt die Klasse ab Februar und stellt frustriert fest, dass der vorherige Kollege jedem einzelnen Schüler so viele mündliche Noten gegeben hat, dass es fast unmöglich ist, am Notenschnitt der Schüler noch groß etwas zu ändern. Die mündlichen Noten sind quasi betoniert. Dann hat der vorherige Kollege dem nachfolgenden einen wahren Bärendienst erwiesen.