Wie sollen sich denn die Eigenschaften kompetenter Rechtschreiber in Abhängigkeit des Bundeslandes ergeben? Das ist doch Quatsch. In keinem Bundesland ist es notwendig, im (Berufs-) Leben nach Gehör richtig zu schreiben. Eine Kompetenz ist dagegene, Schreibungen mit Hilfe des Wörterbuches herauszufinden oder zu überprüfen oder über die Anwendung und die Vor- und Nachteile eines Rechtschreibüberprüfungsprogrammes am PC Bescheid zu wissen -unabhängig vom Bundesland. In keinem Bundesland gibt es einen Beruf, in dem die einzige Rechtschreib"kompetenz" heißt: Du musst nach Gehör richtig aufschreiben können, somit ist es doch auch als zu überprüfende "Kompetenz" für Schüler nicht von Bedeutung.
Als wirkliche Frage steht dabei meiner Meinung nach immer noch im Raum, was man als Lehrer tun kann, um seine Schüler zu kompetenten Rechtschreibern zu machen. Das Überlegen und Entwicklen von Ideen für den konkreten Fall, um den es hier geht, bedeutet zwangsläufig, das Schreiben von Diktaten außer Acht zu lassen, da dies ja im konkreten Fall, für den um Hilfe gebeten wurde, ja nun gerade überhaupt nicht geklappt hat. Laut gedacht komme ich auf Folgendes: Lernwörter lernen und schreiben lassen? Viel Abschreiben lassen? Regelmäßige Wörterbucharbeiten? Karteien von Frau Leßmann einsetzen und die selbstgeschriebenen Texte der Kinder korrigieren und als Aufhänger für Richtigschreiben nehmen? Rechtschreibphänomene isoliert üben? Regelmäßig üben oder nur punktuell?