Schon mal willkommen in Wuppertal
Mit Sonderpädagogik kenne ich mich nicht aus, aber das Thema Inklusion und deren Umsetzung ist sicherlich ein spannendes. Und wie du schon schreibst - hier werden die Wahlen andeuten, in welche Richtung es gehen kann. Momentan habe ich persönlich den Eindruck, dass die Politik sich auf dem status quo ausruht. Weiterbildenden Schulen wurde die Aufgabe zugewiesen, Unterricht inklusiv zu gestalten, im Referendariat fällt das entsprechende Wort paarmal und es gibt hier und da noch Inklusionsbegleitung. Bei diesen Voraussetzungen darf man sich doch sicherlich auf die Fahnen schreiben, man habe sich um Inklusion gekümmert, nicht wahr?
Nach meiner Empfindung wird es sehr lange dauern, bis bei Inklusion ein gutes, funktionierendes System etabliert ist. Die Erfahrungen an meiner alten Schule waren weitestgehend, dass die Inklusionskinder (unschöner Begriff, ich weiß) letztendlich doch separat unterrichtet worden sind. Zum Teil wurden sie durch zusätzliche Lehrkräfte oder Inklusionshelfer/innen innerhalb der Regelklasse betreut. Daraus kann man aber folgern, dass die Belastung fürs Kollegium höher wird bzw. der Bedarf an Fachpersonal steigt. Bestrebungen, der Lehrerberuf attraktiv zu machen, halten sich wiederum meiner Ansicht nach in Grenzen - irgendwann wird es also wohl zum "großen Knall" kommen.
Davon abgesehen: Im Studium für Gym/Ge und im Referendariat fehlen in meinen Augen wichtige Bausteine, um Herr/Frau der Lage im Falle der Inklusion werden zu können. Hinzu kommt, dass die Bandbreite an Förderungsanlässen riesengroß ist. Es gibt schon gute Gründe dafür, warum Sonderpädagogik ein eigener Studiengang ist. Aber seitens der Politik wird es auf die leichte Schulter genommen - so zumindest meine Wahrnehmung.