Da kann man einfach nur mit dem Kopf schütteln. Aber alte Gewohnheiten sehen ein paar Jahrzehnte später immer merkwürdig aus. Ob diese Nein-Stimmen das heute auch noch so sehen?
Dass Leben, das nicht eigenständig überleben kann, schützenswert ist, zeigt sich in vielen Bereichen unserer Gesellschaft. Wir kümmern uns um Angehörige, die im Alter auf Hilfe angewiesen sind und ohne Unterstützung möglicherweise nicht überleben würden. Wer selbst gepflegt hat, weiß, dass diese Verantwortung die eigene Freiheit ebenso einschränken kann wie die Versorgung eines Kindes.
Die häufig vertretene Haltung, die ausschließlich aus der Ich-Perspektive argumentiert („mein Leben, mein Körper, meine Freiheit“), ist nachvollziehbar, wirkt aber auch egoistisch und verkürzt. Sie ignoriert die weitreichenden gesellschaftlichen Konsequenzen.
Angenommen, Schwangerschaftsabbrüche wären bis zur letzten Minute legal. Ist euch bewusst, was das für eine Frau bedeutet, die das Leben in sich spürt – nicht nur den Herzschlag, sondern Bewegungen, Hände und Füße – und dann ohne Beratung eine Abtreibung durchführen lässt?
Zudem könnten solche Regelungen missbraucht werden: Ein Ehepaar könnte so lange abtreiben, bis der ersehnte männliche Nachkomme gezeugt ist. Wollen wir wirklich eine Gesellschaft, in der solche Zustände zur Normalität werden?