Ein Drittfach käme für mich nur in Form von Französisch infrage, was aber ebenfalls ein Korrekturfach ist und somit das Problem nicht lösen würde. Ich könnte mich sicherlich durch das Studium eines anderen Fachs quälen, welches nicht so korrekturintensiv ist. Allerdings stelle ich mir dann die Frage, ob es wirklich das ist, was ich mein Leben lang unterrichten möchte, wenn mir das Interesse und die Freude an dem Fach fehlt...
Ich war fächertechnisch in der gleichen Situation wie du, habe aber die Berichte über die Arbeitsbelastung oder Stellensituation nie so richtig ernst genommen. Gegen Ende des Bachelors habe ich mich mit der Kombination an der Uni aber etwas gelangweilt und mein Interesse für ein sehr gefragtes naturwissenschaftliches Fach entdeckt (das ich in meiner eigenen Schulzeit todlangweilig fand). Ich habe es als Erweiterungsfach studiert und diese Entscheidung nie bereut. Das Studium war super spannend und an der Schule ist es Gold wert. Es bringt wirklich eine tolle Abwechslung in den Arbeitsalltag, wenn man ganz unterschiedliche Dinge im Unterricht machen kann. Man sieht auch, je nach Fach, ganz unterschiedliche Schüler im Unterricht aufblühen.
Ich kenne niemanden mit reiner "Sprachen-Kombi", der/die Vollzeit unterrichtet. Diejenigen, die reduziert haben, arbeiten trotzdem noch "Vollzeit", kriegen aber natürlich weniger Geld dafür. Und vielen merkt man die Frustration an, die die Korrekturen mit sich bringen. Mein persönlicher Rat an dich wäre, andere Fächer nicht kategorisch auszuschließen und dich offen mit ihnen auseinanderzusetzen. Ich glaube, dass jedes Fach seine interessanten Seiten zu bieten hat.
So hart das klingt: Du sagst jetzt, dass du dir bei deinen Fächern sehr sicher bist und nichts anderes machen möchtest. Mit diesem Idealismus sind allerdings viele gestartet und mussten dann feststellen, dass die Begeisterung nachlässt, wenn man im Vergleich zu anderen Kollegen deutlich mehr arbeiten muss und ggf. sogar deutliche finanzielle Abstriche in Kauf nimmt, um überhaupt irgendwie klarzukommen. Vielleicht könnte also die "Qual" eines Erweiterungsfaches dich davor bewahren, mit deinen jetzt geliebten Fächern in Zukunft zu hadern.
Edit: Zum Punkt Korrekturen als Dauerzustand das ganze Jahr über: "Leider" verteilen sich die Korrekturen schon relativ gleichmäßig über das ganze Jahr, wenn man von den ersten und letzten Wochen des Schuljahrs mal absieht. Dafür sorgen der Klausurplan in der Oberstufe sowie deine eigene Terminwahl bei Klassenarbeiten – oder würdest du deine 6-7 Korrekturen alle innerhalb von einer Woch terminieren?