Beiträge von mjisw

    Es geht darum, ob Leute gendern dürfen und welches Klo Transmenschen benutzen sollen; beides für mich leicht lösbare Probleme


    Von mir aus kann jeder gendern, wie er möchte - ich muss das schließlich nicht schön finden.


    Aber wenn m.E. einfach versucht wird, es anderen aufzudrücken, dann kann ich das nicht gut heißen.



    Die Frage mit der Toilette würde ich dann doch als etwas schwieriger bewerten. Sollte man z.B. einem vorbestraften Sexualstraftäter, der sich jetzt Annette nennt, gestatten, öffentliche Damen-Toiletten zu betreten? Ich denke, eher nicht.




    Und was ich ganz oben mit stereotypen Rollenbildern meinte, ist, dass man doch eine sehr stereotype Vorstellung davon haben muss, was ein Mann oder eine Frau ist, um sich - trotz eindeutiger biologischer Merkmale - nicht damit anfreunden zu können, dies zu sein. Das finde ich eher rückschrittlich und antiquiert. Ein Mann muss nicht Bier trinken und Fußball gucken - er kann auch ein Kleid anziehen und sich Schminken, wenn er Bock darauf hat, und kann dabei trotzdem ein Mann sein/bleiben.

    Ich habe diese Obsession dafür, unbedingt dem einen oder anderen Geschlecht oder gar keinem davon angehören zu wollen, nie verstanden. Und wer biologisch nicht (z.B. durch zwei der drei genannten Unterscheidungskriterien) zugeordnet werden kann oder dies nicht will, der kann sich doch einfach entscheiden, ob der Mann oder Frau sein will. Letztendlich ist es doch völlig wumpe - ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie man dem so viel Wert beimessen kann. Es setzt doch alleine schon völlig stereotype Rollenbilder voraus, wenn man sich so mit aller Macht von solch einer Zuschreibung lösen möchte.

    Aber das generische Maskulinum schließt doch ohnehin alle ein. Laut Statistiken stört es selbst den deutlich überwiegenden Teil der Frauen nicht; dass es sie stören sollte, wurde ihnen aber schon lange mit großer Ausdauer versucht einzureden.


    Ich sehe in allem außer dem generischen Maskulinum erhebliche praktische sprachliche Probleme:


    Auch Formen wie SuS können sprachliche Probleme erzeugen. Was ist z.B., wenn sich in einer Klasse nur Schülerinnen befinden? Dann ist die Nennung oder Anrede einfach falsch aufgrund ihrer systematischen Differenzierung, welche Uneindeutigkeit erzeugt.

    Und bei Genderformen wie Kolleg:innen werden die Männer einfach gar nicht angesprochen. Ein männlicher Lehrer ist kein "Kolleg", er arbeitet aber vielleicht am Berufs-Kolleg.


    Bei anderen Wörtern ist es noch nicht mal möglich, eine sinnhafte Form zu bilden, wenn man noch eine Trennung einfügt (wie z.B. Kolleg:inn:en). Das ist z.B. bei Auswander:innen der Fall.


    Letztendlich verfällt man hier in genau die Problematik, die man eigentlich beseitigen wollte - nur noch viel schlimmer.



    Also nochmals, von mir aus kann jeder gerne gendern, solange er damit andere nicht penetriert (ich weiß, lustiges Wort in diesem Zusammenhang) - so sollte es sich auch bei der Religion verhalten.

    >Es gibt in der Biologie nur zwei Geschlechter
    Muss man nicht so sehen, aber kann man. Je nach Detail-Definiton schließe ich mich dem an.


    Auch da gibt es sicherlich Abweichler, aber der Konsens ist m.W. (ohne selbst Biologe zu sein) schon dieser. Kriterien der Unterscheidung sind z.B. Produktion von Sperma- oder Eizellen; XY- oder XX-Chromosom; Vorhandensein männlicher oder weiblicher Geschlechtsteile.


    Normalerweise kann man selbst anhand einer Hautschuppe feststellen, ob es sich um eine männliche oder weibliche Person gehandelt hat. Bestimmte Medikationen können sogar für das jeweils andere Geschlecht gefährlich sein. Jemand, der sich selbst als Frau sieht, aber biologisch ein Mann ist, muss in bestimmten Fällen auch die entsprechende Medikation eines biologischen Mannes erhalten.


    Mir ist bewusst, dass es in der Biologie Zwischenformen geben kann. Diese sind aber biologisch gesehen (bitte nicht falsch verstehen) nicht "normal". Diesen Personen steht es selbstverständlich frei, sich dem einen oder anderen Geschlecht zuzuordnen (wobei ich persönlich sowieso nie verstanden habe, warum es jemandem so wichtig ist, Mann oder Frau oder nichts davon zu sein - die sexuelle Orientierung und die Persönlichkeit sind schließlich nicht durch die eigene geschlechtliche Zugehörigkeit beschränkt).



    >Alles andere sind soziale Konstruktionen
    Das halte ich für irreführend. Geschlechter können unterschiedlich stark ausgeprägt sein, das ändert zwar nichts an der Zahl der biologischen Geschlechter (welche auch immer man nimmt), ist aber nicht nur lediglich eine soziale Konstruktion.

    Du hast recht, das war zu einseitig von mir. Unter der sozialen Identität eines Menschen versteht man die Identität, die ihm von anderen in sozialen Interaktionen oder infolge zurückliegender sozialer Interaktionen zugeschrieben wird. Dem gegenüber stehend bzw. diese ergänzende gibt es die personale Identität, unter welcher dann auch das biologische Geschlecht zu fassen wäre (es gibt soziologisch betrachtet noch weitere Zwischenformen von Identitätsebenen, aber das würde hier zu weit führen - und da müsste ich mich auch erst noch mal einlesen :D).

    In sozialen (besonders erstmaligen) Interaktionen entscheidet die Ausprägung von Geschlechtsmerkmalen wesentlich darüber, als welchem Geschlecht zugehörig wir den Interaktionspartner wahrnehmen. Dies kann sich später als Irrtum herausstellen - z.B. bei einem Transvestiten.

    Dennoch definiert sich das Geschlecht im sozialen Raum über Fremd- und Selbstzuschreibung, welche sich immer in einem gewissen Nebel bewegen und auf Konstruktionen angewiesen sind.



    >Sprache wird nicht nur entstellt, sie wird auch verkompliziert,
    Das erste sicher nicht; man kann Sprachen nicht entstellen - Sprachen sind oder sind nicht. Sprache ist eine soziale Konstruktion. Das zweite: halte ich für möglich, ja.

    Naja, also für mich persönlich hat Sprache schon einen ästhetischen Wert. Manche Sprachen hören sich schöner an als andere (das sagt man ja z.B. dem Französischen gerne nach und das könnte man phonetisch wahrscheinlich auch begründen). Auch in einem lyrischen Kontext wählt man doch eher die eine als die andere Formulierung bzw. das eine als das andere Wort. Goethe in Beamtendeutsch wäre bestimmt nicht so der Renner gewesen. Goethe in Gender-Deutsch wäre ebenso der absolute Abturn.



    Wenn man den Dual im Deutschen wieder einführen wollte (von dem es noch Überbleibsel im Bairischen gibt), wäre der Aufschrei vermutlich ähnlich groß. Es gibt nur Singular und Plural, alles andere ist ein soziales Konstrukt; Dual macht die Spracher nur komplizierter und entstellt sie.

    Das klingt ja mal interessant, das muss ich mal nachschlagen. :)




    Anredeformen, auch auf Formularen, waren zum Beispiel Herr, Frau und Fräulein, ebenfalls eine soziale Konstruktion, die sich aber dennoch auf Aspekte der Sprache auswirkt.


    Herr --> biologisches Geschlecht: männlich; Frau --> biologisches Geschlecht: weiblich; Fräulein --> biologisches Geschlecht: weiblich, nicht verheiratet.


    Was der Sinn der Kennzeichnung als unverheiratet ist, darüber kann ich nur spekulieren. Evtl. ist es in bestimmten Kontexten sinnvoll (etwa im Gericht im Hinblick auf die Offenlegung, ob jemand aussagepflichtig ist oder nicht), oder sei es nur, dass man einer Frau den Hof machen kann, ohne gleich von ihrem Gatten erschossen zu werden - da gibt es ja auch bei Trachten Erkennungszeichen (z.B. im Schwarzwald).



    Sprache wandelt sich seit es Sprache gibt, zum Glück, ebenso wie sich auch unsere Gesellschaft wandelt.


    Es besteht aber ein Unterschied dazwischen, ob sich Sprache aus der Breite der Bevölkerung heraus wandelt, oder ob ein kleiner Teil der Bevölkerung versucht, dem Rest diesen Wandel aufzudrängen.

    Man wollte auch mal die Bezeichnung "Antifaschistischer Schutzwall" als Bezeichnung für "die Mauer" in der DDR durchdrücken - funktioniert hat es nicht.


    Gerade Lehrkräfte (in einer weitgehend freiheitlichen Gesellschaftsform) sollten nicht versuchen, gegen den Willen der Mehrheitsbevölkerung etwas einfach durchzudrücken.


    Das erschütternde Ergebnis solcher Identitätspolitik kann man der Allensbach-Studie von Juni 2021 entnehmen:


    https://www.ifd-allensbach.de/…2021_Meinungsfreiheit.pdf


    Dieser zufolge halten es selbst 65% der Grünen-Anhänger für übertrieben, konsequent Gender-Sprache anzuwenden.

    Ganz schön rückständig und diskriminierend, dass immer nur von "Frau und Mann" die Rede ist. Was ist mit Intersexuellen, Non-binären etc.?

    Es gibt in der Biologie nur zwei Geschlechter - findet euch damit ab. Alles andere sind soziale Konstruktionen, die stark geprägt sind von stereotypen Rollenbildern von Mann und Frau (es fragt sich also, wer rückständig ist).


    Ich halte es immer noch für absolut nicht nachvollziehbar, dass staatliche Institutionen gegen den Willen der eindeutigen Mehrheit der Bevölkerung derartige Sprachregeln konsequent umsetzen.


    Sprache wird nicht nur entstellt, sie wird auch verkompliziert, was es auch gerade Zugewanderten noch schwerer macht, mit der ohnehin schon schweren deutschen Sprache umzugehen.


    Frankreich macht das schon richtig.

    Ich hatte erst irgendwie "Tripper vermeiden" gelesen.

    Da hätte ich was zu sagen können. Aber hierzu leider nicht, da ich nicht Germanistik studiere, sorry.

    Die Software zur Plagiatserkennung, die es gibt, ist doch auf wissenschaftliche Arbeiten ausgelegt, und nutzt dementsprechend wissenschaftliche Bibliotheken.


    Schüler arbeiten nicht wissenschaftlich im universitäreren Sinne und werden eher von irgendeiner Website bzw. Wikipedia abschreiben. Somit weiß ich nicht, ob es wirklich zielführend wäre, eine professionelle Software (die für das wissenschaftliche Umfeld bestimmt ist) für diesen Zweck zu verwenden.


    Copy&Paste einer Textpassage und Suche in Google etc. tut es wahrscheinlich auch. Glaube nämlich weniger, dass die Schüler sich wissenschaftliche Publikationen besorgen und daraus abschreiben.

    Ich denke, du hattest da auch eine ziemlich üble Klasse/Schule/Gegend erwischt - gehe bitte nicht davon aus, dass das die Regel ist.


    Dazu, dass man als Praktikant eine gewisse Sonderrolle hat und nicht als vollwertige Lehrkraft wahrgenommen wird, wurde ja schon einiges gesagt.


    Besteht für dich evtl. die Möglichkeit, als Vertretungslehrkraft stundenweise an irgendeiner (Grund-)Schule (also das ganz Jahr über) bei Bedarf stundenweise einzuspringen. Hier in Hessen gibt es extra ein Programm dafür - bei euch ja vielleicht auch. Normalerweise haben Grundschulen und nicht-gymnasiale Sek-1-Schulen eigentlich immer recht hohen Bedarf - kommt aber wahrscheinlich auch auf die jeweiligen Richtlinien des Landes bzgl. Unterrichtsausfall bzw. dem Umgang damit an.


    Ich kann dir aus persönlicher Erfahrung sagen, dass mir das so enorm viel mehr gebracht hat als irgendein Praktikum. Bei einem Praktikum ist man nur eine sehr begrenzte Zeit und ist quasi immer der Anhang irgendeiner Lehrkraft. Wenn man auf sich alleine gestellt ist, ist das schon was ganz anderes - es ist am Anfang hart, aber man lernt nach und nach, seine Lehrerpersönlichkeit zu finden und bekommt Erfahrung im Umgang mit bestimmten Situationen bzw. wann man wie einschreiten sollte und was man auch mal laufen lassen kann. Ich war früher auch viel zu nett (wenn es keinen Grund gab, nett zu sein) und habe oft zu zögerlich reagiert. Aber das kann man zu einem großen Teil wirklich lernen.

    Das Beispiel finde ich aber eher unpassend. Das ist ein Interview mit US-General. Da sollten jemand klar sein, dass er keine neutrale Berichterstattung macht. Ein russischer General hätte wohl das Gegenteil erzählt.


    Frage dich mal, warum man gerade dieses Interview auswählt, und besonders, warum man diese Schlagzeile wählt und wie diese auf den Leser oder Personen, die nur die Schlagzeile lesen, wirkt.


    Auch die Selektion von Informationen ist schon eine Form der Normativität.



    Ich habe auch einige kritische Interviews gesehen, dass die Ukraine so oder so nicht gewinnen kann.


    Ja, ich auch. Ich hatte nur den Eindruck, dass der Großteil der "Mainstream-Medien" eher die andere Richtung verfolgt - besonders zu Kriegsbeginn.

    Sorry, aber dieses Bild wurde von fast allen großen Medienmachern erzeugt. Kleines Beispiel dazu: https://www.stern.de/politik/a…ld-am-ende--31943970.html



    Herr Rau


    Aber klar, holen wir halt mal die Schwurbler-Keule raus, statt sich argumentativ auseinanderzusetzen. Dass das Narrativ der zurückschlagenden und Russland bald besiegenden Ukraine, und dies der Deindustrialisierung Deutschlands eher weniger aus denselben Medienhäusern bzw. derselben politischen Ecke kommen dürften - was alleine deine Aussage schon ad absurdum führt - ignorierst du dabei einfach mal mehr oder weniger gekommt.



    PS: Deindustrialisierungsabsichten kannst du u.a. den Publikationen des Welt-Wirtschaftsforums entnehmen - aber dazu muss man sie halt auch mal lesen und sich nicht immer nur die bunten Bilder von Politikern auf dem jährlichen Gipfel des WWF in den Abendnachrichten angucken.

    Auch in der Szene der Klimaaktivisten wird dieses Vorhaben teilweise mehr oder weniger offen propagiert. Der Zusammenhang zwischen Ausmaß der Industrie und CO2-Ausstoß sollte auf der Hand liegen - und wenn man eben von solch einem Katastrophen-Szenario ausgeht, ist das nur ein nachvollziehbarer Schluss.

    Mir ist bewusst, dass es sich dabei um Extrem-Positionen handelt - trotzdem gibt es sie. Dass eine Verpflichtung, sich jetzt sein eigenes Gemüse anbauen zu müssen, mindestens genauso irre wäre, steht für mich fest. Deshalb sehe ich da schon eine Vergleichbarkeit gegeben.

    Hältst du die Informationen in den Medien für falsch?

    In Kriegszeiten wird prinzipiell auf beiden Seiten enorm viel gelogen bzw. Informationen so selektiert, dass sie einem bestimmten Narrativ entsprechen.


    Gutes Beispiel dafür: Zu Beginn des Krieges wurde es vielfach noch so dargestellt, als habe die russische Armee sich hoffnungslos verrannt und die ukrainische Armee würde diese bald aus dem Land fegen ... Bis dann irgendwann die russischen Gebietsgewinne so groß wurden, dass man es nicht mehr verleugnen konnte und darüber berichten musste. Auch wurden laut Amnesty International sowohl von russischer als auch von ukrainischer Seite Kriegsverbrechen festgestellt (natürlich in weitaus höherem Ausmaß auf russischer Seite), aber dennoch werden Kriegsverbrechen in 99% der Medienberichte ausschließlich der russischen Armee zugeschrieben. Im Fall von Butcha hat man sich vor irgendeiner seriösen Untersuchung schon auf das professionell produzierte (mit rührseliger Musik unterlege) filmische Material der Ukraine verlassen.


    Es gibt durchaus m.E. wirklich guten Journalismus in der Kriegsberichterstattung (ich finde z.B. die Beiträge von Christoph Wanner immer sehr interessant), aber ein ganz großer Teil stößt auch einfach nur in ein emotional aufgeladenes Horn.


    Mit "Kooperation" wollte ich sagen, dass es von westlichen Medien keine kritische Überprüfung der Information gibt, die von der Ukraine geliefert werden (zumindest nicht öffentlich).

    Das kannst du aber nicht so einfach rechnen/vergleichen.


    Nein, das kann man wirklich nicht. Denn in Russland stirbt nicht ständig Zivilbevölkerung durch Kampfhandlungen, Städte werden nicht in Schutt und Asche gelegt und Personen verlassen nicht massenhaft ihre Heimat.


    Somit wäre ich vorsichtig mir der Aussage, für wen der Krieg letzten Endes "teurer" ist. Um die Wirtschaft der Ukraine dürfte es auch nicht besonders gut bestellt sein.


    Ob die starken Verluste wirklich zu einer starken Kampfesmoral der Zivilbevölkerung beitragen, ist fraglich. Man sollte sich hier nicht nur auf die Propaganda der Staatsführung in Kooperation mit westlichen Medien verlassen.


    Dass die russische Wirtschaft starke Verluste zu verzeichnen hat, ist klar. Aber dies geschieht doch auch auf Kosten unserer Wirtschaft. Je schwächer wir sind, desto weniger können und werden wir bereit sein zu helfen.

    Welche Gebiete mit überwiegend russischer Bevölkerung gibt es denn außerhalb der Krim?

    Naja, im Donbass gibt es eine starke Separatisten-Bewegung und m.W. gibt es dort auch nennenswerte Teile mit russischer Abstammung.


    Dass die russischen Minderheiten dort z.B. daran gehindert wurden, ihre Sprache zu Sprechen (u.a. in Schulen) - obwohl dies per Abkommen so vereinbart worden war - ist doch mit ein Grund für das Erstarken der Separatisten-Bewegung dort. Da kann man schon Parallelen zu den deutschen Völkern in den heute polnischen und tschechischen Gebieten vor dem zweiten Weltkrieg ziehen.




    Wieso nicht? Was wäre, wenn Frankreich als EU-Mitglied nicht nur schwere Waffen an die Ukraine liefern würde sondern auch die Atombombe?

    Ohne die Zustimmung der USA wird da gar nichts geliefert.




    Indem Russland wirklich isoliert wird, es in der Folge der Bevölkerung so schlecht geht wie beim Zusammenbruch der Sowjetunion und sie dann in Folge ihre eigene Regierung beseitigt.

    Ich habe nur die Vermutung, dass wir uns damit auch massiv in's eigene Fleisch schneiden würden. Alleine schon die Vorstellung, Russland nachhaltig isolieren zu können, trifft höchstens auf die westlichen Staaten zu. Zu Indien, Iran, Südafrika, bedingt auch China und anderen pflegt man immer noch gute Beziehungen. Die Einnahmen aus Öl und Gas für Russland sind durch die hohen Preise sogar gestiegen - ein großer Teil wird nach Indien verfrachtet und dann an uns geliefert (natürlich zu höheren Preisen).




    Die Ukraine muß nur lange genug durchhalten, um den Krieg zu gewinnen. Wie sagten die Afghanen schon so passend: "Der Westen hat Uhren und wir haben Zeit."

    Alleine schon, wenn man sich das zahlenmäßige Verhältnis der Streitkräfte anschaut und wie viele Soldaten auf beiden Seiten jeden Monat sterben, ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis der Ukraine die Soldaten ausgehen werden (ob tot oder verletzt). Russland ist hier zahlenmäßig einfach extrem überlegen. Klar kann man in der modernen Kriegführung viel durch technologischen Fortschritt kompensieren - trotzdem wird es irgendwann stark demoralisierend sein und zu personellen Engpässen kommen - und sei es nur bei der Anpassung und Bedienung der militärischen Infrastruktur. Du hast dann z.B. eine ultra moderne Waffe, aber nicht genug Personal, um diese taktisch zu bewegen und zu sichern.


    Auch sehe ich bisher keine Art der Guerilla-Kriegsführung aus der Bevölkerung (es gibt auch keine innerstaatlichen Terrororganisationen); wohl aber ist es doch scheinbar so, dass es auch innerhalb des Militärs bzw. des Mach-Apparats Überläufer-Tendenzen oder zumindest starke Zweifel am Vorgehen der politischen Führung gibt - anders kann man sich die unzähligen personellen Entlassungen in den letzten Wochen durch die Staatsführung nicht erklären. Geschlossenheit sieht auf jeden Fall anders aus.


    Ich würde deshalb nicht der These zustimmen, dass die Ukraine Zeit hat. Auch sehe ich die Chancen, dass sich die ukrainische Bevölkerung mit einer russischen Besatzung arrangiert als deutlich höher an als im Fall Afghanistans mit den US-Amerikanern. Dort bestanden einfach fundamentale kulturelle Unterschiede - das ist im vorliegenden Fall nicht so. Auch war die Ukraine vor Kriegsbeginn kein Aushängeschild für eine westliche Demokratie - sie hatte starke Korruptionsprobleme und wird immer noch von einem ehemaligen Komiker regiert, der jüngst erst mit seiner Frau in der Vogue posiert hat. Ich denke, man muss dem ukrainischen Volk nicht zwangsweise den Kriegswillen unterstellen, der einem vom politischen Regime und den westlichen Medien glaubhaft gemacht werden soll. Die Realität mag davon abweichen.



    Jede weitere Woche sterben Menschen, auch vielfach in der Zivilbevölkerung. Da finde ich das arabische Sprichwort etwas zynisch. Welche Organisationen in solchen Ländern entstanden sind und wie viel denen ein Menschenleben wert ist, sollte bekannt sein.



    Wir haben 1939/40 auch ganz Europa überfallen und haben uns daran gemacht die britische Insel zu besetzen. In 1940 standen die Briten auch ganz alleine uns gegenüber. Erst in 1941 kam es zu umfangreichen Waffenlieferungen durch die USA und im Dezember zum Kriegseintritt. Churchill hat es damals geschafft die Bevölkerung auf eine entbehrungsreiche Zeit einzustimmen und die Briten haben durchgehalten.


    Nur dass die Ukraine eben keine Insel ist. Das macht einen gewaltigen Unterschied. ;)

    Ein großes Problem ist natürlich, dass die Ukraine die meisten Waffen von den USA und danach von den Briten bekommen. Die Waffenlieferungen der Deutschen sind ja eher minimal. Wenn wir also deinen Weg folgen wollen, wie überzeugen wir unsere Verbündeten die Ukraine unter Druck zu setzen um den Deutschen Wohlstand zu festigen.


    Das sehe ich auch als enormes Problem. Denn die deutsche Wirtschaft müsste wahrscheinlich schon ziemlich am Boden liegen, damit es in den USA weitrechende Auswirkungen hätte. Dass wir "Exportweltmeister" sind, ist in diesem Zusammenhang nicht gerade positiv.



    Dass Putin NATO-Gebiet angreifen wird, halte ich für extrem unwahrscheinlich.



    Das Problem bei jedweder Verhandlungslösung sehe ich aber darin, daß wir nicht davon ausgehen dürfen, daß Rußland sich daran halten und nicht in wenigen Jahren unter einem neuen Verwand erneut losschlagen wird. Hitler hat es ja vorgemacht, indem er vor 1939 immer wieder neue Gebiete beansprucht hat und der Rest der Welt hat nachgegeben. Wie will man da eine Verhandlungslösung finden, die dann auch bestand hat?


    Ich würde Putin nicht unbedingt mit Hitler vergleichen und die Ausgangssituation ist auch sehr verschieden.



    In dem Sinne müßten wir der Ukraine bei einem Verhandlungsfrieden zugestehen erneut Atommacht zu werden samt Interkontinentalrakete, um im Fall der Fälle auch die Bombe in Moskau abliefern zu können.


    Das ist ein interessanter Gedanke. Evtl. wird es tatsächlich so kommen. Wir als Deutsche oder EU haben das aber ohnehin nicht in der Hand.





    Einen Partisanenkrieg können auch die Russen langfristig nicht gewinnen. Sie mögen zwar zuerst die ganze Ukraine überrollen, aber die dauerhaften Kosten der Besetzung/Unterdrückung dürften gewaltig werden.


    Es bleibt zu hoffen, dass Russland das auch erkannt hat oder erkennen wird. Die Gebiete mit mehrheitlich russischer Bevölkerung zu halten, dürfte für Russland kein Problem sein - somit ist die Lage nicht ganz vergleichbar mit Afghanistan.

    Sollte Russland jedoch tatsächlich anstreben, die gesamt Ukraine langfristig zu besetzen bzw. sich einzuverleiben, dürfte das tatsächlich aus den von dir genannten Gründen - alleine schon in Anbetracht der Größe des Landes - äußerst schwierig werden.





    Aber mal ganz allgemein Tom123 plattyplus und alle anderen: Was glaubt ihr, wie der Konflikt abseits einer Verhandlungslösung gelöst werden könnte. Ein totaler Sieg einer der beiden Seiten ist m.E. eher unwahrscheinlich - wenn dann für Russland, aber mit hohen Verlusten. Die Ukraine wird den Krieg leider nicht gewinnen können, davon bin ich leider mittlerweile überzeugt.

    Daher noch mal ganz konkret? Was soll man machen?

    Man muss irgendwann (und ich denke, das wird auch früher oder später geschehen) die Ukraine dazu bringen, dass sie von der Position abweicht, das ganze Gebiet wieder zurückerobern zu wollen bzw. dass sie sich damit abzufindet, dass ein Teil ihres (ehemaligen) Territoriums in russischem Besitz bleiben wird. Ausgehend davon muss man wieder die Verhandlungsebene suchen und hoffen, so den Konflikt zeitnah beilegen zu können und so weitere zivile Opfer und wirtschaftliche Kollateralschäden in erheblichem Ausmaß und über viele Jahre zu verhindern.


    Die Handlungsfähigkeit der Ukraine hängt von den Waffenlieferungen und den Sanktionen des Westens ab - dieser kann jederzeit der Ukraine den weiteren Weg diktieren. Wer glaubt, das könne nicht passieren, sollte sich mal näher mit dem amerikanischen geopolitischen Vorgehen in der Nachkriegszeit auseinandersetzen. Wenn man es für notwendig hält, wird die Strategie geändert und falls nötig auch das unterstützte Regime fallen gelassen - ist schon etliche Male passiert. Wie gesagt, man ist moralisch flexibel.

    Und ja, wir leben in einer Demokratie, nur laufen praktisch alle Parteien in eine Richtung. Eine wirkliche Alternative gibt es da nicht, wenn man die beiden extremen Flügel, also die Linke und die AfD nicht in der Regierung sehen will.


    Die Ausrichtungen von Parteien ändern sich ganz schnell, wenn der Druck aus der Bevölkerung nur groß genug wird. Die Spitzen der Parteien sind nämlich vorrangig an Machterhalt bzw. Machterlangung interessiert. Es gibt ja jetzt schon abseits des Spektrums der "Mitte-Parteien" eine lebhafte Diskussion, auch abseits der berufspolitischen Sphäre (z.B. ausgehend von den Aufrufen von namhaften Personen/Intellektuellen bezüglich Waffenlieferungen und Verhandlungsbemühen in einzelnen Medien).


    Und dass man in der Politik moralisch flexibel ist - das hat man schon zur Genüge unter Beweis gestellt. Afghanistan interessiert heute auch keinen mehr, die Annexion der Krim sowie die Tibets wurden auch ohne großes Aufmucken hingenommen; Deals mit Katar sind jetzt auch in Ordnung.


    Aber hey! Die Ukraine ist zwar nicht in der EU, aber sie gehört ja zu Europa - Russland nur blöderweise auch zu einem großen Teil, hmmm. Ich habe langsam den Eindruck, die EU ist mittlerweile zu einem Spielball in der Neuauflage des Kalten Krieges geworden und die USA und Russland werden am Ende irgendwie unter sich regeln, was mit der Ukraine passiert. Daran, dass die Ukraine die verlorenen Gebiete noch in großem Ausmaß wird zurückerobern können, daran glaube ich mittlerweile wirklich nicht mehr. Wenn Russland auch noch Referenden in den pro-russischen Gebieten durchführen sollte und diese dann zum russischen Staatsgebiet gehören, sieht die Situation noch mal ganz anders aus.


    Ich bin ja mal gespannt, wie wir uns verhalten werden, sollte China in Taiwan einmarschieren (was nicht so unwahrscheinlich ist). Naja, Hauptsache Manuel Neuer nimmt dieses Jahr seine Regenbogen-Binde mit zur Fußball-WM in Katar - warum habe ich da nur meine Zweifel?

    (...) ich die Diskussionen müßig wer an was Schuld hat und das der Bürger dafür zu zahlen hat. Er hat über die Steuern eh für alles zu zahlen.

    Nein, der Bürger hat eben nicht für jeden Quatsch, der von den politischen Machthabern fabriziert wurde, zu bezahlen und die Klappe zu halten - wir befinden uns zum Glück immer noch in einer Demokratie, und da muss man auch vergangene Missstände ganz klar so benennen.


    Mir ist schon klar, dass bestimmte Kreise Deutschland gerne deindustrialisieren und zu einem Agar- und Bauernstaat machen möchten (quasi Morgenthau Plan 2.0), da passt dann auch dein "Plan Wahlen" gut in die Agenda.

    Vorrangig haben wir aber erst mal ein Wärme- und Strom-Problem. Und da kann es dann nicht nur darum gehen, wie man bestehende Ressourcen verteilt und verwaltet, sondern es muss auch darum gehen, wie man neue generiert. Und da muss dann eben auch eine Verlängerung der Laufzeiten der AKWs in den Blick gefasst werden.

    Ich frage mich ohnehin, warum es bei manchen Personen ständig darum geht, entweder Braunkohle oder Atomkraft in der jetzigen Situation einzusetzen. Die Antwort muss in meinen Augen ganz klar lauten: Beides! Alles was geht, muss an's Netz! Es kann doch nicht angehen, dass aktuell immer noch über 13% Gas verstromt werden.



    Ganz interessant zum Thema Atomkraft und Risiko finde ich dies hier:


    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7262727/



    Fakt ist, wir leben mit einer Vielzahl an Risiken, die wir - um mal an Ulrich Beck anzuschließen - als Folge der Entmystifizierung der Welt immer wieder selbst erzeugen. Eine risikofreie Welt wird es nicht geben. Wir müssen lernen. mit bestimmten Risiken zu leben und sie abzuwägen. Ich halte den Ausstieg aus der Atomenergie langfristig auch für das richtige Ziel, aufgrund des Problems der Endlagerung. In der aktuellen Situation muss man hier aber aus meiner Sicht die Risikolage in Anbetracht der möglichen gesellschaftlichen Verwerfungen, die u.a. durch Massenarbeitslosigkeit entstehen könnten, neu bewerten.

    Wenn alles nicht reicht, dann muß es halt so gehen wie im Winter 1948/49 in Berlin:

    • Strom nur noch zugeteilt für 2 Stunden täglich.
    • Wärmestuben statt Wohnungsheizung.
    • Lebensmittel auf Zuteilungsmarken.


    Dir ist scheinbar nicht ganz klar, dass die Industrie und die Arbeitswelt sich heute fundamental von der damaligen unterscheiden und man da nicht einfach nur zwei Stunden Strom am Tag haben kann. Wäre dies der Fall, würde hier alles zusammenbrechen.

    Alleine schon, dass es komplett unwirtschaftlich wäre, wenn Heizungsanlagen nur zwei Stunden am Tag funktionieren würden. Da das Hochwärmen über zwei Stunden erheblich mehr Energie fressen würde als ein Dauerbetrieb auf niedriger Stufe. (Und ohne Strom kommt außer nem Kaminofen eben keine weit verbreitete Heizungsart mehr aus.)


    Wärmestuben und Lebensmittelzuteilung? Im viertstärksten Industieland der Welt, dem stärksten in Europa? Nachdem man schon zwei Jahre der Wirtschaft, der psychischen Gesundheit der Menschen und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt mit (wie sich mittlerweile immer klarer zeigt) großteils nicht-evidenzbasierten bis (nahezu) nutzlosen Corona-Maßnahmen geschadet hat.


    Davon abgesehen ist die Energiekrise einfach zu einem erheblichen Teil komplett hausgemacht. Man hat sich viel zu lange darauf verlassen, dass Russland noch ausreichend Gas liefert; man hat viel zu spät damit angefangen, notwendige Maßnahmen zu ergreifen. Und am Ende sollen es dann wieder die Bürger ausbaden. Dieses Versagen manifestiert sich besonders im Gaspreis, der aktuell nicht mal ansatzweise so hoch ist wie beispielsweise 2008 über einige Monate. Dieser Umstand in Anbetracht der aktuellen Lage deutet m.E. ganz klar auf planerisches und strukturelles politisches Versagen hin - und das über eine längere Zeit.

    Das betrifft sowohl den verschleppten, halbherzigen Ausbau der erneuerbaren Energien als auch den panischen und völlig irrationalen parallelen Ausstieg aus der Atomkraft und fossilen Energien.


    Wenn das so weiter geht, muss sich echt keiner wundern, wenn hier bald irgendwelche extremen Kräfte an die Macht kommen und der Mob nächstes mal nicht vor der Tür des Reichstags halt macht.



    PS: Ich weiß, Verzicht und Selbstgeißelung sind heutzutage im Trend - aber das wird mit unserem Wirtschaftssystem und den meisten Menschen nicht funktionieren und letztendlich nach hinten losgehen mMn.

    Mein Wechselgrund ist eigentlich vor allem der, dass ich bisher in meiner Unistadt immer gelebt habe (Schule, Ausbildung, Studium). Ich finde, dass es Zeit ist, auch mal außerhalb dieses lokalen Kreises Erfahrungen zu machen. Und ich denke ein solcher Umbruch ist im Studium leichter, als wenn man mitten Im Berufsleben steht, wo das Leben und dadurch auch die sozialen Kontakte schon "festgefahrener" sind...


    Achso, das klingt vernünftig.


    Ich hätte mir nur nicht unbedingt München ausgesucht - aber wenn das für dich finanziell machbar ist, viel Spaß und Erfolg!

    Ist die Prüfung für alle Schulformen die Selbe?

    Natürlich nicht.


    Müsste es außerdem nicht dieselbe heißen?




    Das 1. Staatsexamen zählt 60% - die Module der Uni 40%.


    Hier in Hessen ist die Verteilung genau andersherum. Somit ist das Sta.Ex. in Bayern wohl tatsächlich härter, wenn das so richtig ist.





    Das klingt ja nach einer Abfrage der gesamten Studieninhalte.


    Keine Ahnung, wie es in Bayern ist, aber m.W. werden die Inhalte schon zuvor eingegrenzt in Absprache mit dem/den Prüfern. Bei vielen Fächern gibt es auch Wahlpflicht-Veranstaltungen (idR Seminare), womit alleine schon deshalb die Prüfung nicht die gesamten Studieninhalte umfassen kann, da nicht alle genau die gleichen Veranstaltungen besucht haben.




    Lass mich raten, du willst wegen der tollen Prognosen, die komplett von allen anderen Bundesländern abweichen, nach Bayern wechseln, oder? :D

    Der Programmieranteil ist nicht so hoch, wie man vielleicht denken mag. Vieles wird auch in Pseudocode gemacht. Schon vor Studium (weitreichende) Programmierkenntnisse zu haben, ist deshalb nicht notwendig.

    Wie hoch der Mathe-Anteil ist, hängt stark von der Uni ab. Aber klar, Mathe ist ein elementarer Bestandteil und ganz sicher das Fach, das der Informatik an nähesten steht.



    Hast du dich mal informiert, wie es mit Quereinstieg (oder wie auch immer das bei euch heißt) Berufsschullehramt aussieht? Du hast schließlich einen fachnahen Master + Berufserfahrung + Creditpoints für sogar mehrere allgemeinbildende Unterrichtsfächer.

    Oder wäre Berufsschule gar keine Option für dich?

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