Beiträge von mjisw

    Es scheint dann doch sehr unterschiedliche Auffassungen von Minderheitenschutz zu geben.


    Das scheint mir auch so. Ich verstehe unter Schutz nämlich, dass man die gleichen Rechte (im juristischen Sinne) hat und nicht in seiner Lebensführung eingeschränkt wird.


    Darunter fällt für mich nicht, explizit in der Sprache inkludiert zu werden. Ich komme auch damit klar, dass der Bundeskanzler mich in seiner Neujahresansprache nicht persönlich anspricht. Es steht jedem frei, sich entweder als Frau oder Mann angesprochen zu fühlen. Für alles darüber hinaus fehlt mir das Verständnis, da - wie ich schon sagte - alleine die Tatsache, dass man sich weder Frau noch Mann (oder beidem) zuordnen möchte, für mich auf das Vorhandensein sehr stereotyper Geschlechterbilder im eigenen Kopf schließen lässt.




    Und sich dann noch besonders tolerant zu geben, weil man die sprachliche Beachtung von Frauen gerade noch OK fände, das seien ja etwas die Hälfte der Weltbevölkerung, treibt mir das Halbverdaute in die Mundhöhle.


    So tolerant, wie Teile der Genderbewegung mit Andersdenkenden umgehen? Ja, da wird mir auch regelmäßig übel.


    Wenn z.B. ein Vortrag an der HU Berlin wegen massivem Widerstandes bestimmter Gruppen aus fadenscheinigen Gründen abgesagt wird.


    Oder wenn Terre des Femmes Transfeindlichkeit vorgeworfen wird, woraufhin die Arbeit der Organisation medial heftig sabotiert wird, was letztendlich auf Kosten vieler Frauen in Notsituationen geht.



    Des Weiteren kann man sich auch darüber streiten, inwiefern Frauen (und generell alle) im generischen Maskulinum berücksichtigt werden oder nicht. Auch das ist nicht in Stein gemeißelt bzw. nicht alle Frauen vertreten da die gleiche Position.

    Für Sek 1 ist doch der Bedarf generell recht hoch. Klar wären die Einstellungschancen mit Kunst deutlich besser, aber schlecht sind sie doch so auch nicht. Deswegen hätte ich an deiner Stelle wirklich keine Zukunftsängste.


    Für Kunst müsstest du eine Eignungsprüfung machen (diese ist aber für Sek 1 natürlich leichter als für Sek 1+2).


    DaZ wäre sicher auch nicht verkehrt.

    Achja? Kann man das irgendwo nachlesen?

    Ja, kann man.


    Das könntest du einfach mal versuchen. Sollte nicht so schwer sein, einige Definitionen dazu zu finden.


    Aber sollte in oder an dir mal irgendwas wuchern ("was da nicht hingehört"), hör einfach nicht auf deinen Arzt; der richtet sich nach so absurden Kategorien und versucht Diagnosen zu stellen - dabei weißt du doch ganz genau:


    In der Biologie ist gar nichts vorgesehen. Naturwissenschaften beschreiben. Sie verlangen nichts.


    Ich weiß auch nicht, warum du dich hier auf Biologie als Fachwissenschaft beziehst. Dass da nichts vorgesehen ist, ist klar, und das trifft auch auf jede andere Wissenschaft zu. Der Wert des Aussage geht also gegen Null.


    Darüber hinaus sind in der biologischen Konstitution des Menschen natürlich einige Dinge vorgesehen. Das einfachste Beispiel dafür ist der Tod, welcher einen umso wahrscheinlicher frühzeitig ereilen kann, wenn man nicht auf seinen Arzt und eine seltsamen Kategorien hört.


    Inwiefern sind derartige medizinische „Kategorien“ für Fragen gendergerechter Sprache relevant.


    Sie sind deshalb relevant, weil eine bloße biologische Abweichung bzw. Abnormalität gerade die Regel bestätigt. Könnte man nachweisen, dass es ein drittes biologisches Geschlecht gibt, wäre das eine völlig andere Ausgangslage, als wenn sich jemand selbst einfach als etwas anderes sieht.

    Eben. In der Biologie ist gar nichts vorgesehen. Naturwissenschaften beschreiben. Sie verlangen nichts.

    Es gibt in der Medizin aber kategorische Unterscheiungen wie gesund/ungesund bzw. pathologisch oder normal/abnormal. Die Medizin bezieht sich dabei auf biologische Normen.


    Von wem werden die anerkannt?

    Von Pseudo-Wissenschaftler:außen z.B. im Bereich Gender Studies.

    Ich empfehle dich damit genauer zu beschäftigen, dann wirst du feststellen, das es wissenschaftlich belegt nicht nur zwei Geschlechter gibt, sondern noch einiges mehr.

    Das sind keine wissenschaftlichen Quellen, aber sie sollen dir ja auch nur aufzeigen, dass da noch mehr ist als zwei Geschlechter.

    Es gibt auch Leute, die mit einem Arm zur Welt kommen. Das heißt trotzdem nicht, dass es biologisch "vorgesehen" ist oder irgendetwas mit einer Regel bzw. der Allgemeinheit zu tun hat. Über die Ursachen kann man sich in solchen Fällen streiten (teilweise liegen sie auf der Hand, teilweise nicht). Diese Menschen haben dann natürlich die gleichen Rechte und sind selbstverständlich genauso viel Wert wie ein Mensch mit zwei Armen; das ändert aber nichts an der biologischen Norm.


    Was du da angibst, ist m.E. nicht die wissenschaftliche Mehrheitsmeinung. Außerdem werden z.B. in dem Artikel von Spektrum wieder teilweise biologisches und kulturelles bzw. soziales Geschlecht durcheinandergeworfen.


    Es gibt mittlerweile 72 anerkannte nicht-binäre Geschlechter-Identitäten - das ist einfach nur noch grotesk.

    MinaM2022



    Was man von den bayrischen Prognosen halten mag, sei mal dahingestellt. Diese decken sich nicht unbedingt mit denen der anderen Bundesländer, und besonders in BW ist die Lage recht schwierig. Vielleicht haben die Bayern aber auch den totalen Durchblick und die anderen nicht, wer weiß.


    Deine Einstellungschancen hängen auf jeden Fall maßgeblich damit zusammen, wie örtlich flexibel du bist und wie gut du das Studium abschließt.


    Eine weitere Frage wäre: Kommt für dich später auch eine Berufsschule in Betracht? Auch das würde deine Einstellungschancen verbessern.

    Würde ich auch machen. Und dann Deutsch ggf. noch als Drittfach, so wie Mimi_in_BaWue vorschlägt.

    Dazu würde ich eigentlich auch raten. Allerdings gibt es m.W. für die Anzahl der Studenplätze in einem Fach bestimmte Drittfach-Quoten (@OP: Mach dich da am besten mal schlau, wie deine Uni das handhabt).

    Soll heißen: Es wird kein Problem sein, Chemie als Drittfach zu studieren; bei Deutsch oder Englisch könnte das anders aaussehen, wenn es viele als Drittfach studieren wollen (wovon eher auszugehen ist als bei Chemie).

    Andererseits möchten wahrscheinlich deutlich weniger Personen D oder E als Drittfach studieren als beispielsweise Geschichte oder Philosophie. Somit wird es wahrscheinlich in der Praxis keinen großen Unterschied machen.


    Bedenke auch, dass auch die Möglichkeit besteht, ein Drittfach mit kleiner Fakultas (also nur für die Sek 1) zu studieren. Das würde dir bei deinem Studium Zeit und Arbeit sparen und du könntest das Fach trotzdem unterrichten - nur eben formal nicht in der Oberstufe - was im Hinblick auf den Korrekturaufwand wahrscheinlich auch nicht das Schlechteste wäre.

    Du meinst ich störe mich nicht an deinem Niveau?


    Nein, an dem Niveau anderer (siehe Katholische Kirche und Geschlecht zwecks Fortpflanzung).



    Mir ging es eigentlich nur darum, zu betonen, dass zwei Geschlechter die Fortpflanzung des Menschen ermöglichen. Siehst du noch einen anderen biologischen Zweck darin?

    Richtig. Aber nur die weiblichen Individuen pflanzen sich fort. Die Eizelle, aus der das neue Lebewesen entsteht, isteine weibliche Körperzelle.

    Und womit wurde die weibliche Eizelle befruchtet? Auch mit weiblichem genetischem Material? Wohl nicht.


    Die Erbgut eines Menschen ist m.W. ziemlich genau zu 50/50 von Mutter und Vater. Es ist in einen Augen nicht zutreffend, zu sagen, nur das weibliche Individuum pflanze sich fort. Aber ich habe nicht Biologie studiert, somit kann ich nicht ausschließen, dass ich mich irre.


    Mal auf die Schnelle aus Wikipedia:


    "Man unterscheidet die geschlechtliche Fortpflanzung, bei der sich gewöhnlich zwei Geschlechter paaren, und die ungeschlechtliche Fortpflanzung, bei der keine Paarung erfolgt."

    (https://de.wikipedia.org/wiki/Fortpflanzung)



    Demnach wären bei der Fortpflanzung des Menschen deiner Ansicht nach zwar zwei Geschlechter beteiligt, aber nur das weibliche Individuum würde sich fortpflanzen? Klingt für mich komisch, aber da mag es einen feinen definitorischen Unterschied geben.

    Gendern die auch?

    Ja, unheimlich lustig...


    Die Gender-Thematik ist dort noch viel ausgeprägter, auch ohne die sprachlichen Voraussetzungen. Aber ja, auch in der englischen Sprache wird in gewisser Weise gegendert, auch wenn sie es natürlich einfacher und erträglicher macht als die deutsche.

    Die (biologischen) Geschlechter ermöglichen, dass die weiblichen Individuen sich fortpflanzen können.

    Was soll das denn bitte heißen? Ohne männliche Individuen können sich weibliche Individuen auch nicht fortpflanzen. Bei den Säugetieren und anderen Rassen besteht deshalb die Notwendigkeit, dass es zwei Geschlechter gibt.

    Es besteht keine Notwendigkeit für ein drittes Geschlecht und dieses gibt es auch in der Natur bei anderen Säugetieren nicht. Auch können weibliche Individuen natürlich auch männliche Nachkommen bekommen, sonst würden sie aussterben.




    Ja, fällt mir auch auf, dass es da Übereinstimmungen gibt. Schon interessant, gell?!

    Das nennt sich gesellschaftliche Spaltung. Das wird leider nicht besser werden. Die Fronten sind oft sehr verhärtet. Bestimmte Personengruppen überthematisch über einen Kamm zu scheren, macht es nicht besser. Vorurteile bestimmten leider zu häufig den Diskurs.

    Nein. Eine Augenfarbe ist wesentlich klarer zuzuordnen und ist keine Empfindungs-Sache.

    Wenn ich das so empfinden würde, wäre es auch eine Empfindungssache. Hör bitte auf, mich zu diskriminieren, weil ich empfinde, dass meine Augenfarbe weder braun noch grün noch blau ist (und ich auch kein Albino bin).

    Wenn ich alle Personen, die sich dem dritten Geschlecht zugehörig fühlen, nackt sehen würde, könnte ich ganz sicher auch 95+ % optisch zuordnen.

    Würde ich hingegen eine Sonnenbrille tragen, könnte man meine Augenfarbe auch nicht zuordnen.

    Das ist mir jetzt etwas zu katholisch.

    Nein, das würde Darwin auch sagen, und der ist echt ganz weit weg von der katholischen Kirche.

    Gender-Theorien sind da viel näher am bloßen Glauben.




    kleiner gruener frosch


    Okay, es wäre dann das "ich passe nicht in das Augen-Farb-Schema"-Gefühl.


    Jetzt besser? :D


    Ja, es ist wirklich so einfach - schade, dass du das nicht erkennst.

    Ich könnte einfach behaupten, ich fühle mich mit den gängigen drei Augenfarben nicht eingeschlossen, und suche mir dann ne Lobby. Es ist absolut nichts anderes!

    Du findest, es betrifft die komplette Sprache.

    Was wäre denn dann dein Vorschlag? Eine Gruppe Menschen möchte sich in der Sprache repräsentiert sehen. Wie könnte eine Lösung aussehen?

    Ganz ehrlich, es ist mir egal. Es gibt für mich kein drittes Geschlecht. Das ist eine soziale Konstruktion, die keinen allgemeinen Geltungsanspruch hat.

    Das dritte Geschlecht ist mit seriöser Wissenschaft nicht zu belegen.

    Als was sich jemand meint zu fühlen zu glauben, ist kein valides Argument für gesamtgesellschaftliche Maßnahmen in Form einer Umbildung der Sprache.

    Gerade, wenn die Ansichten auseinandergehen, lohnt sich eine Diskussion. Warum führst du sie? Du bringst dich ja schon deutlich ein.

    Eine Diskussion ist auch etwas anderes als Aufoktroyieren.

    Nochmals, dass soll prinzipiell jeder machen können, wie er möchte. Aber es sollte keine verbindlichen Vorgaben geben und niemand sollte Nachteile erfahren, wenn er es nicht macht.



    Mueller Luedenscheidt


    Gendern mit Minderheitenschutz oder gar Anti-Diskriminierung gleichzusetzen, finde ich dann schon sehr gewagt.


    Ich könnte bestimmt auch noch Tausend Leute zusammenkriegen, die gerne mit König oder Fürst angeredet werden möchten, weil sie sich als Adliger im bürgerlichen Körper gefangen sehen.

    Das mag absurd erscheinen, aber genauso absurd ist es für mich, sich beharrlich zu wehren, sich Mann oder Frau zuzuordnen zu wollen. Siamesische Zwillinge dürfen auch nicht nur einmal wählen.

    Ich habe hier schon einmal das Beispiel gebracht, dass sich jemand vielleicht nicht der menschlichen Spezies zugehörig fühlen könnte. Das ist für mich in der gleichen Kategorie, wie sich einem dritten Geschlecht zugehörig zu fühlen (besonders, wenn das biologische Geschlecht selbst äußerlich eindeutig bestimmt werden kann). Jemand kann sehr gerne entscheiden, dass er lieber Mann statt Frau und andersherum sein möchte. Aber das Einfordern eines dritten Geschlechts entbehrt einfach allen biologischen Gesetzen: Die unterschiedlichen Geschlechter sind zur Fortpflanzung da, nicht mehr und nicht weniger!

    Soziale Konstruktionen, wer was sein möchte, dürfen nicht damit vermischt werden.

    Tom glaubte auch, er könne fliegen, bis er vom Hochhaus sprangt.

    Und wenn ich behaupte, meine Augenfarbe sei ultra-violett, bekomme ich das trotzdem nicht in meinen Pass eingetragen.

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