Beiträge von mjisw

    Wo du was gemacht hast, interessiert später eigentlich keinen. Besonders mit so einer Allerweltskombi wie Sport/Englisch wird es fast ausschließlich über die Note gehen. Zusätzlich kannst du dich sportlich möglichst breit aufstellen bzw. qualifizieren (Spezialisierung ist ja auch ein Teilbereich des Sportstudiums), so dass eine Schule bei Wohlwollen (weil sie dich als Person wollen) oder wirklichem Interesse an einer Lehrkraft mit diesem Profil danach ausschreiben kann.


    Also ich beziehe mich da auf die allgemeinen Einstellungschancen. Wenn du an eine spezielle Schule für Sport oder mit sportlichem Schwerpunkt willst, mögen auch andere Punkte (wie z.B. die Trainerscheine) ausschlaggebend sein - aber da wird Konkurrenz auch noch mal eine andere sein. Lehramt als Plan B machen halt wirklich viele (ehemalige) Leistungssportler.

    Die Sporthochschule Köln gilt eigentlich so als Eliteuni für Sport. Ähnlich wie z.B. Mannheim für BWL.



    Wenn für die Einstellung letztendlich die Note zählt, weiß ich nicht, ob es nicht schlauer wäre, an eine Uni zu gehen, wo man wahrscheinlich einfacher gute Noten bekommt.

    Und ja, auch wenn es in Beverly Hills aufgewachsene Schwarze sind, es ist wichtig, dass sie sichtbar sind, denn auch sie werden Diskriminierung erlitten haben, wenn auch nicht so stark in Harlem oder in den Südstaaten (Racial Profiling und co..).


    In Harlem dürfte die Diskriminierung auch kaum bis nicht vorhanden sein - dort leben fast nur Schwarze. In den USA habe ich das erste Mal in meinem Leben erlebt, wie es ist, selbst die Minderheit zu sein.



    In den Südstaaten wird es historisch bedingt wahrscheinlich mehr Diskriminierung geben, ja. Das Thema Racial Profiling ist ein schwieriges. Wenn statistisch 9 von 10 Straftätern in einer Gegend eben schwarz sind, auf wen achtest du als Polizist dann mehr? Die Debatte gab es in Deutschland ja auch schon. Es ist einfach ein schmaler Grat zwischen rationaler Polizeiarbeit und Diskriminierung.

    chilipaprika


    Man könnte sich sicher darauf verständigen, dass sich optisch ähnliche Vorbilder für Minderheiten positiv auswirken.


    Wie tief rassistische Vorurteile auch von den Betroffenen selbst verinnerlicht werden können, zeigt ja z.B. das Doll-Experiment:


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    Die Frage, welche sich mir stellt, ist jedoch, inwiefern es z.B. noch eine Minderheit ist, wenn über 50% der Klasse einen Migrationshintergrund (was bei Afro-Amerikanern eher der falsche Begriff wäre) haben, und inwiefern die Annahme, dass gute Vorbilder den eigenen optischen Merkmalen entsprechen sollten, eher Vorurteile und Ressentiments festigt, statt sie zu beseitigen.


    Ein m.E. interessantes Beispiel dafür ist, dass es mittlerweile eine Gegenbewegung gibt, die sehr dünnen Personen - oft Models - pauschal Magersucht und eine ungesunde Lebensführung vorwirft. Witzig auch, dass Models für Dove dann keine Models mehr sein sollen, weil sie nicht dem klassischen Model-Bild entsprechen. Tatsächlich wurden sie aber natürlich genauso gecastet und sind faktisch ebenso Models. Aber das sollen dann die "echten" Frauen sein, und keine Models.

    Auch haben viele Afro-Amerikaner, die z.B. wie Lenny Kravitz in Beverly Hills die High School besucht haben, nie ähnliche Diskriminierungs- und Prekaritätserfahrungen gemacht wie ein großer Teil der afro-amerikanischen Community.


    Aber wie gesagt, vielleicht funktionieren Vorbilder auch einfach so primitiv. Fände ich schade, aber ist vielleicht so.

    Meiner Meinung nach benötigen SuS mit Migrationshintergrund Vorbilder mit Migrationshintergrund.

    Klassische Rollenbilder mögen in manchen Kulturen (oben wurde so manches erwähnt) anders sein als "bei uns" (in Bayern? in Hamburg?). Dort ein Vorbild zu haben, dass man mit Migrationshintergrund studieren kann, einen anerkannten Beruf erlernen kann, ist wichtig. Dass man als Mann nicht nur "Macho" sein muss, sondern auch in der Grundschule mit Kindern arbeiten kann. Dass man als Frau nicht nur an den Herd gehört.


    Klingt erst mal schön. Ich frage mich dann nur, warum nicht auch eine Person, die nicht offensichtlich einen ähnlichen Migrationshintergrund hat, ein Vorbild sein kann.

    Einer Lehrkraft mit polnischen Wurzeln sieht man es eher nicht an. Und auch, wenn Merkmale wahrgenommen werden, die einen ähnlichen Migrationshintergrund nahelegen, muss dies nicht der Fall sein.

    Zum Beispiel:


    Schüler: Ein Kind aus erster Migrantengeneration, dessen Famile von Hartz IV (oder bald dem Bürgergeld) lebt, und das mit seinem Vater jede Woche in die Moschee geht. Die Familie hat das Heimatland hauptsächlich aus Armut bzw. der Perspektive auf ein finanziell besseres Leben verlassen.


    Lehrer: Ein Migrantenkind der dritten Generation, dessen Vater Arzt und dessen Großvater Ingenieur war, und dessen Familie (schon lange) sehr wohlhabend ist. Die Familie lebt seit vielen Generationen eher säkular (was mit ein Grund war, das Heimatland zu verlassen).


    Die Lebenswirklichkeiten und Migrationshintergründe dieser beiden Personen haben also quasi nichts miteinander zu tun. Die Eignung zur Vorbildfunktion wird dann nur noch an optischen Merkmalen festgemacht.


    Das ist mir einfach zu oberflächlich. Aber vielleicht funktioniert es auch einfach so primitiv. Oder mal anders gefragt: Warum kann ein muslimisches Kind nicht (oder nicht gleich gut) von einem Nicht-Moslem lernen (bzw. jemandem, der nicht wie ein Moslem aussieht), dass man eine Frau vernünftig behandeln sollte / als gleichberechtigt ansehen sollte?

    Damit billigt man doch gerade zu, dass Nicht-Muslime nicht als Vorbilder für Muslime taugen, weil sie eben keine Muslime sind. Man akzeptiert damit einfach das dem Islam immanente Vorurteil, dass Nicht-Muslime auf einer niedrigeren Stufe stehen als Muslime, bis hin zu den "Ungläubigen".


    Andersherum würde dies auch nahelegen, dass ein Schwarzer - evtl. sogar einer, der in Deutschland geboren und sozialisiert wurde - weniger geeignet als Vorbild für weiße deutsche Schüler ist als ein Weißer, egal ob in Deutschland geboren und sozialisiert oder nicht. Das ist doch absurd! Mit solchen Denkmustern begibt man sich in gefährliche Sackgassen.


    Das sportliche Idol meiner späten Kindheit / frühen Jugend war ein Afro-Amerikaner. Daran fand ich nie etwas seltsam. Wenn ein Moslem einen Nicht-Moslem nicht als Vorbild akzeptieren kann, würde ich eher sagen, dass da ein wesentlich größeres Problem im Hintergrund steht, das nicht damit beseitigt ist, wenn ein Moslem Grundschullehrer wird.

    Ironischerweise haben einige der hier angesprochenen streng gläubigen Muslime, die sich auf der Uni-Toilette die Füßen gewaschen haben, sogar tatsächlich Grundschullehramt (mit Unterrichtsfach Islamische Religion) studiert. Solche liberalen Freigeister werden bestimmt tolle Vorbilder sein.

    Da wundert man sich an anderer Stelle, warum sich viele Ossis nicht zugehörig fühlen.


    Es macht für mich schon einen Unterschied, ob man einfach nur in der DDR gelebt hat (blieb vielen schließlich auch kaum was anderes übrig), oder, ob man im Dienste des "Unrechtsstaates" tätig war.


    Wie gesagt, es ist im Nachhinein oft schwer, zu beurteilen, wer Mitläufer und wer Überzeugter war, und noch viel schwerer, zu beurteilen, wie sich diese Personen evtl. reflektiert und verändert haben. Trotzdem geht mit einer Lehrtätigkeit in der DDR in meinen Augen unausweichlich eine gewisse ideologische Vorbelastung einher. Denn die werden eher weniger jemanden zum Lehrer gemacht haben, der dem System kritisch gegenüberstand, dafür war die Stasi einfach zu aktiv.

    Wobei mir die Ex-DDR als Migrationshintergrund reicht,


    Würde ich persönlich kritisch sehen, wenn die Person dort schon als Lehrkraft tätig war.


    Die letzten DDR-Lehrkräfte dürften in den nächsten 10-15 Jahren aus dem Dienst ausscheiden - da bin ich nicht böse drum. Ist immer schwer, im nachhinein zu beurteilen, wer nur Mitläufer und wer Überzeugungstäter war. War ja nach 1945 nicht anders.


    Aber es kommt schon sehr auf die Person selbst an, so pauschal kann ich das nicht festkegen.


    Finde ich auch.

    Lehrkräfte mit Migrationshintergrund sind immer eine Bereicherung.


    Finde ich zu pauschal. Es gibt auch Regionen/Kulturkreise der Welt, in denen teilweise menschenverachtende (oft antisemitische, homophobe oder frauenfeindliche) oder zumindest diskriminierende Einstellungen die Normalität sind. In diesen Fällen würde ich eher sagen, dass jemand eine Bereicherung sein kann, weil er ein guter Mensch und eine gute Lehrkraft ist, und das gerade trotz seines Migrationshintergrundes.


    Wenn du damit auch die Annahme der Implikation der kritischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Migrationshintergrund meinst, dann sehe ich das genauso. Ein Migrationshintergrund sollte nur kein Selbstläufer zur Beurteilung sein, ob jemand eine Bereicherung ist.


    In meiner Uni gibt es mittlerweile Bereiche in der Uni-Bib, wo sich streng gläubige Muslime quasi die Klinke in die Hand geben beim Beten Richtung Mekka. Auch waschen sich manche nach jedem Toilettengang die Füße. Wüsste gerne, wie sowas in der Schule ankommt.


    Wir könnten jetzt hier auch in die Kopftuchdebatte einsteigen (welche etwa in der gleichen Kategorie ist), bei der man sich aber darüber streiten kann, inwiefern es eine aktive Religionsausübung ist, und inwiefern eine solche Lehrkraft neutral sein kann; aber ich glaube, das lassen wir lieber, das artet nur wieder aus. :D




    Bei der Auswahl (Einstellung oder Versetzung) zwischen zwei gleich geeigneten Personen würden wir uns für jemanden mit Migrationshintergrund entscheiden.


    Würde da wohl auch ein polnischer Migrationshintergrund zählen?

    Dass man als Deutschlehrkraft entsprechende Kenntnisse der deutschen Sprache haben sollte, ist natürlich klar. Aber was dein Migrationshintergrund oder deine Hautfarbe ist, spielt doch keine Rolle dafür, ob du ein guter Deutschlehrer sein kannst.



    In einem Fall wie von schaff geschildert oder bei mangelnden Kenntnissen hätte ich als Elternteil persönlich ein Problem damit. Aber wenn die Kenntnisse und Fähigkeiten stimmen, kann es doch jedem herzlich egal sein, was du für einen Migrationshintergrund hast, außer er hat widerwärtige politische Ansichten.



    Hier in Hessen heißt es auf der Seite der Schulämter u.a.:

    "Die Bewerbung von Menschen mit Migrationshintergrund wird ausdrücklich begrüßt." ;)


    https://schulaemter.hessen.de/…kraft/ranglistenverfahren

    Es gibt zum einen viele SuS, die absolut "abiturgeeignet" sind, die aber emotionale, psychische, familiäre Probleme haben und denen daher mehr Zeit und weniger Druck sehr gut täte.


    Sehr guter Punkt, finde ich.


    Bildung hat in Deutschland immer noch viel mit dem Elternhaus zu tun, das gilt im Hinblick auf die Bildung der Eltern, die Konstitution der Familie und natürlich deren finanzielle Lage. So kann sich dann z.B. die eine Familie eine private Nachhilfe für das Kind leisten und die andere nicht.

    G8 verschärft in meinen Augen eher den Einfluss solcher sozialen Ungleichheiten.


    Wenn man das Niveau steigern bzw. die Abiturientenzahl verringern will, muss und sollte das m.E. nicht über eine Verkürzung der Schulzeit gehen.

    Also ich finde es ehrlich gesagt auch befremdlich, wenn man sich Satzzeichen nach Belieben dazu und wegdenken kann.


    Wenn, dann sollte da schon ein wirklich einheitliches und vor allem durchdachtes Konzept dahinter stehen, und das sehe ich bei der jetzigen Verwendung absolut nicht, somit hat state_of_Trance bei allem Spaß schon recht mMn.


    Wenn man den Weg geht, dann auch richtig. Und dann heißt es eben z.B. Kolleg:inn:en und nicht Kolleg:innen. Denn ich bin eben kein Kolleg.

    Wäre Medizin nicht viel naheliegender? Jobgarantie, viel besseres Gehalt, weitaus höheres Ansehen in der Gesellschaft


    Genau, kann sich ja auch jeder einfach mal so für Medizin einschreiben... Wie gut man beim TMS (wo m.W. auch viele Leute mit abgeschlossenem Bio-Studium teilnehmen) abschneidet, sei mal dahingestellt.


    Naheliegend fände ich eher das Berufsschullehramt mit Fachrichtung Gesundheit und Pflege. Aber das wird halt nicht überall angeboten.




    dann frage ich mich schon, ob die Welt den 83.435ten E/G-Lehrer braucht.


    In der Sek 1 auf jeden Fall - zumindest Englisch.





    Angeldust:


    Mach dir mal nicht zu viel Stress wegen der Uni oder irgendwelcher Gepflogenheiten dort. Wichtig ist, dass du weißt, wie du dich für die Veranstaltungen und die Prüfungen anmeldest (dies kann auch je nach Fach variieren) und welche Fristen du einhalten musst.


    Besonders das Lehramtsstudium ist mittlerweile ziemlich verschult. Allgemein ist der Unterschied zu schulischen Strukturen ist bei weitem nicht mehr so stark, wie er mal war. Es wäre was anderes gewesen, hättest du vor 20 Jahren Soziologie auf Magister studiert oder so. Aber durch den Bologna-Prozess hat haben sich Schule und Studium schon in weiten Teilen sehr angenähert, das gilt, wie gesagt, insbesondere für das Lehramtsstudium.

    Man könnte jetzt mal nachlesen, was hier im Forum sonst noch so über Geschlechterrollen geäußert wird. Meine Befürchtung … ja, nicht schön, aber es ergibt ein geschlossenes Bild.


    Ich würde dir sehr nahelegen, davon Abstand zu nehmen, andere Personen deswegen, weil sie das Gendern in der Sprache oder Geschlechter-Identitäten jenseits biologisch feststellbarer Merkmale kritisch sehen, indirekt als Sexisten oder Gleichberechtigungsgegner darzustellen.

    Das finde ich dann nämlich ziemlich beleidigend und unfair. Das hat dann auch nichts mit Satire oder Humor zu tun.

    Das ist jetzt deine Logik. Ich habe gesagt, dass es eine juristische und eine subjektive Dimension gibt.


    Kann es sein, dass viele Leute in Deutschland mittlerweile etwas überempfindlich geworden sind? Die Bezeichnung ist doch wirklich harmlos - das ist etwa die gleiche Kategorie wie "Bum-Bum-Boris".


    "Plagiator" für Herrn zu Guttenberg findest du dann auch schlimm?


    Man muss sich ja nicht der Behauptung anschließen, dass Satire alles dürfe, aber das sowas hier von einer strafbaren Beleidigung meilenweit entfernt ist, sollte doch offensichtlich sein. Und auch sonst finde ich es vergleichsweise sehr harmlos, aber das ist dann natürlich subjektiv.

    Muss das sein? :ka:

    Bei einer Person, die schon in ihrer Zeit als Verteidigungsministerin ihre Unfähigkeit (Gorch Fock und Beraterverträge) gezeigt hat bzw. gezeigt hat, dass sie mit Steuergeldern nicht vernünftig umgehen kann oder will, wo E-Mails und Handy-Daten im Zusammenhang mit der Berater-Affäre mysteriös verschwinden bzw. gelöscht werden, und die trotzdem noch "befördert" wird, da fällt es mir wirklich schwer, nett zu sein.

    Außerdem fand ich diese Bezeichnung schon immer recht lustig.

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