Beiträge von mjisw

    Wenn dem so wäre, müsste die Konsequenz sein, dass man sie gleichmäßig auf alle Schulstandorte verteilt, damit die Integration leichter fällt.


    Das wäre zu begrüßen, dürfte aber rechtlich schwierig sein.

    Kris24


    Bei deutschsprachigen Flüchtlingen besteht keine Sprachbarriere. Dies war sogar bei den Russlanddeutschen in hoher Zahl nicht der Fall. Und diese ist das größte Hindernis für Integration im schulischen System. Besonders deutsche Kriegsflüchtlinge mit Migranten aus anderen Ländern gleichzustellen, halte ich für absurd.


    Was die Anzahl der Gastarbeiterkinder angeht, so suche ich gerade nach Statistiken. Wenn du eine hast, gerne her damit :)

    Wir hatten massiv körperliche Gewalt und Disziplinprobleme unter neu angenommenen Russlanddeutsche (ca. 80 % der Schüler).


    Und genau das ist das Problem, das wir heute noch viel großflächiger haben; und das mit Schülern, deren kultureller Hintergrund dem unseren noch viel ferner ist, als damals bei den Russland-Deutschen.

    Ich habe an meiner Schule als Schüler in den 90ern fast nur positive Erfahrungen mit der Integration von Migranten gemacht (ich war an einer Schule auf dem Land - in Frankfurt sah dies sicher vielfach damals schon anders aus, aber es war zumindest in der Gesamtheit noch einigermaßen beherrschbar). Wir hatten Russland-Deutsche, wir hatten Türken, aber alles nur in geringer Anzahl. Diese konnten wunderbar integriert werden, lernten schnell die Sprache und wurden schnell zu Freunden.

    Je höher aber die Anzahl dieser Personen, desto schlechter können sie integriert werden, da man sich als Gruppe isolieren kann. Wie soll in Klassen mit 60%+ Migrantenanteil noch Integration funktionieren (außer die Migrantengruppe ist in Muttersprache und kulturellem Hintergrund extrem heterogen, was in der Realität kaum stattfinden dürfte)? Noch dazu, wenn nicht mal ausreichend wirklich ausgebildete Lehrkräfte zur Verfügung stehen.


    Somit hast du recht, dass es für den Einzelfall in diesem Zusammenhang nicht wichtig ist, in welchem Jahrzehnt man sich befindet. Nur was früher eben noch eher eine Ausnahme war (Klasse mit sehr hohem Migrantenanteil), wird heute in vielen Gegenden immer mehr zur Regel, und somit lässt sich dann wiederum doch ein zeitlicher Bezug herstellen; nicht für den Einzelfall, aber für die Gesamtheit.

    Rückwirkend wird die Vergangenheit von vielen verklärt.


    Das ist sicher richtig. Aber in meinen Augen wurden durch die Reformpädagogik auch vielfach Räume geschaffen, die solches Verhalten erst in diesem Ausmaß ermöglichten. Die Prügelstrafe will sicherlich kaum jemand zurück, aber das muss ja nicht heißen, dass man die Samthandschuhe anzieht.


    Ich selbst war erst in den 90ern Schüler, kann mich darüber hinaus nur auf Familie und Bekannte beziehen, die sowohl damals Lehrer bzw. Schüler waren. Dass Lehrer fertig gemacht wurden und sich einzelne Personen sehr respektlos verhalten haben, habe ich auch schon während meiner Schulzeit erlebt. Was mir später jedoch von anderen Personen an Entgleisungen (auch hier im Forum) geschildert wurde, ist wirklich beispiellos.


    Insgesamt würde ich einfach sagen: Es wird nicht besser. Und ich habe vollstes Verständnis für jeden, der sich nicht an einer nicht-gymnasialen Sek-1-Schule aufopfern will. In vielen Bildungsgängen der Berufsschule sieht es im Sek-2-Bereich bestimmt auch nicht viel besser aus.


    Du berichtest hier auch ausschlißlich vom Gymnasium, oder?. Ich war nur in der Oberstufe an einem Gymnasium, und die Personen aus meinem Familien- und Bekanntenkreis waren auch vielfach nicht auf dem Gymnasium - sondern auf der Volksschule. Wenn Gymnasiallehrer meckern, ist das halt oft meckern auf hohem Niveau, schätze ich.



    PS: Mir sind da gerade noch zwei lustige Sachen eingefallen bzgl. Gymnasiallehrer in der alten Zeit:


    - An einem nahegelegenen Gymnasium sind viele Lehrer immer wenn sie Freistunden hatten, in die Kneipe am Ende der Straße gegangen und haben danach noch mehr oder weniger betrunken den Nachmittagsunterricht bestritten - hat die SL nicht interessiert.


    - Von einem Lehrer wurde mir berichtet, dass sein alter Geschichtslehrer am Gymnasium (nicht dasselbe) oft während des Unterrichts einfach ins Lehrerzimmer gegangen ist und dort mit einem anderen Kollegen geraucht hat. Auf Nachfrage der Schüler meinte dieser dann nur: "Ihr wisst ja, was ihr zu machen habt." Auch das hat damals niemanden interessiert.

    Ich denke nicht, dass die Schülerschaft früher besser war. Es wurde nur vieles unter den Teppich gekehrt. Oder willst du die Angst der Schüler vor dem Lehrer zurück? Die Prügelstrafe Anfang der 70er Jahre? Ich war in den 70/80er Schüler und möchte auf keinen Fall zurück. Meine Schüler müssen/sollen keine Angst vor mir haben.


    Das ist richtig. Ich denke aber nicht, dass man das so mono-kausal sehen kann. In meinen Augen wird heute auch vielfach die Verantwortung für die Erziehung einfach an die Schule (und sonstige Einrichtungen) übertragen. Viele Eltern sind mMn nicht konsequent genug und bringen ihren Kindern keine vernünftigen Grundwerte und Manieren bei, weil sie glauben, das macht schon jemand anderes.

    Auch Bildung (der Eltern) spielt da wahrscheinlich eine große Rolle. Es ist wahrscheinlich eher Bildungs- als Schulform-abhängig, würde ich behaupten. Eltern, die selbst einen sehr niedrigen Bildungsstand (oder besserer gesagt ein sehr niedriges Bildungsinteresse) haben und fast den ganzen Tag nur auf das Smartphone glotzen, bringen ihren Kindern natürlich in keinem Bereich viel bei. Und m.E. ist die Entwicklung da heute eher negativ im Vergleich zur Vergangenheit. Hinzu kommen dann noch die Opfer einer überforderten Integrationspolitik.

    So richtig weiß ich jedenfalls noch nicht, wie eine Imagekampagne aussehen könnte, die die taz vorschlägt.


    Na so wie bei der kommenden Impfkampagne: Ein paar Leute erzählen, warum sie Lehrer geworden sind und wie toll das ist. Dazu gibt es dann ein paar tolle Plakate und Videos, und das Ganze für 30 Mio. €; das wird bestimmt funktionieren.

    Und wenn dann endlich mal der Kapitalismus abgeschafft ist, hat die TAZ bestimmt auch ein paar tolle Ideen, wie wir in unserem öko-sozialistischen Wunderland Leute dazu zwingen, äh bringen können, Lehrer zu werden.



    Ich glaube, was Lehramt (also zumindest die Schulformen, wo stark gesucht wird) für so viele unattraktiv macht, ist, dass man die Schülerschaft von heute wahrscheinlich leider nicht mehr annähernd mit der in den 70ern oder 80ern (von noch früher reden wir erst gar nicht) vergleichen kann, was Manieren, Respekt bzw. generell ein sittliches Grundkonzept betrifft (die Ursachen dafür mal ganz außen vor); hinzu kommen dann heute vielfach auch sprachliche Probleme.

    Ich möchte hier mal anmerken, dass ich es äußerst suboptimal finde, dass eine Uni für Englisch HRG einen NC hat, wo dieses Fach doch in dieser Schulform doch schon recht gesucht ist normalerweise. Da sollten sie lieber den NC für andere Lehrämter hochsetzen und dafür mehr HRG-Leute zulassen, das wäre aus meiner Sicht sinnvoll.



    Zu deinen Einstellungschancen: Der Mangel ist in dieser Schulform sehr hoch. Du solltest auch aus meiner Sicht keine Probleme haben, eine Stelle zu finden, zumal du auch noch ein Hauptfach hast. Am Ende kannst du vielleicht auch froh sein, dass du nicht Englisch wählen konntest. Ich habe ja schon einige Erfahrungen in dieser Schulform sammeln können und mit Englisch-Lehrkräften dort sprechen können, und aus meiner Sicht ist es das undankbarste Fach, das man für diese Schulform studieren kann, da viel Korrekturaufwand + ganz viele SuS haben kein großes Interesse an diesem Fach bzw. sehen die Sinnhaftigkeit für sich selbst nicht (Ich mache nachher eh ne Lehre als XY, wozu brauche ich da Englisch?) + Fach ist Teil der Abschlussprüfungen + Lernrückstände und Lücken (die evtl. aus dem Unterricht anderer Kollegen resultieren) lassen sich nur schwer wieder aufholen --> oft sehr heterogenes Leistungsniveau in diesem Fach, was auch die Unterrichtsplanung erschwert.

    Naja, es ist schon irgendwo eine Suggestiv-Aussage. Wie auch z.B.: Ich möchte nicht wissen, wie viele meiner Nachbarn ihre Frau schlagen." Vielleicht keiner, vielleicht alle. Aber die suggestive Richtung hat man mit der Aussage vorgegeben. Und keiner weiß, wer den nun der zumindest eine ist, falls es ihn gibt.


    Aber vielleicht habe ich dich wirklich falsch verstanden.

    DeadPoet


    Du siehst aber schon den Unterschied einer Organisation, die gezielt Tötungen begeht und dies dann auch für sich postuliert, um die eigenen politischen Ziele durchzusetzen, und den von dir geschilderten Fällen (okay, beim ersten kann man sich streiten).

    Die Mitglieder rennen zum Glück nicht alle rum und töten jeden Schwarzen, der ihnen begegnet (so wie von dem Schüler dargestellt). Das ist sachlich einfach falsch und war auch noch nie richtig. Darauf wollte ich nur hinaus.


    PS: Deine Aussage bezüglich der Polizisten finde ich problematisch. Würdest du das auch sagen, wenn du in den USA Lehrer wärst? Andersherum könnte man auch fragen, wie viele Beamte wohl fälschlicherweise als Rassisten diffamiert wurden.

    Djino


    Dass es ein Genozid war, kann man wohl kaum bestreiten. Aber man kann z.B.

    schon darüber diskutieren, ob er von Anfang an geplant war oder nicht. Da gibt es Sachen, die dafür, und, die dagegen sprechen. Da streiten sich auch m.W. die Historiker, wobei die weitverbreitetere Meinung (ausgehend von einer Rede von Hitler), ist, dass er geplant war.

    Dann kann man sich weiter wiederum darüber streiten, inwiefern die deutsche Bevölkerung davon wusste bzw. dies vor der Machterlangung antizipieren konnte.


    Geschichte ist nicht immer eindeutig. Dass der KKK eine rassistische Organisation ist, steht aber wohl außer Frage. Dass diese heute aber nicht raumrennen und Schwarze töten (wie von dem Schüler behauptet), aber auch.

    Wenn das wirklich Oberstufe war, au Backe.

    Neeeeiiiin, wer kommt denn auf SO eine Idee?

    ;)


    Zumindest nicht derselbe, der meinte, die Impfung schütze auch vor Ansteckung und Übertragung, und Ungeimpfte könnten impotent werden.


    Blödsinn wird an vielen Stellen viel erzählt. Bei manchen Personen hat man es schon immer erwartet, bei anderen mittlerweile leider auch.

    Man kann sich auch Probleme machen, wo keine sind. ;)


    Aber es wäre aus meiner Sicht wichtig gewesen, darzulegen, aus welchen Motiven/Hintergründen sich so eine Organisation gegründet hat und welche Motivationen bei den Mitgliedern wohl herrschen/herrschten, sich ihr anzuschließen.


    Naja, jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen. Da brauchst du dir jetzt keine großen Vorwürfe machen, finde ich. Ziehe deine Schlüsse daraus und gut.


    "sie töten einfach jeden, der nicht weiß ist" ist schon eine ziemlich plumpe Aussage (Klassenstufe wurde ja nicht angegeben), die man ruhig differenzieren kann und sollte, aber grundsätzlich sehe ich hier sonst kein Problem bei der Darlegung.


    Du hast das, was du der Klasse vermitteln wolltest, wahrscheinlich einfach falsch rübergebracht bzw. sie haben es nicht verstanden. Evtl. solltest du mit ihnen nochmals darüber sprechen.

    CDL


    Dass das die Motivation steigert, kann ich nachvollziehen (wobei ich mich auch irgendwie frage, wo die herkommt, wenn man selbst mit solchen Top-Noten oft nicht mal sicher eine Planstelle in der Wunschregion bekommt).


    Trotzdem stellt sich die Frage nach der noch verbleibenden Aussagekraft einer 1,0, wenn diese von so vielen Leuten erzielt werden kann.

    Wer nun wirklich richtig gut ist, lässt sich kaum noch sagen


    Finde ich auch. Wenn so viele Leute mit 1,0 abschließen, sind die Prüfungen einfach schlecht konzipiert. Gute Leistungen sollen auch mit guten Noten belohnt werden, aber eine 1,0 sollte eine absolute Ausnahme sein, ansonsten läuft da ganz extrem was falsch.

    In Hessen erwirbt man mit einem Gymnasiallehramtabschluss zusätzlich die Lehrgenehmigung für andere Sek I-Schularten.


    M.W. kann man aber als Gymlehrkraft nur an Gesamtschulen ohne weiteres für die Sek 1 eingestellt werden. An reinen H/R-Schulen haben die entsprechend ausgebildeten Kräfte immer den Vorzug (was ja auch fair ist); Gymlehrkräfte kommen nur in Betracht, wenn sich absolut keine Bewerber sonst finden lassen und die Stelle unbedingt besetzt werden muss.


    Theoretisch kann eine Sek-1-Lehrkraft in Hessen auch am Gymnasium eingestellt werden (nur für die Sek 1); in der Praxis dürfte dies aber nie oder fast nie vorkommen.

    Je weniger gesucht deine Fächer, je schlechter deine Noten, desto eher musst du in die Gegenden und/oder an die Schulen, wo sonst kaum jemand hin will. Das gilt generell für alle Schulformen.


    Beim Gymnasiallehramt kommt noch hinzu, dass du auch an anderen Schulformen landen kannst oder ewig Vertretungsstellen übernehmen musst, wo man im schlimmsten Fall (hängt glaub ich auch vom Bundesland ab) über die Sommerferien arbeitslos ist.

    Wenn man mit dem gleichen Maß misst, stellt man fest, dass sexualisierte Gewalt erheblich häufiger von Männern ausgeht. Daher kommt dann wohl das Grundmisstrauen den Männern gegenüber. Das mag dem Einzelnen gegenüber unfair sein, aber das ist auch bei anderen Vorsichtsmaßnahmen der Fall. Eine allgemeine Regelung trifft den Einzelfall nicht immer gleich gut.

    Du meinst so, wie wenn am Bahnhof immer nur die Farbigen nach ihrer Aufenthaltsgenehmigung kontrolliert werden?

    Ich glaube, du begibst dich da auf ganz dünnes Eis.

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