Wenn niemand anfängt, wird sich nie was ändern.
Diese Floskel hat man schon oft genug gehört - sie ist nicht generell falsch, aber der entscheidende Punkt dabei ist doch, dass andere nur mitziehen werden, wenn sich daraus unmittelbare volkswirtschaftliche oder die Lebensqualität des Einzelnen steigernde Vorteile ableiten lassen.
Schränkt man die Leute in ihrer Mobilität ein, ohne einen extrem gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr zu haben (was sich die meisten Länder gar nicht leisten könnten, auch wenn sie wollten), bringt dies keinen Vorteil für den Lebensstandard des Einzelnen oder die Volkswirtschaft (die besonders in Deutschland zu einem erheblichen Teil mit dem Verkauf von Autos zusammenhängt ) als Ganzes.
Folglich wird so etwas abseits von u.U. ein paar wohlhabenden Ländern, die sich den Wohlstands- und Mobilitätsverlust zugunsten eines reineren ökologischen Gewissens leisten können (wobei auch hier bestimmte volkswirtschaftliche Größen nicht überschritten werden dürfen), niemand nachmachen - die aufstrebenden Schwellenländer, deren Bevölkerungen schon jetzt ein Vielfaches der europäischen Bevölkerung darstellen und die weiter wachsen, erst recht nicht.
Maßnahmen zum Klimaschutz können m.E. nur nachhaltig Verbreitung finden, wenn sie wirtschaftlich erfolgreich sind und den Lebensstandard des Einzelnen verbessern - das sehe ich beim Verzicht auf das Autofahren aktuell gerade mal gar nicht.
Verzicht ist einfach kein Erfolgsmodell.
Warum engagieren sich die Leute nicht für mehr Forschung an neuen Technologien oder demonstrieren für einen besseren öffentlichen Nahverkehr?
Das wäre sicher sinnvoller, als sich an Straßen festzukleben und den Verkehr zu blockieren.
Noch dazu halte ich es für sehr kontraproduktiv im Hinblick auf die eigene Sache, einen Großteil der Bevölkerung gegen sich aufzubringen mit solchen Aktionen.