Beiträge von mjisw

    Wieso wird hier eigentlich Bildung nur am Abschluss festgemacht? Finde ich schade und viel zu kurz gedacht.


    Willkommen in Deutschland. Hier zählen nur formale Abschlüsse, Abschlüsse und nochmals Abschlüsse. Zumindest in fast allen Bereichen m.E.


    Ich finde das auch schade.

    Von wem der Beitrag geschrieben wurde, wusstest du natürlich. Im Kontext ist das unmissverständlich. Da geht es noch weiter mit irgendeinem Müll um kulturelle Teilhabe und so. Der Staat geht davon aus, dass du mit Deutschkenntnissen auf B1-Niveau wählen gehen kannst.


    Okay, dazu mal zwei Sachen:


    1. Dass man mit B1-Sprachkenntnissen einen Pass erhält und dann wählen darf, hat mit nationaler Identität erst einmal gar nichts zu tun. Wenn man sich mit der Verfassung bzw. Grundrechten des Landes identifiziert, das ja. Aber nicht das bloße Recht zu wählen.


    2. Ich finde es sehr befremdlich, dass du scheinbar eine Person, wegen einzelnen Äußerungen, die dir nicht passen, generell vom Diskurs aussperren willst. Wenn die Person dann einmal auf der Liste ist, hat sie generell und in allem unrecht, egal, was sie sagt, oder welche Evidenz dahinter steckt. Was für eine unwissenschaftliche, totalitäre Einstellung ist das denn bitteschön?


    Richtiges wird dann auf einmal falsch, weil es vom vermeintlich Falschen gesagt wird, oder wie? Das sind ja Vorstellungen hier...

    Mir ist schon klar, dass es Personen gibt, die einen Staat oder eine Staatsangehörigkeit nur als Mittel für gewisse Privilegien sehen oder die Konzepte von Nationalstaaten oder nationaler Identität sogar komplett ablehnen.


    Ich glaube halt, dass zu einer Nationalität mehr gehört als nur ein Pass und ein rudimentäres Sprach-Niveau. Das kannst du ja gerne anders sehen.

    Du kannst dich gerne in deiner Sprache einschränken (kürzere Sätze schreiben) und dich nicht mehr um korrekte Rechtschreibung kümmern. Ich werde das auf jeden Fall nicht tun, weil ich dann doch eine Verbindung zu dem Land habe, in dem ich lebe, die über das Recht, mich hier aufhalten zu dürfen, hinaus geht.

    Es kann aber natürlich jeder Deutscher werden (nicht, dass das hier falsch rüberkommt). Aber ein Pass alleine ist für mich eben kein Kriterium (außer im rechtlichen Sinne eines Staatsbürgers).


    Selbst jemanden, der vielleicht keinen deutschen Pass hat, aber die Sprache gut spricht, sich gut integriert und Interesse an der Kultur hat, uneingeschränkt hinter den Grundsätzen der Verfassung steht, würde ich eher als Deutschen ansehen als jemanden, der hier seit 10, 20 Jahren in einer Parallelgesellschaft lebt und kaum Deutsch spricht - Pass hin oder her.

    Da spricht der Geisteswissenschaftler.


    Trifft nicht zu. Allerdings keine zwei MINT-Fächer.


    Kenne aber auch genug Leute mit zwei MINT-Fächern, bei denen das nicht zutrifft.



    Ich meine, klar muss man teilweise viel machen, aber doch keine acht Stunden jeden Tag (außer Wochenende). Dann dürfte auch kein MINT-Student einen Nebenjob während der Vorlesungszeit haben können.

    Man kann die dabei geforderten Leistungen problemlos auch durch großen Fleiß erbringen. „Mit dem Arsch studieren“ sagt man dazu.


    Da würde dir wahrscheinlich fast jeder Medizinstudent der Welt widersprechen. Nach dem, was mir bekannt ist, ist ein Medizinstudium quasi ein Vollzeitjob (auf welches andere Studium trifft das sonst zu?). Etliche Stunden Lernen am Tag ist sicherlich nicht einfach zu bewältigen und erfordert gewisse kognitive Fähigkeiten (alleine schon, um das alles unter einen Hut zu bringen, zu koordinieren und zu selektieren). Gut möglich, dass es auch für einen durchschnittlich Begabten mit extrem viel Fließ und Disziplin machbar ist, aber bestimmt nicht problemlos.


    Da wir beide keine Mediziner sind, würde ich vermuten, können wir uns da auch kein abschließendes Urteil erlauben.


    Ich glaube aber, dass ein anderer Punkt zur Erklärung des hier geschilderten Verhaltens deutlich besser taugt: Intelligenz und Sozialisation sind zwei voneinander (weitgehend) unabhängige Größen. Kurz gesagt: Jemand kann sich teilweise wie der letzte Mensch benehmen und dabei trotzdem überdurchschnittlich intelligent sein. Wenn die Person im Rahmen ihrer frühkindlichen Sozialisation dieses Verhalten habitualisiert hat, ist es später sicherlich durchaus schwierig, es komplett wieder abzulegen.

    Mit B1 wirste eingebürgert. Auch in Deutschland. Der Rest ist halt borniertes Geschwafel.


    Wenn man die Einbürgerung als alleiniges und höchstes Kriterium nimmt, stimmt das. Halte ich aber für fragwürdig. Wenn jemand kaum zwei vernünftige Sätze rausbringt (außer er ist hier geboren und/oder hat eine Beeinträchtigung), würde ich ihn niemals als Deutschen ansehen - ganz egal, was in seinem Pass steht. Da ist jemand, der z.B. in Siebenbürgen in Rumänien lebt und gut Deutsch spricht, für mich eher ein Deutscher. Aber es ist halt Definitionssache.


    Wenn man bedenkt, dass B1 im deutschen Schulsystem gerade mal vier Jahren Fremdsprache (wie es idR bei der dritten Fremdsprache ist) mit ausreichend bestanden entspricht, finde ich das eigentlich eher unzureichend, um einen deutschen Pass zu erhalten.


    Aber da kann ja jeder seine eigene Meinung haben. So wie die Kriterien für den Erwerb eines deutschen Passes weiter gelockert werden sollen, ist der bald eh nicht mehr viel wert.

    Wie es sich hier mit den Kenntnissen in der Muttersprache verhält, kann ich aufgrund eigener fehlender Kenntnisse in der Sprache nicht beurteilen.


    Im schlimmsten Fall kann man nichts von beidem anständig. Hier ist man dann der Ausländer und im ursprünglichen Herkunftsland der Deutsche.

    Zudem wird es im Zeitalter von ChatGPT & Co. sowieso bald mal lächerlich überhaupt noch auf eine fehlerfreie Orthographie zu bestehen.


    Bitte was?


    Wenn man will, dass die Kinder sich später regelmäßig selbst diskreditieren vor anderen, kann man das natürlich so handhaben.



    Ich habe an der Schule mehrere Kolleginnen und Kollegen, die kein fehlerfreies Deutsch sprechen bzw. schreiben. Die unterrichten ihre Fächer trotzdem sehr gut.


    Hoffentlich keine Deutschlehrer. :D


    Kaum jemand spricht vollkommen fehlerfrei. Aber ein gewisser Standard sollte wirklich nicht unterschritten werden (bei Leuten, die nicht in dem jeweiligen Land geboren wurden, sollte man natürlich eine gewisse Milde walten lassen - Deutsch ist auch keine so einfache Sprache, würde ich behaupten).



    Ich bin einigermassen überzeugt davon, dass "gehobene" Kenntnisse in der jeweiligen Landessprache absolut überbewertet werden. Wie bereits erwähnt wird man mit B1-Kenntnissen eingebürgert.


    Überbewertet im Hinblick auf was? Und ich würde dem auch entgegenhalten, dass man sich bestimmte Bereiche der Kultur eines Landes nie erschließen können wird ohne sehr weitreichende Sprachkenntnisse, alleine schon im Hinblick auf die Literatur und kultur-geschichtliche Eigenheiten.


    Man sollte auf jeden Fall immer offen bleiben, seinen Horizont und seine Sprachkenntnisse zu erweitern; aber ich denke, das tun auch die meisten.

    Das denke ich schon. Man legt sich damit schon sehr früh fest. Wenn man was anderes machen will, kann das einem im Weg stehen. Ich würde die komplette Pädagogik in den Vorbereitungsdienst legen und den entsprechend verlängern.


    Finde ich nen interessanten Ansatz. Für Grundschule und Förderschule geht das sicher nicht, aber abgesehen davon durchaus interessant.


    Wobei das Förderschullehramt auch generell sehr offen ist, was die spätere Tätigkeit angeht. Da wäre das auch gar nicht nötig, denke ich.

    Das Studium ist für die fachwissenschaftliche Ausbildung da, die Anforderungen an das Klassenmanagement auszubilden ist im Referendariat gut aufgehoben und nicht im Studium.


    Das ist aber auch schon Teil des Studiums. Schon während des Studiums hat man Praktika und Didaktik-Module, wo es nicht nur darum geht, wie man formal einen Unterrichtsentwurf schreibt. Aber auch das zählt mit zum Class Room Management:


    https://www.schulentwicklung.n…classroom-management.html


    Auch Erzw/Pädagogik, Soziologie etc. zählen nicht zur fachwissenschaftlichen Ausbildung - außer du verstehst darunter die fachwissenschaftliche Ausbildung als Lehrkraft, worunter man dann aber alles zählen könnte, wodurch der Begriff als Trennline innerhalb der Ausbildung komplett sinnentleert wäre.


    Mir ist klar, dass das CRM im Referendariat intensiviert wird. Aber trotzdem hat es auch im Studium schon einen Anteil an den Lehrinhalten, auch hier lernt man in Didaktik und Praktikumsveranstaltungen schon, wie man Inhalt und Methoden auf eine Lerngruppe anpasst, und in Psycho lernt man z.B. theoretische Grundlagen zum Umgang mit Unterrichtsstörungen.


    Die Fachwissenschaften im Lehramtsstudium sind klar abgegrenzt von der Fachdidaktik und den Praktikumsveranstaltungen. Bestünde das Studium nur aus Fachwissenschaft, könnte man jedes Sek 1/2-Lehramtstudium durch einen Zwei-Fach-BA/MA ersetzen.

    Wir haben das studiert, besitzen Kenntnisse in Pädagogik, Soziologie, Psychologie und Didaktik, die uns dazu befähigen.


    Wenn das so ist, ist das gut. In meinem Bundesland studieren Sek 1- und Sek 2-Lehrer (bis auf in wenigen Fächern unterschiedliche Didaktik) genau das Gleiche in den von dir genannten Feldern.


    Ich halte das nicht für optimal, da sich die Anforderungen an das Klassenmanagement nachher sicherlich teilweise deutlich unterscheiden.

    Das wirst du bestimmt immer irgendwo finden. Ich schätze, das war ganz früher - als die Volksschule-Lehrer noch nicht an Universitäten ausgebildet wurden- noch viel verbreiteter (weiß ich auch teilweise aus Erzählungen).


    Im Endeffekt werden Leute, die sowas nötig haben, immer nach irgendwelchem Gelegenheiten (auch in anderen Bereichen) suchen, um eigene Unzulänglichkeiten zu kaschieren. Anders kann man sowas eigentlich nicht erklären. Denn wer weiß, was er kann, und mit sich selbst im Reinen ist, sollte sowas nicht nötig haben.


    Evtl. Frust, dass sie (als so toller Studienrat) an ner Gesamtschule gelandet sind - also mach dir nichts draus. ;)

    Mit Begrenzung der Migration können wir den Laden Deutschland im nächsten Jahrzehnt auch gleich dicht machen oder weiter zugucken, wie der Arbeitskräftemangel sich um ein Vielfaches verschlimmert.


    Es gibt unterschiedliche Arten von Migration. Ein Grundfehler der vergangen Jahre war es, Arbeitsmigration mit Asyl- und Wirtschaftsmigration gleichzusetzen.


    Es hat sicher (fast) niemand etwas dagegen, wenn hier Ärzte, Ingenieure, Informatiker, Pflegekräfte etc. einwandern. Diese (bzw. deren Kinder) verursachen idR auch keinen erhöhten Betreuungs- oder Unterstützungsbedarf (zumindest nicht vergleichbar mit dem anderer Gruppen). Wie gesagt, das sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe.

    Ich sehe die einzige einigermaßen praktikable Lösung, um das Kind noch halbwegs aus dem Brunnen zu ziehen, darin, die Zuwanderung unverzüglich massiv zu begrenzen und gleichzeitig hohe Investitionen in die Bildung derer, die bereits hier sind, zu tätigen, damit man diese Personen nicht in großen Teilen verliert und sie mal einen positiven Beitrag zur Gesellschaft in diesem Land leisten können.


    Ohne Begrenzung der Migration ist das ganze in meinen Augen jedoch ein Fass ohne Boden; das Problem würde nur weiter in die Zukunft verlagert und letztendlich finanziell komplett unbezahlbar.

    Da wir uns hoffentlich einig sind, dass wir die Kinder nicht aus den Familien rausnehmen und alle in Erziehungsinternate schicken, müssen wir den Eltern die Unterstützung bieten, damit die Kids weder unter der Unwissenheit, noch unter der Unfähigkeit, noch unter dem bösartigen Wille der Eltern leiden.


    Da stimme ich völlig zu, nur sind Ressourcen begrenzt und wenn es nicht am Geld scheitert (wobei Haushalte eben auch begrenzt sind und man nicht beliebig Geld drucken kann), wird es am Personal scheitern. Damit gute Unterstützung erfolgen kann, braucht es auch ausreichend Personal dafür, was immer schwieriger wird, je größer die Gruppe der Personen mit Unterstützungsbedarf wird.


    Wir steuern gerade auf massive gesellschaftliche Verwerfungen zu, und das in einer ohnehin wirtschaftlich problematischen Zeit. Hier können die Leute gerne ihre süffisanten Kommentare abgeben, wenn man das Thema Migration anspricht - diese Einstellung wird sich irgendwann rächen bzw. tut es jetzt schon.

    Wir haben in den letzten 7-8 Jahren einen massiven Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen, man hat aus 2015 (auch wenn man es immer wieder gerne behauptet) einen Dreck gelernt. Mittlerweile zeigen sich die akuten Probleme im Bildungswesen, aber auch z.B. auf dem Wohnungsmarkt immer deutlicher. (btw. kamen weniger als 20% der in diesem Jahr bisher zugewanderten 50.000-60.000 Personen noch aus der Ukraine)

    Die Kommunen sind vielerorts komplett überfordert, der Lehrermangel nimmt in vielen Schulformen rasant zu, aber viele Leute tun hier allen Ernstes so, als müsse man nur mehr Geld bereitstellen und das Ganze wäre einfach zu wuppen. Nein, so einfach ist es leider nicht. Man hat zu viele Jahre falsche politische Entscheidungen getroffen, welche eher auf Wunschdenken denn auf einer rationalen Abwägung des Machbaren beruhen.


    Wenn die Bevölkerung um über zwei Millionen (gegenüber 2015) wächst, man aber über diesen ganzen Zeitraum keine merklichen Anstrengungen bei Wohnungsbau oder bei der Ausbildung von Betreuungs- und Lehrkräften unternimmt, gleichzeitig aber auch keine Maßnahmen ergreift, die Zuwanderung zu begrenzen, braucht man sich wirklich kein bisschen wundern, wenn der Laden irgendwann zusammenbricht, während man immer noch fröhlich mit beiden Händen vor den Augen durch die Welt läuft.

    Vielleicht braucht es mal einen Strategiewechsel und erhöhten Druck/Sanktionierung bei Kooperationsverweigerung.

    Und wie sieht diese Sanktionierung dann aus? Kürzung der Sozialleistungen (was dann auch zum Nachteil der Kinder geht)?


    Ansonsten kannst du ganz viele Leute nicht wirklich sanktionieren - ist leider so.

    mjisw

    Umsetzbar sind deine Ideen auch nicht.

    Das sehe ich fundamental anders.


    An maroden Schulen ändert das nichts, das stimmt. Und ja, da muss deutlich mehr Geld investiert werden, auch und besonders in die Bildung von Zugewanderten. Aber Geld alleine wird auf Dauer in meinem Augen das Problem nicht lösen.

    Und der Lehrermangel hängt natürlich auch stark mit der Anzahl der Personen, die sich im Land befinden bzw. deren Kindern, die beschult werden müssen, zusammen.

    Die Politik muss da aktiv Einfluss drauf nehmen, dass nicht immer die gleichen aufeinander hocken.


    Mir würden da ganz schnell zwei Maßnahmen einfallen, mit denen man das ganz schnell bewerkstelligen könnte:


    1. Zuwanderung begrenzen bzw. nur noch Personen ins Land lassen bzw. hier dulden und mit Sozialleistungen auf Bürgergeld-Niveau versorgen, die auch ein Anrecht auf Asyl oder zumindest subsidiären Schutz haben


    2. Personen, die Sozialleistungen beziehen und keinen deutschen Pass haben, über die Bundesrepublik verteilen, statt sie frei ihren Wohnsitz wählen zu lassen.


    Beim Ersten Punkt kann man sich sicher sehr um die Umsetzung streiten, aber bisher erkenne ich in diese Richtung auch keinen großen Elan. Irgendwann muss man aber auch mal realistisch sein und betrachten, was mit den Ressourcen hier möglich ist und was nicht.

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