@Antimon:
Ich habe wirklich lange überlegt, ob ich auf das, was du geschrieben hast, überhaupt antworten soll, wenn eine solche "Begrüßung" hier üblich zu sein scheint??
Ich hatte die Frage in den Raum geworfen, ob sich seit G9 Dinge verbessert haben, die bei G8 kritisiert wurden, und gleichzeitig aus meiner eigenen Schulzeit erzählt, nicht mehr und nicht weniger. Ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, weshalb dich meine Äußerungen stören, manche besonders und du dich (so kommt das zumindest bei mir an) durch Äußerungen zu deinen Fächern persönlich angegriffen fühlst. Sollte das der Fall sein, dann tut es mir leid, ist aber dennoch keine Entschuldigung für deinen (so kommt es zumindest bei mir an) teilweise herablassenden Ton.
Du liest und interpretierst da ein bißchen viel in meine Posts hinein, was ich so weder gesagt noch gemeint habe. Zudem verkläre ich weder etwas noch stelle ich unzulässige Behauptungen auf!?!
Zur 2. Fremdsprache:
Ich hatte geschrieben, dass die 2. FS wohl ein Problem für einige SuS zu sein scheint (siehe ursprünlicher Post). Für die betreffenden SuS mit schlechten Noten ist sie (= die 2. FS) damit sehr wohl ein Problem. Es ist kein Problem des Gymnasiums, das ist mir auch klar. Zu einer gymnasialen Bildung gehört es nunmal dazu, 2 (oder mehr) Fremdsprachen zu erlernen. Mir stellt sich halt die Frage: Haben SuS Probleme mit der 2. FS weil sie - damals wie heute - einfach grundsätzlich Probleme beim Fremdsprachenerwerb haben (und stattdessen Stärken in anderen Fächern), oder liegt es vermehrt daran, dass die 2. FS bereits ab der 6. Klasse beginnt?
Ich weiß nicht, zu welchem Zeitpunkt SuS ihre Wahl treffen müssen, ich gehe mal vom Halbjahr aus. Heißt: SuS kommen ans Gym, es ist alles neu: die vielen Fächer, die vielen Lehrer, die neuen Klassenkameraden, die große Schule, das Anspruchsniveau, erste kurze Zeit Fremdsprachenunterricht (1. FS) auf Gymnasialniveau, und dann sollen sie bereits nach einem halben Jahr eine Entscheidung treffen: Taugt mir eher Latein oder Französisch? (Bei den allermeisten bayerischen Gymnasien stellt Englisch die 1. FS dar, ich weiß, dass es Gymnasien mit Latein oder Französisch als erster Fremdsprache gibt, aber das dürften ja nicht allzu viele sein?).
Ginge die 2. FS erst ab der 7. Klasse los, wären sie immerhin bereits 1,5 Jahre am Gym.
Hier hatte ich mir erhofft, dass ein paar Fremdsprachenlehrkräfte sich zu Wort melden, wie sie das sehen.
Es gibt schlüssige Argumente für den Start ab der 6. Klasse, wiederum nachvollziehbare Argumente für den Start ab der 7. Klasse. Ein richtig oder falsch gibt es da meiner Meinung nicht, da scheiden sich die Geister dran. Niedersachen und Bayern sind bei der Rückkehr zu G9 beim Beginn ab der 6. Klasse geblieben, NRW wiederum verlegte den Beginn der 2. FS wieder in die 7. Klasse.
Zu Chemie/Physik:
Es gab nicht eine Lehrperson. Physik hatte ich 5 Jahre (8. bis einschließlich 12. Klasse), verteilt auf 4 Lehrkräfte, wir hatten fast immer wen anders. Von "Kurz zur vor der Pension" bis "frisch ausm Ref" (ein Jahr hatten wir sogar eine Referendarin). Chemie ebenfalls 5 Jahre (9. bis einschließlich 13. Klasse), allerdings nur bei zwei verschiedenen Lehrkräften. Ob Chemie anschaulicher als Physik war, hatte ich als Frage gestellt. Interesse war vorhanden, auch heute noch. Außerdem schrieb ich:
Was mich noch interessieren würde: Zwar hatten wir im MINT-Zweig Chemie- und Physikübungen, aber der "normale" Fachunterricht war, wie bereits angesprochen, überwiegend sehr trocken, theoretisch und was die Anschauungsbeispiele angelangt, sehr schülerfern. Hat sich das verändert/gebessert?
So war es halt bei mir. Wenn das bei dir an der Schule damals anders war, dann hattest du halt Glück. Oder ich damals Pech, dass ich an einer Schule war, wo alle Physiklehrkräfte staubtrockenen Unterricht vorführten.
Ich weiß es nicht. Aber die Kritik, dass naturwissenschaftlicher Unterricht früher eher trocken war, ist nun wirklich nicht neu.
Anhand meiner Äußerungen sollte eigentlich klar und deutlich zu erkennen sein, dass sich das auf meine eigenen Erfahrungen auf meine Schulzeit bezieht. Das habe ich am Ende des betreffenden Absatzes zudem extra noch dazu geschrieben (siehe Satz: "Ich kann natürlich nur über meine eigenen Erfahrungen berichten, repräsentativ sind die logischerweise nicht.").
Zu den Grundlagen/Wissen der SuS:
Wenn deine SuS seit jeher gleich viel können, ist das schön. Wir (= mein Kollegium und ich) beobachten halt eine Verschlechterung der Grundlagen: Insbesondere bei der Lesekompetenz und dem Textverständnis. Das liegt halt leider an der zunehmenden "Sprachverarmung" der Generation Smartphone, betrifft meinem Empfinden nach aber nach und nach jede Altersklasse.
Beim Rechnen geht es um kaufmännisches Rechnen, also Prozentrechnen, Dreisatz. Diese Berechnungen lernt man in Bayern bereits in der Unterstufe.
Ich stimme dir zu, dass durch die Aufnahme immer neuer Fächer in den Fächerkanon ein Problem entsteht/besteht. Eine Lösung, die alle zufriedenstellt, gibt es auch hier nicht. Ich bin jedoch strikt gegen eine Streichung von Deutschstunden.