Beiträge von k_19

    Nein, das nicht. Aber wenn du bei der Abi-Korrektur Mist baust, z.B. dann kann es sein, dass es eine Schelte gibt. Und zwar von einer übergeordneten Stelle. Was ich an meiner alten Schule auch schon hatte, war, dass durch das Abitur rauskam, dass ein Kollege sich überhaupt gar nicht an den Bildungsplan hält. Die Schüler hatten die Aufgabenformate wie sie im Abitur drankommen, noch nie gesehen und entsprechend schlecht abgeschnitten. Was da los war. Inklusive Fachberater-Besuch, etc... Also der Kollege hatte auf jeden Fall nix zu lachen... Da hab ich ehrlich gesagt, den Kollegen lieber, der das direkt anspricht. Wenn auch "ungeschickt"... Und dann kann ich mich drum bemühen auf eine entsprechende Fortbildung zu gehen.

    Das muss man aber auch erstmal schaffen...

    Sich an Vorgaben zu halten und mit Kollegen abzusprechen, sehe ich nun nicht als Belastung an. Und wenn wir mal ehrlich sind: Selbst dann "droht" dem Kollegen nicht viel. Er behält seinen Job. Es ist nur verdammt unangenehm. Wie schon zuvor von fossi74 erwähnt: Was droht dann erst einem Referendar, der ganz unten in der Nahrungskette steht?

    Es wird immer wieder Situationen geben in denen der Druck hoch ist. Auch wenn man "regulär" als Lehrkraft arbeitet. Eine fertig ausgebildete Lehrkraft wird idR auch nochmal anders "belastet" als eine "ungelernte" Lehrkraft, die "nur" aushilft. WiPäd heißt du bist an einer BBS. Allein die hohe Belastung an Prüfungen. (Es gab schon Jahre, da hatte ich 5 Abschlussklassen, zweimal Abi, einmal BK2, einmal Mittelstufe, einmal KMK-Zertifikat. Das waren über 250 zu korrigierende Klausuren insgesamt... Alles natürlich mit recht zeitnahen Deadlines und Korrekturtage gab's nur fürs Abi... Wenn das kein hoher Druck ist, weiß ich auch nicht.) Außerdem: Dann hast du 25 Stunden pro Woche und nicht 12 wie im Ref. Ich fand die ersten drei Berufsjahre schon ziemlich happig im Vergleich zum Ref.

    Naja, ich kann's schon nachvollziehen. Trotz des Stresses gerade zu Beginn mit voller Stelle würde ich nie wieder ins Ref wollen. Es war die Hölle. Das Problem war für mich nicht der Zeitaufwand oder Korrekturen oder oder oder, sondern eher zwischenmenschlicher Natur. Wenn einzelne ihre Machtposition ausnutzen und man herzlich wenig dagegen tun kann, wird's schwierig. Natürlich weiß ich nicht, wie es bei Flame_90 ist, aber das Argument "später wird's noch viel härter" ist etwas, was wir gar nicht beurteilen können. Das tun wir/tut ihr dann wohl eher basierend auf unseren/euren eigenen Erfahrungen, die man so nicht auf andere übertragen kann.


    Trotzdem würde ich das Ref nicht abbrechen bzw. nur "zur Not". Wenn, dann könnte man es wohl krankheitsbedingt unterbrechen, um so die Möglichkeit zu haben, es später fortzuführen - vorausgesetzt, man ist auch krank. Das war bei uns am Seminar natürlich nicht die Regel, aber das gab es in einigen Fällen. Ob es danach einfacher wird, ist eine andere Frage.


    Flame_90

    Gibt es jdn., an den du dich wenden kannst? Leider braucht man im Ref auch einfach ein wenig Glück, was die Ansprechpartner angeht, die man so hat ...

    Das ist sehr schade zu hören...


    Zum Neuschreiben von Klassenarbeiten: Zumindest in NRW kann die SL die Noten von Klassenarbeiten nicht einfach so ändern / Bewertungsmaßstäbe ändern / Nachschreiben anordnen. Da sind gewisse Hürden. Die Begründung "die Noten sind zu schlecht" reicht da nicht. Ich würde in so einem Fall remonstrieren, außer ich kann die Argumentation der SL nachvollziehen. Vllt. findet man dann auch einen Kompromiss. Aber ganz nach dem Motto "die Noten müssen passen"... dann können wir das Ganze auch gleich sein lassen. Ich habe es mehrfach erlebt, dass Druck ausgeübt wurde wg. der Notengebung. Wenn man sich aber der Rechtslage bewusst ist, kann man darauf auch entsprechend reagieren. Nur weil andere bei allen SuS tolle Noten geben, heißt das nicht, dass ich dieser Philosophie folgen muss.


    Man sieht, dass viele Probleme durch unfähige SL entstehen. Kinder und Jugendliche brauchen halt Grenzen - sei es im Ruhrgebiet oder in Hintertupfingen.


    Nur durch Druck aus dem Kollegium kann überhaupt etwas bewirkt werden. Aber selbst dann kämpft man dann gegen Windmühlen...


    Wie sieht's mit Versetzungsantrag aus? Oder andere Auswege, dort wegzukommen? Es sind ja längst nicht alle Schulen sind so.

    Ich hab den Bot mal gebeten, einen Beitrag für mich zur Diskussion auszuformulieren.


    Zitat von chatGPT

    Ich denke, dass die KI in mancher Hinsicht sehr hilfreich sein kann, aber auch ihre Grenzen hat. Zum Beispiel könnte sie eine gute Unterstützung beim Lernen von Fremdsprachen sein, aber ich denke, dass sie niemals einen menschlichen Lehrer ersetzen kann. Ein Mensch kann individuell auf die Bedürfnisse und Stärken eines Schülers eingehen, während eine KI immer nur standardisierte Antworten liefern kann.


    Ich denke auch, dass es wichtig ist, den Bot als Hilfsmittel und nicht als Quelle anzusehen. Wir sollten unseren Schülern beibringen, dass es wichtig ist, ihre Quellen sorgfältig zu prüfen und nicht blind auf alles zu vertrauen, was sie im Internet finden.


    Insgesamt denke ich, dass die KI eine interessante Ergänzung für unseren Unterricht sein kann, aber wir sollten uns immer bewusst machen, dass sie ihre Grenzen hat und dass der menschliche Faktor immer noch unersetzlich ist.


    Prompt war:


    Folgendes wurde in einem Lehrerforum gepostet. Alle Nutzer sind Lehrer. Du bist der User k_19 und hast dich schon an der Diskussion beteiligt. Formuliere einen passenden Beitrag passend zu dem Thread. Du brauchst dich dabei nicht auf einzelne Nutzer beziehen. Beachte dabei auch den von dir formulierten Beitrag im Thread. Dein Ziel ist es, viel Zustimmung zu erhalten. Orientiere dich an dem Schreibstil der Forennutzer.

    Ich sehe das Ganze als Chance...


    Ich finde den Bot super, um Dinge zusammenzufassen. Man kann ihm auch Textstellen oder Stichpunkte geben, die er dann schick ausformuliert. Auch eignet er sich für kurze Beispieltexte etc. Je "freier", desto fehleranfälliger. Am besten gibt man dem was an die Hand.


    Man kann sich auch Ideen für Unterrichtsstunden geben lassen, was z.T. gar nicht mal schlecht ist.


    Es ist gekommen, um zu bleiben, und ich möchte den Bot für mich zur Arbeitserleichterung nutzen, soweit dies möglich ist. Der "prüfende Blick" wird einem aber nicht erspart bleiben.


    Da zumindest in NRW Hausaufgaben nicht regulär benotet werden dürfen/sollen, da sich nicht nachprüfen lässt, ob sie selber erledigt wurden, sehe ich da nicht unbedingt das Problem.

    Plattenspieler

    Stell dir mal vor, man würde dich zwingen, in einem ganz anderen Tätigkeitsfeld zu arbeiten...


    Lehrer ist doch nicht gleich Lehrer. Das sind doch ganz verschiedene Zweige. Das ist auch offensichtlich, sonst gäbe es nicht verschiedene Studiengänge für die einzelnen Schulformen?


    Und eine Förderschule für geistige Entwicklung... da Leute mit nicht vorhandener Ausbildung hinzuschicken ist den Kindern und Jugendlichen gegenüber nicht gerecht. Vielleicht sogar schon menschenunwürdig? Da könnte man es ja mit einem Anwalt mal probieren. Wenn sowas ein Gericht sieht, wird's ja dann vllt. auch die Presse aufschnappen.

    Es ist im Bereich von Unterricht und Bildung äußerst schwer zu sagen, was wirklich effektiv ist und was nicht, da es sehr viele Faktoren gibt und man nicht einfach Dinge "herausrechnen" kann. Nur, weil jemand einen guten und umfassenden Versuch unternimmt, alle vorhandenen Daten zu vereinen wie bei "Visible Learning" heißt das nicht, dass diese Daten unumstößlich sind bzw. dass sie so interpretiert werden können und dürfen, wie es häufig getan wird.


    Hier ein weiterer interessanter Artikel zum Thema Klassengröße: https://visablelearning.blogspot.com/p/class-size.html


    SuS lernen besser in kleineren Klassen.


    Deine Ad-hominem-Angriffe finde ich unangebracht. Wieso immer "Du"? Bleib doch bei der Sache.


    "Wissenschaftlich genug erscheinen" finde ich für weite Teile der Pädagogik übrigens nicht allzu unangebracht. Es ist löblich, nicht nur "Meinungen", sondern auch Studien heranzuziehen. Wenn aber viele Studien nicht einmal repliziert werden können (Replikationskrise in den social sciences) ist es nunmal alles andere als unwissenschaftlich, Studienergebnisse auch kritisch zu hinterfragen.


    Die Überintepretation einzelner Studienergebnisse ist ein massives Problem und eine der Ursachen dafür, dass im Bereich der Didaktik stets eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird.

    Selbst, wenn es sich nicht "nur" um Observationen handelt, sondern tatsächlich um Studien, bei denen eine Intervention stattfindet, ist es schwer, zuverlässige Schlüsse zu ziehen. Zumindest eine Replikation eben jener Intervention in einem anderen Setting wäre vonnöten, um den Schluss zu ziehen, dass die Intervention sich förderlich auswirkt. Oder eher: eine Hypothese diesbezüglich aufzustellen.


    Es erscheint mir ganz und gar nicht abwegig, zunächst zu überlegen und zu spekulieren, welche Maßnahmen und Schritte sich förderlich auswirken könnten in der jetzigen Situation.


    Die hier zur Debatte stehende These ist, dass einige Veränderungen im Bereich von Schule, Erziehung und Bildung sich nicht positiv, sondern negativ ausgewirkt haben. Ein häufiges Phänomen, wenn man ein System aufgrund persönlicher Überzeugungen vollständig "austauscht" und umkrempelt und dabei schon funktionierende Strukturen gänzlich aufgibt.

    So arbeiten bei uns eher die Gemeinschaftsschulen ab Klasse 5. In den Grundschulen ist das weniger die Regel, es sei denn in jahrgangsgemischten Gruppen. Aber selbst da läuft der Unterricht vllt. mal ein paar Stunden in der Woche so ab. Kolleginnen, die gerne mit dem Wochenplan arbeiten sind bei mir oft die noch älteren als ich, oder die, die jetzt schon pensioniert sind und wie ich es mitbekommen habe, waren das meist nur 1 oder 2 Stunden am Tag. Den Rest des Tages hat man ganz normal Unterricht gemacht.

    Aber ist, wie so oft, anekdotische Evidenz.

    Naja, jeder - wie auch ich - ist wohl in seiner "Bubble". Ich spreche natürlich auch aufgrund von Erfahrungen, die ich in den unteren Jahrgangsstufen der Sek1 gemacht habe. Den Planungsaufwand finde ich dort recht hoch, wenn die SuS das zu bearbeitende Fach wählen (dürfen), dies notiert wird, am Ende aufschreiben, was sie wie verstanden haben und ggf. alles noch zu Hause unterschreiben lassen müssen.


    In den Fremdsprachen ist das Ganze noch problematischer, da dort die SuS auch sprechen und die Sprache hören müssen und dafür weniger Zeit bleibt.

    Nein, die Vereinfachungen kommen von dir, lies deinen Ausgangspost. Und Studien einfach nicht zu glauben und dafür was anderes glauben, kann man natürlich machen, bringt aber halt nichts.

    Der Ausgangspost dient ja dazu, eine Diskussion anzuregen. ;)


    Zu glauben, dass der Ausgangspost darauf hindeutet, dass ich rein frontalen Unterricht befürworte oder vom "Gleichschritt" zu sprechen, zeugt nun nicht gerade von einer objektiven Auseinandersetzung. Ich spekuliere schließlich auch nicht über dich.


    Bezogen auf Hattie: Wenn man nur auf die "Zahlen" aus seiner Studie schaut, würde die Klassengröße keine große Auswirkung auf den Lernerfolg der Kinder haben.

    Hier findet sich z. B. eine kritische Auseinandersetzung zur Studie: https://eductechalogy.org/2018…itics-just-being-critics/


    Dass z. B. der Personalmangel ein Problem darstellt, das erheblich zu den Defiziten im Schulsystem beiträgt, ist mir bewusst. Jedoch sollte das ja nicht heißen, dass man nicht auch andere mögliche Ursachen diskutiert. Die Schwierigkeiten, die sich zeigen, haben ja nicht nur eine Ursache.


    Ich finde, dass wir uns gerade auch mit der "Boulevardpresse" beschäftigen müssen. Die gängigen Meinungen im öffentlichen Diskurs sollte man nicht ignorieren, nur weil sie einem nicht wissenschaftlich genug erscheinen.


    edit:

    Die Einwanderung hat zu vielen, neuen Herausforderungen geführt und die Lehr- und Lernmethoden halte ich bei mangelnden Sprachkenntnissen auch nicht für ausschlaggebend: Da sollte der Schwerpunkt bei der Sprache und dem Verständnis liegen.

    Ich wundere mich sowieso, wieso SuS mit unzureichenden Deutschkenntnissen nicht viel länger intensiv deutsch lernen. Bei "uns" werden die SuS m.E. viel zu schnell in die Regelklassen gesteckt, obwohl ihre Kenntnisse einfach noch nicht ausreichen. Da spart man definitiv an der falschen Stelle.

    Dass das ein Totalschaden ist, hätte eigtl. klar sein müssen. Kein Wunder, dass die Kollegin so reagiert hat.


    Dass die Kollegin aber überhaupt auf die Idee kommt, dir das Auto zu leihen. Find ich schon der Knaller :D


    Naja, du hast dazu gelernt. Für die Zukunft: Es handelt sich "schnell" um einen Totalschaden, auch wenn es manchmal gar nicht so aussieht. In diesem Fall ist es dann doch recht offensichtlich gewesen.


    Wie hier schon gesagt wurde... entschuldigen, versprechen, sich um alles zu kümmern...


    Wie kommt sie bitte auch dazu, jdn. im Referendariat den privaten PKW auszuleihen? Ich komm nicht drüber weg. Würde mir nie einfallen.

    Um konkreter zu werden: Lernbüro/Wochenpläne etc. Die SuS dürfen sich das Fach frei aussuchen und bearbeiten Aufgaben. Vielleicht sind es lose Arbeitsblätter oder einlaminierte Kärtchen, meist aus irgendwelchen Schulbüchern kopiert. Oder man drückt ihnen 5 Stunden die Woche ein iPad in die Hand, mit dem sie eigenständig arbeiten sollen. Unterricht mit verschiedenen Sozialformen etc. sehe ich da nicht als Problem. Ich finde, dass man junge Kinder mit großen Schwächen nicht zu viel Freiraum gewähren sollte.


    Hier wird viel über Wissenschaft und empirische Forschung geschrieben; jedoch sind auch Hattie und co. höchst fragwürdig in vielen Bereichen. Da wird viel zu viel hineininterpretiert und eine Metastudie, die verschiedenste Studien aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen einfach "zusammenfasst" und am Ende Effektgrößen "rausspuckt", ist für mich nicht das Maß der Dinge. Wenn wir einen Blick nach Deutschland werfen, dann sieht es da zum Teil ganz mau aus. Wie hier schon erwähnt wurde, haben so einige Schulpädagogen die Schule nur kurz oder auch gar nicht aus der Lehrerperspektive wahrnahmen dürfen. (edit: So gesehen frage ich mich, wieso man an dieser Stelle nicht auf verschiedene Thesen eingehen kann/diese diskutieren sollte, weil sie vermeintlich "nicht wissenschaftlich genug" seien. Wenn es danach ginge, würden die Kultusministerien in ihrer jetzigen Form gar nicht mehr existieren.)


    "Stark, gelenkter Gleichschritt": Du vereinfachst das Ganze viel zu sehr, anstatt genauer auf die Problematik einzugehen. Nur weil der Artikel aus dem Focus stammt, heißt das doch nicht, dass die dort präsentierten Argumente per se keine Geltung haben?

    Sicherlich habt ihr von den "alarmierenden Befunden" an deutschen Grundschulen gehört:

    Bildungsforscher sehen wegen der schlechten Deutsch- und Mathematik-Kompetenzen vieler Viertklässler und angesichts eines relevanten Anteils von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten dringenden Handlungsbedarf.


    Ich bin auf folgenden Artikel im Focus gestoßen, verfasst von einem ehemaligen Lehrer. Der Autor behauptet, dass die "Selbstlernmethoden", die Abkehr vom gezielten Üben, der Fokus auf Individualität und die unzureichende frühkindliche Förderung ursächlich für die Defizite im deutschen Bildungssystem sind. Ich teile weitestgehend diese Ansichten und habe ebenfalls das Gefühl, dass insbesondere "Selbstlernkonzepte" für leistungsschwache und unorganisierte Kinder genau das Falsche sind, da sie dadurch überfordert werden oder sich eher dem Ganzen entziehen können.


    All das, was angeblich gut sei für Kinder und Jugendliche aus einem bildungsfernen Milieu, hat sich im Schulalltag nicht als förderlich, sondern als schädlich erwiesen.


    edit: Ergänzend hierzu: Es ist ja nicht so, dass "freie" Konzepte keinen Platz im System Schule haben sollten. Jedoch stellt sich mir die Frage, ob diese Zeit bei erheblichen Defiziten nicht sinnvoller genutzt werden kann und man erst zu solchen Systemen übergehen sollte, wenn SuS die nötige mentale Reife hierfür haben. Gerade in der Grundschule und in der Unterstufe scheint dies für mich nicht der Fall zu sein.

    Der 2021 verstorbene Nestor der deutschen Didaktik Hermann Giesecke fällt ein kritisches Urteil: „Nahezu alles, was die moderne Schulpädagogik für fortschrittlich hält, benachteiligt die Kinder aus bildungsfernem Milieu (…) Gerade das sozial benachteiligte Kind bedarf, um sich aus diesem Status zu befreien, eines geradezu altmodischen, direkt angeleiteten, aber auch geduldigen und ermutigenden Unterrichts.“

    Diese Kritik wird auch von vielen Lehrern geteilt. Sie kritisieren, dass die Selbstlernmethoden den Unterricht entpersonalisieren und ihn seiner wichtigsten Produktivkraft – der emotionalen Lehrer-Schüler-Beziehung – berauben.


    Was denkt ihr?

    Hashimoto und erfolgreich abgeschlossene Therapien rechtfertigen üblicherweise keinen GdB, erst recht keinen ab 50 aufwärts (=Schwerbehinderung). Es führt auch nicht jede chronische Erkrankung zu einem GdB, der hängt u.a. vom Schweregrad ab bei bestimmten Erkrankungen und den daraus resultierenden Einschränkungen, bei anderen Erkrankungen reicht der erzielbare GdB nicht aus, um einen solchen zu erteilen, weil der Grad der Behinderung unter einem Schwellenwert liegt.

    Die Feststellung einer (Schwer-) Behinderung ist in jedem Fall keine Abkürzung in die Verbeamtung (oder der Freibrief für nicht benötigte Entlastungsoptionen), sondern zuallererst eine Form der Entlastung tatsächlich schwer erkrankter Menschen und der Versuch, diese u.a. vor arbeitsrechtlicher Diskriminierung zu schützen. Als Betroffene ist es mir wichtig, dass das - auch von anderen Betroffenen - nicht vergessen wird.

    Ich hatte mich bei der Schwerbehinderung auf "chronische Krankheit" bezogen. Dass vergangene, ausgeheilte Erkrankungen keine Rolle spielen, ist klar. Wenn die Verbeamtung so nicht klappt, läge das ja wahrsch. daran, dass weiterhin ein Leiden vorliegt.


    Ein GdB von 30 reicht ja ggf., um verbeamtet zu werden. Soweit ich weiß, muss in dem Fall "nur" gezeigt werden, dass eine vorzeitige Dienstunfähigkeit innerhalb der nächsten 5 Jahre unwahrscheinlich ist.

    Du solltest die Probleme der Schülerschaft nicht so sehr auf dich projizieren. Das ist nicht gesund und nicht zielführend. Du bist nicht dafür verantwortlich, dass SuS in der Oberstufe lernen, richtige Sätze zu bilden. Das hätten sie vorher schon können müssen.


    Damals hatte ich keine Übersichten bekommen mit häufigen Fehlern und Hilfestellungen zur Analyse und und und ... und meine Lehrer waren sicher nicht alle schlecht. Wir haben dieses Ausmaß an Unterstützung, das heute normal ist, einfach nicht gebraucht.


    Mittlerweile ist die Schülerschaft anders als vor 10 oder 20 oder 30 Jahren. Viel mehr SuS haben sprachliche Schwierigkeiten. Das ist eben das "new normal" und wir können die Welt nicht retten.


    Die Notenvergabe empfinde ich als äußerst schwierig und ich habe ähnliche Probleme. In NRW gibt es keinen Erlass, der die Genehmigung der SL bei schlechten Noten fordert. Man kann also auch äußerst unterirdische Noten geben und zahlreiche 5en und 6en verteilen. Nur dann ist die Stimmung im Keller und man wird viele Konflikte mit SuS, Eltern und SL austragen müssen.


    Der Weg ist, denke ich, der Mittelweg. Die SuS können schließlich durch sonstige Mitarbeit einiges ausgleichen - das sieht das System ja auch so vor (zumindest in NRW). Vllt. halten die SuS Präsentationen, reichen etwas ein, beteiligen sich regelmäßig etc., um ein Defizit zu vermeiden. Sie haben ja irgendwo auch Stärken... Ein "mangelhaft" in der Klausur muss ja nicht direkt zu einem mangelhaft auf dem Zeugnis führen. Und wer nicht mal das hinkriegt, der hat die 5 dann wohl auch mehr als verdient. Dann kannst du das ja dokumentieren und bei Auseinandersetzungen genauso schildern.


    Es erscheint mir sinnvoll, das Thema im Kollegium/in Konferenzen zu besprechen und sich gemeinsam über Fördermaßnahmen insbesondere in den unteren Klassen auszutauschen. Die anderen haben ja ähnliche Probleme.


    Ich teile ja die grundsätzliche Kritik an den (zumindest subjektiv) schwächer werdenden Rechtschreibleistungen der SchülerInnen, aber die Frage ist, ob die von dir zitierten eigenen Erwartungen den Erwartungen der Kernlehrpläne deines Bundeslandes entsprechen. Eine Bundeslandangabe wäre hilfreich.

    In NRW beispielsweise beträgt der Bereich der Darstellungsleistung im Fach Deutsch in der Oberstufe 28%.

    Allerdings kann in NRW aufgrund der Darstellung die Note um zwei Notenpunkte bzw. in der EF um eine Notenstufe gesenkt werden (siehe §13 Abs. 2 APO-GOSt). Ich halte es für sinnvoll, diese Möglichkeit auch zu nutzen, wenn man es für nötig erachtet.

    Als angestellter Lehrer lohnt es sich auch nicht... Ich habe noch nicht erlebt, dass jmd. entlassen wurde.


    Das Engagement ist für mich für die Lehrkräfte, die nicht so viel korrigieren müssen. Ich nutze die Zeiten lieber zur Korrektur als unbezahlte Arbeit zu tätigen. Wenn ich Entlastung für etwas erhalte, finde ich es aber in Ordnung. Das ist für mich auch Wertschätzung.


    Die Anstrengungen können sich lohnen, wenn man aufsteigen will, würde ich mal behaupten. Aber es geht halt viel über Presse/Außenwahrnehmung - die Gestaltung des Unterrichts findet da eher wenig Beachtung und so manch einer der aufsteigt tut dies auf Kosten der Unterrichtsplanung.


    Arbeiten mit dem Lehrwerk finde ich per se gar nicht so schlecht - wenn das Lehrwerk gut ist! Und ich mache es halt, so gut es geht. Wenn ich am längsten Tag 7 Stunden unterrichte, dann nimmt auch die Qualität des Unterrichts nach und nach ab.


    Lohnt es sich...? Ich würde sagen, dass man nicht allzuviel Wertschätzung erwarten sollte. Und Jugendlichen ihre Grenzen aufzuzeigen - was ansich gut und richtig ist - macht einen nicht immer beliebt.


    Wenn ich nur die Noten 1 bis 3 vergebe, dann werde ich plötzlich "beliebter" und erfahre vllt. mehr "Wertschätzung" durch SuS/Eltern oder gar SL. Die Noten sind ja schließlich so gut, weil ich so einen guten Job mache! Oder?


    Ich richte mich mittlerweile nach dem, was ich für richtig halte. Die anderen kochen auch nur mit Wasser und Kollegen, die ganz viel Kreatives machen, sind nicht automatisch besser. Das ist ja doch irgendwie das Paradoxe an diesem Beruf: Der Bequeme kann nach vielen Kriterien auch ein guter Lehrer sein und der, der viel Aufwand betreibt, macht es nicht automatisch gut. Das "Return of Investment" einer sehr aufwendigen Planung empfinde ich als eher gering. (edit: Wobei ich mich jetzt nicht als bequem bezeichnen würde - ich gehe schon mit einem konkreten Plan in die Stunden ;)).

    Die Probezeit wird auf ein Jahr verkürzt - das ist das Minimum. Bei mir wurde die Zeit auf Vertretungsstellen "automatisch" angerechnet. Manchmal werden die Zeiten an Ersatzschulen nicht "direkt" beachtet. Dann kannst du einen Antrag stellen bei der Bezirksregierung (am besten einfach Kontakt aufnehmen). Bedingung ist meines Wissens mind. 50% Arbeitszeit, damit Zeiten angerechnet werden. Das ist ja bei dir der Fall. Dann hast du zwei Stunden, die du zeigen musst und wenn alles gut geht, bist du nach einem Jahr auf Lebenszeit verbeamtet.


    Hashimoto wird kein Problem sein. Ich würde mir vom behandelnden Arzt ein Schreiben holen, dass du "gut eingestellt" bist o.Ä., ggf. auch mit aktuellen Werten.


    Bei der Psychotherapie am besten kurze Schreiben der behandelnden Ärzten/Therapeuten, dass du genesen bist. Und vllt. auch ein "neues" Gutachten erstellen lassen, dass du gesund/belastbar bist etc. Mit leeren Händen dastehen ist immer irgendwie blöd - weil dann musst du Dinge nachreichen etc.


    Vorher kannst du ja eine Rechtsschutz abschließen zur Sicherheit, falls du noch keine hast. Ich glaube aber, dass das mit der Verbeamtung ohne den Umweg über die Schwerbehinderung klappen wird. Das wäre dann noch eine weitere Option (z.B. bei chronischer Krankheit).

    Wenn die Termine notwendig sind und sich nicht anders legen lassen, dann ist das so. Die rechtliche Lage / Rechtsprechung ist da auch glasklar.


    Facharzttermine sind häufig schwer zu bekommen, so dass sich die Frage dort gar nicht stellt.


    Ich habe es bisher so gehandhabt, dass ich Bescheid gegeben habe, dass ich notwendige Facharzttermine habe, die nicht außerhalb der Unterrichtszeit stattfinden können. Mit der Formulierung ist dann auch alles klar. Wenn man einfach nur sagt "Arzttermin", kann es natürlich zu Rückfragen kommen.

    Eine andere Variante wäre, das mündlich Besprochene per E-Mail kurz zusammenzufassen und, wie du das verstanden hast und wie du handelst. Bei Unklarheiten etc. um Rückmeldung bitten.


    Ich finde so eine E-Mail unverfänglich und sie zeigt, dass du Interesse hast, die Anweisung auch wie vorgesehen umzusetzen. Aber letztendlich kann man natürlich alles in den falschen Hals kriegen, wenn man will.


    Ich finde das Bitten einer schriftlichen Anweisung aber auch vollkommen in Ordnung und keinesfalls konfrontativ. Sollte aber wie gesagt "eigentlich alles klar sein", ich mir aber unsicher sein, würde ich das schriftlich auch einfach so zurückmelden. Wenn Kommunikation das Problem ist, sollte man ja versuchen, Teil der Lösung zu sein. :)

    Naja, sicherlich nicht alle. Und ein gutes Kollegium kann schlechte Arbeitsbedingungen auch "ein wenig" ausgleichen.


    Man weiß nie, was kommt, aber man sollte wissen, was man gerade hat. Wenn ich rundum zufrieden wäre, würde ich an Stelle von OP das Risiko wohl nicht eingehen wollen... Eben, weil es sehr wahrscheinlich ist, dass es woanders vergleichsweise schlechter ist.

    Ich kann die Irritationen bzgl. des Geldes verstehen - gerade, wenn man sich vor Augen führt, wie viel Zuschläge einem ggf. winken aufgrund der eigenen Kinder und was man damit finanzieren könnte.


    Die Realität ist aber, dass die Arbeitsbedingungen an vielen Schulen schlecht sind. Und das sind noch nichtmal unbedingt schlechte Schulen. Der Ruhrpott ist nochmal ein ganz anderes Biest - die meisten Gymnasien dort mal ausgenommen. Es gab ja auch hier mal einen Beitrag über eine Schule, in der Schüler in die Gänge gepisst haben, weil die Toiletten wg. Vandalismus zu bestimmten Zeiten abgeschlossen waren.


    Immer mehr machen Abi und die Gymnasien nehmen den anderen Schulformen immer mehr "sozial verträgliche" Schüler ab. Alle anderen Schulformen müssen deshalb aufgrund der Orientierung Richtung Abitur und Studium auf immer mehr "angenehmere" Schüler verzichten. Da es auch nicht allzu viele Förderschulen gibt und der Begriff "gemeinsames Lernen" in aller Munde ist, landen selbst absolute Härtefälle an den Regelschulen.


    Eine Schule, an der ich so glücklich bin wie du? Ich würde da ernsthaft drüber nachdenken, einen geringeren Lohn dafür hinzunehmen. Bei mir wäre es aber nicht so viel, weil ich keine Kinder hab...

Werbung