Und deswegen darf man plakativ sein?
Ganz so einfach ist es nicht, aber ja, ob 25 oder 30 Kinder da sitzen, macht keinen Unterschied für den Lernerfolg. Es macht aber einen Unterschied für die Arbeit der Lehrkräfte und die sollten auch nicht ganz vergessen werden.
Wisenschaftlich genug erscheinen? Das schreibt ein*e Kolleg*in mit Universitätsabschluss?
Mich nervt es, wenn nicht mal unter pädagogischen Fachleuten Interesse daran besteht, Pädagogik als Wissenschaft zu betrachten und ein 'diese Selbstlernerei macht Egoisten' als Diskussionsgrundlage in den Raum zu stellen. Unterricht und sein Erfolg ist sehr individuell, weil er mit Menschen und von Menschen gemacht wird. Er ist aber nicht beliebig.
Edit: und natürlich hat immer die Grundschule Schuld.
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Es ist im Bereich von Unterricht und Bildung äußerst schwer zu sagen, was wirklich effektiv ist und was nicht, da es sehr viele Faktoren gibt und man nicht einfach Dinge "herausrechnen" kann. Nur, weil jemand einen guten und umfassenden Versuch unternimmt, alle vorhandenen Daten zu vereinen wie bei "Visible Learning" heißt das nicht, dass diese Daten unumstößlich sind bzw. dass sie so interpretiert werden können und dürfen, wie es häufig getan wird.
Hier ein weiterer interessanter Artikel zum Thema Klassengröße: https://visablelearning.blogspot.com/p/class-size.html
SuS lernen besser in kleineren Klassen.
Deine Ad-hominem-Angriffe finde ich unangebracht. Wieso immer "Du"? Bleib doch bei der Sache.
"Wissenschaftlich genug erscheinen" finde ich für weite Teile der Pädagogik übrigens nicht allzu unangebracht. Es ist löblich, nicht nur "Meinungen", sondern auch Studien heranzuziehen. Wenn aber viele Studien nicht einmal repliziert werden können (Replikationskrise in den social sciences) ist es nunmal alles andere als unwissenschaftlich, Studienergebnisse auch kritisch zu hinterfragen.
Die Überintepretation einzelner Studienergebnisse ist ein massives Problem und eine der Ursachen dafür, dass im Bereich der Didaktik stets eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird.
Selbst, wenn es sich nicht "nur" um Observationen handelt, sondern tatsächlich um Studien, bei denen eine Intervention stattfindet, ist es schwer, zuverlässige Schlüsse zu ziehen. Zumindest eine Replikation eben jener Intervention in einem anderen Setting wäre vonnöten, um den Schluss zu ziehen, dass die Intervention sich förderlich auswirkt. Oder eher: eine Hypothese diesbezüglich aufzustellen.
Es erscheint mir ganz und gar nicht abwegig, zunächst zu überlegen und zu spekulieren, welche Maßnahmen und Schritte sich förderlich auswirken könnten in der jetzigen Situation.
Die hier zur Debatte stehende These ist, dass einige Veränderungen im Bereich von Schule, Erziehung und Bildung sich nicht positiv, sondern negativ ausgewirkt haben. Ein häufiges Phänomen, wenn man ein System aufgrund persönlicher Überzeugungen vollständig "austauscht" und umkrempelt und dabei schon funktionierende Strukturen gänzlich aufgibt.