Naja, über 24 Monate handelt es sich weiterhin um einen beträchtlichen Reallohnverlust. Wenn man die vergangenen schlechten Tarifabschlüsse mit berücksichtigt, gibt es hier keinen Grund zur Freude. Die anfängliche Nullrunde ist nun auch kein großer Wurf.
Ich bin gespannt, wie bei der Besoldungsrunde für den Bund vorgegangen wird, da das Konzept der Sockel- und Mindestbeträge mit dem Abstandsgebot bei Beamten (zwischen den Besoldungsgruppen) nicht wirklich vereinbar ist. Der Mindestbetrag beim Tarifabschluss scheint aber nur die Entgeltgruppen E1 und E2 im Tvöd zu betreffen.
Verdi empfand die Erhöhung der JSZ im Tvöd ja als "krass unsozial" und konnte den Vorschlag der AG "erfolgreich" abwehren. Es findet durch Verdis Vorgehen ein Zusammenstauchen der Entgeltgruppen statt und das Übernehmen von Verantwortung im ÖD wird immer unattraktiver, während die Stellen in den unteren EGs attraktiv sind, da das dort gezahlte Entgelt mit der Privatwirtschaft mithalten kann oder häufig auch höher ist.
Bei Beamten ist ein solches Vorgehen eigtl. nur schwer möglich - da riskieren der Bund bzw. die Länder, dass die Gerichte dies als verfassungwidrig erachten. Vllt. ist es denen aber auch egal. Sie ignorieren ja eh alle Urteile zur amtsangemessenen Alimentation. Ein Problem mehr oder weniger macht den Kohl dann auch nicht fett.
Ich hoffe, dass die radikalen sozialistischen Vorstellungen von verdi bei den Beamten nicht zum Tragen kommen.