Ich frage mal nach: Diejenigen, die darüber nachdenken bis zum erreichen der Altersgrenze zu arbeiten. Arbeitet ihr in Teilzeit oder Vollzeit?
Beiträge von Roxy
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Ich wünsche allen hier im Forum ein frohes neues Jahr!
Seit einiger Zeit lese ich hier interessiert mit. Ich möchte gerne das Thema "Alt werden im Lehrerberuf" aufwerfen, weil ich das Bedürfnis habe, mich mit Gleichaltrigen (Mitte 50 und aufwärts) auszutauschen und Fragen nachzugehen wie etwa:
Hat die Arbeitsbelastung zu genommen oder fühlt es sich nur so an?
Wie seht ihr die Entwicklung im Schulwesen? Positiv? Negativ?
Über einen regen Austausch würde ich mich freuen.
LG,
Ich bin Mitte 50 und die Bedingungen im Beruf haben sich für mich grundlegend geändert. Ich bin Sonderpädagogin und habe vor 30 Jahren meinen Traumberuf gefunden und ihn unglaublich gerne ausgeführt. Wir hatten kleine Klassen und haben fast immer im Team arbeiten können. Unsere Rückschulquote war sehr hoch (Förderschule für EsE), wir konnten die Schüler gut begleiten. Im Laufe der Zeit wuchs die Anzahl der Schüler, Sonderpädagogen gab es immer weniger, das Schülerklientel wurde schwieriger. Als die Inklusion vermehrt in den Regelschluletrieb einzog, wurden regelmäßig Sonderpädagogen abgeordnet und durch eine geringere Anzahl an oft häufig wechselnden Quereinsteigern ersetzt. Die Stimmung im Kollegium veränderte sich sehr negativ, vor allem als die Schulleitung weg fiel und die Schule kommissarisch geleitet wurde. Ich habe mich inzwischen an eine Regelschule versetzen lassen, arbeite nach wie vor sehr gerne mit den SuS, aber es ist nicht mehr der Traumberuf, für den ich ehemals gebrannt habe. Ich habe es mit meiner neuen Schule wirklich gut getroffen, aber es ist nicht immer einfach, da man als Sonderpädagoge irgendwie nicht dazu gehört. Ich hätte unter den Anfangsbedingungen sicher bist zum Ende meiner Dienstzeit gearbeitet, nun werde ich ziemlich sicher mit 63 aufhören.
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Das ist an meiner Schule schon öfter vorgekommen. Sowohl Förderschule als auch spezielle ESE-Einrichtungen haben Kinder als "untragbar" rausgeschmissen. Wir als Regelschule mussten sie trotzdem wieder aufnehmen (Bayern, Mittelschule).
Deshalb kann ich oft nur müde lächeln, wenn in diversen Threads Tipps gegeben werden, wie man mit problematischen Schülern am besten umgeht und welche übergeordneten Stellen man zu Hilfe ziehen sollte. Der Erfolg aller Maßnahmen ist nämlich in der Realität ernüchternd, v. a. an Regelschulen.
Dann scheint es in Bayern deutlich anders zu laufen als in NRW. Das ist sehr traurig, für alle Beteiligten.
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Vor einigen Wochen erfuhr ich von einem Schüler (14 Jahre), der aufgrund seiner respektlosen und gewalttätigen Art von der Schule flog, zu einer Förderschule kam, dort als "nicht beschulbar" disqualifiziert und zur Regelschule zurückgeschickt wurde. Seitdem versucht die Oberschule ihn wieder irgendwie zu beschulen.
Dazu habe ich Fragen. Wurde denn sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt? Wenn ja welcher ? EsE? Dass jemand als "nicht beschulbar" von der Förderschule wieder zurück geschickt wird ist sehr sonderbar. Wie ist denn die Einstellung der Eltern dazu? Hast du Kontakt mit ihnen? Ist das Jugendamt involviert?
Du schreibst er hatte einen schwierigen Start ins Leben und vermutest da die Ursache. Bekommt der Junge Hilfe in Form von Therapie?
Grundsätzlich denke ich, dass es gut ist, dass du eine Beziehung zu ihm aufbauen konntest. Das ist erstmal wichtig, um ihn mit schulischen Inhalten erreichen zu können. Meiner Meinung nach solltest du ihn weiterhin unterstützen, aber der Schüler scheint mehr als nur Nachhilfe zu benötigen. ( Therapie/Jugendhilfe)
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Hallo zusammen,
ein erneuter Versetzungsantrag kann ja laut Bezirksregierung erst nach drei Jahren gestellt werden (NRW). Heißt das, dass man erst nachdem man das dritte Jahr vollendet hat wieder einen stellen darf oder bereits im zweiten Jahr, da er ja für das kommende Schuljahr gilt? Also konkret: Versetzung erfolgte zum Schuljahr 22/23. Darf der nächste Antrag im November 24 oder erst im November 25 gestellt werden?
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Ich habe durch eine Versetzung auch eine neue Beihilfestelle bekommen ( innerhalb von NRW).
Zu 1) Meine Daten wurden nicht automatisch weiter gegeben
Zu 2) ich musste schriftlich mein Einverständnis zur Datenweitergabe geben
Zu 3) und 4) kann ich dir leider nichts sagen, da das bei mir nicht zutrifft.
Man muss viel Geduld mitbringen. Ich habe im Mai den Antrag gestellt und Ende Juli die Beihilfebeträge erhalten.
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An meiner vorherigen Schule war es so, dass KuK die häufiger fehlten die einfacheren und oft kleineren Lerngruppen bekamen. Da es sich um eine Förderschule handelte und in den meisten Stunden in Doppelbesetzung unterrichtet wurde, wurde diese meistens mit Quereinsteigern besetzt. Darunter gab es richtig gute KuK, aber leider auch welche, die eher nicht passend für den Beruf waren. Da ich glücklicherweise sehr selten krank werde, hatte ich nie das Glück, die "pflegeleichten" Klassen zu bekommen. Meistens bekam ich auch die neuen KuK zur Einarbeitung. Sobald bemerkt wurde, dass die neue Lehrkraft gut und gegebenenfalls selbstständig Unterricht übernehmen konnte, wurde sie in der Regel schnellstmöglich dauerhaft einem Kollegen zugewiesen, der häufiger fehlte. Aus Sicht der Schulleitung war das für mich nachvollziehbar. Für meine Klasse und auch für mich eine zusätzliche Belastung.
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Da die Benachrichtigung des Termins zum Ende der Sommerferien kam, als der Schulbetriebs noch nicht lief, hatte ich keine Gelegenheit mit der Schulleitung zu sprechen. Ich hatte auch damit gerechnet, dass man kurzfristig einen Ersatztermin bekommt, da ja in meinen Augen nachvollziehbar war, dass der erste Schultag nach den Ferien ein denkbar schlechter Termin für jemanden im Schuldienst ist.
Von der Teilzeit erhoffe ich auch nicht jederzeit für Termine frei gestellt zu werden, sondern Zeit zum Durchatmen zu bekommen. Im Moment habe ich das Gefühl ich hetze nur noch durch den Alltag und werde keinem mehr gerecht.
Den Medizinischen Dienst habe ich gebeten, uns den nächstmöglichen Termin zu geben, sollte er vormittags liegen, würde ich meinen Tag Sonderurlaub zum Dienstjubiläum nehmen, den ich nun mit fast 2 Jahren Verspätung bekommen habe.
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Bisher habe ich in meinen inzwischen 27 Dienstjahren noch nie in Teilzeit gearbeitet, nun denke ich darüber nach, da ich meine 87 jährige Mutter unterstütze und langsam merke, dass ich mit der Doppelbelastung an meine Grenzen komme.
Den Antrag auf Pflegestufe haben wir bereits Anfang Juni gestellt. Anfang August ( direkt am ersten Schultag nach den Sommerferien in NRW) bekamen wir einen Begutachtungstermin des medizinischen Dienstes vormittags um 11 Uhr. Diesen Termin konnte ich natürlich nicht wahrnehmen und bat den medizinischen Dienst um einen zeitnahen Termin nachmittags. Dort sagte man mir, wenn der Termin abgesagt wird, rutscht man auf der Liste wieder nach hinten. Nach langem Warten bekamen wir einen neuen Termin in der ersten Woche in den Herbstferien, Anfang Oktober. Dieser Termin konnte nicht stattfinden, da meine Mutter wegen akuter Beschwerden zwei Tage vor dem Gutachtertermin ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Nun befürchte ich, dass wir wieder zwei Monate auf einen Termin warten müssen. Das wäre ja dann Anfang Dezember. Bis das Gutachten fertig ist, wird nochmal Zeit vergehen.
Nun zu meiner eigentlichen Frage. Wenn ich das richtig verstehe, müssen Teilzeitanträge drei Monate vor Schuljahresbeginn, bzw. Halbjahresbeginn gestellt werden. Wie sieht das in dem Fall aus, wenn es sich um die Pflege eines Angehörigen handelt? Pflegestufe 1 wird es sicher werden, vermutlich aber sogar Pflegestufe 2. War oder ist jemand in einer ähnlichen Situation und kann mir von seinen Erfahrungen berichten?
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Dieses traurige Gefühl des Verlustes eines Lehrervorbildes kenne ich leider auch. Ich hatte immer das starke Verlangen meinem Lehrer, den ich im Leistungskurs hatte, zu danken für das, was ich bei ihm gelernt habe und ihm zu sagen, wie sehr seine Haltung und sein Vorbild mich geprägt haben. Vor allem die ehrliche Wertschätzung, die er uns Schülern entgegen gebracht hat, hat mich immer beeindruckt und gestärkt. Und wie so oft im Leben schiebt man Dinge auf, bis es eines Tages zu spät ist. Vor 2 Jahren schlug ich morgens die Zeitung auf und sah die Todesanzeige. Ich habe Rotz und Wasser geheult und zutiefst bereut mich nie bei ihm bedankt zu haben. Aus dieser großen Trauer heraus, habe ich mich hingesetzt und habe alles, was ich gerne Herrn B. gesagt hätte, den Angehörigen geschrieben. Das hat ein klein wenig geholfen, aber lieber hätte ich es ihm selbst gesagt...
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Wenn sich der Termin des Jubiläums mit deiner Versetzung überschnitten hat, liegt der Brief vielleicht noch an deiner alten Schule. Ruf doch mal dort im Sekretariat an, falls du das nicht schon gemacht hast. Das sollte nicht "zu doof" für dich sein.
Zu meiner alten Schule habe ich noch guten Kontakt. Da ist nichts angekommen...
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Ich fände auch eine Urkunde wichtig, samt Champagner und Wellnessgutschein. Es geht darum, dass irgendwer offiziell "Danke!" sagt für deinen bisher geleisteten Einsatz. 25 Jahre ist ja wohl was
Ich danke dir. 25 Jahre an einer Förderschule EsE und ich bin so gut wie nie ausgefallen. Meine längste Fehlzeit war im letzten Jahr. 10 Tage wegen Corona. Da ist es schon bitter, dass man einfach vergessen wird. Und mich selbst darum zu kümmern, bzw. die Dienstelle zu erinnern ist mir echt zu doof...
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Leider muss ich auch mal meckern. Letztes Jahr hatte ich mein 25jähriges Dienstjubiläum. Zu diesem Zeitpunkt wurde ich an eine andere Schule versetzt. Vermutlich ist es dadurch untergegangen. Ich hatte die Hoffnung, dass es vielleicht zum Februar auffällt. Leider war es nicht so. Die Urkunde ist mir nicht wichtig, aber den Tag Sonderurlaub hätte ich schon gerne...
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In meiner Jugend und heute immer noch...Udo Lindenberg.
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Ist denn die Schulbegleitung schulischerseits gestellt, also vom Land?
Unsere sind kommunal finanziert, auch die Kommune prüft lang und feilscht um jede Stunde. Wenn der Anbieter keine Lösung vorgibt und es länger dauert, würde ich bei der Kommune nachfragen oder anmerken, dass der Zustand nicht haltbar ist.
Außerdem muss man leider die Register der Ordnungsmaßnahmen ziehen. Auch da haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich erst etwas bewegt, wenn das Kind wirklich schon Maßnahmen hatte. Es reicht also nicht, wenn man die Schwierigkeiten sieht, sondern das Amt erwartet, dass es eskaliert, bevor es Handlungsbedarf sieht.
Die Arbeit bleibt bei der Lehrkraft: Verhalten dokumentieren, Fehlzeiten der Schulbegleitung dokumentieren, SL informieren,
Die Schulbegleitung ist vom DRK und wird finanziert durch das Jugendamt.
Unterrichtsverkürzung ist eine schwierige Sache, da der Schüler in einer Wohngruppe lebt. Auch diese ist sehr schlecht besetzt und gibt an, vormittags keine Betreuung leisten zu können. Daher kommt er zurzeit 4 Stunden, was schon mit Schulbegleitung, die Ende April die Stelle gewechselt hat, ihn an seine Grenzen brachte.
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Aber bei uns z.B. fällt doch schon alles aus. Schwangere und coronaerkrankte KuK haben unsere "Ressourcen" sozusagen aufgebraucht. Das ist bei euch sicher ähnlich.
Das ist bei uns leider auch so und die Vertretungsstellen werden "fachfremd" vergeben. Dabei haben wir schon sehr gute und auch sehr schlechte Vertretungskräfte bekommen. Letzteres kann zusätzlich belastend sein.
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Kinder- und Jugendpsychiatrie kann zB Nicht- oder nur Teilbeschulbarkeit feststellen. Wird dir jetzt aber nicht weiterhelfen.
Leider sind da auch ewige Wartezeiten, was ja auch zeigt, wieviel SuS in Not oder Schwierigkeiten sind...
Trotzdem vielen Dank.
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Wir hatten den Fall ebenfalls vor einigen Jahren bei einem Schüler im Bildungsgang Lernen. Der bekam tatsächlich ein Abschlusszeugnis, aber natürlich ohne Leistungsbeschreibung, aber mit der Bemerkung, dass der betreffende Schüler nur zwei Stunden anwesend war und auch das Angebot eines Betriebspraktikums nicht angenommen hat.
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