Beiträge von c. p. moritz

    Hallo,


    mit Erschrecken habe ich bei meiner neuen Stelle feststellen müssen, dass es in SLH (und anscheinend auch in manchen anderen Bundesländern als Bayern) kein Weihnachtsgeld mehr gibt. Bei all den Deputatserhöhungen und Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen fragt mich, ob das so ein kluger Schachzug ist.
    Oder ist man sich so sicher, dass der Wegfall des Weihnachtsgeldes bei einem Großteil der Lehrerschaft (aus ideologischen Gründen?) nicht zu einer Demotivation, die sich dann auch auf den Unterricht und die Einsatzbereitschaft in der Vorweihnachtszeit übertragen würde, führen wird? Oder nimmt man das willentlich in Kauf?
    Ich zumindest bin nach dieser Nachricht ein bisschen bedient und werde nun den Stift fallen lassen und auf den Weihnachtsmarkt gehen. Dann ist die ausführliche Vorbereitung der kommenden Projektwoche mit neuen Ideen eben auch einfach gestrichen, Sparmaßnahme, und es findet exakt so statt wie im letzten Jahr. :engel:
    Prost!


    Wie lange bist du im Job?
    Das gab es in S-H das letzte Mal 2004 oder so (müsste ich nachschauen).
    Edit: O. k., du warst vorher woanders. Ich wusste dagegen nicht, dass es noch Inseln (der Seligen?) gibt, auf denen die Zahlung (teilweise) noch erfolgt.

    Perfektionismus ist eine negative Kompetenz - Perfektionisten sind vollkommen ineffizient und seltenst teamfähig. Sollte man sich frühzeitig abgewöhnen, diese Unart.


    Sehe ich auch so. Und versuche ich mir seit Jahrzehnten abzugewöhnen.
    Es will mir nur einfach nicht perfekt gelingen, das ist das Vertrackte dabei.

    Naja, staatlicherseits gefördert wird man leider nicht wirklich. Wie ich heute gelesen habe, plant die neue Dunkelrot-Rot-Grüne Landesregierung in Thüringen nun eine weitere Enteignung der Eltern um damit ein kostenfreies Kita-Jahr zu finanzieren. Letztlich läuft das wohl immer nur durch diesen Umverteilungsmechanismus. Man nimmt es den Eltern um es dann wieder irgendwie anders zu verteilen.


    Endlich der Offenbarungseid. Daher weht also der Wind.

    c. p. moritz schrieb:


    Der Bauch des Lehrkörpers. Aus ihm heraus wurde das Thema entwickelt. So steht's in der NZZ.


    Gruß
    Nitram


    Das habe ich gelesen, stillt aber nicht meinen hier vorhandenen Wissensdurst nach Informationen über statistisch sauberes Arbeiten.


    Und im Übrigen: Für ein System der sozialen Interaktion (Schule) erstelle ich auf Basis eines selbstreferentiellen Systems (Lehrkörper) eine "glasklare" Statistik ("Die Mehrheit der Lehrpersonen betrachtet verkürzte Freizeithosen als «schwierig»"), um dann Empfehlungen für die Sender (Lehrkräfte) auszugeben, wie sie am besten auf die Empfänger (Schüler) wirken, ohne dass diese befragt worden wären.
    Überzeugend! :sterne:

    Auf welchen Daten basieren die Ergebnisse genau? Wer wurde befragt?
    Meine Erfahrung, wenn man Schüler befragt, ist die Antwort: "Es kommt darauf an ..."
    Ich äußerte einmal gegenüber SchülerInnen, dass es so warm sei und sie fragten mich, warum ich denn dann keine kurzen Hosen trüge. Meine Antwort fiel ähnlich holzschnittartig wie die Empfehlungen in der angegebenen Quelle aus. Reaktion der SuS: "Warum das denn?!?!?"


    Kurz: Sei gepflegt und sauber, ansonsten authentisch und eine "gute" Lehrkraft, dann musst du dir über solche Trivia nicht unnötig Gedanken machen. Und dass Mann wie Frau immer besser daran tut, lieber das etwas weitere schwarze Hemd über dem beginnenden Bauchansatz zu tragen als das tranparente Miss-nasses-T-Shirt-Shirt, versteht sich eigentlich von selbst.


    Frage: Wer kann sich daran erinnern, zu Schulzeiten besonders schlecht gelernt zu haben, weil der Lehrer nicht "modisch" und "adäquat" gekleidet war?


    Aber es gibt ja auch sonst kaum Probleme in der Schule ...


    c. p. moritz, 42, eher nicht mehr T-Shirt, sondern besser langes Hemd (über der Hose, alles andere sieht ohne Sakko für meinen Geschmack albern aus!!!) mit dunkler Jeans oder ähnlicher Hose tragend, im Sommer auch gern einmal Funktionshosen (wie unseriös)


    Edit: Mann, Mann, Mann, ich hatte ja erst die halbe Seite gelesen, wie ich erst jetzt bemerke. "Je mehr Bart ein Mann trägt, desto gepflegter muss sein Outfit sein." Was für ein spießiger Schwachsinn!

    Ich finde Team-Events sehr wichtig. Und sie funktionieren auch! Vielleicht mal eine gemeinsame Kollegiumsfahrt machen. Müsste man nur schauen, wie das gefördert wird, weil eigenes Geld will bestimmt niemand dafür aufwenden :(


    Das machen wir regelmäßig zu Weihnachten und meist einmal im Sommer:
    Gemeinsame Stadtbesichtigung und anschließendes gutes Essen und Trinken sind besser als jedes Coaching. ;)

    Das ist ungerecht. Aber *Angst"? Warum? Angst wäre angebracht, wenn die Existenzgrundlage gefährdet ist. Das ist sie nicht, wenn man nicht oder nicht sofort verbeamtet wird.


    Hier wird wohl niemand einen Geheimtipp haben, wie man trotz Arthrose verbeamtet werden kann, das wäre ja fahrlässig. Vielleicht klappt es, vielleicht nicht. Die Diagnose ist ganz frisch. Vielleicht ändert sich da noch etwas. Also erst mal genau schauen, was ist und was man machen kann.


    Also, Nina, bitte möglichst angstfrei zum Amtsarzt gehen. Sonst erweckst du womöglich noch den Anschein, psychisch instabil zu sein. Und der Blutdruck erhöht sich. Kein Scherz.


    Ich habe selten einen so empathiebefreiten Beitrag gelesen:
    1.) Angst stellt sich ein und ist nicht einfach eine rationale Entscheidung. Jemandem zu raten, keine Angst zu haben ist in etwa so sinnvoll, wie jemandem zu raten, spontan zu sein.


    2.) Warum sollte das Verheimlichen "fahrlässig" sein? Wer prognostiziert denn verlässlich, dass diese gesundheitliche Einschränkung die TS an der zukünftigen Berufsausübung hindern wird? Fahrlässig ist die oft völlig willkürliche und subjektive Entscheidungspraxis der Amtsärzte/"des" Ministeriums, indem in die Kugel geschaut und entschieden wird, ob jemand gesund bleiben wird. Höheres Alter betrachte ich dagegen als statistisch objektives Kriterium. Der Beamtenstatus ist nun mal ein Deal: Und wer sicher und nicht nur prognostisch nur sehr wenige Berufsjahre überhaupt als LehrerIN arbeiten wird, erhält dann eben nicht die "Rundum-Fürsorge". Wäre es aus deiner Sicht "gerecht", mit 55 noch verbeamtet zu werden? Oder eben mit 40, 45 usw.?


    3.) Der Rat, beim Arzt keinen Angst zu haben, indem man darauf hinweist, dass diese die Verbeamtung weiter gefährden könnte, ist so widersinnig, dass ich mich wundere, warum ich als einziger daruf hinweise. Ich bin selbst typischer -- verbeamteter -- Stresshypertoniker und habe genau diese Situation bei einem komplexbeladenen Amtsarzt, der "einen auf dicke Hose machte" (und sie schlussendlich nicht hatte), erlebt.

    Ich bin angestellt und nicht verbeamtet und sitze daher nicht im gemachten Nest. Mein Gutachten des Amtsarztes war negativ und deshalb wurde mir die Lebenszeitverbeamtung verweigert. Jetzt bin ich Angestellte und muss das daher akzeptieren oder jammere die ganze Zeit- (Natürlich hätte ich auch gegen diese Entscheidung klagen können.)


    Und in der täglichen Arbeit will ich meinen Job als Lehrerin machen und mich nicht darüber definieren, ob ich Beamtin mit angeblich 800 Euro mehr oder eben doch "nur" angestellte Lehrerin bin.


    Ausserdem könnte man als Angestellte bei vielen privaten Bildungsträgern arbeiten und wird dort auch nicht verbeamtet. Deswegen finde ich es Quatsch zu sagen, wenn man nicht Lebenszeitbeamter wird, dass man dann für umsonst studiert hat.


    Niemand hat behauptet, man definierte sich über den Beamtenstatus.


    Das tut mir leid für dich und erklärt psychologisch umso mehr deine aus meiner Sicht unangemessene flapsige Reaktion ("so what?") auf die Frage einer hilfesuchenden Person, der es offensichtlich nicht gut geht.


    Ich konnte kein Jammern bei der TS erkennen.


    Wer hat hier behauptet, das Studium sei umsonst gewesen? Kannst du mir bitte Entsprechendes hier zitieren; ggf. habe ich das tatsächlich überlesen. Vielen Dank!


    BTT: Eine Nicht-Verbeamtung aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen stellt aus meiner Sicht oft ein Ratespiel Richtung Zukunft dar.
    Im Alltag entscheiden ganz häufig völlig andere Belastungen, ob man den Job gesund durchsteht. Von den nicht aus gesundheitlichen Gründen stark übergewichtigen und rauchenden Sportkollegen/innen, die mir auch immer einmal wieder begegnen, ganz zu schweigen.
    Ich habe seit beinahe 20 Jahren nach einer Sportverletzung Arthrose im rechten oberen Sprunggelenk und treibe viele Sportarten und wäre bestimmt auch in der Lage, diese meinen Schüler/innen zu vermitteln (bin aber kein Sportlehrer), einem meiner jüngeren Kollegen geht es -- als Beamter -- ähnlich: Ich kenne keinen Fitteren im Kollegium als er ...

    "Kann man". Für mich persönlich sind sie pars pro toto für das, was meinen Beruf und mein Vater-Sein ausmachen. Und wie ich schrieb, weiß ich, was damit konnotiert wird, mir passt es aber nicht. Und zwar deshalb nicht, weil es für mich kein passendes "Paradigma" (ich denke übrigens, der Terminus passt hier nicht) ist. Was nichts daran ändert, dass ich es freilich hinnehmen muss.


    :staun: :uebel: :tot:
    das waere so viel besser fuer mein geistliches Wohlbefinden.)


    Dein Seelenheil musst du auch wirklich von ganz anderen Experten sichern lassen, da hilft der Coach schon einmal gar nichts. ;)


    Aber Im Übrigen stimme ich mit dir überein. Auch Gewaltfantasien sind nicht zu leugnen, auch wenn ich noch nie jemanden nach der Grundschulzeit verletzt habe.
    Dieser Seelenstriptease, und alles ganz professionell, ohne es persönlich zu nehmen. Ich denke dann immer: "Ja, wie denn sonst? Ich bin doch eine Person."


    Edit: Pardon, ich habe den Strang rückwärts gelesen.

    die "leuchtenden Kinderaugen"


    Ich stimme dir durchaus in nicht wenigem zu, aber deine ständige Verwendung der o. a. Wendung geht mir so dermaßen auf die [zensiert].
    1.) Ja, wir haben es nun alle verstanden.
    2.) Ich wünsche dir eben solche "leuchtenden Augen", das ist nämlich wunderbar!
    3.) Viele KollegInnen vergessen, dass Kinder diejenigen sind, die ihren Beruf erst ermöglichen bzw. erforderlich machen.
    4.) Nein, deshalb ist es nicht legitim, uns Lehrkräfte mit immer mehr Aufgaben zu belasten.


    Das musste einmal 'raus. Danke!

    Bei der Abfrage etwaiger eigener RS-Schwächen befindet sich nach "sonstige" ein Doppelpunkt; dort ist aber nichts einzutragen.
    Ich hätte vermerkt: Rechtschreibung von aus Fremdsprachen übernommener Wörter. Diese ist mMn nämlich häufig so unlogisch und unsystematisch, dass ich im Zweifelsfall jedes Mal zum Duden greife. Es kann aber auch sein, dass ich es nicht durchschaue, weil es so selten vorkommt.
    Um nur ein Beispiel zu nennen (Lautschrift spare ich mir am Rechner): "Ketschup".
    Ferner bereiten mir bei Begriffen aus Fremdsprachen die Getrennt- und Zusammenschreibung (oder mit Bindestrich) sowie in diesem Zshg. Groß- und Kleinschreibung Probleme.


    Im Übrigen würde ich ganz unbescheiden behaupten, dass ich "recht" schreibe -- auch wenn ich 1996 und 20o6 erstmals Rechtschreibung lernen musste -- davor "konnte" ich sie einfach.


    P. S.: Nun bitte nicht meine Beiträge nach RS-Fehlern durchsuchen, im Forum lese ich max. noch einmal quer.


    Viel Erfolg bei der Examensarbeit!

    Wie wäre es denn mal mit professioneller Supervision durch einen externen Coach??


    Da könnte man doch sicherlich alle Kollegen "zwangsverpflichten" als schulinterne Lehrerfortbildung. Ein Versuch wäre es wert, denn ich würde nicht in dem Fall nicht nur auf freiwillige Teilnahme setzen. Da kommen dann auch nur die Kollegen, denen die Schule/Kollegen am Herzen liegen.


    Genau das haben wir an unserer Schule gemacht-- es war furchtbar. Danach noch schlimmer als vorher.
    Dann wechselte die Schulleitung, es gab etwas Fluktuation und mit einem Mal war alles fein. Ich weiß, dass das keine Lösung ist. Ich will damit auch nicht werten oder eine Meinung ausdrücken, aber so war es nun 'mal.

    Du hättest ja auch fragen können: "Wie wichtig ist es, sich im Studium fachlich gut zu bilden und damit auf den späteren Beruf vorzubereiten?" Denn eigentlich sollten Noten doch deine Leistungen widerspiegeln, oder?
    Ich für meinen Teil hatte immer den Anspruch, es so gut zu machen, wie ich kann, am besten sehr gut. Die Noten in meinem Studium, selbst die der Zwischenprüfungen zählten 0, im Worte "Null" für das Staatsexamen. Wie du es also damit hältst, soltest du selbst entscheiden. Und: Du fragst das allen Ernstes im 3. Semester in einem Forum? Gibt es keine Studien- und Prüfungsordnung an deiner Universität?

    Und wenn du nicht verbeamtet werden kannst aus diesem Grund, dann kannst du immer noch als Angestellte arbeiten. So what??


    So "so what??" finde ich das nicht, um nur bspw. teilweise erhebliche Einkommenseinbußen zu nennen.
    Aber wenn man selbst im gemachten Nest so behaglich liegt, ist es sicher bei anderen auf die leichte Schulter zu nehmen. Oder tue ich dir Unrecht und du bist angestellt?
    Ich bin über die Rechtslage in Sachsen-Anhalt nicht informiert. Ich weiß nur, dass M-V erhebliche (!) Probleme bekommen hat, weil es nicht verbeamtete. Trotz sinkender Schülerzahlen, nirgends ein Lehrer zu sehen. Warum wohl? Evtl., weil der Nettoverdienst bis zu 800 EUR weniger war.


    Zur Situation in S-H: Es gibt wie so oft keine pauschalen Aussagen dazu. Ich hatte einen wirklich äußerst unangenehmen Amtsarzt, der es verstand, meine Hypertonie als absolutes No-Go darzustellen und mir richtig (!) Angst zu machen. Im Endeffekt stellte sich das als viel Gehabe eines mürrischen und (pardon!) kleinen Mannes heraus. Arztbesuch, Blutdruck eingestellt, Wiedervorstellung, Verbeamtung.


    In deinem Fall ist es sicher speziell aufgrund deines Faches Sport. Ich denke aber, es wird dir nichts anderes übrig bleiben, als es zu versuchen. Du wirst im vornherein keine Gewissheit haben können.
    Verheimlichen halte ich für schwierig, da es, wie oben bereits geschrieben, richtig schlimme Konsequenzen haben könnte. Und ehe der Strang in eine ethische Diskussion abgleitet: Ja, es gibt auch diese Dimension, aber um diese muss sich die TE selbst sorgen, meine ich.

    Dass die Klassengröße viel weniger Einfluss auf den Lernerfolg hat, als man bisher dachte, ist eins der auffälligen Ergebnisse der Hattie-Studie.


    Dass man verklagt oder entlassen wird, wenn man darüber diskutiert, wäre mir völlig neu.


    Letzteres war eine Hyperbel, was meinem Gesichtsausdruck beim Schreiben sicher anzumerken gewesen wäre -- hätte man ihn sehen können. Tur mir leid, werde versuchen, das sprachlich beim nächsten Mal besser zu markieren.


    Studien sind immer hilfreich, wenn man mit einem Quasi-Sachargument (um nicht "Pseudo-" zu sagen) seine Position untermauern möchte. Dass Studien immer auf einer großen Anzahl von Daten basieren und Mediane, Durchschnittswerte usw. ermittelt werden, die für mich als individuellem Lehrkörper völlig irrelevant sind, muss ich nicht ausführen.


    Ich für meinen Teil überblicke eine kleinere LG besser, habe mehr Zeit für den einzelnen Schüler, bin entspannter, kann mehr Feedback geben (auch in Form von Leistungsüberprüfungen) usw. usw. Dass eine kleine LG per se keinen größeren Lernerfolg verspricht, glaube ich dagegen gern.

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