Beiträge von c. p. moritz

    Ich werde, angeregt durch diese Diskussion hier, ab morgen ganz simpel meine Arbeitszeit tracken.

    Vielen Dank für die zielorientierten Hinweise in dieser Diskussion!


    Auf Differenzierungen nach Tätigkeiten will ich (zunächst?) verzichten, das raubte mir schon wieder zu viel Zeit. Es wurden nur zwei Arbeitsorte eingerichtet. Sobald ich mich meiner Schule nähere (ca. 150 m), startet 3 Minuten später (Fahrrad abstellen, Klamotten richten ...) automatisch meine Arbeitszeit, zu Hause starte ich die "Stechuhr" manuell.


    Ich verspreche mir davon, für mich klarer zu werden und ähnlich wie bei der "Bildschirmzeit" beim Handy kleine Reminder zu erhalten. Ob ich die Statistiken einmal für Argumentationen mit Dienstvorgesetzten verwenden werde, wird sich zeigen. Im Moment sind wir "schulleiterlos" und der kommissarische ist froh, wenn das Schiff irgendwie auf Kurs bleibt.

    dafür aber keine Klassenleitung übernehme (das wäre zwar theoretisch eine teilbare Aufgabe, praktisch aber sehr viel Zusatzarbeit, die ich gesundheitlich bedingt nicht auch noch stemmen kann) und auch nicht auf mehrtägige Klassenfahrten mitfahre, sondern bislang nur eintägige Fahrten selbst organisiere und begleite.

    Wäre bei uns alles nicht denkbar. Wird angeordnet, kann nicht abgelehnt werden. Klassenfahrten gehören in SH überdies zu den unteilbaren dienstlichen Pflichten, steht im Schhulgesetz. Ausgleich ist nicht vorgesehen.

    state_of_Trance:

    Dass es solche Teilzeitkräfte gibt, ist sicher so. Ich kenne so einige.


    Aber es gibt auch solche (mich eingeschlossen), die mit korrekturaufwendigen Fächern, regelmäßiger Klassenleitung, Abitur und Kindern und einer berufstätigen Frau, die in meinem Fall im Schichtdienst arbeitet, schlicht und ergreifend am Rande sind.


    Und jetzt bitte nicht mit der Keule "Effizienz" kommen! Meine Arbeitsabläufe sind bereits darauf getrimmt (arbeite seit Berufsbeginn bspw. digital), aber bestimmte Aufgaben werden nicht effizienter, sondern einfach nur defizitär ausgeführt, wenn man sie noch schneller erledigen will. Das betrifft insbesondere die Art der schriftlichen Leistungsnachweise und deren Korrektur. Es ist zwar erstaunlich, dass Kollegen an meiner Schule damit durchkommen, schludrig zu arbeiten: So korrigiert ein Deutsch-/Englich-Kollege grundsätzlich (fast) gar nicht, sondern schreibt einfach einen Zweizeiler unter die Klausuren und die Notenpunktzahl. Könnte ich natürlich auch machen. Aber für mich sind das grobe Vernachlässigungen der Dienstpflichten, und das möchte ich nicht, weil es für mich nicht nur zu Recht Sanktionen zur Folge haben könnte, sondern mich zudem unzufrieden machte.


    Ein Beispiel:

    "Für die Korrektur und Bewertung der Klausuren gelten die Fachanforderungen

    und in sinngemäßer Anwendung die Vorschriften zu den schriftlichen

    Abiturarbeiten. Dabei ist zu beachten, dass Korrekturanmerkungen der Schülerin

    bzw. dem Schüler eine Lernhilfe bieten sollen." (Erlass aus dem Nachrichtenblatt Schule Nummer 6/7/2021 vom 28. Juli 2022, Seite 221)

    Gegen irrationale Gefühle gibt es den Verstand.

    Gibt es auch rationale Gefühle?

    hängt aber rational nicht daran, dass du das Ref beendet hast, sondern daran, dass du

    Zum Glück kenne ich nun den Unterschied zwischen Verstand und Gefühl.


    Nun aber heißt es, besonders tapfer zu sein: Die Ansicht, rationale Entscheidungen bestimmten unsere Entscheidungen, ist aus historischer, philosophischer und neurowissenschaftlicher Hinsicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eines: ein (schöner) Selbstbetrug.

    Ich bin am Handy gerade zu blöd zum Editieren.

    Damit wir nicht weiter einen "windschiefen Dialog" betreiben:

    Ersetze im ersten Teil des Zitats "ich" durch SL, dann hast du meine Auffassung.

    Den zweiten Teil lehne ich ab, auch wenn er in der Praxis gang und gäbe ist.

    Nein, das ganze ist bereits geregelt. Aufgrund der unteilbaren Aufgaben müssen die sogenannten teilbaren Aufgaben überdurchschnittlich reduziert werden. Wenn ich also möchte, dass eine 50%-Teilzeitlehrkraft an jeder Konferenz teilnimmt (=unteilbare Aufgabe), dann muss ich sicherstellen, dass sie z.B. weniger als 50% der Aufsichten (=teilbare Aufgabe) einer Vollzeitlehrkraft machen muss, weniger als halb so oft ganztägige Exkursionen (ebenfalls teilbar) durchführen muss o.ä.

    ...

    Ansonsten muss das individuell eingefordert werden.

    Die SL hat, was die Einhaltung geltenden Rechts im Personalbereich angeht, die Verantwortung. Das bedeutet nicht, dass die LK nicht an einem Konzept mitarbeitet.


    Aber ein Kollege sollte nicht selbst aktiv werden müssen, um ohnehin geltendes Recht für sich zu reklamieren. In der Praxis muss er das aber je nach Schule andauernd.

    Und nu?

    Ich vertraue fest darauf, dass du meinen Gedanken im Kontext verstanden hast.

    oder die Lehrerkonferenz muss ein Teilzeitkonzept erarbeiten und verabschieden

    Eben, damit wird es aber wieder zur Bringeschuld der Kollegen. Die Initiative muss aber von der SL ausgehen, da es ihr obliegt, geltendes Recht an der Schule umzusetzen.

    Das ist für meinen Geschmack noch nicht einmal die schlechteste Idee👍

    Ich arbeite schon seit den 90ern viel und gern mit Excel; die Idee hatte ich natürlich schon, aber hier im Strang war öfter war von Apps die Rede. Ich stelle mir also eine sehr schlanke Lösung auf dem Smartphone vor - im besten Fall noch sprachgesteuert, und dachte, jemand nutzt vielleicht berreits ähnliches.

    Es gibt solche im Appstore, aber mich interessieren etwaige User-Erfahrungen hier.

    Auch wenn ich Gefahr laufe, hier weiter zu monologisieren (sorry!):

    Mit großem Interesse habe ich gestern bis heute Morgen um 1.30 Uhr diesen Strang gelesen, da es ein Thema ist, das mich seit meinem Dienstbeginn vor gut 20 Jahren immer wieder umtreibt.


    Einige Fragen/Anmerkungen dazu:

    - In HH hat die Normierung von Aufgaben, die mit Arbeitszeitberechnungen zwingend verbunden zu sein scheint, m. W. insgesamt wenig Entlastung gebracht - wenn überhaupt. Ich habe in schwammiger Erinnerung, dass bspw. für die Korrektur einer Klausur unter 20 Minuten angesetzt sind - und zwar unabhängig davon, ob es sich um Ma, De oder En handelt. Ich möchte nicht die leidige Diskussion um die Korrekturzeiten neu entfachen, da es dazu genug Untersuchungen gibt: Der Korrekturaufwand für eine Mathematikklausur ist nun einmal um ein Vielfaches geringer als für eine des "geisteswissenschaftlichen" Bereichs. Kollegen, die beide Fächer unterrichten und ehrlich sind, wissen das.

    Vielleicht kann jemand aus HH etwas beitragen und mich ggf. korrigieren. Auch wenn das Arbeitszeitmodell nicht das gleiche ist wie die Erfassung von Arbeitszeiten, gibt es m. E. einen logischen Zusammenhang

    - Ist es wirklich rechtskonform, bei verbeamteten Lehrkräften auf eine wöchentliche Arbeitszeit abzuheben? Gerade in SH wird z. B. bei der Genehmigung von Teilzeit explizit auf die sog. unteilbaren Aufgaben, die dennoch wahrzunehmen seien, verwiesen. Es ist damit schon klar, dass man mit TZ überproportional im Verhältnis zu den Bezügen arbeiten muss. Es ist also wieder an den Schulen, Ausgleiche für TZ-Beschäftigte zu schaffen, und das muss bislang von den Kollegen ausgehen, statt dass es als Bringeschuld der Schulleitung verstanden wird (so ist es zumindest bei uns an der Schule). Schade, dass ich meist zu erschöpft und ausgelastet bin, um zu klagen. In SH hat es m. W. noch keine Klage (vgl. auch das "Antidiskriminierungsgesetz" [ ja, das heißt nicht so] von Teilzeitbeschäftigen auf europäischer Ebene) gegeben.

    - Ganz pragmatisch: Angeregt durch diese Diskussion möchte ich meine Arbeitszeit aufzeichnen. In der Vergangenheit habe ich diesbezügliche Vorhaben schnell aufgegeben, weil zu umständlich. Gibt es hier Empfehlungen für eine intuitive und effiziente iPhone-App - vielleicht besonders von denen, die hier geschrieben haben, regelmäßg eine zu nutzen?

    - Ein Dank an die ermunternden Beitragsersteller: Nachdem ich seit Ferienbeginn mit Ausnahme des 24. und 25.12. jeden Tag um die drei Stunden gearbeitet habe, plane ich jetzt, die Vorabiturklausuren erst die übernächste Stunde zurückzugeben, damit ich wenigstens das WE frei habe. Mal sehen, ob ich das schaffe ...

    Nix. Das ist so eine Lehrerzimmer Urban Legend.


    Mein ehemaliger Schulleiter war sogar der Meinung die Klausuren müssten erst einmal "reifen" :D

    Ist in SH genau geregelt. Man hat 4 (!) Wochen und Verlängerung durch SL ist möglich. Aber was nützt es, wenn ich sie später zurückgebe, wenn die nächsten 2 Sätze dort liegen und bspw. Noten-Deadlines näherrücken?

    Dann war ich wohl wirklich zu kryptisch oder schreibfaul - tut mir leid!


    Aus meiner Retrospektive ist das Zweite Staatsexamen nur sinnvoll, wenn man an der Schule verbleiben will. Der Plan, man könne danach immer noch außerhalb von Schule arbeiten, lässt sich leichter verwirklichen, wenn man sich nicht durch den Abschluss stärker an das System bindet - nach dem Motto: "Jetzt habe ich das 2. Staatsexamen, nun kann ich ja wenigstens versuchen, noch verbeamtet zu werden. ... Ach, wo ich jetzt schon StR z. A. bin, versuche ich wenigstens noch die Lebenszeitverbeamtung und dann sehe ich weiter." ... usw. usf.

    Und "mit einem Male" sind 20 Jahre vergangen und es ist (scheint ?) zu spät für den Absprung. Das ist zwar nur mein Weg, aber ich hin nicht allein damit ... Meine Schüler haben entgegen dem hier durchscheinenden Frust wohl recht gern Unterricht bei mir und ich mache nicht Dienst nach Vorschrift. Ich unterrichte sehr gern (aber "alles andere" ist zunehmend frustrierend). Aber in meinem Fall wäre es besser gewesen, auf meinen Bauch zu hören, der diese starre System Schule so gar nicht mochte.

    Es wäre darum m. E. umso wichtiger für die Fragestellerin zu analysieren, was genau sie belastet.


    Zweitens: Kein Referendariat zu Ende führen und dann an der Schule zu verbleiben, erscheint mir aus den von vielen bereits genannten Gründen eine ganz schlechte Wahl. Und was bringt mir das 2. SE außerhalb von Schule? Kaum bis nichts, oder?

    Diese Diskussion eröffne ich hier nicht so gern, da ich deine Fragen rhetorisch verstehe. Sollte ich mich getäuscht haben, hier in Kurform: zu alt, zu krank, zu viel finanzielle Verantwortung, zu ängstlich, zu unbrauchbar.


    Den Autokorrekturfehler belasse ich, um deine - originelle - Replik darauf nicht zu zerstören..

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