Beiträge von Kathys99

    Versuche, von diesen Zuschreibungen wegzukommen, du grenzt dich damit meinem Empfinden nach selbst nicht ab, sondern aus. Sie haben nicht nur keinen Bock auf Englisch am Nachmittag, sie müssen sich praktisch wehren, weil die Rolle ist schon definiert- die Lieben und die Störer.

    Ich werde in Zukunft darauf achten, meine eigenen festgefahrenen Gedanken zu überdenken und korrigieren. Ich versuche schon jede Stunde mit neuen Erwartungen an die Sache ranzugehen, vielleicht verhält sich Schüler*in XY ja heute ganz anders. Manchmal haben die Kids ja auch nur einen schlechten Tag gehabt, völlig verständlich. Meinem Unterricht könnte es auch an Struktur fehlen, daran werde ich arbeiten. Klare Sprüche bei bestimmten Situationen parat haben.

    LG

    Nimm bitte erstmal die vielen anderen Faktoren zur Kenntnis, ehe du die dir unbekannte Arbeit deiner angehenden Peers (ver-)urteilst.

    Ich denke ich habe mich ein wenig zu hart ausgedrückt, mir ist schon bewusst, dass es unendlich viele Faktoren gibt die mit eine Rolle spielen. Ich wollte bloß meine Verwunderung darüber äußern, dass scheinbar einige SuS noch nicht wissen, dass das Verb nicht an den Satzanfang kommt sondern davor ein Subjekt steht, oder dass es so etwas wie Artikel gibt. (mal als kleines Beispiel :)) Aber dann feile ich eben an den Grundlagen, finde ich ok, ich frage mich nur woher das kommt. Schlechter Unterricht war EINE meiner Ideen, natürlich kann es aber an was ganz anderem liegen.

    Die einen wollen arbeiten und die andren sitzen nur ihre Zeit ab und stören? Ist das so?

    Oberschule = Realschule, also bis zur 10. Klasse. Tatsächlich habe ich bisher bei Gruppenarbeiten die etwas stärkeren Schüler mit den etwas schwächeren Schülern zusammengetan. (auch lernschwache SuS sind wohl untereinander SEHR heterogen ^^) Bei der Idee von dir wäre ich mir unsicher, ob dann nicht nur mehr Unruhe entsteht, bzw. wollte ich bisher nicht aufgeben ihnen am Ende doch noch was beizubringen, tatsächlich sind nämlich gerade die die am lautesten sind, die jenigen die die Nachhilfe am meisten nötig haben :/ Aber einen Versuch wäre es wert, bevor mir der Kragen platzt :D

    Hm, gleich 12 SuS auszuschließen, wirst Du vermutlich nicht argumentieren können / durchbekommen. Das geht bei einem oder zwei, evtl. drei.

    Ach nein :D 12 SuS wollte ich auch nicht ausschließen. Es gibt nur so 2-3 Kandidaten wo ich mir sicher bin, dass ohne sie mehr Ruhe einkehren würde, die stacheln nämlich gerne die anderen an. Wie gesagt, ein paar Lieblinge habe ich, wo ich merke dass sie darunter leiden, ihnen möchte ich ein gutes Lernen möglich machen. So hart es klingt, wenn jemand mit deutlich zeigt, dass er/sie keine Anstalten macht einen einzigen Satz aufzuschreiben oder gar das Tafelbild abzuschreiben, und dann mit Flaschen um sich schmeißen muss, dann wäre das aus dem Unterricht ausschließen doch eine ganz sinnvolle Idee. Oder zuvor zumindest mit den Eltern/Klassenlehrern etc. darüber zu sprechen.

    Ich bin dann tatsächlich gegangen und habe die Schule gewechselt. Seit dem höre ich immer wieder von verschiedensten Seiten (einschließlich Schulaufsicht), dass dies die schlimmste Schule der Stadt wäre (...)


    Rein rechtlich würde mich auch interessieren, ob man einzelne SuS ggf. generell von diesem U ausschließen kann. Wie sieht es hier mit der Schulpflicht aus?

    Oh je, klingt nicht berauschend, aber ich denke da ist es gut die Einsicht zu haben und tatsächlich den Mut zu haben die Schule zu wechseln. Ich bin jetzt schon gespannt wie es mir im Ref und späteren Berufsleben ergehen wird. Da wünscht man sich wirklich mehr Praxisbezug im Studium, schließlich mache ich meine Nachhilfe freiwillig und eigenständig, ich kenne andere, die standen bisher noch nie vor einer Klasse (auch wegen Corona).

    Ich denke es ist schon möglich einzelne Schüler (btw 12 pubertierende Jungs :D) aus dem Unterricht auszuschließen, wenn das mit den Eltern abgesprochen wurde. Werde ich in Angriff nehmen, sollte sich das Klassenklima nicht verbessern.

    "Angemeldet" waren die Störer bei uns auch.

    Wir haben dann halt den Eltern mitgeteilt, dass ihre Kinder an dem (für die Schule freiwilligen) Angebot nicht mehr teilnehmen dürfen.

    (Schritt 1: Ausschluss auf Zeit. Schritt 2: Dauerhafter Ausschluss)

    Interessant, vielleicht kann ich an der Schule anfragen, ob dieses System bei uns auch möglich ist, schließlich stören die Störer nur die jenigen, welche wirklich lernen wollen.

    Mit den Fachlehrkräften und/oder Eltern wiederum könntest du Absprachen treffen

    Leider ist die Absprache in der Schule extrem schwierig. Die Kontaktperson über die das Projekt läuft ist nie erreichbar, der typische fehlende Zusammenhalt innerhalb des Kollegiums halt. Aber ich denke ich werde es trotzdem weiter versuchen um so eine Absprache möglich zu machen. Vielen Dank für den Tipp und die aufmunternden Worte :) Ich denke es ist normal vor allem während des Studiums mit so wenig Praxiserfahrung an sich selbst zu zweifeln. Zumal die Theorie in der Uni bisher nicht sonderlich vorbereitend auf die Realität war. (aber besser jetzt die Erfahrung machen als im Ref :D) Tatsächlich sehe ich die Klasse nur 2 mal die Woche und auch Nachmittags wo die Luft vermutlich raus ist. Darüber, dass das auch ein Faktor sein könnte, der es schwieriger macht, habe ich noch nicht nachgedacht, aber stimmt.

    Ich denke ich habe noch immer eine sehr utopische Vorstellung von Schule, ich habe mich riesig darauf gefreut Kindern zu helfen, mit Unterrichtsentwürfen die abwechslungsreicher sind als die die sie sonst erfahren.

    Ich muss aber auch dazu sagen, dass die Kinder für eine 9. Klasse tatsächlich Englisch im 5. Klasse Niveau sprechen, so langsam frage ich mich aber ob das wirklich an den Kindern liegt oder ob nicht doch in deren Unterricht etwas schief gelaufen ist (no front :D).

    Ja, sie werden von den Erziehungsberechtigten angemeldet. So ist es eben nicht wirklich ein freiwilliges Angebot. Ich habe den Schülern schon versucht zu erklären, dass ich auf ihrer Seite stehe und ihnen helfen möchte, den lauten Schülern auch schon öfters erklären müssen, dass sie mit ihrem Verhalten das Lernen derer behindern, welche wirklich etwas lernen wollen (da gibt es so 3-4 Schüler, die ich wirklich ins Herz geschlossen habe, welche allerdings auch Frustration zeigen aufgrund der Lautstärke etc.).

    Hallöchen :)

    Ohne groß um den heißen Brei zu reden erläutere ich einmal mein Problem und hoffe hier auf hilfreiche Tipps und Antworten zu stoßen.

    Und zwar bin ich Studentin für Gymnasiallehramt im 7. Semester (Englisch und Kunst) und habe mich momentan selbsständig um einen Platz an einer Oberschule beworben um dort Nachhilfe/Förderunterricht zu geben. Schön und gut, ich sammle auf jeden Fall eine Menge Erfahrung aber jetzt ist es so, dass meine 9. Klasse (gemischt aus 12 lernschwachen Schülern der ganzen Klassenstufe) unglaublich respektlos mit mir umgeht. Nicht nur, dass ich nie weiß wer kommt, manchmal stehe ich nur vor 5 Schülern, die Eltern wurden bisher immer kontaktiert vom Sekretariat wenn ein Schüler gefehlt hat. Es wird mit Flaschen und Papier rumgeschmissen, auf Anweisungen wie: "setz dich ordentlich auf deinen Stuhl, nicht auf den Tisch" oder Aufforderungen zum Mitarbeiten bekomme ich oftmals sarkastische Sprüche, Augenverdrehen oder auch oft Verweigerungen. Die Schüler verweigern das Arbeiten an Aufgaben, zB. sollten die Kinder einen Text schreiben welchen ich einsammle um zu korrigieren, nicht zum Benoten, ich habe teilweise leere Blätter in die Hand gedrückt bekommen trotz Ermahnung.


    Mir sind als Nachhilfelehrerin ein wenig die Hände gebunden. Ich gebe keine Hausaufgaben auf, Konsequenzen für fehlende Arbeit kann ich sowieso nicht wirklich aufstellen, schließlich besitze ich weder Klassenbuch, noch Nummern der Eltern, vor die Tür setzen darf ich rechtlich gesehen nicht (Aufsichtspflicht)...


    Diese Erfahrung macht mir den Lehrerberuf leider etwas madig. Zwar unterrichte ich in Zukunft nicht an Oberschulen sondern Gymnasien aber ich denke auch da ist es mittlerweile nicht anders. Die Sache ist: ich mag das Vorbereiten von Unterrichtsstunden, ich versuche so nah wie möglich an der Lebenswirklichkeit der Schüler zu arbeiten, so sollten sie zB. einen Text über Minecraft lesen und verfassen, ich habe Fake Twitter Tweets verfasst und als Dialog Aufgabe genutzt, demnächst soll es eine listening Aufgabe zum Thema Video Games geben (beim Kennenlernen stellte sich heraus dass die meisten in ihrer Freizeit Videospiele spielen). Der Höhepunkt war nun, dass ich nebenbei gehört habe wie ein Schüler meinte "bruder die nervt mich", auf mich bezogen. Ich weiß solche Sprüche und Klassen gehören zum Lehreralltag dazu, aber es ist doch demotivierend sich den A**** aufzureißen für interessantes Unterrichtsmaterial, um dann von den Schülern verarscht zu werden. Langsam habe ich das Gefühl, dass es an mir liegt, vielleicht bin ich zu nett, ich versuche viel zu loben, kann mich dann aber nicht durchsetzen wenn jemand respektloses Verhalten an den Tag legt. Hat jemand auch schonmal solche Erfahrungen gemacht?

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