Beiträge von T-VII

    Tatsächlich betrachte ich die Ferien als einzigen Grund, der mir den Lehrerberuf noch ansatzweise schmackhaft macht, würde aber umgehend auf selbige verzichten, wenn ich dem Irrsinn des Berufsbilds entfliehen könnte.

    Auch betrachte ich mich absolut nicht als arbeitsscheu, habe seit 4 Jahren besagten Lehrauftrag, was meine Wochenstundenzahl 5 Monate im Jahr von 25,5 auf 33,5 erhöht - die bekannten „Nebenkriegsschauplätze“ on top…


    Gelernt habe ich Industriekaufmann, anschließend im Personalwesen SAP programmiert.Neben Studium und Ref habe ich weiterhin im Personalwesen gearbeitet und die Fakulta sind neben Wirtschaftswissenschaften, Personalwesen und Versicherungsbetriebslehre (letztere ist allerdings zu vernachlässigen). Darüber hinaus unterrichte ich seit 10 Jahren Informationsiwrtschaft und habe in diesem Zuge SAP in den Unterricht an meinem ehemaligen Berufskolleg eingebunden. Das nur als Kurzabriss…

    Wenn es über eine Abordnung an die Uni läuft, ist das doch eigentlich nicht mit finanziellen Einbußen verbunden.

    Ok, das wäre wirklich eine für mich er- und anstrebenswerte Alternative. Die Vorgehensweise ist mir jedoch gänzlich unbekannt, da mein derzeitiger Lehrauftrag auf Honorarbasis läuft. Eine Abordnung an die Uni müsste über meine Bezirksregierung / die entsprechende Hochschule in die Wege geleitet werden?

    Ok, der Einwand von Grubenvogel ist nachvollziehbar, daher versuche ich in aller Kürze die wesentlichen Ursachen meiner Frustration abzubilden.


    Vorab muss ich anmerken, dass ich vom Wesen (leider) niemand bin, der „innerlich kündigen“ kann oder dazu neigt zu resignieren mit den Gedanken „dann macht doch, was ihr wollt, ich hab ab 13h meine Ruhe“. Dies merke ich an, da mich im Speziellen viele Jahre als Klassenlehrer im Bereich Sek II (Höhere Berufsfachschule) nahezu in den Nervenzusammenbruch geführt haben. Fehlzeiten, Respektlosigkeiten, Fehlverhalten jeder Art, Versetzungsproblematiken, Nachprüfungen, Prüfungsentwürfe anfertigen (und im Grunde genommen ungenutzt in die Tonne werfen) bis hin zur täglichen Auseinandersetzung mit Analphabetismus, Dyskalkulie gepaart mit vollkommener Selbstüberschätzung haben hier schon einigen mentalen Schaden verursacht. Der Umgang mit den vorgenannten Aspekten wird natürlich dann besonders „spannend“, wenn man feststellt, dass man nahezu als „zahnloser Tiger“ unterwegs ist - gerade dann wenn es um konsequente Verfolgung von Fehlverhalten, Beratung hinsichtlich der weiteren Schullaufbahn oder schlichtweg auch erzieherischen Aspekten unterwegs ist. Hier gibt es unzählige Highlights die für mich schlichtweg absolut untragbar sind - beispielsweise das „übergeordnete Abändern“ von Vornoten um die Prüfungszulassung zu gewährleisten… Natürlich mit dem Ziel die Vorgaben bzw Vorstellungen der Bezirksregierungen zu erfüllen… Ich könnte Seiten dazu schreiben…


    Grundsätzlich ist es so, dass ich weiterhin unheimlich gerne auf einem fachlich anständigen Niveau unterrichte… Dazu zähle ich nicht die Aufgaben der Alphabetisierung o.ä…. Die „Kleinkriege“ um das Unterrichten herum sind für mich jedoch absehbar leider absolut untragbar…

    Was genau stört dich denn so sehr?

    Das hier aufzulisten würde vermutlich den Rahmen sprengen und ist vermutlich an anderer Stelle schon zu Hauf dargestellt worden. Faktisch ist es so, dass ich mich seit meinem Beginn vor 12 Jahren vom absoluten Menschenfreund zum Misanthropen entwickelt habe und das als Resultat der beruflichen Entwicklung der letzten Jahre interpretiere.


    Tatsächlich habe ich langjährige Berufserfahrung in der Wirtschaft, weis wie sich der Büro-Alltag gestaltet… Bin mir aber auch bewusst, dass man in der Wirtschaft nicht auf jemanden wartet, der seit über einer Dekade als Lehrer tätig war. Von den finanziellen Gesichtspunkten ganz abgesehen…


    Eine Abordnung klingt für mich zunächst sinnvoll… Forschung und Promotion sind für mich tatsächlich die am erstrebenswertesten Ziele, leider natürlich auch mit temporären finanziellen Einbußen, welche ich mir nicht erlauben kann, behaftet…

    Hallo zusammen,


    Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen! Ich selbst komme aus und unterrichte in NRW als OStR an Berufskollegs. Zudem habe ich seit Jahren einen Lehrauftrag an einer Hochschule, was mir viel Freude bereitet. Aber das Schulsystem ist für mich die reinste Qual.


    „Leider“ habe ich als junger Vater in einem Neubau doch einige finanzielle Verpflichtungen…


    Nochmals herzlichen Dank für die Rückmeldungen…!

    Liebe Community,


    ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, mache ich mir in den letzten Jahren zunehmend Gedanken darüber bzw bin mir sicher, den Lehrerberuf nicht dauerhaft ausüben zu wollen. Ich bin seit 12 Jahren verbeamteter Lehrer, vollen Engagement und Enthusiasmus gestartet, schnell befördert worden usw. usf.. Jedoch frustriert der Job mich mittlerweile seit Jahren und nimmt mir eine ganze Menge Lebensfreude. (Ich denke in diesem Zusammenhang gibt es hier einige Themen, die ähnliche Szenarien beschreiben.)


    Nun sehe ich mich in meinem „Beamtenstatus“ gefangen. Der Weg in die Wirtschaft wäre - meiner Wahrnehmung nach - unter „Pensionsgesichtpunkten“ der reinste ökonomische Irrsinn (natürlich ist es auch nicht sinnvoll noch 25 Jahre in einem Job zu arbeiten, der einen bis ins Mark frustriert), zudem würde natürlich der Beamtenstatus verlorengehen.


    Die Frage die sich mir daher stellt - und hier hoffe ich ggf auf den ein oder anderen Erfahrungsbericht - welche Wege sind hier bekannt, ohne größere Verluste aus dem Lehrerberuf auszusteigen oder gibt es Möglichkeiten in andere Tätigkeitsgebiete zu wechseln, in welchen man den Beamtenstatus beibehalten könnte.


    Über entsprechende Rückmeldungen würde ich mich freuen und wünsche allseits einen guten Start in die Woche!


    Viele Grüße

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