Beiträge von Eske

    Ich bin relativ frisch im Ref für Gymnasien und kann aus meiner Erfahrung berichten, dass das Elementare aus dem Studium der Umgang mit neuen Themenbereichen ist und die Aneignung von Wissen. Dass man vor einem neuen Themenblock steht und überhaupt eine Ahnung hat, wie man sich dazu selbst informieren kann, wie man Quellen finden kann die vertrauenswürdig sind und erreichbar und davon ausgehend selbst ein Verständnis für den Gegenstand entwickelt. Also eigentlich das, was man gerade in Hausarbeiten immer wieder anwendet.


    Von den Praktika bzw. Praxissemester aus dem Studium habe ich mehr angewendet als aus dem restlichen Studium, ich weiß nicht, ob das mit Corona eingespart wird... das wäre schade. Aber letztendlich ist Schule ein Ort wo ich mich als Berufsanfänger ausprobiere und Erfahrungen sammel, da bereitet das Studium wenig drauf vor. Was aber hilfreich für mich ist ist das Gefühl (bzw. die Bestätigung), dass man mit dem Masterabschluss einerseits etwas erreicht hat und andererseits auch nachgewiesen hat, dass man etwas von seinen Fächern versteht, denn das zweifelte ich direkt zu Anfang des Refs an. Der plötzliche Wechsel von "einigermaßen gut eingespielter Student der genau weiß, wie viel Arbeit und Planung man fürs Studium braucht" zum absoluten Anfänger der bei 0 beginnt war hart und da hilft es eben zu wissen, dass man eigentlich bereits eine fachliche Basis hat. Auf die man aber auch immer aufbauen kann und muss, denn die Schulthemen kamen natürlich nicht an der Uni vor :)


    Ich schließe mich aber auch wieder_da an, so wie sich das bei dir liest bist du jemand, der sich darüber eigentlich keine Gedanken machen müsste :) Praxiserfahrung macht später einen großen Teil aus, und die kommt eben erst in der Praxis. Wenn du bis dahin die Basics von Selbstorganisation und Themen aufbereiten bereits mitbringst hast du es am Anfang leichter~

    Ich hab mich fürs Ref beraten lassen, und zwar hier: https://www.transparent-berate…ung/berufsgruppen/beamte/


    Das ging dann über eine persönlich zugeschnittene Tabelle, die mögliche PKV gegenübergestellt hat und zwei Onlinemeetings, wo Fragen geklärt wurden wo jetzt genau die Unterschiede sind.


    Ob das gut ist oder nicht kann ich nicht beantworten, mir hat es geholfen, das ganze System und die einzelnen Aspekte besser zu verstehen und habe mich dann auch für deren Empfehlung entschieden, weils Preis-Leistungsmäßig nach deren Tabelle eben am sinnvollsten aussah... ob das alles so ganz objektiv ist wage ich mal zu bezweifeln.


    Hätte ich das nicht gehabt, wäre ich wohl auch bei der mit dem D gelandet, weil die so fleißig werben an der Uni. Tja :S

    Bin kein Physiklehrer, aber auch im Ref, ich nutze für die Unterrichtsvorbereitung ein iPad + Desktop PC, persönlich habe ich damit alles abgedeckt - zuhause kann ich Präsentationen, Klausuren, Arbeitsblätter und Co ziemlich bequem erstellen, aber kann auch in der Schule arbeiten, wenn es sich ergibt.


    Im Unterricht selbst nutze ich auch mein iPad mit meinen Notizen und Materialien und für die schnelle Recherche zwischendurch, außerdem halte ich meine Noten für die mündliche Mitarbeit auch digital fest. Und Unterrichtsplanung mache ich auch rein digital, nur beim Kalender bin ich noch mit Papier unterwegs.


    Fürs iPad hab ich mir allerdings auch eine Tastatur geholt, nutze hin und wieder auch den Stift und habe alle Microsoft Office Programme darauf - für meine Fächer ist das komplett ausreichend, für Physik kann ich natürlich nicht sprechen :)

    Bei dem Startpost habe ich direkt an Codenames gedacht, oder für Kinder Codenames Pictures.


    Dabei liegen 20 Bildkarten auf dem Tisch, in zwei Teams mit je 2 Leuten gibt es eine Person, welche möglichst viele Worte (Codenames) oder Bilder (Codenames Pictures) für seinen Partner erklären muss - dazu darf er aber nur ein Wort nutzen. So würde das Wort "Licht" vielleicht auf ein Streichholz, eine Taschenlampe und einen Leuchtturm deuten. Erraten werden dürfen aber nur die Karten, die zum eigenen Team gehören, dazu gibt es auch noch einen schwarzen Peter, wenn der erraten wird verliert das Team, also muss man mit seinem Wort vorsichtig sein, damit der ratende nicht aus versehen auf genau diese Karte kommt.


    Ist schnell erklärt, man hat kurze Runden, Nachdenken muss man auch... Sollte passen :)

    Und es macht sogar großen Spaß als Erwachsener mit Kindern zu spielen.

    Bei mir war es am Tag der Vereidigung (das war der erste Tag im Seminar, bei uns gibt es eine Einführungswoche eine Woche bevor die Schule startet).


    Den Antrag hatte ich eigentlich auf den Monatsanfang gestellt, aber im Nachhinein noch kurz mit der GKV und PKV das Datum um eine Woche nach vorn geschoben (sonst gilt die Kündigungsfrist), und eben eine Woche nachgezahlt in die PKV und dann wars gut.

    Jemand der gut war und durchgefallen ist, hat nach eigenen Worte "gezockt" im Sinne von entweder das wird total super und die Prüfer finden es auch total super, oder es geht voll in die Hose. Es ist leider in die Hose gegangen.

    Weißt du mehr dazu, was da das Problem war? Also ne Stunde die entweder gut oder absolut grauenhaft laufen kann... ist ja letztendlich jede Stunde, aber das klingt ja schon danach, als ob es absichtlich riskant geplant wurde?

    Jetzt mal abgesehen von den letzten Beiträgen, es ist wirklich gruselig von Fällen wie von Hope und khmav zu lesen wenn man ganz am Anfang des Refs steht.


    Ist das wirklich so ein Ding? Dass man, mal mehr mal weniger gut, durchs Referendariat kommt, Kritik bekommt und diese bestmöglich umsetzt, vielleicht am Ende noch kein absoluter Top-ultra-megalehrer ist aber auf einem guten Weg, die Prüfung macht und einfach... durchfällt? Und dann wars das mit dem geregelten Weg ins Arbeitsleben?

    Sorry für die späte Antwort, da war noch soooo viel Unterrichtsplanung zu tun und so wenig Zeit :')

    Ich habs aber Abends immer gelesen und muss sagen, dass mir eure Aussagen (und das Mutmachen) sehr weitergeholfen haben und mich auch mit einem ruhigeren Gewissen in den Tag haben starten lassen - Danke dafür!


    Lass' dir gesagt sein: Das passiert mir auch immer wieder in allen möglichen Klassen (auch im Beruflichen Gymnasium!), hat aber rein gar nichts damit zu tun, dass dein Unterricht "schlecht" sein könnte!

    Das ist beruhigend, irgendwie ging ich echt davon aus, dass die SuS einfach nichts dazu sagen können, weil irgendwas mit der Methodik nicht passt.

    Ich achte mittlerweile, nach 3 UBs, nun aber auch viel mehr darauf, wie und welche Fragen ich stelle. Aber gut zu wissen, dass mich das immer begleiten wird :)

    Dann sagst du es den Schüler*innen genau so.

    Fällt mir noch schwer, aber eigentlich hast du recht, letztendlich sollte ich da einfach ehrlich mit den Schülern sein...

    Das ist natürlich beides blöd. Aber du hast doch trotzdem "betreuten Unterricht" und Betreungslehrkäfte in der Schule, oder? Ich behaupte mal, dass du in diesen Unterrichtsstunden bald lernen wirst Unterrichtsgespräche zu führen usw.


    Viel Erfolg und wirf' nicht so schnell die Flinte ins Korn!

    Danke dir auf jeden Fall! Wird gemacht :)



    Woran machst du fest, dass der Unterricht "schlecht" ist? Und: stundenlange Vorbereitung mag als Anfänger aufgrund der fehlenden Erfahrung z.T nötig sein, aber es ist nicht so, dass der Unterricht besser ist, je länger er geplant wurde. Manchmal verhält es sich sogar umgekehrt.

    Ansonsten ist es klar, dass du als Anfänger noch nicht alles "perfekt" machst (auch später nicht, auch erfahrene Lehrkräfte haben mal doofe Stunden!), wie auch!? Das ist noch kein Grund, sich in diesem Beruf fehl am Platz zu fühlen!

    Das habe ich bei manchen Fragen eigentlich täglich, von Klasse 5 bis Klasse 12.

    Was genau stellst du dir darunter vor?

    Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass, wenn es nicht alles rund läuft und die Antworten wie aus der Kanone geschossen kommen, dass der Unterricht dann irgendwo schlecht sein muss. Und noch dazu gehen die SuS ja gar nicht mit Freude in den Unterricht und können es kaum erwarten... so im Nachhinein ist das natürlich eine total dumme und utopische Erwartungshaltung, es ist nunmal Schule. Und je nach Stundenplan liegen meine Stunden auch einfach nach vielen Stunden anderen Unterrichts, da ist manchmal einfach nicht mehr die volle Energie da.


    Aber irgendwo war da eben die Sorge, dass eben meine Art des Unterrichtens das ausschlaggebende Problem ist wenn wir im Stoff nicht schnell genug vorankommen oder eben nicht alle beteiligt sind am Unterrichtsgeschehen.


    Mit organischem Unterrichtsgespräch meinte ich eigentlich, dass sich wirklich ein Gespräch ergibt, also nicht nur eine Frage von mir gestellt wird, und eine Antwort kommt, sondern dass sich darauf noch weitere Rückmeldungen aufbauen, das verknüpfen und Verbindungen ziehen... und es einfach tiefgründiger wird als Frage, Antwort, nächstes Thema


    Grundsätzlich halte ich es für ganz normal, was du beschreibst. Bei jeder Klasse muss man auch etwas gucken, wie man sie aus der Reserve lockt, manche sind von sich aus motivierter, andere nicht, manche mögen bestimmte Unterrichtsformen, andere nicht. Gruppenarbeiten und deren Ergebnisse zählen bei uns zu den Unterrichtsbeiträgen und können dadurch bewertet werden (aber ich weiß nicht, wie das bei euch ist), darauf würde ich dann vielleicht auch hinweisen, mal ganz davon abgesehen, dass einfach nichts tun in der Gruppenarbeit nicht geht. Du könntest die Gruppenarbeit auch so gestalten, dass jeder eine bestimmte Aufgabe innerhalb dieser Gruppe hat (sonst ist es oft so, dass die eigentliche Gruppenarbeit den Aktiveren überlassen wird und andere sich zurückhalten).

    Das sind klasse Tipps, danke dir! Dass das gesamte Verhalten in der mündl. Note gespiegelt wird hab ich noch mal hervorgehoben, danach kamen auf einmal wirklich viele Meldungen von Leuten, die ich vorher kaum gehört habe. Mal schauen, wie lang das hält :)

    Und so eine Gruppenarbeit á la Gruppenpuzzle wär vielleicht wirklich eine gute Idee für die Lerngruppe!


    Wenn du sie nicht körperlich angehst oder aktiv etwas falsches vermittelst, kannst du keinen Schaden anrichten.

    Das klingt sehr simpel, aber auch sehr beruhigend. Danke dir!


    Danke für die Aufmunterung, und den Tipp nehme ich direkt mit :) Ich glaub es ist wirklich wichtig mir mal zu notieren, welche Antworten ich eigentlich genau hören will und welche Impulse ich noch geben könnte, wenn es noch nicht so ganz in die richtige Richtung geht. Inhaltlich hab ich die Stunden immer so detailliert durchgeplant, aber solche Sachen sind da echt außer Acht geblieben bisher...

    Das sind richtig gute Ansätze, und irgendwie auch so simple Sachen, die mir aber noch gar nicht in den Sinn kamen! Murmelphase ist auf jeden Fall wirklich sinnvoll für meine Gruppe, da sitzen (vom Klassenlehrer vorgegeben) immer mal stärkere neben schwächeren Schülern, ich hoffe, dass sich diese dann irgendwann auch mal freiwillig melden :)

    Danke dir!

    Ja, da gibt es ja unterschiedliche Möglichkeiten. Natürlich sollte man auch abwechseln. Ein ganzes Schuljahr Flip the Classroom macht ja auch niemandem Spaß. (Auch mir als Lehrkraft nicht.)


    Ich hab's jetzt während Corona immer so gemacht gehabt, dass ich einen Einstieg wähle, den die SuS selbst bewältigen können. Dazu schaue ich, dass ich ihnen bekanntes Wissen abrufe und darauf aufbaue. Dann eine kurze Plenumsphase (max. 10 Minuten) während der die zentralen inhaltlichen Punkte kurz besprochen werden. Und dann eine Übungsphase. Am Ende gibt es oft noch eine kurze online Abfrage über die Inhalte der Stunde.

    Klingt ziemlich überzeugend vom Konzept, und soweit ich meine SuS bisher kennengelernt hab finden die selbst-erarbeiten auch meist besser als einen Vortrag. Kann ich auch nachvollziehen.

    Wie gehst du denn damit um, dass es ja unterschiedlich schnelle SuS gibt und auch welche, die ohne zusätzliche Hilfe kaum vorankommen werden? Gibt es bei dir SuS, die bei so einem selbstverantwortlichen Arbeiten einfach nichts tun?

    Moin!


    Ich habe vor 3 Wochen das Ref in Niedersachsen angefangen, Sekundarstufe 2 an einer Gesamtschule mit den Fächern Englisch und Kunst.


    Ich habe zwar im Studium ein Praxissemester gemacht und da auch einiges mitgenommen, fühle mich jetzt aber ganz schön unwohl damit, dass ich direkt 2 eigene Klassen im Fachunterricht habe.

    Ich merke einfach, dass der Unterricht oft und an vielen Stellen nicht gut ist und das trotz stundenlanger Vorbereitung (die ja am Anfang wohl normal ist…)


    Irgendwie komme ich (vor allem mit meiner 11. Klasse) immer wieder an den Punkt an dem ich eine Frage stelle und sich, wenn überhaupt, nur die gleichen 2 oder 3 Personen melden. In Einzelarbeitsphasen gibt es immer Schülergruppen die erst gar nicht richtig anfangen, selbst wenn ich dabei stehe und sie nochmals auffordere bzw. ihnen auf die Finger schaue. Wenn ich gezielt SuS drannehme kommt manchmal eine simple Antwort (die ich lobe, meist kann man damit ja weiterarbeiten), aber bei mehreren Schülern kam einfach gar nichts (jeweils 11. Klasse).


    Dazu muss ich aber auch sagen, dass es mir irgendwie total schwer fällt auf das, was SuS antworten, richtig zu reagieren. Ich will ja kein bloßes Lehrerecho sein und möchte ja auch, dass sich in der Klasse jeder traut etwas zu sagen, also keine Sorge vor falschen Antworten entsteht… Aber die Situationen fallen mir einfacn total schwer, irgendwie überhaupt ein organisches Unterrichtsgespäch aufzubauen. Was mache ich, wenn eine Schülerantwort nicht richtig ist? Oder nur teils? Oder wenn es gar nicht das ist, was gefragt war, oder wenn es nicht das ist, worauf ich hinaus will?

    Irgendwie gibt es in meinem Unterricht momentan nur die drei Modi, entweder ich halte einen monotonen Lehrervortrag oder ich stelle Fragen und es gibt lange Pausen und wenig Antworten (mit Ausnahme von wirklich leistungsfähigen SuS) oder ich lasse die SuS erarbeiten, was dann vielleicht 50% der Klasse überhaupt machen. Und nichts davon fühlt sich gut bzw. funktional an.


    Und das ganze gibt mir irgendwie jetzt in Woche 3 einfach ein total schlechtes Gefühl, als ob ich einfach nicht hierhergehöre und den SuS schaden könnte, weil ich eben keinen guten Unterricht mache, weil ich (noch) nicht weiß, wie ich sie aktivieren kann und auch gar nicht einschätzen kann, wie viel sie eigentlich überhaupt mitnehmen aus den Stunden. Im schlimmsten Fall sitzen bei mir 50% oder mehr der SuS die Zeit ab, geben ab und an mal eine wirklich simple Antwort auf einfache Fragen und das wars. Und letztendlich wäre ich daran schuld/dafür verantwortlich.


    Als ersten Angriffspunkt würde ich gern bei Lehrern der gleichen Stufe/Fach hospitieren, da gibt es aber auf Grund einiger Faktoren keine wirkliche Chance zu. Eine Absprache mit den anderen L der Stufe in meinem Fach ist auch nicht wirklich gewünscht, da macht leider jeder sein eigenes Ding, aus unterschiedlichen Gründen. Alle meinten zwar sie sind da ganz offen wenn man Fragen hat… aber das ist auch irgendwie so etwas grundsätzliches, dass ich gar nicht weiß, was ich da fragen soll.


    Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen :)



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