Sorry für die späte Antwort, da war noch soooo viel Unterrichtsplanung zu tun und so wenig Zeit :')
Ich habs aber Abends immer gelesen und muss sagen, dass mir eure Aussagen (und das Mutmachen) sehr weitergeholfen haben und mich auch mit einem ruhigeren Gewissen in den Tag haben starten lassen - Danke dafür!
Lass' dir gesagt sein: Das passiert mir auch immer wieder in allen möglichen Klassen (auch im Beruflichen Gymnasium!), hat aber rein gar nichts damit zu tun, dass dein Unterricht "schlecht" sein könnte!
Das ist beruhigend, irgendwie ging ich echt davon aus, dass die SuS einfach nichts dazu sagen können, weil irgendwas mit der Methodik nicht passt.
Ich achte mittlerweile, nach 3 UBs, nun aber auch viel mehr darauf, wie und welche Fragen ich stelle. Aber gut zu wissen, dass mich das immer begleiten wird
Dann sagst du es den Schüler*innen genau so.
Fällt mir noch schwer, aber eigentlich hast du recht, letztendlich sollte ich da einfach ehrlich mit den Schülern sein...
Das ist natürlich beides blöd. Aber du hast doch trotzdem "betreuten Unterricht" und Betreungslehrkäfte in der Schule, oder? Ich behaupte mal, dass du in diesen Unterrichtsstunden bald lernen wirst Unterrichtsgespräche zu führen usw.
Viel Erfolg und wirf' nicht so schnell die Flinte ins Korn!
Danke dir auf jeden Fall! Wird gemacht
Woran machst du fest, dass der Unterricht "schlecht" ist? Und: stundenlange Vorbereitung mag als Anfänger aufgrund der fehlenden Erfahrung z.T nötig sein, aber es ist nicht so, dass der Unterricht besser ist, je länger er geplant wurde. Manchmal verhält es sich sogar umgekehrt.
Ansonsten ist es klar, dass du als Anfänger noch nicht alles "perfekt" machst (auch später nicht, auch erfahrene Lehrkräfte haben mal doofe Stunden!), wie auch!? Das ist noch kein Grund, sich in diesem Beruf fehl am Platz zu fühlen!
Das habe ich bei manchen Fragen eigentlich täglich, von Klasse 5 bis Klasse 12.
Was genau stellst du dir darunter vor?
Irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass, wenn es nicht alles rund läuft und die Antworten wie aus der Kanone geschossen kommen, dass der Unterricht dann irgendwo schlecht sein muss. Und noch dazu gehen die SuS ja gar nicht mit Freude in den Unterricht und können es kaum erwarten... so im Nachhinein ist das natürlich eine total dumme und utopische Erwartungshaltung, es ist nunmal Schule. Und je nach Stundenplan liegen meine Stunden auch einfach nach vielen Stunden anderen Unterrichts, da ist manchmal einfach nicht mehr die volle Energie da.
Aber irgendwo war da eben die Sorge, dass eben meine Art des Unterrichtens das ausschlaggebende Problem ist wenn wir im Stoff nicht schnell genug vorankommen oder eben nicht alle beteiligt sind am Unterrichtsgeschehen.
Mit organischem Unterrichtsgespräch meinte ich eigentlich, dass sich wirklich ein Gespräch ergibt, also nicht nur eine Frage von mir gestellt wird, und eine Antwort kommt, sondern dass sich darauf noch weitere Rückmeldungen aufbauen, das verknüpfen und Verbindungen ziehen... und es einfach tiefgründiger wird als Frage, Antwort, nächstes Thema
Grundsätzlich halte ich es für ganz normal, was du beschreibst. Bei jeder Klasse muss man auch etwas gucken, wie man sie aus der Reserve lockt, manche sind von sich aus motivierter, andere nicht, manche mögen bestimmte Unterrichtsformen, andere nicht. Gruppenarbeiten und deren Ergebnisse zählen bei uns zu den Unterrichtsbeiträgen und können dadurch bewertet werden (aber ich weiß nicht, wie das bei euch ist), darauf würde ich dann vielleicht auch hinweisen, mal ganz davon abgesehen, dass einfach nichts tun in der Gruppenarbeit nicht geht. Du könntest die Gruppenarbeit auch so gestalten, dass jeder eine bestimmte Aufgabe innerhalb dieser Gruppe hat (sonst ist es oft so, dass die eigentliche Gruppenarbeit den Aktiveren überlassen wird und andere sich zurückhalten).
Das sind klasse Tipps, danke dir! Dass das gesamte Verhalten in der mündl. Note gespiegelt wird hab ich noch mal hervorgehoben, danach kamen auf einmal wirklich viele Meldungen von Leuten, die ich vorher kaum gehört habe. Mal schauen, wie lang das hält
Und so eine Gruppenarbeit á la Gruppenpuzzle wär vielleicht wirklich eine gute Idee für die Lerngruppe!
Wenn du sie nicht körperlich angehst oder aktiv etwas falsches vermittelst, kannst du keinen Schaden anrichten.
Das klingt sehr simpel, aber auch sehr beruhigend. Danke dir!
Hast du ein paar knackige Einsteigertips? Ich erinnere mich bei dir an ausgefeilten flipped classroom, aber vielleicht kann man auch kleiner anfangen...
Eske, du bist halt noch aufgeregt, da erwartet man bestimmte Antworten, ist noch nicht so souverän usw. das dauert halt. Du sagst es doch selbst: Woche 3! Das ist die Dauer eines Schnupperpraktikums.
Ich finde dich übrigens sehr reflektiert, du scheinst genau zu wissen, was dir schwer fällt. Kann wahrlich auch nicht jeder und ist eine gute Grundlage.
Idee: Vielleicht könntest du an der Art der Fragen feilen, dass ihr mehr in ein Gespräch kommt, denn in eine Erwartungshaltung im Frage-Antwort-Modus. Eher offene Fragen, sowas wie "interessant, begründe das mal genauer", "was meinen die anderen dazu?", "was genau meinst du mit... konkretisiere das bitte mal".
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Danke für die Aufmunterung, und den Tipp nehme ich direkt mit Ich glaub es ist wirklich wichtig mir mal zu notieren, welche Antworten ich eigentlich genau hören will und welche Impulse ich noch geben könnte, wenn es noch nicht so ganz in die richtige Richtung geht. Inhaltlich hab ich die Stunden immer so detailliert durchgeplant, aber solche Sachen sind da echt außer Acht geblieben bisher...
Je älter die Schüler werden, umso kleiner ist meistens der Rededrang. Das muss also nicht unbedingt an deinem Unterricht liegen. Manchmal steckt auch etwas Atmosphärisches dahinter und es dauert ein bisschen, bis sich alle trauen zu sprechen. Ein paar erste Tipps, vielleicht kannst du ja etwas für deinen Handwerkskoffer gebrauchen:
- Fange erst an, wenn alle aufmerksam sind.
- Frage grundsätzlich nur einmal. Überlege dir deine Frage vorher gut. Besser wäre meist ein Auftrag statt einer Frage.
- Warte lange genug und halte die Klappe. Das ist am Anfang schwieriger, als man denkt.
- Setze auch einmal einen stummen Impuls und warte ab.
- Oft hilft eine Murmelphase (die Schüler dürfen sich erst einmal leise mit den Banknachbarn austauschen).
- Lass sich die Schüler gegenseitig aufrufen.
- Mache ein sog. Blitzlicht - jeder muss kurz etwas sagen.
- Rufe die Schüler nach dem Zufallsprinzip auf (Namenszettel, Glücksrad-App) unabhängig davon, ob sie sich melden.
- Kündige Diskussionsphasen an, in denen du nicht direkt auf Schülerantworten reagierst. Mache dir stattdessen Notizen, um nicht in Versuchung zu geraten und damit auch für die Schüler klar ist, dass du erst später etwas sagst. Fasse schließlich das Schülergespräch kurz zusammen und starte die nächste Phase.
- Unterbinde Nebentätigkeiten konsequent.
- Verlange von allen Schülern Ergebnisse, auch von den Schweigern. Sie können z.B. ihre Notizen auf eure Lernplattform hochladen.
Schweiger-Kurse sind anfangs anstrengend. Hab Geduld. Du hast Recht, es ist deine Aufgabe, sie zu ermutigen und zu aktivieren. Aber es ist ihre mündliche Leistung, die sie selbst zu erbringen haben. Mache dir also sehr regelmäßig Notizen, wer sich in welcher Qualität beteiligt (Zeichensystem, mit Datum) und gib entsprechende Noten. Mache das transparent.
Viel Freude, es wird schon!
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Das sind richtig gute Ansätze, und irgendwie auch so simple Sachen, die mir aber noch gar nicht in den Sinn kamen! Murmelphase ist auf jeden Fall wirklich sinnvoll für meine Gruppe, da sitzen (vom Klassenlehrer vorgegeben) immer mal stärkere neben schwächeren Schülern, ich hoffe, dass sich diese dann irgendwann auch mal freiwillig melden
Danke dir!
Ja, da gibt es ja unterschiedliche Möglichkeiten. Natürlich sollte man auch abwechseln. Ein ganzes Schuljahr Flip the Classroom macht ja auch niemandem Spaß. (Auch mir als Lehrkraft nicht.)
Ich hab's jetzt während Corona immer so gemacht gehabt, dass ich einen Einstieg wähle, den die SuS selbst bewältigen können. Dazu schaue ich, dass ich ihnen bekanntes Wissen abrufe und darauf aufbaue. Dann eine kurze Plenumsphase (max. 10 Minuten) während der die zentralen inhaltlichen Punkte kurz besprochen werden. Und dann eine Übungsphase. Am Ende gibt es oft noch eine kurze online Abfrage über die Inhalte der Stunde.
Klingt ziemlich überzeugend vom Konzept, und soweit ich meine SuS bisher kennengelernt hab finden die selbst-erarbeiten auch meist besser als einen Vortrag. Kann ich auch nachvollziehen.
Wie gehst du denn damit um, dass es ja unterschiedlich schnelle SuS gibt und auch welche, die ohne zusätzliche Hilfe kaum vorankommen werden? Gibt es bei dir SuS, die bei so einem selbstverantwortlichen Arbeiten einfach nichts tun?