Beiträge von RosaLaune

    Und das ist in Thüringen in welcher Rechtsgrundlage festgehalten?

    Oder ist das eine der Gepflogenheiten, die jetzt nach Nasenlänge zugestanden werden sollen?

    Das Diskontinuitätsprinzip ist ein wesentliches Prinzip der Demokratie. Endet die Legislaturperiode, dann sind alle bisherigen Geschäfte erledigt. Gesetzgebungsprozesse verfallen, es gibt neue Personen und neue Untergliederungen.

    Ich vermute mal, dass das auch in der GO des Thüringer Landtags festgeschrieben ist, jedenfalls ist es Teil der GO des Bundestages.

    Achso... will die AfD die Geschäftordnung ändern isses nicht recht, will sie das nicht isses auch nicht recht...

    Wer sagt denn sowas? Die AfD wollte die GO ändern und dies wurde mehrheitlich durch das Parlament abgelehnt. Ich vermute, dass du in der Lage bist, den Unterschied zu Thüringen zu erkennen, wo das Parlament die GO ändern wollte und ein einzelner Alterspräsident sich dem verweigert hat.

    Da wäre ich mir beim BSW nicht so sicher... und AfD + BSW haben zusammen in Thüringen die Mehrheit. Schnittmengen haben diese beiden Parteien auch nicht gerade wenige.

    Ich halte nichts von Sahra Wagenknecht und vielen anderen führenden Köpfen im BSW. Gestern hat das BSW aber zumindest in der Frage bewiesen, ein ordentliches Demokratieverständnis zu haben. Vielleicht auch gerade, weil Wagenknecht nicht dabei war.

    Nein sehr viel, so dass ich mich wundere, mit welcher Selbstverständlichkeit Studenten glauben, mal eben alles unterrichten und nebenher studieren zu können. Die 14 Stunden im Ref. sind für Anfänger ein Fulltimejob. Aber klar, mit weniger Qualität, die du empfiehlst, geht das schon.

    Der Referendar hat eine Stelle mit 41 Wochenarbeitsstunden. Eine Vertretungskraft mit vollem Deputat hat die gleiche Wochenarbeitszeit. Und ja, die Folge daraus ist natürlich, dass die Qualität des Produkts geringer ausfallen wird. Das ist vollkommen richtig und angemessen. Nicht angemessen wäre es, weniger Stunden vertraglich zu vereinbaren, die Wochenarbeitszeit aber dann deutlich höher ausfallen zu lassen um etwaige Defizite oder fehlende Erfahrung so zu kompensieren.

    RosaLaube:

    a) Es gibt einen Unterschied zwischen "Unterricht eines Studenten hat nicht die Qualität, weil ihm die Ausbildung fehlt" und "Unterricht eines Studenten muss nicht so qualifiziert sein, weil er weniger Geld pro Stunde bekommt.)

    Er bekommt wegen der geringeren Qualifizierung weniger Geld. Das halte ich für angemessen. Daraus resultiert aber meines Erachtens auch (und so wurde mir das damals in meinen UBs als Vertretungskraft von Seiten der Schulleitung mitgeteilt), dass die befriedigende Stunde, die ein A13/E13er hält, eben eine gute oder sehr gute Stunde eines E11er sein kann. Und ja, das halte ich auch für angemessen und vom System so erdacht.

    b) "Haltet ihr von der Ausbildung echt so wenig" ... hattest du nicht oben sogar geschrieben, das man im Job lernt, nicht im Referendariat?

    Ja, man lernt das wesentliche im Job. Im Referendariat wird viel Zeit darauf verwendet, zu lernen Schaustunden zu halten. Und auch wenn daran nicht alles verkehrt ist, ist vieles eben für den Berufsalltag weder wichtig noch zielführend. D. h. aber nicht, dass ich der Ausbildung insgesamt keine Bedeutung zurechne. Ich wundere mich nur, dass hier einige noch weniger von ihr halten als ich.

    c) "Mühe und Arbeit sollten sich nicht der vereinbarten Arbeitszeit richten" ... ein Vertretungslehrer hat pro Stunde die gleiche Vor-/Nachbereitungs-Arbeitszeit wie ein ausgebildeter Lehrer. Also sollte er auch die gleiche "Mühe und Arbeit" einbringen. Oder? Was unterschiedlich ist, ist das Gehalt. Aber die Arbeitszeit dann eigenmächtig zu reduzieren und an das geringere Gehalt anzupassen, ist ... naja ... nicht passend.

    Wenn du Mühe und Arbeit mit Zeit gleichsetzt: ja!


    Im Übrigen bitte ich, mir nicht irgendwelche Behauptungen zu unterstellen. Nirgendwo habe ich empfohlen, die eigene Arbeitszeit zu reduzieren.

    Weil Schüler nichts dafür können, was die Lehrkraft verdient.

    Das stimmt. Und weil die Schüler am wenigsten dafür können, bin ich immer dafür, eine Vertretungsstelle mit einem Studenten zu besetzen, ehe sie leer bleibt. Denn das ist immer noch besser, als das der Unterricht entfällt. Aber niemand kann doch ernsthaft davon ausgehen, dass der Unterricht in gleicher Qualität von Statten geht. Haltet ihr von eurer Ausbildung echt so wenig?

    Und bei einer halben Stelle neben dem Studium sehe ich die Möglichkeit, dass das Studium nachrangig betrieben werden könnte und die Studiendauer sich erheblich verlängert.

    Ja, die Möglichkeit besteht. Ist aber völlig irrelevant, das sollte jeder für sich entscheiden. Die Studiendauer kann sich auch verkürzen, weil der Beruf einen motiviert schnell fertig zu werden.

    Gymshark und chilipaprika, wie würdet ihr denn mit SuS umgehen, die belgische oder schweizerische Formen verwenden? Also, wenn jemand konsequent 95 als nonante-cinq schreibt?


    Für Spanisch wäre das glaube ich in unserer Fachschaft sehr einfach. Da gäbe es einfach kein Problem, aber wir haben auch eine komplett dezentral "regulierte" Sprache. Ich kann mir vorstellen, dass man sich in Französisch damit schwerer tut.

    Jupp. M.E.n. wenn er arbeitsfähig ist, sich also konstituiert hat. Welche Geschäftordnung gilt bis dahin?

    Nein, das muss er auch schon vorher können. Es gilt das Prinzip der Diskontinuität, d. h. der bisherige Landtag kann den neuen nicht durch seine Geschäftsordnung binden. Das Selbstorganisationsrecht gilt jederzeit, zumal auch immer ein Präsidium besteht, selbst wenn dieses nur aus dem Alterspräsidenten besteht.


    Wir kennen das im Übrigen bereits aus dem Bundestag. Da war es aber die AfD, die versucht hat vor der Wahl des Präsidenten die GO zu ändern um einem ihrer Abgeordneten das Amt des Alterspräsidenten zuzuweisen.

    Ja komisch, das muss jetzt alles ganz demokratisch geändert werden, wo die AfD stärkste Kraft ist. Hmmmm, kombiniere, kombiniere. :D

    Niemand spricht von einem Änderungszwang. Aber selbstverständlich kann es geändert werden. Und nach gestern sollte jedes Parlament dazu übergehen, den Alterspräsidenten nach Dienstzeit und nicht nach Lebensalter zu bestimmen.

    Die ganz dolle demokratischen Spielregeln verändern zu wollen, wenn man Wahlen verloren hat, zeigt ja auch "wes Geistes Kind" (echt abgedroschen) man ist.

    Lächerlich. Es tritt ein neuer Landtag zusammen und dieser kann selber entscheiden, wie seine Geschäftsordnung aussieht. Und da die AfD keine absolute Mehrheit hat, nicht kooperationsfähig ist und sich am Donnerstag vollkommen entblößt hat, wird der Landtag sich eine GO geben, die dann auch anderen Fraktionen erlaubt, Kandidaten für das Amt des Präsidenten zu nominieren. Und das ist vollkommen demokratisch.


    Schwieriger wäre es, wenn der letzte Landtag das schon getan hätte.

    warte ….



    Doch …

    Dann versuche ich es mal in eine andere Wortwahl zu übersetzen. Ich hoffe dir ist der Unterschied zwischen "unterrichte doch einfach schlechter" und "ausgebildete Lehrkräfte sind nicht der Maßstab an dem du deinen Unterricht messen solltest" klar. Denn nur darum ging es.

    Dann liest sich dein Satz möglicherweise missverständlich, RosaLaune. Ich lese da "du musst nicht so viel Mühe und Arbeit in guten Unterricht stecken, wie Kollegen, weil du eh schlechter bezahlt wirst".

    Die Mühe und Arbeit sollte sich nach der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit richten und diese auf keinen Fall überschreiten. Und dann ist die automatische Folge, dass die Unterrichtsqualität natürlich nicht mithalten kann mit der von bereits ausgebildeten Lehrkräften.

    Sprachliche Varietäten behandle ich in DaZ regelmäßig, auch geographische Varietäten. "Normalen" Deutschunterricht gebe ich derzeit nicht, sonst würde ich es je nach Bildungsgang natürlich auch behandeln.


    In Spanisch gehören die diatopischen Varietäten des Spanischen ohnehin zum Lehrplan. In der Gymnasialen Oberstufe kommt man, zumindest sofern Argentinien Thema ist, gar nicht um die Besonderheiten des Spanischen am Río de la Plata vorbei.

    Es ist dennoch ein seltsamer Ansatz, jemandem zu raten, mit "verminderter" Qualität zu unterrichten - schon deswegen, weil ein Anfänger i.d.R. gar nicht beurteilen kann, welche Qualität er erbringt und wo er Abstriche machen kann. Die geringere Unterrichtsqualität ergibt sich vermutlich schon allein aus der fehlenden Ausbildung, da braucht man gar nicht aktiv sein Bemühen oder den Arbeitsaufwand verringern.

    Ich habe nicht empfohlen in verminderter Qualität zu unterrichten. Ich habe auf eine Selbstverständlichkeit hingewiesen, die im Berufsethos leider zu oft untergeht.

    Weil zunächst einmal die Qualifikation ausschlaggebend für die Eingruppierung ist und nicht die Qualität der Arbeit. Die Qualifikation einer Person ist an dieser Stelle qualitätssichernd.

    Eine Person im Bachelor ist nunmal weniger qualifiziert als eine vollausgebildelte Lehrperson daher die schlechtere Einstufung.

    Wenn man deiner Logik folgt, dürfte jemand in A5/E5 seinen Job nur mit absolut schlechter minderwertiger Qualität ableisten und man darf dann erst ab (oder noch höher?) E11/A12 vernünftig arbeiten.

    Ganz genau. Man ist formell weniger qualifiziert, also muss man auch eine andere Qualität liefern. Das heißt nicht, dass man schlechte Arbeit machen soll, sondern eben angemessene Leistung.


    Zumal jemand im Bachelor nicht unwahrscheinlich ein Vielfaches der Zeit und Mühe eines ausgebildeten Lehrers aufbringen müsste, um eine annähernd ähnliche Qualität zu liefern. Das ist einfach nicht möglich.


    Da Lehrkräfte, egal ob nun E9 oder E13, die gleichen Aufgaben haben, erübrigt sich ein Vergleich mit anderen Besoldungsstufen mit anderen Tätigkeitsfeldern.

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