Beiträge von RosaLaune

    Dass wir Menschen heute keine Vorwürfe machen, wenn sie krank sind und aus einer Abwesenheit bei Krankheit auch keine negativen Konsequenzen folgen, ist – zumindest empfinde ich das so – ein großer gesellschaftlicher Fortschritt. Schule ist da, um Bildung zu vermitteln, wenn man Schüler zwingt ein Halbjahr wegen ein paar versäumte Tage zu wiederholen, dann ist das eine ziemlich fiese Maßnahme, die mich eher an Gängelung erinnert.


    Im Studium hatte ich übrigens gar keine Anwesenheitspflicht.

    Katholische Religionsunterricht bräuchte es meiner Meinung nach nicht. Ein Religionsunterricht, der seinen Schwerpunkt auf den Kernelementen aller in Deutschland relevanten christlichen Strömungen hat und darüber hinausgehend auch andere Weltreligionen und ethische Fragestellungen behandelt, entspricht so ziemlich meinen Vorstellungen. So wie ich Zauberwald verstehe, entspricht das so ziemlich ihrem Religionsunterricht.

    Und was sind die relevanten christlichen Strömungen? Nur römisch-katholisch und evangelisch, oder auch die orthodoxen (die zum Beispiel in NRW ihren eigenen konfessionellen Religionsunterricht haben). Und haben dann die anderen konfessionellen Religionsunterrichte (in NRW jüdisch, islamisch und alevitisch) weiter eine Daseinsberechtigung?

    Also ihr meint, z.B. auf 30% zu reduzieren und dann dazu noch eine halbe Stelle im Büro der Firma eines Freundes (ca. 20h, geht teilweise auch im Homeoffice) zu machen, wird nicht genehmigt werden?

    Es geht mir ja im Kern nur darum für einen Zeitraum von 1-2 Jahren, bis die Abordnung eh ausläuft oder ich eine schönere Stelle in der Schule gefunden hab, nicht täglich mit den IK-Klassen etc. zubringen zu müssen, was ich als total ineffektive Tätigkeit empfinde und täglich keine Lust drauf habe.

    Wahrscheinlich irre ich mich, aber ich meine mich zu erinnern, dass wir damals darüber aufgeklärt wurden, dass eine Nebenbeschäftigung nur möglich ist, wenn sie ein Fünftel der Arbeitszeit im Hauptamt nicht überschreitet und zwar auch dann, wenn man in Teilzeit arbeitet. Wer in Vollzeit tätig ist, darf also höchstens 8 Stunden die Woche für die Nebenbeschäftigung aufbringen, wer nur 50 % macht entsprechend nur 4 Stunden die Woche.

    Leider schließt das eine das andere nicht aus. Den nicht vorhandenen Schrank sieht man einem nicht an, die teure Markenkleidung oder das Handy schon. Da wird halt eben am falschen Ende gespart. .

    Ich käme aber deutlich besser durch die Welt mit einem Handy statt mit nur einer Hose und keinem Schrank.

    "Studierende" ist noch recht neu, aber irgendwie scheint den Verwendern dieses Begriffs noch nicht aufgefallen zu sein, dass er grammatikalisch häufig falsch verwendet wird, da er voraussetzt, dass jemand just in dem Moment studiert - und das ist bereits dann nicht der Fall, wenn jemand zwar sein Buch aufgeschlagen hat, aber statt zu lesen/lernen mit Quatschen, Comic zeichnen oder Tagträumen beschäftigt ist.

    Ich habe hier auf meinem Schreibtisch eine Venusfliegenfalle. Üblicherweise sagt man, dass es sich dabei um eine fleischfressende Pflanze handelt, doch nach sorgfältiger Prüfung all ihrer Fangblätter musste ich gerade entsetzt feststellen, dass das nicht sein kann, da meine gerade kein Fleisch oder sonst was frisst.

    Begriffe wie "Lehrperson" oder "Studierende" sind ganz klar Wortkreationen, die in den letzten ca. 10 Jahren erst entstanden sind.

    Eine einfache Suche im DeReKo ergibt, dass der Begriff "Studierende" bereits ab 1790 belegt ist (und dann sogar noch bei Goethe). Ist ein bisschen länger her als 10 Jahre, ein ca. ändert das auch nicht. Für Lehrperson findet sich der erste Nachweis im DeReKo für 1950, für Lehrkraft ab 1940.

    Mittlerweile ist es ja schon etwas bekannter geworden. In einer Schule in Wermelskirchen sieht die Schulordnung unter anderem vor, dass S*S keine Jogginghosen tragen dürfen. Jetzt hat die Schule wohl durchgegriffen und die entsprechenden Jogginghosenträger nach Hause geschickt. Die Schule begründet das Vorgehen mit pädagogischen Gründen, Gegner der Regelung werfen der Schulkonferenz übergriffigen Regulierungswahn vor. Überregional hat insbesondere Spiegel Online berichtet: https://www.spiegel.de/panoram…dd-4717-9f2c-de31dd027302


    Bei uns gibt es glücklicherweise keine solche Regel. Wie wird das bei euch gehandhabt? Oder gibt es bei euch sogar Kollegen, die Jogginghosen tragen? :D

    An der Unterhaltung erkennt man, wie schwierig es eigentlich für den Staat ist, sich für eine Bevölkerungsgruppe (hier: Eltern von minderjährigen Kindern) einzusetzen, ohne dass diese die Hilfe als zu gering oder Dritte diese Hilfe als zu hoch empfinden.

    Ich sehe da keine Schwierigkeit. Das könnte man über die Einkommenssteuer machen (dann trifft es eben alle). Es über die Besoldung zu machen geht natürlich auch, erregt aber verständlicherweise Unmut.

    RosaLaune : Es tut mir echt leid, welche traumatischen Erfahrungen du machen musstest. In deinem Profil steht, dass du als Fach Deutsch hast, ein Hauptfach, mit dem durchaus auch einige Schüler auf Kriegsfuß stehen. Was würdest du da einem Schüler raten, der eine ähnliche Einstellung gegenüber diesem Fach wie du damals gegenüber dem Fach Sport hat? Sollte er es wenigstens versuchen, einen Zugang zu finden, oder tatsächlich so weit gehen, zu kapitulieren?

    Es ist ja keine Einstellung zu einem Fach. Bei mir war es eine sehr stark fachlich eingeschränkte Schulangst. Wenn das jemanden in Deutsch trifft, dann trifft es ihn in so gut wie allen Fächern, da ja die Rahmenbedingungen in fast allen allgemeinbildenden Fächern sehr ähnlich sind. Sportunterricht ist hier der große Ausreißer und ein paar andere Fächer sind kleinere Ausreißer.

    Was ich raten würde? Ich weiß es nicht. Bei Sport gab es da am Ende eine einfache Lösung; die wird es für Deutsch nicht geben. Die Optionen bei einer stark ausgeprägten Schulangst sind natürlich Therapie (die bei mir nie Erfolg hatte) oder der Umzug ins Ausland, wo keine Schulpflicht herrscht. Eine realistische Option kann ich aber auch nicht aufzeigen.

    Bitte ... Bei allem Bedauern für das, was dir passiert ist, aber geht's auch ne Nummer kleiner? Die Verantwortlichen an deiner Schule haben offenbar nicht korrekt reagiert bzw. hat irgendein psychologischer Sachverständiger befunden, dass das Problem nicht gross genug ist.

    Wie gesagt. Sowas prägt. Ich finde das auch gar nicht zu groß aufgezogen. Ich kann aus meinen Erinnerungen jedenfalls kein falsches Verhalten von Seiten der Schule erkennen (wobei meine Erinnerungen auch nicht mehr die besten sind).

    Zeigt nur, dass deine Eltern und Lehrer sich schon viiiiiiel eher darum hätten kümmern sollen, und nicht erst kurz vorm Abitur. Unentschuldigtes Fehlen/Verweigern ist nunmal unentschuldigt, wenn ekine Bescheinigung über absolut gar nichts vorliegt, da kann man rechtlich wenig machen. Es ist mir absolut unerklärlich, wieso man erst in der 12. Klasse auf den Trichter kommt, da endlich ein Attest zu besorgen, denn dann ist die Sache doch geritzt? Vielleicht hätte man dann dem jahrelangen Mist auch schon lange vorher entgegenwirken können und du wärest lockerflockig ein paar Jahre später in die Halle gegangen. Dass das prägt, ist aber nicht die Schuld des Benotungssystems, sondern die Schuld derer (Erziehungsberechtigte!), die sich um deinen mentalen Zustand hätten kümmern müssen.

    Nein, da wurde sich ständig drum gekümmert. Ich war bei so vielen schulpsychologische, allgemeinpsychologischen, Krisen- und was-weiß-ich-nicht-alles für Beratungen, musste so viele Gespräche führen, etc. Aber es lief nie auf ein Attest hinaus. Ich habe ab und an mal eine Krankschreibung erhalten, aber was machen ein paar entschuldigte Stunden, wenn die Restlichen ungenügend sind? Für die psychische Belastung waren diese Krankschreibungen aber tatsächlich ein Segen, mir ging es in der Schulzeit lange nicht so gut, wie in den Wochen, in denen ich den Arm gebrochen hatte.

    Der Fall war einfach im System nicht vorgesehen. Und mental ging es mir ja abseits des Sportunterrichts gut (nachdem sich alle mit der Situation arrangiert hatten war auch der Druck weg, da habe ich dann auch ohne Übelkeit zur Schule gehen können). Ich gebe da keiner Person die Schuld, sondern einem Schulsystem, das einfach nicht flexibel ist.

    Im Bodenturnen gibt es zwei Möglichkeiten eine 6 zu bekommen: Unentschuldigtes Fehlen oder Arbeitsverweigerung. Das ist absolut nicht nachvollziehbarer Quatsch. Schon allein dann, wenn ein Schüler sich wirklich bemüht, dich anstrengt und es versucht aber nicht ordentlich schafft, ist meistens eine 4 gerechtfertigt. Wer es nicht schafft einfachste Übungen (Rolle vorwärts, Strecksprung etc.) auch mit Hilfe usw. wenigstens zu verbessern und keine körperliche/geistige Behinderung aufweist, dem unterstelle ich Arbeitsverweigerung.

    Ich habe seit der 6. Klasse nicht mehr am Sportunterricht teilgenommen. Ich konnte es nicht. Ich weiß nicht warum das so war, aber es ging nicht. Das kann man natürlich Arbeitsverweigerung nennen, aber ich hatte darüber keine Macht. Ich bin so oft abends in Bett gegangen und habe mir fest vorgenommen »Morgen schaffst du es!« Und ich habe es wieder nicht geschafft. Entweder brach ich auf dem Weg zur Sporthalle zusammen oder bin vor der Umkleidekabine eingefroren. Ich konnte mich damit dann irgendwann abfinden. Irgendwann durfte ich dann auch einfach die Sportstunden vor dem Schulleiterbüro verbringen. Am Ende waren meine Leistungen immer gut genug um versetzt zu werden, aber jedes Zeugnis von der 6. Klasse bis zum Abschlusszeugnis der Klasse 10 haben in Sport ein Ungenügend. In der 11. Klasse endete meine Schullaufbahn dann erstmal, denn da reichte das Ungenügend in Sport um die Versetzung in die 12 zu verhindern. Das war dann so und ich habe dann überlegt, das Abitur extern nachzuholen.

    Aber glücklicherweise habe ich dann einen anderen Weg gefunden und an einem Berufskolleg die Aufnahme ins berufliche Gymnasium gefunden und mithilfe meines Klassen- und Sportlehrers einen Sporttherapeuten finden können und gleichzeitig eine Krankschreibung vom Psychiater bekommen, sodass ich ab da nicht mehr am Sportunterricht teilnehmen musste. Ich mache heute gerne Sport, aber die Vorstellung an Sportunterricht löst bei mir immer noch großes Unbehagen aus. Ich war bis heute nicht in der Sporthalle unserer Schule und hoffe, dass ich da auch niemals rein muss. Woran es liegt weiß ich bis heute nicht, aber eines weiß ich: Sportunterricht hätte mir beinahe meine Chance auf Bildung ruiniert. Und das prägt.

    Schon krass, dass auf der Demo mit russischen Flaggen gewedelt wurde, ukrainische Flaggen aber nicht gestattet waren. Alice Schwarzer ist sicher nicht vom Kreml bezahlt, aber sie und Wagenknecht haben astrein eine prorussische Kampagne gestartet, ohne es bewusst zu wollen.

    Ich hatte damals das Schöffenthema vor allem mit Hinblick auf die schlechten Erfahrungen eröffnet, die ich bei der Kombination Studium und Referendariat gemacht habe. Im Referendariat war es schon sehr viel leichter, beides unter einen Hut zu bringen, insbesondere von der Schule aus war das nie ein Problem, das ZfsL war da schon ein wenig mürrischer ("Da haben Sie sich ja die perfekte Zeit für so eine Tätigkeit ausgesucht"). Da mir das Schöffenamt gut gefällt, habe ich mich jetzt auch für die kommende Amtsperiode beworben, dann ist es diesmal immerhin auch freiwillig.

    Du kriegst zum Jahresanfang deine 12 Termine genannt, also grob einen pro Monat. Es kann dann sein, dass du am besagten Tag zum Gericht fährst, dir der Vorsitzende erklärt, dass das relativ flott gehen wird und du dann wirklich nach 40 Minuten fertig bist. Ich hatte allerdings auch einen großen Prozess, der sich über mehrere Verhandlungstage zog, sodass ich in der Schule im Grunde 2 Wochen ausgefallen bin. Das ist dann schon schwieriger, da leidet der Unterricht natürlich drunter, aber andererseits muss das Schöffenamt jemand ausführen und in anderen Berufen leidet da auch der Betrieb drunter.


    "- Wisst ihr, wie streng/ flexibel die Gerichte mit der "vielen" unterrichtsfreien Zeit umgehen? Ungerne würde ich meine Urlaubsplanung (die tw. schon lange im voraus feststeht) wegen eines Gerichtstermins kippen..."

    Also, meiner Erfahrung nach handhabt das jedes Gericht ein wenig anders. Bei uns ist es unglaublich schwierig, einen Termin ausfallen zu lassen, wenn man nicht gerade ein ärztliches Attest vorweisen kann. Mit beruflichen Gründen wird man da jedenfalls nicht freigestellt, da das Gericht davon ausgeht, dass die Gesetzeslage deutlich genug ist und man keine Nachteile davonträgt. Wie es mir Urlaub ist, kann ich allerdings nicht sagen.

    Ich hatte damals im Studium einen ähnlichen Fall. Da trug ich eine Anmeldung ewig lange mit mir rum (ohne es selber auf dem Schirm zu haben). Der Dozent hatte nie eine Note eingetragen und war 2 Jahre später auch nicht mehr an der Universität. Da wollte ich das Modul dann endlich machen, versuchte mich für die Studien- und Prüfungsleistung anzumelden und es ging nicht, weil die noch angemeldet war. Das Prüfungsamt hatte da lange auch keine gute Lösung für, konnte den ehemaligen Dozenten auch nicht erreichen und hat irgendwann die alte Anmeldung gelöscht (mit ein paar gemeinen Bemerkungen, dass die das auch als Fehlversuch hätten eintragen können, aber meine Sachbearbeiterin im Prüfungsamt war auch selten freundlich ._.)


    Wenn es dir darum geht, die alte Anmeldung loszuwerden, dann kontaktier doch mal dein Prüfungsamt ganz zwanglos. Oder was genau ist dein Problem?

    Edit:

    Meine Angst ist, dass sie mir, selbst wenn ich bei Dozent 2 Schiller- Prof Winkler bestehe, dass dann immer noch Dozent 1 offen ist und die damit argumentieren, dass ich dafür zuerst angemeldet war und mir dann für Anmeldung 1 eine 5,0 rein knallen und mir sagen, dass ich dann beim gleichen Dizenten schreiben müsste.

    Ah, ich denke mal, ohne deine PO zu kennen, dass es dafür kaum eine Grundlage gibt. Entweder deine erste Leistung gilt als Nicht Erschienen/Nicht Bestanden/5.0 und du hast den Zweitversuch nicht wahrgenommen, oder sie gilt gar nicht als abgelegt.

    Also muss man Waffenlieferungen jetzt gut finden? Ich finde die auch nicht gut.

    Ich denke nicht, dass man Waffenlieferungen gut finden muss. Ich finde es auch nicht gut, aber in der gegenwärtigen Lage halte ich die Lieferung von Kampfpanzern für das geringere Übel, insbesondere weil der Leopard-2 die angegriffenen Soldaten besser schützt und damit ihre Überlebenswahrscheinlichkeit erhöht. Dass man so etwas bedenken muss, ist bedauerlich, aber ich kann doch die Realität nicht ausblenden.

Werbung