Beiträge von RosaLaune

    Nicht mehr Recht auf Wahrheit. Aber die Bedeutung einer Glaubensgemeinschaft sollte doch durchaus von ihrer Größe abhängen? Ich denke, dass das Christentum mehr Einfluss auf unser Leben hat als beispielsweise der Buddismus. Und wenn ich jetzt auf das Echsenmenschen-Beispiel zurückkomme. Nur weil ich an Echsenmenschen glaube wird dieser Glaube (erstmal) keine Bedeutung für den Rest der Gesellschaft haben. Da spielt dann doch die Anzahl der Gläubigen eine Rolle. Gleiches auch weltweit. Es gibt sicherlich mehrere Religionen, die weltweit bedeutend sind. Aber nicht jede Religionsgemeinschaft. Das bedeutet aber nicht, dass sie einen höheren Wahrheitsanspruch oder die bessere Religion sein.

    Das sieht unsere Rechtsordnung aber komplett anders. Es muss schon eine Mindestgröße erreicht sein, aber wenn diese Religionsgemeinschaft sich dann so organisiert, wie es in unserem Rechtssystem vorgesehen ist, dann profitiert die eben auch von allem in gleichem Maße, wie es die großen Religionsgemeinschaften tun. Die jüdischen Gemeinden sind oft nur ein paar tausend Mitglieder stark, aber können Kirchensteuer einziehen, eigene Beamte einsetzen, etc. Bei einer kleineren Religionsgemeinschaft gibt es dann vielleicht keinen Religionsunterricht regulär im Stundenplan, sondern an ein paar Wochentagen überregional organisiert (zum Beispiel Alt-Katholiken in Bayern).


    EDIT: das mit den tausenden Mitgliedern der jüdischen Gemeinden muss ich revidieren, die sind oft einfach nur zwei- bis dreistellig. Und trotzdem Körperschaften des öffentlichen Rechtes.

    Die Geschichte von Noah: Da gibt es vermutete historische Hintergründe von Überschwemmungen - könnte man in Wiki nachlesen.

    Ich schreibe jetzt mal aus dem Bauch heraus, was ich noch so zusammenfassen kann: Der Gott des ATs heißt "Jahwe" (=Ich bin da) , das zieht sich durch die Geschichten des ATs, die immer weiter erzählt wurden und das untermauern. Der monotheistische Gott (im Gegensatz zu den umgebenden Völkern, die mehrere Götter hatten) des ATs zeigt sich treu (Ich bin da), aber auch strafend. Historisch gesehen entwickelte sich der Monotheismus als das ursprüngliche Nomadenvolk (Stichwort Abraham) sesshaft wurde.

    Die Noahgeschichte zeigt, dass Gott die Gottesfürchtigen nicht fallen lässt und diejenigen, die die Gesetze nicht achten, bestraft. Ich denke, dass das auch der Auffassung der damaligen Zeit entspricht.

    Das Alte Testament ist da gar nicht eindeutig. Es verbietet zwar den Juden, andere Götter zu verehren, aber monotheistisch scheint mir das AT überhaupt nicht verfasst, wenn der eine Gott in der Götterversammlung Gericht hält (Ps 82,1). Der strenge Monotheismus ist, sofern ich das Überblicke, auch erst in der Exilzeit entstanden (und dann im Christentum wieder aufgeweicht worden durch die Dreifaltigkeit – ja, ich weiß, Christen sehen das anders, aus der Außenperspektive die ich mit muslimischen Hintergrund habe ist die Dreifaltigkeit aber wirklich eine krasse Abkehr vom Monotheismus).

    Aber das man dir das als Einkommen anrechnet, glaube ich kaum. Ich gehe mal davon aus, dass du - wenn - ein Extrakonto bzw. ein Unterkonto einrichtest, wo ausschließlich Ein-und Ausgänge deiner Klasse stattfinden und du nicht mit deinem normalen Girokonto "mischt".

    Dann steht ja immer ein eindeutiger Betreff dabei wie z.B. Klassenfahrt Kleinkaffhausen Kevin Mustermann. Und das dann 30 x. Das ist doch wohl eindeutig, dass das nicht dein Einkommen ist. Und wenn dann noch ganz offensichtlich zu sehen ist, dass genau dieser Betrag zum Zeitpunkt X auch wieder verschwindet, nämlich, wenn du die entsprechenden Überweisungen veranlasst, ist doch alles klar.

    Und wenn ich dieses Missverständnis dann mit wem auch immer langwierig klären muss, ist das dann Arbeitszeit?

    Wir sind nicht im Koran. Die Bibel berichtet von Gott. Sie ist für die evangelische Kirche nicht wörtlich als Gottes Wort zu verstehen. Entsprechend gehört es dazu über die Bibel zu sprechen, zu diskutieren, sie auszulegen. Nichts anderes hat Luther auch gemacht. Das hat nichts mit Willkür zu tun. Aber es bedeutet, dass man überlegen darf/kann/soll was biblische Texte bedeuten (sollen) und was sie für uns heute bedeuten.

    Als Christen sind wir auch keine Juden. Was heißt: Bleiben wir beim Original? Und wieso war Jesus da nicht die Ausnahme? Jesus selber stellt sich doch über den Sabbat, wenn er sagt: "Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat." Mal abgesehen von "Und Jesus sagte zu ihnen: Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat." Heißt das nicht, dass wir den Sabbat auch Sonntag feiern können? Geht es nur darum Gott zu ehren oder müssen exakt die jüdischen Vorgaben eingehalten werden?

    Du kannst natürlich feiern was du möchtest und glauben was du möchtest und du darfst auch Texte interpretieren, wie es dir gefällt. Mach aus dem Sabbat was dir gefällt, pack ihn auf einen anderen Tag. Nur musst du mir eben dann auch zugestehen, dass ich nicht sehe, wie du dich nach den 10 Geboten richtest. Das musst du aushalten.


    Der Koran wird übrigens auch interpretiert.

    Das Problem ist, dass versuchst sie wortwörtlich auf unsere heutige Zeit runterzubrechen nur um sie dann zu widerlegen.

    Na, entweder die Zehn Gebote sind göttlich gegeben oder nicht. Wenn nicht, dann braucht man sie auch im Religionsunterricht behandeln. Wenn doch, dann sollte man sie auch möglichst genau nehmen.

    Zitat

    Was bedeutet denn "keine anderen Götter neben mir"? Haben wir andere "Götter", die die Menschen heute verehren? Was ist mit Reichtum, Macht, ...? Ist das heute relevant?

    Reichtum und Macht sind keine Götter. Begriffe haben Bedeutung.


    Zitat

    Was ist mit dem Sabbat? In anderen Übersetzungen findet man auch Feiertag. Ist es relevant, dass es der Samstag ist? Wir sind auch keine Juden. Und was ist mit Jesus, der am Sabbat die Menschen heilt. Und was ist mit heute? Viele Menschen arbeiten am Samstag/Sonntag. Brauchen wir überhaupt noch einen freien Tag mit besonderen Schutz? Es wäre auch schön, wenn die Geschäfte Sonntags auf haben.

    Ja, bleiben wir beim Original, da ist klar, was der Sabbat ist. Das Judentum ist heute im Übrigen auch im Klaren darüber, dass es Tätigkeiten gibt, die auch am Sabbat durchgeführt werden dürfen. Jesus war da auch nicht die Ausnahme, er wurde eben von denen kritisiert, die den Sabbat überhaupt nicht verstanden haben.


    Also, wenn Gott so willkürlich verstanden werden kann, dann sehe ich in Religion noch weniger Wert als ohnehin schon.

    Bezüglich Erschaffung der Welt, so wie es in der Bibel steht: Diese steht im Alten Testament, also in der Heiligen Schrift der Juden. Erst das Neue Testament ist die Heilige Schrift der Christen.

    Okay. Vielleicht solltest du dir deinen Rat an mich, den Religionsunterricht zu besuchen, doch selber zu Herzen nehmen. Das Alte Testament gehört genauso zur christlichen Bibel wie das Neue Testament.


    Die Zehn Gebote stehen übrigens im Alten.

    Da scheint jemand gar nicht zu wissen, was in den 10 Geboten steht :D:D Vielleicht doch lieber am Reliunterricht teilnehmen.

    Ich habe am Religionsunterricht teilgenommen. Ich kenne die 10 Gebote. Die haben für mich keinerlei Bedeutung. Und für die katholische Kirche, in deren Religionsunterricht ich saß, hatte sie auch eine willkürliche Bedeutung.

    1. Keine anderen Götter, aber weil man irgendwie schon drei haben möchte, erfindet man eine komische Dreifaltigkeit.
    2. Keine Bilder von Gott, aber die Darstellung Gottes wie er am Kreuz hängt ist vollkommen in Ordnung.
    3. Den Sabbat soll man heilig halten, hielt meine katholische Schule aber nicht von Nachschreibeterminen am Samstag ab. Und der Sonntag ist eben nicht der Sabbattag,
    4. Eltern ehren, kein Problem für mich. Aber nicht jeder hat so liebevolle Eltern wie ich.
    5. Nicht töten, klar, es gibt nur sehr wenig gute Gründe, einen Menschen zu töten. Die biblischen Gründe gehören nicht zu denen, die in unserer Rechtsordnung die Tötung eines Menschen rechtfertigen.
    6. Ehebrechen wird mir als schwulem Mann schon schwer fallen, denn das biblische Verständnis von Ehebruch muss ich dir nicht erläutern. Aber selbst wenn nicht, fremdgehen ist ein gesellschaftlicher Faktor und keine Straftat.
    7. Nicht stehlen, klar, aber nicht weil es in den 10 Geboten steht, sondern weil die Achtung von Besitz in einer Marktwirtschaft elementar ist und eine Missachtung auch strafrechtlich bewehrt ist.
    8. Keine Falschaussage, sollte klar sein.
    9. und 10. Nicht Begehren des Nachbarns Habe haben wir ja im Grunde schon abgedeckt.

    Also, ich sehe da keine gesellschaftliche Relevanz für das Leben in Deutschland.

    CDL: Christliche Grundbildung = grobe Kenntnis über Kirche als Gebäude, Kirche als Institution (+ Papst, ggf. auch CDU/CSU), Bibel als heilige Schrift, Leben Jesus, Gottesbild und wichtige christliche Symbole (z.B. Kreuz), 10 Gebote, grober Hintergrund wichtigste christliche Feiertage.

    Das klingt mir nach grober Bevorzugung einer Religionsgemeinschaft. Allgemeinbildung sehe ich da nicht, gerade Gottes, Symbolik, 10 Gebote sind doch fürs Leben irrelevant, wenn es nicht die eigene Religion ist.

    Wie definierst Du denn Evangelium? Es gibt in der Bibel vier Evangelien, die als Berichte von Menschen über das Leben Jesu zu sehen sind. Ggf. von Gott inspiriert oder gelenkt. Dazu gibt es noch weitere Evangelien, die nicht biblisch sind. Das von Gott gegeben Evangelium mit der einzigen Wahrheit existiert zu mindestens in der evangelischen Kirche so nicht. Das fängt schon damit an, dass die Weihnachtsgeschichte von Lukas historisch nicht korrekt zu sein scheint. Das erklärt man damit, dass er das halt nicht besser wusste als er viele Jahre nach Jesu Tod die Geschichte aufgeschrieben hat.

    Na, eben als das Evangelium, die Gute Botschaft (was auch immer das sein soll...)

    Da fängt das Problem schon an. Für die Mehrheit des Moslems ist der Koran tatsächlich Gottes Wort, dass der Prophet wortwörtlich aufgeschrieben hat. Für die Mehrheit der Christen ist die Bibel allerdings ein Bericht von Menschen über Gott. Man kann sagen, dass Gott die Menschen ggf. lenkte bzw. inspirierte. Aber dazu gehört auch, dass sich die Evangelisten teilweise widersprechen oder historische Kontexte falsch darstellen. D.h. die Bibel ist für viele Berichte von Menschen, die von ihren Erfahrungen mit Gott berichten. Damit gehört es auch dazu zu fragen, was man mit diesem Text sagen möchte und Texte kritische zu hinterfragen. Ich habe bereits im Gymnasium die Zweiquellentheorie als Schüler behandelt und auch damals wusste ich schon aus der Schule, dass die Bibel eine Auswahl christlicher Texte ist und andere Texte nicht berücksichtigt wurden. Das es also eine Entscheidung von Menschen ist.

    Ich sprach auch sehr bewusst nicht von der Bibel, sondern vom Evangelium, das aus einer christlichen Perspektive natürlich gottgegeben ist und von Gott in Menschengestalt verkündet wurde. Dass die Botschaft danach von Menschen aufgeschrieben wurde, ist der nächste Schritt.

    Das fängt doch damit an, dass Theologie eben keinen Blick von außen auf ihren Gegenstand hat, sondern von innen. Das ist wahrscheinlich auch einer der zentralen Punkte, in denen sich Theologie und Religionswissenschaft unterscheiden. Und dann arbeitet die Theologie eben mit Prämissen, ohne die sie zusammenbricht. Evangelium und Koran sollen das Wort Gottes sein, niedergeschrieben von seinen Dienern. Ja, und wenn es einfach nur Menschen waren, die sich was ausgedacht haben? Nein, diese Frage stellen sich die Theologen nicht. Der Gottesbezug ist elementar für die Theologie – und das darf er auch sein. Nur wissenschaftlich ist das nicht.


    Im Wissenschaftsbetrieb kommt dann noch ein anderer Faktor hinzu: die Kirchen und Religionsgemeinschaften bestimmen, wer eine Professur bekommt. Freiheit von Forschung und Lehre gibt es da eben nur in eingeschränkter Form.


    Ich finde die Diskussion darum, ob Theologie nun eine Wissenschaft ist, aber auch mehr als müßig. So wie ich das überblicke, würden auch viele Theologen hier ganz klar nein sagen und erkennen die Sonderposition der Theologie eben an.

    Ich denke durchaus, dass staatlicher Islamunterricht eine Radikalisierung in islamgeprägten Glaubensgemeinschaften verhindert.

    Genau wie ein christlicher Religionsunterricht radikale Positionen in christlichen Gemeinschaften untergräbt. Der staatliche Religionsunterricht basiert gerade auf der Voraussetzung, dass sich die Werte des Staates und der Religionsgemeinschaft vereinbaren lassen.

    Bei uns gibt es eine starke freikirchliche Gemeinde, die, soweit ich das sehe, recht radikal ist. Die Schülerinnen der Gemeinde erkennt man an ihren Röcken, bei den Schülern ist es etwas schwieriger. Die nehmen allesamt nicht am Religionsunterricht teil sondern haben sich von der Teilnahme abgemeldet.

    Welche Bereiche der Theologie sind denn für dich unwissenschaftlich und woran machst du das fest?

    All jene Bereiche die nicht ergebnisoffen sind. Man kann natürlich nicht die Standards der Naturwissenschaften auf Geisteswissenschaften anwenden, der Wissenschaftsbegriff ist doch eben ein anderer. Aber konfessionelle Theologie ist eben nicht ergebnisoffen und kann damit keine Wissenschaft sein, auch wenn einzelne Arbeitsmethoden wissenschaftlich sind. Das muss aber nicht heißen, dass Religion keinen Platz in der Schule hat. Und natürlich gibt es auch sehr spannende und wissenschaftlich ergründete Themen wie die Entstehungsgeschichte der Schriften, der Religionsgeschichte, der Religionssoziologie.


    Ich hätte mir damals durchaus einen islamischen Religionsunterricht gewünscht, um mehr über meine (Herkunfts-)Religion zu lernen. Die Behandlung des Islams im kath. Religionsunterricht (ich war auf einer katholischen Schule und habe da am Religionsunterricht teilgenommen) wirkte doch sehr fremd. Am Ende war es aber egal, die negativen Auswirkungen von Religion, die ich ständig erleben musste (gleich welcher Religion), haben mir ziemlich klar gemacht, dass es Gott nicht geben kann und darf. Es gibt keinen einzigen Hinweis auf die Existenz Gottes. Aber jeder darf natürlich glauben.

    Religionswissenschaft ist eine Wissenschaft. Theologie ist etwas völlig anders. Theologie bedient sich bei einigen Wissenschaften (Geschichte, Literaturwissenschaft, Archäologie, ...), insofern würde ich sie da auch als Wissenschaft sehen, aber in anderen Bereichen ist sie absolut unwissenschaftlich.

    Die anderen Weltreligionen bekommen in Deutschland keinen Sonderbehandlung, unterliegen der strafrechtlichen Verfolgung, werden nicht von Politikern vorgeschoben um sich von anderen abzugrenzen, werden nicht in den Schulen unterrichtet (jedenfalls nicht flächendeckend), haben keine Zwangsmitgliedschaft usw. usf.


    Selbstverständlich gilt die generelle Kritik an Religionen für alle Religionen.

    Zwangsmitgliedschaft gibt es auch in allen anderen Religionsgemeinschaften, die als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisiert sind. Ich habe vor kurzem einen Zeitungsbeitrag gelesen von einem jüdischen Ehepaar, die in den Einzugsbereich einer jüdischen Kultusgemeinde gezogen sind (ich meine es war Frankfurt) und plötzlich kultussteuerpflichtig waren, da in dem Gebiet eben alle Menschen, die nach der Halacha jüdisch sind auch Mitglied der Gemeinde sind (außer sie treten aus). Da braucht es also noch weniger als die Taufe.

    Dafür gibt es in der Religionswissenschaft (natürlich nicht in der Biologie) vermutlich eine Definition. Womöglich gibt es hier unterschiedliche Interpretationen, wie in den meisten Geisteswissenschaften.

    Die Religionswissenschaft sucht nicht nach Gott. Die untersuchen das menschliche Produkt/Kulturgut Religion mit allem was dazu gehört, also auch Gottesbild.

    Wie lief das denn dann damals bei den "Sitzscheinen", also bei den Veranstaltungen, die man lediglich belegt haben mußte ohne eine Prüfung am Ende? Bei mir bestanden alle allgemeinen Pädagogik-Veranstaltungen aus solchen Sitzscheinen ohne Prüfung. Klausuren gab es nur in der Fachdidaktik.

    Dann scheint das Studium heute wohl anspruchsvoller zu sein. Sitzscheine gab es nicht, für Leistungspunkte musste ich eine Leistung erbringen. Sitzen gehörte nicht dazu.


    Welche Note gibst du Schülern für Anwesenheit?

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