Beiträge von RosaLaune

    Ist dir das so wichtig? Also deine Orientierung ist für dich persönlich natürlich wichtig. Aber was andere darüber denken oder sich zusammenreimen.


    Ich habe ein paar homosexuell Freunde und Bekannte. Das spielt in unserem Umgang aber überhaupt keine Rolle, ich vergesse das sogar manchmal. Ich finde das echt total unwichtig als Außenstehender. Ich will ja auch nicht durch meinen Beruf oder irgendwelche Vorlieben charakterisiert werden.

    Es wird mir zumindest dann wichtig, wenn irgendwie der Eindruck entsteht, ich sei heterosexuell. Das vermeide ich, wenn es irgendwie geht und ich halte das auch für selbstverständlich. Du sprichst ja hier den Beruf an. Wenn dich jemand fragt, wie die Arbeit heute auf dem Bau war, antwortest du dann, dass du da heute nicht gearbeitet hast oder doch eher: "Ähm, ich bin Lehrer."?

    Wenn es für dich so furchtbar schrecklich ist, dass Leute annehmen könnten, du seist heterosexuell, solltest du an dieser Stelle immer sagen, dass du im Moment leider keinen Freund hast. Dann ist die Sache doch klar. Dazu braucht man kein Outing.

    Was heißt denn furchtbar schrecklich? Ich kenne das eigentlich so, dass wenn jemand etwas fragt und schon die Prämisse der Frage falsch ist, dass man das dann korrigiert. Wenn mich jemand fragt, ob mir der Urlaub in Athen gefallen hat, ich aber in Rom war, dann sage ich das doch so. Und wenn jemand mir die neuen Hundeleckerlis anbietet, weil sie seinem Hund nicht schmecken, ich aber eine Katze habe, dann sage ich das auch so. Aber wenn jemand davon ausgeht, dass ich heterosexuell bin, dann soll ich das so schlucken? Ich kenne übrigens auch keinen Heterosexuellen der, wenn man ihn nach seinem gleichgeschlechtlichen Partner fragt, nicht seine sexuelle Orientierung klarstellt.

    Was wäre daran schlimm? Kann dir doch egal sein, welche Sexualität andere bei dir annehmen.


    Option 3: Egal, ob RosaPause einen Freund, eine Freundin, einen non-binären Partner oder keinen Partner hat, wenn RosaPause die Frage als übergriffig empfindet, sagt RosaPause, dass man sich noch nicht gut genug kennt, um auf der Arbeit über das Privatleben zu sprechen.

    Nein, ich möchte nicht, dass Leute mich für heterosexuell halten. Das ist nicht Teil meiner Identität. Ich kann nicht verhindern, dass die Leute erstmal so von mir denken, weil es statistisch wahrscheinlicher ist, aber ich will das nicht auch noch verstärken und mich durch Unterlassung zurück in den Schrank schieben lassen.

    Wieso kannst du nicht wahrheitsgemäß sagen, dass du einen Freund hast? "Hast du eine Freundin?" "Das nicht, aber einen Freund". Der oder die andere will doch in dem Moment wissen, ob du alleine lebst oder in einer Partnerschaft.

    Vielleicht habe ich das nicht klar ausgedrückt. Ich versuche es noch mal.


    Fall 1: RosaLaune hat einen Partner.

    Kollege fragt: "Hast du eine Freundin?"

    RosaLaune antwortet: "Ich habe einen Freund."

    --> übergriffige Frage, die aber gut zu beantworten war, wenn man annimmt, dass der Gesprächspartner wissen möchte, ob man in einer Beziehung ist.


    Fall 2: RosaLaune hat keinen Partner.

    Kollege fragt: "Hast du eine Freundin?"

    RosaLaune antwortet: "Nein."

    --> übergriffige Frage, die wahrheitsgemäß beantwortet wurde, mit der aber der Eindruck entsteht, dass RosaLaune heterosexuell ist, da er dies nicht korrigiert.

    Warum?

    Ich bin selbst nicht 100%ig heterosexuell und habe nie ein Problem darin gesehen, einfach über meinen Freund zu sprechen, wenn ich einen hatte, oder über meine Freundin wenn es eine war oder darüber, dass ich gerade keinen Partner habe. Ab und zu reagiert mal jemand doof (im Sinne von negativ, nicht im Sinne von unbedarft), aber es ist doch gut, wenn sich solche Menschen gleich zu erkennen geben und man einen Bogen um sie machen kann.

    Ich habe auch kein Problem über meinen Freund zu reden. Aber wenn ich gefragt werde, ob ich eine Freundin habe und nicht wahrheitsgemäß sagen kann, dass ich einen Freund habe, dann bleibt mir ja nur das nein. Nur oute ich mich ohne Klarstellung dann eben auch passiv als Heterosexueller. Und das ist wirklich das letzte was ich will.

    So ein Fußballspiel auf Spanisch zu übertragen fände ich schon recht interessant. Die Kommentatorensprache ist ja eine sehr besondere Fachsprache. Da könnte ich mir schon vorstellen, die exemplarisch zu erarbeiten als ein lebensnahes Beispiel für Sprachvariation.

    Ich kommentiere das als "daneben" und einige finden nicht die Gewaltfantasie verwirrend, sondern meine Kritik daran.

    Vielleicht sollten die Verwirrten mal ihren Moralkompass justieren.

    Das hat wohl mit Moral wenig zu tun. Wer unter psychischem Druck anderen Menschen Gewalt antut, weiß in der Regel sehr wohl, dass das falsch ist. Aber wir sind eben auch nur in begrenztem Maße Herr unserer Taten, Affekt und Druck gibt es eben auch noch.

    Dann ist das wohl so eine BA/MA Geschichte. Natürlich saßen da auch in den fachwissenschaftlichen Veranstaltungen trotzdem 80% Lehramtsstudenten.

    Nein, das war auch bei mir so. Das Lehramt trägt die Studiengänge zum großen Teil, das Gros studiert eben auf Lehramt. Nur: du kennst natürlich nur die fachwissenschaftlichen Veranstaltungen, die auch das Lehramt belegen musste. Was ist mit denen, die nur die Fachstudierenden belegen müssen?


    Fairerweise müsstest du doch hier zwei Lehramtsfächer (z.B. Deutsch und Geschichte) mit einem Zweifachbachelor (z.B. Germanistik mit Neben-/Zweitfach Geschichte) vergleichen, oder?

    Ja, mein Vergleich ist nicht nur anekdotisch, sondern hinkt auch aufgrund der doch unterschiedlichen Studienfächer. Wenn jemand im Fachbachelor Germanistik + Romanistik macht und danach Deutsch und Spanisch auf Gymnasiallehramt studiert, dann wird der einen besseren Einblick haben als ich, der ich nur den linguistischen Teil vergleichen kann. Und ich spreche dem Lehramt auch sicher nicht seine Fachwissenschaft ab. Das mag in den Naturwissenschaften mit den Ein-Fach-Bachelors anders sein, aber in den Geisteswissenschaften mit Zwei-Fach-Bachelor ist es doch schon so, dass das Lehramt und der 2F-BA sehr ähnlich aufgebaut sind und die Punkte pro Fach ähnlich sind (~80 CP je Fach, Rest im Lehramt auf Bildungswissenschaften oder wie es auch immer zur jeweiligen Zeit, im jeweiligen Land und unter dem derzeitigen Sternzeichen heißt und im Fachstudiengang dann eben berufspraktische Vertiefungen, Optionalbereich, etc.). Mich störte nur die sinngemäße Aussage, dass die Lehrämtler ja all das machen, was auch die Fachstudierende leisten und dazu dann noch Fachdidaktik ableisten.

    Wundere mich gerade etwas, mein Staatsexamen habe ich in denselben Veranstaltungen gemacht, wie die Wissenschaftler. Für uns im Lehramt gab es halt noch ein paar fachdidaktische Scheine obendrauf. Ist das beim BA/MA jetzt anders?

    Ich habe vor meinem Lehramtsstudium bzw. parallel dazu noch Romanische Sprachwissenschaften und im Master dann Digitale Linguistik studiert. Der sprachwissenschaftliche Anteil im Lehramts-Bachelor war komplett im Fach-Bachelor enthalten, letzterer enthielt aber eben mehr Vertiefung und berufspraktische Module (Programmierpraktikum für Linguisten zum Beispiel). Zu behaupten, dass man im Lehramt dasselbe macht wie die Fachstudierenden + Fachdidaktik finde ich ein wenig verwegen.

    Zurück nach Brandenburg: Die beiden Lehrpersonen, die auf Rechtsextremismus an ihrer Schule hingewiesen haben, lassen sich nun versetzen.


    Die Zeit: Schon kurz nach dem Lehrerbrief marschierten die Rechtsextremisten vom III. Weg durch Burg und verteilten "Infoschriften" an die Anwohner. Die "Nationalrevolutionäre Jugend" tauchte vor den Schulen auf, um die Schüler im "‘demokratischen’ Trommelfeuer" nicht "im Stich" zu lassen, wie es auf der Internetseite heißt. Zu den Versetzungsanträgen der beiden Lehrer aus Burg twitterte der AfD-Kreischef: "Bürgerliches Engagement wirkt: Linksradikaler Denunziant verlässt #Burg|er Schule."

    Der Rechtsextremismus hat gewonnen und der Aufschrei bleibt größtenteils aus. Unglaublich.

    Ein paar Anekdoten (mehrerer!) Fachleiter/innen aus meinem Seminar:

    1. FL1 hasst FL2 und wenn beide zusammen in der Besprechung saßen wurde deren Hass auf brutalste Art und Weise am Reffi ausgelassen.

    2. FL2 lässt mehrere sehr eindeutig sexuelle Sprüche fallen und betont direkt im Anschluss, dass sein Wort dafür sorgen kann, das 5 Jahre + 1,5 Jahre Ref umsonst waren. Danach betont er ebenfalls, dass er auch dafür sorgen kann, gut durchs Referendariat zu kommen wenn man sich entsprechend fügt.

    3. FL3 verlangt von Reffi, dass dieser seinen Urlaub in den Ferien cancelt, da niederes Fußvolk anzutanzen hätte, wenn die Obrigkeit (hier die FL) das so wünschen (Das Wort Fußvolk wurde auch explizit erwähnt).

    Bei mir war es glücklicherweise nie so schlimm. Aber es gab auch schon Momente, wo ich mir dachte, dass es eigentlich notwendig sei, dass jede Sitzung videografiert wird, einfach nur damit dieses menschenfeindliche Verhalten nicht auftritt.

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