Das fängt doch damit an, dass Theologie eben keinen Blick von außen auf ihren Gegenstand hat, sondern von innen. Das ist wahrscheinlich auch einer der zentralen Punkte, in denen sich Theologie und Religionswissenschaft unterscheiden. Und dann arbeitet die Theologie eben mit Prämissen, ohne die sie zusammenbricht. Evangelium und Koran sollen das Wort Gottes sein, niedergeschrieben von seinen Dienern. Ja, und wenn es einfach nur Menschen waren, die sich was ausgedacht haben? Nein, diese Frage stellen sich die Theologen nicht. Der Gottesbezug ist elementar für die Theologie – und das darf er auch sein. Nur wissenschaftlich ist das nicht.
Im Wissenschaftsbetrieb kommt dann noch ein anderer Faktor hinzu: die Kirchen und Religionsgemeinschaften bestimmen, wer eine Professur bekommt. Freiheit von Forschung und Lehre gibt es da eben nur in eingeschränkter Form.
Ich finde die Diskussion darum, ob Theologie nun eine Wissenschaft ist, aber auch mehr als müßig. So wie ich das überblicke, würden auch viele Theologen hier ganz klar nein sagen und erkennen die Sonderposition der Theologie eben an.