Was stört dich denn grundsätzlich daran? Ich halte die Schulpflicht für eine wichtige Errungenschaft. Findest du deinen eigenen Output als Lehrkraft so egal, dass du deine Arbeit für beliebig austauschbar hältst? Also als Person vielleicht aber als Aufgabe? Deine SuS sollen doch professionellen Philosophieunterricht insbesondere im Austausch mit anderen genießen dürfen.
Noch mal: ich will keine Schulen abschaffen. Ich will auch nicht die Schule als die Regeloption zur Erfüllung einer Bildungspflicht abschaffen. Ich will aber, dass es auch alternative Möglichkeiten gibt und dass diese niedrigschwellig zu erhalten sind.
Schule und Schulunterricht funktioniert für viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Aber nicht für alle und für die, für die es nicht klappt, ist das ein riesiges Problem, denn diesen wird ihr Recht auf Bildung verweigert, weil wir als Gesellschaft den Schulbesuch wichtiger finden als den Erhalt von Bildung, jedenfalls in den Fällen, wo beides nicht deckungsgleich ist. Das halte ich für falsch.
Ich will sicherlich nicht meinen Beruf abschaffen. Eigenlob stinkt, aber ich bin mir sicher dass wir alle hier jeden Tag wichtige Arbeit leisten. Dazu sind wir ausgebildet. Aber in den paar Jahren, die ich den Beruf jetzt ausübe, hatte ich schon einige Schüler, bei denen ich mir gedacht habe, dass wir denen mit Schule keinen Gefallen tun.
Professionellen Philosophieunterricht gibt es bei mir allerdings nicht. Das kann ich nicht.