Beiträge von RosaLaune

    Laut Datenschutzbeauftragten soll man das nicht mit seinem privaten Gerät machen. Gerade erst auf der GLK wiederholt.

    Wir haben Dienstrechner im Lehrerzimmer.

    Ich selbst sogar einen eigenen im Büro.

    Ja, bei uns wurden auch Bedenken geäußert. Die Bedenken wurden zur Kenntnis genommen und mit Verweis auf eine immer aktuelle Klassenbuchführung wurde empfohlen, die privaten Geräte zu verwenden und dies nicht nachträglich festzuhalten (was ist, wenn Feueralarm ist, etc.).

    Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass es einen Unterschied macht, ob man in der Philosophie oder im historischen Kontext mit der Übersetzung vorlieb nehmen muss oder das Original lesen kann. So wie es einen Unterschied macht, ob man eine Gedenkstätte besucht oder ein Foto davon ansieht.

    Ich habe im Studium nebenbei Altgriechisch gelernt. Ich habe es für nichts benötigt, war einfach nur an der Sprache interessiert und hätte auch gerne mein Graecum gemacht, aber ohne Nachweis, dass man das Graecum benötigt, ist eine Anmeldung bei der Bezirksregierung zur Ergänzungsprüfung nicht möglich gewesen. Sei’s drum. Damals konnte ich schon sehr gut Texte im Original lesen (die altgriechischen Dramen sind sehr empfehlenswert, insbesondere Die Vögel). Aber selbst mit guten Kenntnissen sind dir viele Nuancen einfach nicht begreiflich. Da ist im Zweifel aus dem einen Halbjahrhundert genau ein Werk in attischem Griechisch überliefert und ohne Spezialkenntnisse kannst du das nicht präzise lesen. Eine professionelle Übersetzung, insbesondere, wenn sie Anmerkungen erhält, ist da einfach der bessere Weg.

    Da stimmt ja auch etwas nicht. Ein privates Mobiltelefon kommt wegen des Datenschutz nicht für ein elektrisches Klassenbuch in Frage. Wenn jemand ein elektrisches Klassenbuch einführt, muss sie auch für die entsprechenden Geräte sorgen. Ein schaffte mir jedenfalls dafür keinen tragbaren Fernsprechapparat an. Dann bleibt das Klassenbuch halt leer.

    Die Alternative ist, alles auf einem Stück Papier festzuhalten und dann später am Dienstrechner nachzutragen. Kostet mir zu viel Zeit.

    Hm, das sie die Termine nicht vor die Nase geknallt bekommt, sondern die Termine mit ihr abgesprochen werden, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Oder?

    Das sollte selbstverständlich sein. Umso ärgerlicher ist es, wenn es heißt »Du, ich habe am Freitag nach der sechsten Stunde ein Elterngespräch mit XY und brauche dich da als Dolmetscher.«

    Jetzt drehen wir uns im Kreis.

    Egal mit welchem Telefon geht nur, wenn eines da ist. Ihr Smartphone nehmen viele Kollegen bewusst gar nicht mit ins Klassenzimmer. Laut Schulordnung haben diese sowieso ausgeschaltet on der Tasche zu sein. Und die Schulordnungen die ich kenne, gelten explizit für alle am Schulleben beteiligten.

    Ohne Smartphone kann ich nicht das digitale Klassenbuch führen.

    Eine Kollegin hat mitbekommen, dass die Sprache xy meine Muttersprache ist, weil ich mich mit einem DaZ-Schüler in dieser Sprache unterhalten habe, und bittet mich regelmäßig oder erwartet natürlich, dass ich sie bei der Kommunikation mit Schülern, Eltern etc. unterstütze. Als ich gesagt habe, dass ich das nicht regelmäßig machen kann und auch einmal nein gesagt habe, weil das öfter vorkam, ist die besagte Kollegin zum SL gegangen und der ist dann auf mich zugekommen und hat gesagt, dass wir uns im Kollegium gegenseitig helfen sollten und dass vor allem auch ich bereit und willens sein sollte zu helfen, weil ich die Einzige im Kollegium bin, die die Sprache spricht. Aber ich möchte mir diese zusätzliche Arbeitsbelastung nicht aufbürden und mich natürlich als Dolmetscherin und Übersetzerin ausnutzen lassen - aber das wollen sie nicht respektieren und akzeptieren.


    Ich fühle mich langsam auch ziemlich gehetzt und unter Druck gesetzt - vor allem, weil besagte Kollegin anscheinend auch im Kollegium darüber spricht, weil andere Kolleg*innen mich auch schon auf die Situation angesprochen haben?

    Ich kann das gut nachvollziehen. Meine zweite Muttersprache ist Türkisch und ich kriege da auch öfter mal die Bitte, als Dolmetscher auszuhelfen. Wenn es sich im Rahmen hält, mache ich das ganz gerne ohne Gegenleistung. Ansonsten ist der Preis eben eine Pausenaufsicht. Was ich nie mache sind Übersetzungsarbeiten, weder Elternbriefe noch Vokabeltests. Das kann man auch mit DeepL, Google Translate oder einem Sprachmodell gut leisten und wenn das nicht reicht, dann kann man ja überlegen jemanden damit zu beauftragen, der das hauptberuflich macht.


    Sollte jemand aber auf die Idee kommen, zum Schulleiter zu gehen, weil ich mal nein sage, dann ist mein guter Wille sehr schnell aufgebraucht. Solche Kollegen brauche ich nicht und mit solchen Kollegen möchte ich nicht zusammenarbeiten.

    Nichtsdestoweniger halte ich den Bildungsbeitrag der alten Sprachen für groß und bereichernd, denn die "alten" Texte wurden von den Menschen über die Jahrhunderte nicht aus Langeweile überliefert, sondern sie haben darin einen überlieferungswürdigen Wert gesehen und der spiegelt z.B. auch faktisch die Wurzeln und die Geschichte unserer Gesellschaft wider, wie es Plattenspieler sachlich schrieb.

    Ich habe sehr gerne De agri cultura gelesen. Ein tolles Werk mit spannenden Einblicken in die frührömische Landwirtschaft, Wirtschaft, das Gemeindewesen und die Sozialordnung. Insofern bin ich froh, dass es überliefert wurde. Aber ich glaube nicht, dass mir etwas fehlen würde, wenn De agri cultura wie die meisten anderen Werke über die Zeit verloren gegangen wäre. Was überliefert wurde, ist aber eben größtenteils Zufall. Der Wert daraus für uns ergibt sich doch erst heute.

    Nun, doch, du hast schon recht ultimativ gesagt "Das Problem sehe ich hier eher darin, dass Grammatik im Deutschunterricht kaum behandelt wird."

    Dass da noch mehr der Fokus drauf gelegt werden sollte - dahingehend sind wir uns wohl einig.

    Ja, ich habe meine Perspektive dargelegt und gesagt, dass Grammatik im Deutschunterricht kaum behandelt wird. Du machst daraus: »Dass den Schülern generell nicht das Handwerkszeug zur Sprachbeschreibung beigebracht wird, wie du es im Ursprungspost dargestellt hast, stimmt nämlich einfach nicht.«


    Zwischen kaum behandelt und generell nicht beigebracht sehe ich doch sehr große Unterschiede. Ich will mich aber nicht an der Semantik aufhängen.

    Partieller Einspruch: Zumindest für das bayerische Gymnasium kann ich feststellen, dass immerhin die fünfte und die sechste Klasse Deutschunterricht ganz maßgeblich von Grammatik geprägt ist. Dass sich die Schüler über den nächsten Leistungsnachweis hinaus nicht merken können, was ein Partizip ist und wo das konjugierte Verb in den verschiedenen Satzarten steht, dafür kann der geneigte Lehrer nix.

    Dass Schüler nicht alles mitnehmen, das weiß ich wohl. Und dass Grammatik immer noch im Lehrplan steht, ist mir auch bekannt. Ich merke aber oft eine Abneigung, auch unter den Deutschkollegen, wenn es um Grammatik geht. Gerade überarbeiten wir die didaktische Jahresplanungen für die Berufsfachschule 1. Da gibt es so viele Möglichkeiten, Grammatik zu behandeln. Aber immer wenn ich das anrege, heißt es ganz schnell, dass wir lieber was anderes machen sollten. Und da schüttle ich dann den Kopf. Kein Thema passt besser um mal – auch sprachwissenschaftlich – Präpositionen näher zu betrachten, als Sprachwandel. Man kann immer noch Bastian Sick verwenden, allein nur um zu zeigen, dass es im Deutschen zwei Arten von Wechselpräpositionen gibt. Akkusativ-Dativ ist ja hinreichend anerkennt, Dativ-Genitiv ist aber gerade besonders spannend. Aber nein, ist nicht erwünscht. Und wenn ich das dann als einer von vier Kollegen in der BF1 mache, dann gibt es natürlich Beschwerden.

    Ich hatte kein Latein und die Lateinklasse war immer besser in deutscher Grammatik. Außerdem gibt es Studienberufe, in denen man sich Fremdwörter besser herleiten und merken kann, wenn man Latein hatte.

    Das Problem sehe ich hier eher darin, dass Grammatik im Deutschunterricht kaum behandelt wird. Das hat fatale Folgen, denn Grammatik spiegelt sich in sehr vielen anderen Teilen des Deutschunterrichts wider. Im Lateinunterricht wird noch Wert auf Grammatik gelegt, in den modernen Fremdsprachen sind diese oft einfach nur eine Randnote (wenn ich daran denke, was meine Fachleiterin von Grammatik hielt...). Klar, dass die Lateiner da besser sind in der Grammatik, aber wenn man daran den Lateinunterricht rechtfertigen möchte, dann ist es um Latein wohl wirklich schlecht bestellt.

    Nicht absurd - und auch nicht gegen oder an dich gerichtet. Es ist ein Rat an den TE, der sich für eine Tätigkeit an einer katholischen Ersatzschule bewirbt. Da kann man seine Sexualität offen zur Schau stellen - oder es eben im Schulumfeld lassen - was nutzlose Aufregung vermeidet.

    Der Vorwurf der Homophobie ist absurd - und kommt (samt Ruf nach einem Maulkorb) von den üblichen Verdächtigen aus der Hüfte ohne Umweg über's Hirn.

    Sowas ist an jede nicht-heterosexuelle Person gerichtet. Wahrscheinlich nicht beabsichtigt, aber die Message ist: ich toleriere dich, aber treibs nicht zu weit. Und sowas lasse ich mir nicht bieten.

    Ich weiß auch nicht was Sexualität offen zu Schau stellen heißen soll. Ich habe bisher – auch in einem eher verrückten Kollegium – noch keine sexuellen Handlungen zwischen zwei Kollegen, gleichgeschlechtlich oder verschiedengeschlechtlich, im Lehrerzimmer, auf oder unter den Schülertischen oder auf den Toiletten bemerkt.

    Nur aus Interesse - fandest du das schwierig?

    Nö, aber ich musste auch nie irgendwas mitmachen. Während der Gottesdienste saß ich immer vor dem Sekretariat und habe Aufgaben erledigt. Da war ich auch nicht allein, aber viele nicht-christliche Schüler gab’s natürlich nicht. Die evangelischen Schüler sind meines Wissens immer mitgegangen, weshalb ich dann erstmal verwirrt war, als die in der dritten Klasse dann mit mir anderweitig betreut wurden, als die katholischen Klassenkameraden Kommunionsunterricht hatten. Ich wusste gar nicht, dass es da einen Unterschied gibt und bis dahin war ich während des Religionsunterrichts immer irgendwo allein betreut worden.

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