Beiträge von RosaLaune

    Diese Ausnahmeregelung, nach der wir Angestellten genausoviel arbeiten müssen wie die Beamten, habe ich nie verstanden. Es gilt nur für Lehrer. Überall sonst im öffentlichen Dienst arbeiten die Angestellten weniger. Weiß jemand der noch länger dabei ist, was die Gewerkschaften damals geritten hat??

    Vielleicht liegt es daran, dass die meisten Lehrer eben verbeamtet sind und die Gewerkschaften diese, die ja schließlich auch Mitglied sind, nicht verärgern wollten. Eine Frechheit ist es aber und ich frage mich auch, ob man dies nicht rechtlich angreifen kann, zumindest was die Entlohnung angeht.

    ach ja?
    Selbst wenn es eine anekdotische Evidenz dafür gäbe, kannst du doch einzelne persönliche Erfahrungen nicht vergleichen mit systemischem Rassismus oder Sexismus
    Als Nichtbetroffene/r kann man einfach nicht mitrden, schon gar nicht vollmundig.


    "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fr.... halten" (Zitat von ich weiß nicht mehr wem).

    Nein. Wir leben in einer offenen und freien Gesellschaft, in der jeder eine Meinung haben kann und kundtun darf. Dies ist unabhängig von Rasse, Geschlecht, Alter, sozioökonomischen Hintergrund, vorhandenen körperlichen Einschränkungen, Sexualität oder anderen Merkmalen. Jemandem die Partizipation am Diskurs zu verbieten widerspricht dem einfach in jeder Hinsicht. Sowas kommt meistens von rechts (typischer Ausspruch: "Wenn es dir hier nicht gefällt, dann geh doch in dein Land zurück"). Aber es kommt eben nicht nur von rechts. Du kannst das ja gerne mal überdenken.


    Was stimmt ist, dass ich als "Nicht-Weißer" in der Regel keinen Rassismus gegen Weiße erfahren kann, außer man hält mich fälschlicherweise für Weiß oder ich gerate aus welchem Grund auch immer in die Schusslinie von rassistischem Verhalten gegen Weiße. Trotzdem kann ich mich natürlich gegen solchen Rassismus stellen, so wie sich auch viele Weiße glücklicherweise gegen andere Rassismus stellen.

    Der Begriff funktioniert aus verschiedenen Gründen nicht so wirklich für Gruppen der Mehrheitsgesellschaft, die strukturell machtvoller sind als marginalisierte Personen. Auch da ist es Teil rechter Erzählungen, sich als Opfer zu generieren. So wie zB. behaupteter Rassismus gegen Weiße. Aber wir schweifen hier ab.

    Der Begriff funktioniert ziemlich gut, auch wenn natürlich die Leute, die beispielsweise der Critical Race Theory nahe stehen, versuchen diesen Begriff neu zu interpretieren. Dann kann man natürlich sagen, dass es keinen Rassismus gegen Weiße gibt oder dass Männer nie sexistisch diskriminiert werden. Nur das alleine ändert eben nichts an konkret erlebten Diskriminierungserfahrungen. Und auf welcher Ebene überhaupt soll man die Mehrheitsgesellschaft sehen? Ist das auf Deutschland bezogen oder auf die Welt oder auf Kreuzberg oder auf ein Klassenzimmer in Flensburg, wo alle dänisch reden? Und kann es in Subgruppen dann andere Machtverhältnisse geben?


    Rassismus ist Rassismus. Gibt es in Deutschland systemischen Rassismus gegen Weiße? Wohl kaum. Aber das heißt nicht, dass andere Formen des Rassismus nicht auftreten und auch Weiße treffen.

    "fröhlich pfeifend" ist kein Satz.

    "pfeifend" scheint hier ein PPA zu sein, das adverbial verwendet wird.
    "fröhlich" ist ein Adjektiv, das attributiv zum Adverbial "pfeifend" verwendet wird.


    3 LoLs > 3+n Erklärungsansätze

    Dass pfeifend ein Partizip Präsens / Präsenspartizip / Partizip I / ... ist, wird wohl niemand bestreiten. Das ist aber in den gängigen Grammatiken des Deutschen keine eigene Wortart und es wäre auch schwierig, hier eine eigene Wortart zu rechtfertigen. Der Satzgliedwert lässt sich hier aber nicht feststellen, dafür enthält fröhlich pfeifend zu wenig Informationen. Eine adverbiale Verwendung liegt nahe, grundsätzlich wäre aber auch eine prädikative Verwendung denkbar.

    Beim Kopierer hieß es, die (s/w) Patrone stelle der Träger, das Papier müsse aber selbst bezahlt werden und werde entsprechend in Rechnung gestellt (ich habs nie bezahlt, viele Kollegen haben aber gezahlt). OHP Folien konnten für 20 Cent im Sekretariat gekauft werden. In den letzten Jahren hatten wir dann immerhin noch einen (privat von einer Kollegin gesponsorten) Farbdrucker. Aber Kreide gabs umsonst 👍

    Ich finde es immer wieder krass, wie viel man als Lehrer oft bezahlen muss, um arbeiten zu können. Das ist auch kein Vergleich zur Privatwirtschaft, das gilt auch im restlichen Öffentlichen Dienst: Papier, Stifte, Post-Its, Toilettenpapier wird vom Arbeitgeber/Dienstherr gestellt, sonst kann man halt nicht arbeiten. Nur bei uns Lehrern sehen das dann alle anders: Dienstherr, Schulleitung, Politik, Eltern und – und deshalb ändert sich auch nichts – viele Kollegen.

    Das ist ja, zumindest für Sachsen und Thüringen, ein sehr realistisches Szenario. Da ich dort nicht tätig bin und nicht denke, dass NRW all zu bald eine so starke AfD hat, dass die nach dem Fall der Brandmauer mitregieren würde, bleibt es für mich aber hypothetisch.


    Ich kann mir aber ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass Leute um die Entlassung aus dem Dienst bitten oder kündigen werden. Da wo die AfD regiert, hat sie ja auch im Öffentlichen Dienst ihre Anhänger. Die gehen schon mal nicht. Einige werden sich wohl umsehen, einige Dienst nach Vorschrift machen. Aber eine faschistoide Regierung wird glaube ich die wenigsten dazu bewegen zu verschwinden. Würde ich je nach Situation wohl auch nicht, es kommt auf die konkrete Ausgestaltung an.


    Wir hatten ja schon rechte Regierungen wie in Hamburg mit der Schill-Partei. Und international zeigen die rechten Populisten und Extremisten ganz schnell, dass sie eben auch nur mit Wasser kochen wenn sie erstmal in der Regierung sind. Dann implodieren auch schnell die Umfragewerte (sieht man ja bei der FPÖ immer ganz schön).

    Wirkliche Vorteile gibt es im Angestelltenverhältnis nur in ganz besonderen Fallkonstellationen (z. B. gewinnträchtige Nebenbeschäftigung). Ansonsten genießt du als angestellte Lehrkraft all die Nachteile des Beamtentums, während dir die Vorzüge nur von den beamteten Kollegen vorgelebt werden. Das beginnt schon bei der Arbeitszeit, die hier in NRW nach TV-L 39,5 Stunden in der Woche beträgt, für tarifangestellte Lehrer gelten hier aber die beamtenrechtlichen 41 Stunden pro Woche. Heißt auch, dass jemand nach TV-L E13 außerhalb der Schule effektiv mehr verdient als eine Lehrkraft nach TV-L E13.

    Was sind denn bitte sogenannte wissenschaftliche Fächer und als was wird der restliche Fächerkanon bezeichnet, für den man ja ebenfalls ein wissenschaftliches Studium absolvieren musste?

    Offenbar sind alle Fächer wissenschaftlich außer solche wie Sport, Musik, Kunst, Werken und Hauswirtschaft.


    https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayUPZV-ANL_1


    Ich muss sagen, ein Deputat von 23 statt 25,5 Unterrichtsstunden klingt – zumal die bessere Bezahlung in Bayern – fast schon einladend. Welche Nachteile hat man in Bayern?

    In Bayern auch nicht - sieh in deren Satzung:



    https://www.fw-bayern.de/filea…zung_Landesverband_01.pdf

    Die Satzung, die du zitierst, ist von den kommunalen Freien Wählern, die auf Gemeinde- und Kreisebene tätig sind. Die sind nicht als Partei organisiert. Daneben gibt es aber die Vereinigung Freie Wähler, die bei Landtags-, Bundestags- und Europawahlen antritt und damit nach Parteiengesetz eine Partei darstellt. Personal sind die eng vernetzt, Hubert Aiwanger ist so zum Beispiel Vorsitzender des Bundesverbandes (kommunale Organisation), der Bundesvereinigung (Partei) und der Landesvereinigung in Bayern (Partei). Ob er auch Vorsitzender des Landesverbandes ist, weiß ich gerade nicht.


    Aber auch die Partei spielt immer wieder damit, keine Partei zu sein, lehnt zum Beispiel implizit die Fraktionsdisziplin ab und gesteht ihren Abgeordneten mehr eigenständiges Handeln zu, als das vielleicht in anderen Parteien der Fall ist.

    Ich habe während meines Studiums auch in einer Internationalen Förderklasse ein Schuljahr lang gearbeitet, das ging auch mit 24 Unterrichtsstunden (eine Vollzeitstelle wären 25,5 gewesen). Unmöglich ist es also nicht, aber es war schon etwas anstrengend.


    Edit: Upps, ich dachte das wäre der DaZ-Thread.

    Ich frage mich, ob Lehrer überhaupt wissen, wie es in der anderen Welt aussieht. Ich z.b. habe einen 42 Stunden-Vertrag. 27 Unterrichtsstunden werden für den "Unterricht" abgezwackt. Die restlichen ca.22 sitze ich im Büro und arbeite dort weiter. Den Unterricht bereite ich dann zusätzlich zu Hause vor. -Was ich total genieße in Ruhe einfach mal was vorzubereiten, ohne das Kollegen zur Tür reinkommen oder dauernd das Telefon aus sämtlichen Büros erklingt.


    Viele meiner Kommilitonen arbeiten in 50plus Stunden/Woche. Ich höre sie aber weniger jammern, schimpfen und diskutieren. Ich finde den Lehrerberuf sehr interessant und hatte schon sehr viel Diskussionen in den Kollegien. Dennoch habe ich mich gegen das Lehramt entschieden, weil ich kein Staatsdiener sein möchte und den Doktortitel bevorzugt habe.

    Ich will mal nur die Arbeitszeit ansprechen. Ja, in anderen Berufen arbeitet man auch mal über die vertraglich vereinbarte Zeit hinaus, aber in der Regel werden diese Zeiten dann auch aufgeschrieben und vergütet oder zumindest anderweitig berücksichtigt, sodass man sie abfeiern kann oder – das wäre mir aber auch zu wenig – man einen guten Eindruck hinterlässt, der dann bei einer Beförderung berücksichtigt wird. Bei Lehrern ist das aber nicht so. 25,5 Unterricht in 41 Arbeitsstunden in der Woche unterzubringen ist oft nicht möglich. Wenn ich dann mehr mache, dann erfährt das keine Wertschätzung. Es heißt dann, dann solle ich doch andere Sachen vernachlässigen, aber bitte nicht die Konferenz, nicht die Vorbereitung, nicht die zu korrigierenden Klausuren und schon gar nicht die Abiturprüfungen.


    Wie viel ich arbeite kann ich für mich tracken (und das sollte auch jeder tun), aber davon habe ich am Ende nichts, außer dass ich sehe, wie viele Arbeitsstunden ich dem Dienstherrn oder Arbeitgeber geschenkt habe. Darüber zu schimpfen finde ich alle Male legitim. Ich hoffe jedenfalls, dass bald die Arbeitszeiterfassung endlich eingeführt wird. Dann kann sich endlich was ändern.


    Was den Rest angeht: ich verzichte auch auf Lehrer im Freundeskreis. Ich will mich da gar nicht raus nehmen: ja, wir sind ein anstrengender Menschenschlag.

    Quelle: https://www.tagesspiegel.de/po…aufgetaucht-10386409.html


    Der Text wurde vor 35 Jahren vom Bundespräsidenten ausgezeichnet, hat seitdem niemanden interessiert und wird kurz vor einer Wahl aus der Versenkung geholt? Das stinkt nach Rufmord.

    Ich fand die Vorwürfe letzten Freitag auch noch etwas vage für eine Verdachtsberichterstattung. Hätte Aiwanger da einfach klargestellt, was denn Sache ist, dann wäre das für mich auch gegessen. Aber jetzt kommt ja immer mehr raus, was dann auch seine Rede in Erding in neuem Blick erscheinen lässt. Und wenn er jetzt sagt, dass er seit dem Erwachsenenalter kein Antisemit mehr sei, ja, dann finde ich schon, dass die Freien Wähler bestimmt in der Lage sind Aiwanger zu ersetzen, und wenn auch nur durch Richter Alexander Hold.

    Ich sehe das eher so, dass das eben nach Aiwangers Hetzrede im Juni lanciert wurde - da hat sich die Lehrkraft bei der Zeitung gemeldet, dann hat die Zeitung recherchiert, dann hat sie Aiwanger kontaktiert, auf Antwort gewartet, dann veröffentlicht. Es ist also wohl keinesfalls so, dass die Zeitung lange auf dem Material gesessen ist und gewartet hat.

    Das Flugblatt hatte die SZ eigenen Angaben zu Folge erst seit Anfang August.

    Mein Neffe, Klasse 7, war mit der Klasse vor den Sommerferien in London. Kostete 700€. Ich glaube nicht, dass die Lehrpersonen das selbst gezahlt haben. Meine Nichte hatte eine Abschlussfahrt an den Gardasee, kostete auch 700€. Mein Bruder, Handwerker, Vater der beiden konnte sich im Sommer keinen Familienurlaub mehr leisten.

    Krass. Die Spanienfahrten, die ich bisher mitbekommen oder -erlebt habe, waren alle deutlich günstiger. Und Barcelona ist nun auch keine günstige Stadt.

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