Beiträge von RosaLaune

    UK war nie ein Schengen-Land. Deren Migrationsgesetze haben mit dem Brexit nichts zu tun. Kein Schengen, keine Personenfreizügigkeit. Dir sollte aufgefallen sein, dass du bei Einreise nach UK auch immer schon durch die Passkontrolle musstest.

    Die Personenfreizügigkeit ist eine Säule der EU. Mit Schengen hat das erstmal nichts zu tun. Schengen regelt nur, dass der grenzüberschreitende Verkehr ohne Kontrollen stattfindet. Die Personenfreizügigkeit dagegen ist das Recht eines EU-Bürgers, in jedem Land der EU Arbeit zu suchen und sich dann dort niederzulassen.

    Wesentlich scheint mir in der von dir eingebrachten Aufzählung auch der nontraditional approach to education zu sein.


    Ich finde es im Übrigen beinahe schon unlauter, die Beschulungsversuche während der Corona-Pandemie mit Homeschooling zu vergleichen. Dass das ein Großversuch war, sehe ich auch so, aber er war aus der Not geboren und gerade kein übliches Homeschooling.


    Meine Werte und meine Einstellung zur Freiheit mache ich nicht abhängig von Menschen, die diese nicht teilen. Ich musste mir meiner religiösen Familie brechen, ich kenne die Schwierigkeiten. Aber gerade deshalb gebe ich doch meine Werte nicht auf?

    In Europa gibt es wenige Möglichkeiten in der Schweiz geht es zB um wenige Tausend Schüler und dort ist das Homeschooling auch noch vergleichsweise stark reglementiert. Ich beziehe mich primär auf die USA, wo über 1 Millionen SuS im homeschooling unterrichtet werden, da gab es mal eine Befragung vom Economist, bei der über 80% der zugehörigen Eltern angegeben haben, dies aus religiös-moralischen Gründen zu tun.

    Die extremen Fälle mit stark abweichendem Unterricht gibt es auch dort, in Europa vermutlich eher nicht.


    Aber auch in Deutschland kommen die prominenten Fälle aus dem religiösen Bereich ("Zwölf Stämme").

    Dann her damit.


    Im Übrigen ist die Schulpflicht in Europa die Ausnahme, Deutschland ist das Land, das hier anders handelt als die Nachbarn. Und natürlich, wenn es keine legale Möglichkeit gibt, dann betreiben auch eher nur die Extremen Homeschooling.

    In den meisten Ländern, in denen das möglich ist, sind der weit überwiegende Teil der homeschooler Kinder aus streng religiösen Elternhäusern und das homeschooling besteht dort aus 2 Stunden Bibel lesen, dann helfen die Mädchen der Mutter im Haushalt (was dann gerne Praxsunterricht genannt wird). Lesen und schreiben geht noch (aber nicht Harry Potter!), einfache Kopfrechenaufgaben können viele der Kinder im Teenageralter nicht lösen.

    In vielen Fällen ist homeschooling hart an der Grenze zum Kindesmissbrauch und meiner Meinung nach Gott sei Dank in Deutschland keine legale Option.

    (Ich würde auch erwarten, dass auch hier diejenigen, die jetzt schon versuchen ihre Kinder vom Schwimm-, Sport- und Biologieunterricht ab zu melden, die ersten sind, die homeschooling nutzen.)

    Hast du dafür eine Quelle?

    Ich leses mich gerade informierend durch das Forum. Gilt so etwas auch in Sachsen für angestellte Lehrkräfte? Ich habe einen Vertrag unter 50%der reg. Arbeitszeit, freie Schule, und am Freitag Nachmittag erhielt ich die Information, das gesamte Schuljahr mehr Unterricht halten zu müssen.

    Was steht denn in deinem Vertrag? Bei uns in NRW steht bei Teilzeitangestellten die Arbeitszeit in Deputatsstunden (12,75 / 25,5 zum Beispiel). Da dürfte ohne eine Vertragsänderung eigentlich keine Deputatserhöhung möglich sein.

    Das FBI ist sich ja auch unsicher, ob es eine Schusswunde oder eine Verletzung durch umherfliegende Splitter war. ... eine Überlegung, die Trump unmöglich findet.

    https://edition.cnn.com/2024/0…nation-attempt/index.html

    So unsicher klingt das FBI aber nicht. mehr. Im Grunde ist es aber auch egal. Der Attentäter hätte auch 10 Meter vorbei schießen können und es wäre immer noch ein unglaubliches Versagen der Sicherheitskräfte gewesen. Dass Trump so einen Vorfall aber nutzt, sollte nicht überraschen.

    Nun, Schülersprecher ist ebenfalls faktisch falsch, da man unabhängig vom Geschlecht jemanden sucht, der die Schülerschaft vertritt. Sucht man einen Schülersprecher werden männliche Schüler angesprochen.

    Was schlägst Du denn stattdessen vor, wenn es nicht heißen soll: Wir suchen einen Schüler oder eine Schülerin als Sprecher für die Schülerschaft.

    Ich würde im konkreten Fall auch von einer Schülersprecherin sprechen. Dass Schülersprecher aber nur männliche Schüler anspricht, ist eine Behauptung, die keinesfalls belegt ist. Das generische Maskulinum, dem sich unter anderem das Akteur-Suffix -er bedient, spricht niemanden an, es meint auch niemanden mit, sondern lässt das Merkmal Sexus einfach aus. Der Sexus-Marker -in dagegen drückt eben das Geschlecht aus. Sonst wäre eine Schülersprecherin ja auch nicht weiblich, sondern hermaphrodit (-er + -in).


    Ob das generische Maskulinum überleben wird, weiß ich nicht, aber derzeit entspricht es einfach der sprachlichen Realität (genauso wie andere Möglichkeiten der gendersensiblen Sprache).

    Die Frage ist halt, ob Du danach zurückkehren kannst, sollte das „Vaterland“ den Krieg überstehen? Oder landest du dann als Fahnenflüchtiger für Jahre oder Jahrzehnte im Knast?


    Darum denke ich ja auch, dass die beiden 19jährigen Ukrainer, die ich im letzten Jahr in meiner Klasse hatte, nie werden in die Ukraine zurückkehren können.

    So ein Blödsinn. Derzeit ist die Rechtslage eindeutig und sie können zurückkehren. Das wird sich mit einem Ende des Krieges nicht ändern, da die Ukraine dann sowieso auf die Rückkehr möglichst vieler angewiesen ist.

    Ich verstehe die Diskussion um die Wehrpflicht nicht. Insbesondere, wenn es heißt, dass die Wehrpflicht zur Abschreckung gehört, kann ich nur den Kopf schütteln. Wenn sich ein feindliches Land mit der NATO anlegen möchte, dann wird es nicht durch eine Wehrpflicht in Deutschland von seinem Vorhaben abgebracht werden. Eine Wehrpflicht in Deutschland trägt zur Abschreckung einen so kleinen Teil bei, dass man – wenn man die Schwere des Grundrechtseingriffs betrachtet – besser ohne Wehrpflicht auskommen sollte. Die Abschreckung geschieht durch den nuklearen Schutzschirm. Die Ukraine wurde ja auch trotz Wehrpflicht von Russland überfallen.


    Ich verstehe deinen Unmut aber natürlich, wenn du Grundwehrdienst leisten musstest, während viele andere eben nicht gezogen wurden. Ich wurde damals (kurz vor Aussetzung) T5 gemustert. Vielleicht hätte ich mich sonst auch in der Türkei zurückstellen lassen und dann, wenn ich dort aus dem Alter gewesen wäre, den Freistellungsbetrag gezahlt. Lust auf so eine Zeitverschwendung hatte ich nämlich nicht.

    Meine Ausmusterung erfolgte vielleicht aus politischen Gründen, da die Bundeswehr einfach nicht den Bedarf an vielen Wehrdienstleistenden 2010 hatte. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Der Bedarf ist zwar höher als das Angebot an freiwillig Wehrdienstleistenden, aber eine Wiedereinführung der Wehrpflicht würde dazu führen, dass mehrere hunderttausend Männer im Jahr Verwendung in der Bundeswehr finden müssten, da wir sonst sehr schnell eine Debatte über die Wehrgerechtigkeit hätten, die bei uns, anders als zum Beispiel in Schweden oder historisch in den USA ein wichtiger Faktor ist, weil im Grundgesetz die allgemeine Wehrpflicht verankert ist. Eine andere Dienstpflicht wäre völkerrechtswidrig (ILO-Übereinkommen, Europäische Menschenrechtskonvention), daher kann man auch nicht einfach sagen, dass man jetzt 300.000 in die Bundeswehr aufnimmt, der Rest dann eben in sozialen Einrichtungen Dienst tut.


    Und dann fehlen noch die ganzen Kosten. Wir bräuchten wieder die Infrastruktur für eine flächendeckende Wehrpflicht und wir müssten die Ausfälle in Steuer und Sozialabgaben kompensieren. Wie das finanziert werden soll, konnte mir bisher keiner erklären.


    Was ich aber wirklich nicht verstehe: inwiefern soll eine Wehrpflicht Patriotismus und Identität fördern? Mich hat der Gedanke an die Wehrpflicht damals sehr stark von Deutschland entfremdet.

    Das ist einfach sehr spannend jetzt. Kamala Harris wird es jetzt natürlich. Jeder andere Demokrat, der sich aufstellen lassen will, wird nur seiner eigenen Reputation schaden. Harris hat als Vizekandidatin von Biden auch die beste demokratische Legitimation (auch wenn man schon festhalten muss, dass sie eben nicht in den Vorwahlen gewählt wurde und das schon ein großes Ding ist).

    Ich sehe auch nicht, warum Harris keine Chance haben sollte. Ich weiß, dass sie in der deutschen Presselandschaft immer sehr schlecht dargestellt wurde. Wenn ich CNN und die NY Times verfolge, dann sieht es schon anders aus, aber die Amerikaner haben ja auch andere Erwartungen an eine Vizepräsidentin, als es vielleicht in Deutschland wahrgenommen wird. Harris als eher rechte Demokratin kann vielleicht auch ein paar Wähler in der noch unentschiedenen Mitte abholen.

    Jetzt bleibt abzuwarten, wer ihr Running Mate wird. Ich hoffe auf Gretchen Whitmer, aber Shapiro könnte ich mir auch gut vorstellen.

    Oder, um beim 2. Weltkrieg zu bleiben: Meine Großeltern mussten in einen Krieg ziehen, den meine Ur-Großeltern zu verantworten hatten, denn ihre Generation war es, die Hitler an die Macht gebracht hat. Mit welchem Recht darf man jetzt den zwangsrekrutierten Soldaten auf bestialischste Art und Weise töten, während man den Zivilisten auf jeden Fall zu schonen hat.

    Mit dem Kriegsvölkerrecht, wobei da bestialischte Art und Weise auch nicht unbedingt gedeckt ist.

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