Man braucht keine gekauften Söldner. Die Wiedereinführung der Wehrpflicht würde reichen, um den Patriotismus zu fördern. Nur diesmal bitte wirklich für alle, die einen deutschen Pass in Händen halten. Ich denke da insb. an Dippelstaatler, die sich bei dem alten Modell der Wehrpflicht einfach davon stehlen konnten, indem sie auf ihre zweite Staatsbürgerschaft verwiesen haben.
Nein, wer den Pass haben will, hat hier gefälligst die Wehrpflicht zu erfüllen. Ob er dann ggf. in dem anderen Staat erneut zu einer Wehrpflicht herangezogen werden kann, ist nicht Problem der BRD.
Gleiches gilt nicht nur für Eingewanderte sondern auch für Ausgewanderte, die nach dem deutschen einen weiteren Pass als Doppelstaatsbürger erhalten haben. Sobald sie in die BRD einreisen, wartet auf sie die Wehrpflicht.
DAS wäre jedenfalls mal eine identitätsstiftende Maßnahme!
Ich habe jedenfalls als 19jähriger schon nicht verstanden, daß ich ein Land verteidigen soll, das von zahlreichen Bevölkerungsgruppen einfach nur ausgenutzt und ansonsten verachtet wird. Denn ja, damals konnte man sich als Doppelstaatler einfach der Wehrpflicht entledigen, indem man angab sich jetzt als Türke, Iraner, … zu fühlen und auf seinen zweiten Pass verwiesen hat.
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Ich verstehe die Diskussion um die Wehrpflicht nicht. Insbesondere, wenn es heißt, dass die Wehrpflicht zur Abschreckung gehört, kann ich nur den Kopf schütteln. Wenn sich ein feindliches Land mit der NATO anlegen möchte, dann wird es nicht durch eine Wehrpflicht in Deutschland von seinem Vorhaben abgebracht werden. Eine Wehrpflicht in Deutschland trägt zur Abschreckung einen so kleinen Teil bei, dass man – wenn man die Schwere des Grundrechtseingriffs betrachtet – besser ohne Wehrpflicht auskommen sollte. Die Abschreckung geschieht durch den nuklearen Schutzschirm. Die Ukraine wurde ja auch trotz Wehrpflicht von Russland überfallen.
Ich verstehe deinen Unmut aber natürlich, wenn du Grundwehrdienst leisten musstest, während viele andere eben nicht gezogen wurden. Ich wurde damals (kurz vor Aussetzung) T5 gemustert. Vielleicht hätte ich mich sonst auch in der Türkei zurückstellen lassen und dann, wenn ich dort aus dem Alter gewesen wäre, den Freistellungsbetrag gezahlt. Lust auf so eine Zeitverschwendung hatte ich nämlich nicht.
Meine Ausmusterung erfolgte vielleicht aus politischen Gründen, da die Bundeswehr einfach nicht den Bedarf an vielen Wehrdienstleistenden 2010 hatte. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Der Bedarf ist zwar höher als das Angebot an freiwillig Wehrdienstleistenden, aber eine Wiedereinführung der Wehrpflicht würde dazu führen, dass mehrere hunderttausend Männer im Jahr Verwendung in der Bundeswehr finden müssten, da wir sonst sehr schnell eine Debatte über die Wehrgerechtigkeit hätten, die bei uns, anders als zum Beispiel in Schweden oder historisch in den USA ein wichtiger Faktor ist, weil im Grundgesetz die allgemeine Wehrpflicht verankert ist. Eine andere Dienstpflicht wäre völkerrechtswidrig (ILO-Übereinkommen, Europäische Menschenrechtskonvention), daher kann man auch nicht einfach sagen, dass man jetzt 300.000 in die Bundeswehr aufnimmt, der Rest dann eben in sozialen Einrichtungen Dienst tut.
Und dann fehlen noch die ganzen Kosten. Wir bräuchten wieder die Infrastruktur für eine flächendeckende Wehrpflicht und wir müssten die Ausfälle in Steuer und Sozialabgaben kompensieren. Wie das finanziert werden soll, konnte mir bisher keiner erklären.
Was ich aber wirklich nicht verstehe: inwiefern soll eine Wehrpflicht Patriotismus und Identität fördern? Mich hat der Gedanke an die Wehrpflicht damals sehr stark von Deutschland entfremdet.