Beiträge von RosaLaune

    Du Glücklicher. Ich bekomme leider nur Mails von Leuten, die mir mitteilen, wie sie mich ausbürgern und außer Landes schaffen wollen, weil ich die Wehrpflicht in Frage stelle lol.

    Der Gedankengang ist falsch. Sollte Russland Deutschland angreifen, wirst weder Du noch dein Sohn oder deine Tochter gefragt. Dann wird das Kriegsrecht ausgerufen und die Kinder werden (auch gegen ihren Willen) einfach eingezogen und an die Front geschickt.

    Denkst Du etwa, dass die Soldaten im 1. Weltkrieg freiwillig zum Sterben (… äh, ich meine zum Sturmangriff) aus ihren Hräben geklettert sind? Die hatten nur die Wahl beim Sturmangriff mit 99% Wahrscheinlichkeit abgeschlachtet oder bei der Weigerung mit 100% Wahrscheinlichkeit von den eigenen Feldjägern (=Militärpolizei) exekutiert zu werden.


    Das würde heute im Kriegsfall nicht groß anders aussehen, leider!

    Dein Wahn, wann immer es um die Wehrpflicht, den Wehrdienst im Kriegsfall (insbesondere bei jungen Ukrainern) und dessen Durchsetzung geht (und was du tun würdest, um die Wehrpflicht durchzusetzen), irritiert mich zunehmends. Davon abgesehen, dass du dich da von Fakten auch immer weiter entfernst. Vielleicht solltest du dir da mal Hilfe holen.

    Dann ist es ja gut. Scheiß auf die anderen.

    Ja, das ist legitim.

    Du vermischt unterschiedliche Begründungen und Bereiche. Notwehr ist ein Begriff aus dem Strafrecht. Darum geht es aber nicht. Es geht um die Behauptung, Gewalt abzulehnen und deshalb niemals auf einen anderen Menschen schießen zu können. Diese Aussage war vielleicht notwendig, um nicht zum Wehrdienst herangezogen zu werden. In diesem Kontext kann ich diese Aussage durchaus nachvollziehen; anders ist man da eben nicht rausgekommen. Wir sind hier aber nicht bei "der Gewissenafrage", sondern in einem Lehrerforum. Wenn dieses Argument hier angeführt wird, dann ist es unehrlich.

    Du hast Recht. Im Krieg darf man töten, auch wenn keine Notwehrsituation vorliegt. Und deshalb kann man sehr gut aus Gewissensgründen den Dienst an der Waffe verweigern und sich trotzdem verteidigen und dabei einem anderen Menschen das Leben nehmen.


    Was du mit dem Lehrerforum bezwecken willst, erschließt sich mir nicht. Wir diskutieren ja hier, was in der Vergangenheit passiert ist und hoffentlich in der Zukunft nicht vorkommen wird.

    Was auch legitim ist.

    Jeder so, wie er/sie will und kann.

    Aber dieses Gewissensargument ist dämlich und unehrlich. Mir kann wirklich niemand erzählen, dass er einfach daneben stünde, wenn der eigene Partner oder die Tochter gerade vergewaltigt wird und man die Möglichkeit hätte, auf den Angreifer zu schießen um ihn so davon abzuhalten.

    Es geht in der Regel aber auch nicht um den eigenen Partner oder das eigene Kind. Und auch Menschen, die aus Gewissensgründen verweigert haben, können sich auf Notwehr berufen. Und wer sich auf Notwehr berufen musste in seinem Leben, kann weiterhin aus Gewissensgründen den Dienst an der Waffe verweigern.

    Unehrlichkeit sehe ich da nicht.

    Das Hauptproblem von Deutschland, destilliert in einen Satz.

    Findest du, dass es, im Sinne einer demokratischen Weltordnung, ein Bildungsziel sein sollte, dass künftige Generationen anders denken als du?


    Im zweiten WK lag der Erfolg der Amerikaner auch in der Opferbereitschaft der Amerikaner. Europäische Demokratien scheinen hierzu oft nicht in der Lage zu sein.

    Ich denke, ein wichtiges Bildungsziel sollte sein, dass man lernt richtig zu lesen. Dann würde man auch sehen, dass überhaupt nicht hervorgeht, dass ich so denke.


    Das mit der Opferbereitschaft verstehe ich nicht. Wären die Deutschen unter Hitler nicht so opferbereit gewesen, dann hätte es den Zweiten Weltkrieg in dem Ausmaße vielleicht gar nicht gegeben.

    Flucht ist aus der individuellen Perspektive heraus nachvollziehbar, aber sie führt in den allermeisten Fällen nicht dazu, dass die auslösenden Ursachen behoben werden. Das geht bis auf wenige Ausnahmen nur vor Ort.

    Die auslösenden Ursachen zu beheben muss man aber auch nicht als sein eigenes Problem sehen, wenn das eigene Land angegriffen wird.

    Von Kindern, Behinderten und Alten abgesehen: Jeder, der im Kriegsfall helfen kann, sollte dies im Rahmen seiner Möglichkeiten tun. Zivildienst ist genauso legitim wie der Dienst an der Waffe.

    Ich finde auch Flucht legitim.

    Abschiebung heißt ja nicht immer auch "Rückführung ins Herkunftsland". Es kann auch heißen "Rückführung ins erste Land, bei dem man in der EU registriert wurde" bzw. "Rückführung ins erste Land, das man betrat und einen Status analog zu einem sicheren Herkunftsland hat" (um auch Länder wie die Schweiz zu inkludieren". Sonst könnte ja wirklich jeder Bürger, egal woher er kommt auf der Welt, in Deutschland Asyl beantragen und auf deutsches Asylrecht pochen.

    Relevanz?

    Genau diessen Ersatzdienst gibt es meines Wissens derzeit in der Ukraine nicht. Und ja , der Beschluss der UN Vollversammlung lautete genauso, allgemeines Menschenrecht.

    Ja, dass die UN-Vollversammlung das beschlossen hat, glaube ich. Ich weiß aber nicht, inwiefern sich daraus auch wirklich etwas rechtskräftiges ergibt.


    Die Europäische Rechtsprechung sieht es jedenfalls anders und Ukrainer dürften wohl auch abgeschoben werden, wenn diese Schutz allein aufgrund des Wehrdienstes erbeten würden. Russen sind da deutlich besser geschützt, denn die wären mit einer hohen Wahrscheinlichkeit gezwungen, auch Kriegsverbrechen zu begehen. Da zieht die europäische Justiz eine Grenze.

    Ich weiß nicht ob das wirklich dazu führt, dass Kriegsdienstverweigerung ein Menschenrecht ist. Die derzeitige Rechtspraxis, insbesondere auch in Deutschland, deutet eher darauf hin, dass es kein Menschenrecht ist. Allerdings kann das Recht auf Kriegsdienstverweigerung auch durch einem militärischen Ersatzdienst ohne Waffe umgesetzt werden.

    Werte: Menschen gegen ihren Willen zum Militärdienst zwingen entspricht europäischen Werten? Ernsthaft.

    Vieles im Ukraine-Krieg ist schwer zu beantworten, aber hier ist die Antwort tatsächlich einfach: Ja, verpflichtender Militärdienst auch in Kriegszeiten entspricht europäischen Werten und ist auch ausdrücklich in der Europäischen Menschenrechtskonvention vom Zwangsarbeitsverbot ausgenommen.


    Das kann man ablehnen, aber es ist eine derzeit zutreffende Tatsachenbeschreibung.

    Da würde ich dir bei jedem normalen Arbeitsverhältnis sogar zustimmen.


    Der Punkt ist für mich eher, dass nur noch die Annehmlichkeiten des Beamtenstatus mitgenommen werden, aber die ursprünglichen Gegenleistungen nicht mehr erbracht werden. Die Versetzungsdebatte ist da ein gutes Beispiel. Ursprünglich gehörte nämlich die landesweite Versetzbarkeit mal zu den Gegenleistungen für Verbeamtung und Fürsorge. ;) Das wurde nur zu unseren individuellen Gunsten erodiert. In letzter Konsequenz delegitimiert diese Entwicklung unseren besonderen Status. Darüber sollte man sich im Klaren sein.

    Die Möglichkeit der Abordnung unterscheidet den Beamten im Lehrberuf aber nicht vom Angestellten im Lehrberuf.

    Der Artikel, den Kris24 verlinkt hat, beleuchtet die Thematik recht genau. Dass die Aussage von Bärbel Bas trotz des "oft" pauschale Vorurteile in beide Richtungen (SInti und Roma / Lehrkräfte) bestätigt, sollte klar sein.

    Du pauschalisierst hier sogar noch stärker.

    Ich habe eher das Gefühl, dass sich hier einige auf den Schlips getreten fühlen. Sowas ist mir tatsächlich egal. Man muss nicht uns Lehrkräfte in Schutz nehmen, wenn wir immer noch Schülergruppen haben, die systematisch benachteiligt werden.

    Dass Sinti und Roma zu den benachteiligten Gruppen in Deutschland gehören, hielt ich bisher für Allgemeinwissen. Dass Bärbel Bas darauf hinweist, dass Schüler aus der Gruppe der Sinti und Roma benachteiligt werden und ihnen keine Leistungsfähigkeit zugetraut wird, ist gut. Probleme löst man nämlich nicht, indem man sie unter den Teppich kehrt. Und als Bundestagspräsidentin ist Bärbel Bas in der Lage, Probleme in die Öffentlichkeit zu tragen. Von daher sage ich: gut so!

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