Zum Einen: Was bringt dich zu der Annahme, das habe für den Fall von Leon A. eine Rolle gespielt? In der Presse war bislang nur zu lesen, er habe Wahrnehmungsstörungen gehabt und daher einen entsprechenden Förderbedarf. Von chronischen schweren Erkrankungen, die eine ständige medizinische Versorgung notwendig machen, ist keineswegs die Rede. Das Problem akuter Erkrankungen hingegen ist nicht auf Förderschulen beschränkt, sondern kann immer auftreten.
Ich habe ein Kind mit einer Wahrnehmungsstörung, was in unseren Fall bedeutet (kann bei dem Jungen anders sein), dass er sich Schmerzen nicht wahrnimmt und artikulieren kann. Dann heißt es, an minimalen Verhaltensänderungen zu erkennen, dass etwas nicht stimmt und sicherheitshalber zum Arzt zu gehen, um das überprüfen zu lassen. Die Verantwortung dafür kann ich keinen Dritten übertragen, zumindest nicht über mehrere Tage.
Als Lehrer wäre ich auch nicht mit einen Kind, dessen Symptome Halsschmerzen waren, in die Notaufnahme. Auch die Eltern scheinen die Situation ja nicht richtig eingeschätzt zu haben, darauf weist zumindest die Bitte der Eltern hin, in eine Apotheke oder zum Arzt zu gehen.
Was bedeutet denn Förderklasse in Bremen? Sind da ausgebildete Sonderpädagogen? Als normaler Lehrer kann man das ja alles noch weniger einschätzen als die Kollegen, die schon viel Erfahrung mit diversen Krankheitsbildern haben.
Wie gesagt, ich finde das Ziel der Fahrt sehr gewagt, wenn es eine Gruppe von Schülern ist, die die unterschiedlichsten Probleme gesundheitlicher Art mit sich bringen können. Ein Ziel ganz in der Nähe und der Schüler hätte von seinen Eltern abgeholt werden können.