Hallo, nun muss ich doch zum ersten Mal etwas schreiben, bevor diese einseitige Darstellung allein da steht...
Sicher gibt es wenige einzelne STS, an denen die geschilderten Zustände anzutreffen waren, vielleicht noch sind, so wie es an allen Schulformen in allen Bundesländern schwach geführte Schulen, wenig motivtierte Lehrkräfte oder überhand nehmende Erziehungskonflikte im Einzelfall geben mag.
Die Schilderung von Symmetra trifft aber auf die Mehrzahl der STS definitiv nicht zu.
Wieviel erzieherische zu tun ist - hängt primär von Stadtteil ab, ist an STS nur tendenziell mehr als am Gymnasium. Auch am Gymnasium gibt es Probleme. In HH ist der Elternwunsch das Goldene Kalb, weshalb jeder aus Klasse 4 an jeder weiterführende Schule angemeldet werden kann. De facte ist es oft so, dass viele Eltern weniger nach der Schulform, sondern nach Konzept, Schwerpunkten, Lage und Buslinien usw entscheiden. Da ist dann der Erstwunsch ein Gymnasium, der Zweitwunsch eine STS und dann noch 3. ein Gym. Solche gemischten Anmeldebögen sind häufig.
Ja, Inklusion liegt ganz überwiegend bei den STS, das stimmt - aber dort ist auch massiv mehr Personal, mehr Sachmittel, mehr Räume, kleinere Klassen.
Leitung - ist unabhängig von Schulform.
Kollegium - unabhängig von Schulform.
Schulentwicklung - ist sicher aufgrund eines höheren Innovationsdrucks an STS höher als an vielen Gymnasien.
Das Hamburger AZM ist sicherlich für manche problematisch.
Ich habe aber mit Deutsch und PGW niemals mehr als 23 Stunden gearbeitet oder 24, dann aber schon ohne VB. Mit Sport und Bio würde das anders aussehen, das stimmt. Aber dieses Problem ist schulformunabhängig. Der Einsatz mit 32 Stunden, wie oben geschildert, ist rechtswidrig und es erscheint mir völlig unvorstellbar, dass das so gelaufen war, wie dargestellt. Ich verbuche das unter polemischem Hörensagen.
Zur gefühlten Leistungsspreizung: Hamburg evaluiert sämtliche Schüler bzw Kompetenzen so umfassend, wie vielleicht kein anderes Bundesland. Natürlich sind die Werte an STS in der Sek I im Mittel deutlich unter denen der Gymnasien -was auch sonst.
Aber Achtklässlerniveau in der Studienstufe? - das ist doch einfach nur Polemik, sorry. In der Studienstufe sind die Leistungen objektiv gemessen (IfBQ, KESS) zwischen beiden Schulformen nah beieinander. Geringer Vorsprung des Gymnasiums. Dto in den Abschlussnoten Abitur: Gym meist 0,3 Pkt. vor STS.
Mein Rat:
Überlege dir, welche STS interessant sind, fühle dort bei SL vor, ob überhaupt absehbar Bedarf in deinen Fächern gesehen wird, wenn ja, frage nach einem Hospitationstag. Aber wenn du nicht gerade Physik, Musik oder vielleicht noch Mathe mitbringst oder bei anderen Fächern mit 1,x Noten daherkommt, aus anderen Gründen passgenau zum Konzept der Schule passt, werden dich gerade die vielen guten STS auch nicht offen umwerben. Nur die wenigen schwachen STS "nehmen jeden". Die ganzen guten STS suchen sich ihr Personal aus.
Viel Erfolg !