Beiträge von FrozenYoghurt

    Hallo Franziska!


    Ich erzähle mal, wie es gelaufen ist: Meine Entscheidung ist tatsächlich sehr schnell gefallen. Man hatte mir am Telefon Dinge versprochen, die man dann im Gespräch vor Ort auf einmal nicht mehr einhalten konnte (wollte?). Das ging über die wöchentliche Stundenzahl bis über logistische Dinge, wie dass ich unter Umständen auch zwischen mehreren Schulen hin und herfahren hätte müssen (was in Brandenburg gerne mal sehr viele Kilometer sein können, die Wege sind dort sehr lang). Zudem gefiel mir die Gegend dort nicht, es wirkte alles deutlich leerer und unbewohnter, als ich dachte. Das Bauchgefühl stimmte einfach nicht. Daher habe ich abgesagt.


    Mittlerweile hat sich für mich etwas ergeben: Im Dezember bewarb ich mich auf eine Vertretungsstelle an einem Gymnasium in meiner Nähe für das kommende Halbjahr und habe diese auch bekommen. Sind zwar "nur" ca. 60% Arbeitszeit, aber ich bin ganz froh. Ob sie verlängert werden kann, konnte noch nicht gesagt werden, allerdings versuche ich da mal positiv zu bleiben. Hier passte das Bauchgefühl nämlich beim Gespräch und prompt am nächsten Tag bekam ich auch telefonisch die Zusage. Übermorgen trete ich die Stelle an! Ich bin schon etwas nervös, aber wahrscheinlich übertreibe ich damit wieder, wie so oft schon :)

    Guten Morgen zusammen,


    ich habe folgendes Problem: Hin und wieder lege ich für wichtige Websites und Accounts neue Passwörter fest. So hab ich das auch beim Lehrereinstellungsportal LEO für NRW gemacht. Man bekommt dann normalerweise eine Email mit neuem Code oder Passwort zugeschickt. Die kommt bei mir jedoch nicht an. Meine Befürchtung ist, dass im Account selbst noch die alte Email-Adresse vom Studienseminar hinterlegt ist, auf die ich jetzt natürlich keinen Zugriff mehr habe und ich mich somit vlt. ausgesperrt habe. Leider ist auf der Website keine richtige Adresse oder Email genannt, an die man sich bei solchen Problemen wenden könnte.

    Deshalb meine Frage hier: Hat jemand mal das gleiche Problem gehabt und er / sie die Erfahrung teilen?

    Natürlich nicht so direkt, aber es ist mMn. durchaus legitim mal anzusprechen, wie die Probezeit denn so erfahrungsgemäß abläuft, einfach um da eine gewisse Transparenz zu haben und nicht nur alles zu akzeptieren. Gerade als Berufseinsteiger. (Muss man sich da eigentlich Gedanken machen bei der Probezeit, wenn man jetzt keinen großen Mist baut?) Die Infos von der Homepage habe ich soweit alle parat, sehr interessant wäre natürlich eine Empfehlung oder Hilfestellung beim Thema Wohnen, Wohnort und so. Daran denke ich auf jeden Fall. Und auf die Zusammensetzung vom Kollegium, vielleicht bin ich ja dann nicht der Einzige von weit weg.

    Es geht langsam auf das Wochenende zu und ich bin schon leicht aufgeregt... Was sind für euch Fragen, die man bei so einem Kennenlernen denn am besten stellen sollte bzw. die euch wichtig wären? Es ist das erste richtige Gespräch für eine Planstelle (die hätte ich auch sicher) und klar, die Frau kann mir sicher sehr viel über die Schule erzählen, aber mich interessiert z.B. auch ihre persönliche Meinung, wie sie die Region einschätzt, aber auch z.B. wie das mit der Probezeit ist, ob das sehr streng wird oder ob es machbar ist.

    Hey! Erstmal gute Besserung bzw. hoffe ich, dass es dir gut geht... Ich hatte zu Beginn meines Refs auch einen Wegeunfall / Dienstunfall: Jemand ist mir mit 120 ins Heck gekracht, Auto war ein Totalschaden. Ich zum Glück unversehrt davongekommen... Wenn ich mich recht erinnere, war es so: Ich bin am nächsten Tag zum Durchgangsarzt gegangen und ich habe ein Formular der Bezirksregierung ausgefüllt und zusammen mit dem Polizeibericht etc. losgeschickt. Das bekam ich dann zurück, wo dann auch draufstand, wo genau ich die Rechnungen einzureichen habe (z.B. auch die Untersuchung beim Durchgangsarzt, waren 75€). Das war jedenfalls auch eine Stelle der Bezirksregierung, wo ich das dann hingeschickt habe. Die haben dann soweit alles erstattet. Hatte aber schon ein paar Wochen gedauert. Daher würde ich die Sachen sogar schon einreichen, bevor du selbst die Rechnung überhaupt bezahlst, um das Zeitfenster möglichst gering zu halten.

    Aus eigener Erfahrung kann auch ich sagen, dass eine Fernbeziehung, bei der beide Partner Vollzeit berufstätig sind und die mehr als 300km mit einbezieht auf Dauer kaum zu halten ist. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die Entscheidung! Bist du mittlerweile schon etwas weitergekommen, Frozen Yogurt? Fährst du mal vor Ort vorbei?

    Ich wollte mich mal zurückmelden und den aktuellen Stand mit euch teilen. Also: Auf der Arbeit bei der Versicherung ist es halt, wie es am Anfang von einer Ausbildung eben so ist... noch recht entspannt und halt Home Office. So richtig enthusiastisch bin ich aber nicht. Scheint sich aber ganz gut aushalten zu lassen, Abteilung ist nett. Der Austausch mit den anderen jüngeren Azubis fühlt sich komisch an, bis vor einem halben Jahr habe ich SuS in dem Alter unterrichtet. Aber: Ich freue mich schon auf den kleinen Trip nach Brandenburg, um endlich Ort und Schule kennenzulernen!


    Mit meiner Freundin habe ich gesprochen: Sie findet es gut und freut sich für mich, dass ich diese Möglichkeit habe. Allerdings hat sie auch gesagt, dass sie a) nicht mitkommen will und b) dass sie auch für eine Fernbeziehung nicht in der Lage sei. Also würde es auch wahrscheinlich auf eine Trennung hinauslaufen, sollte ich mich für die Stelle entscheiden. Leider muss ich aber auch sagen, dass wir recht unterschiedliche Ansichten haben, was die Zukunft angeht: Sie will unbedingt, dass ich mir rein aus Prinzip eine Wohnung für mich suche, um das Alleinleben zu üben, obwohl ich bei meinen Eltern eine komplette Etage mit Küche etc. habe und de facto meinen eigenen Kram regle. Zusammenziehen steht also selbst dann nicht an, wenn ich hier vor Ort etwas bekommen sollte. Das frustet mich und gib mir - unabhängig von der Stellensituation - Anlass zum Zweifel an der Partnerschaft. An manchen Tagen geht es mir deshalb sehr schlecht, an anderen kann ich es ausblenden. Es verlangt aber viel Kraft von mir ab.

    Ich bin sehr gespannt und höre dann einfach auf mein Bauchgefühl und entscheide dann. Eine Beamtenstelle wäre schon gut, ich kenne mich selbst und wäre - würde ich als Angestellter arbeiten - ständig neidisch auf die verbeamteten Kollegen, obwohl ich eigentlich weiß, dass das auch mit so manchen Nachteilen verbunden ist. Ich bin da leider sehr anfällig für.

    Du weißt schon, dass du in Berlin zumindest E13 auf jeden Fall bekommst, selbst an der Grundschule?

    Hab ich auf dem Schirm. Ich hatte ein Praktikum an einer Grundschule gemacht, und es war leider auch überhaupt nicht mein Fall. Respekt an alle, die sich dort wohlfühlen und die wichtige Arbeit dort erledigen in einer Phase, wo sich bei den Kindern die Weichen für das weitere Leben stellen.

    Danke für die ganzen Beiträge bis hierher :) ich versuche mal, ein paar Punkte aufzugreifen.


    Ich befürchte auch, dass es nachteilig ist, wenn ich jetzt zu lange damit warte, wieder in einer Schule zu arbeiten und man dann schräge Blicke erntet bzw. eine Skepsis einem entgegenschlägt, auch wenn es in meinem Fall maximal 3 Jahre wären (in der Zeit hätte ich das duale Studium fertig gemacht), dann stünde ich aber erneut an einem Entscheidungspunkt!


    Meine Ref-Schule war furchtbar und ich hab oft daran gedacht, abzubrechen. Habe dann doch mit einem 1,7-Examen bestanden und besonders mit meiner Geschichtsfachleiterin kam ich prima zurecht, in dem Fach sehe ich mich auch stärker als in Latein. Dazu mochte ich es schon immer mehr, die Oberstufe zu unterrichten, was ich in der besagten Schule ja ausschließlich tun würde. Das Telefonat mit der Leitung war ganz angenehm und wir haben einen Termin ausgemacht an einem Wochenende (da kam man mir entgegen), wo ich vor Ort bin und mir alles anschauen kann.


    Grundsätzlich glaube ich, dass ich schon gerne als Lehrer arbeite und offen bin ich auch. Allerdings merke ich an mir selbst, wie hoch meine Ansprüche an eine Stelle auch sind... eine unbefristete aus Berlin habe ich schon abgelehnt, Gesamtschule sträube ich mich sehr gegen und naja, das schränkt einen schon etwas ein, wenn man so wählerisch ist. Und ja, A13 finde ich einfach attraktiv und war - neben vielen anderen Gründen - auch ein Grund, weshalb ich meine Fächer überhaupt studiert habe, es sollte sich ja finanziell auch irgendwie lohnen und das geht bei dieser Kombination eigentlich nur über Lehramt. Hätte ich damals gewusst, dass Latein jetzt gar nicht mehr gefragt ist, hätte ich wahrscheinlich etwas anderes gemacht.


    Ich freue mich jedenfalls auf das Wochenende, wo ich vor Ort bin und das dann mal endlich in natura sehen kann!

    Susannea: Dann scheint in Brandenburg ja wirklich ein großer Bedarf zu bestehen. Ich habe auch ein paar befristete Angebote bekommen, aber bisher außer diesem einen keins, das mich wirklich ins Grübeln gebracht hat. Mich hält hier eigentlich meine Beziehung zu meiner Freundin. Das Problem ist aber, dass sie sehr an ihre Stadt gebunden ist und es auch offen kommuniziert hat, dass sie dort nicht weg will. Umgekehrt weiß sie aber auch, dass ich mir diesen Luxus zur Zeit einfach nicht leisten kann, es sei denn, ich ergreife einen anderen Beruf, das ist schon länger bekannt. Insofern ist die ganze Situation nicht so einfach. Zur Zeit wohne ich auch noch auf einer eigenen Etage im Elternhaus, und ich habe ein gutes Verhältnis zu meiner Familie, sodass ich sie in der ersten Zeit schon vermissen würde, aber ich glaube, das ist einigermaßen normal und legt sich irgendwann. Man langweilt sich ja nicht, sondern ist zum Arbeiten da. Weniger Zeit zum Grübeln.


    Kris24 Das freut mich sehr für dich, dass du dort so gute Erfahrungen sammeln konntest. War es für dich denn immer klar, dass du zurück nach B-W wolltest? Darf ich fragen, wie du den Umzug gestemmt hast, also privat oder mit einem Umzugsunternehmen? Hattest du damals eine Partnerin oder warst du zu dem Zeitpunkt ungebunden? Und konntest du über das Bundesaustauschprogramm letztlich einen Tauschpartner finden?

    Guten Morgen zusammen,


    mir wurde nun quasi aus dem Nichts eine Planstelle im südlichen Brandenburg (im Dreiländereck Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg) angeboten. Mit meinen Fächern L und GE sehe ich hier in NRW in der nächsten Zeit einfach gar kein Land, wodurch ich mich sowieso schon in anderen Bundesländern beworben habe. Bedingt durch die Schulform würde ich dort ausschließlich Parallelkurse in der Oberstufe unterrichten, was mir sehr gut gefällt, da ich mit den älteren Schülern besser klarkomme. Das Ganze ist natürlich über 600 km von meiner Heimat weg und mir ist bewusst, dass ich dann natürlich viele Jahre lang an das Land Brandenburg gebunden sein würde. Daher wollte ich möglichst viele Infos über die Gegend, die zu erwartenden Umstände einholen, um alles etwas besser beurteilen zu können. Mich reizen einfach die aus meiner Sicht guten Rahmenbedingungen, die günstigen Mieten zusammen mit der A13-Besoldung sowie das Ländliche (ca. 10.000 Einwohner). Dadurch, dass ich zum nächsten Halbjahr anfangen könnte, habe ich nun genug Zeit, auch einmal vor Ort zu sein und mir ein Bild zu machen, was vielleicht sehr wichtig und entscheidend sein könnte.


    Trotzdem ein paar Fragen: Gibt es hier im Forum ein paar User, die entweder selbst in Brandenburg leben oder für eine Planstelle ähnlich weit umgezogen sind, gerne auch vom Westen in den Osten und ihre Erfahrungen teilen würden?


    Sollte ich mich dafür entscheiden, müsste ich mein duales Studium im Bereich Versicherungen wieder kündigen (was kein Problem ist, keine vertraglichen Hürden o.ä.). Ich merke zur Zeit einfach gerade, dass ich ein Lehrer bin und es sich einfach etwas befremdlich anfühlt.


    Viele Grüße!

    So, ich dachte, ich halte den Thread mal hier aufrecht und berichte, wie ich mich jetzt entschieden habe.


    Der Schule in Berlin habe ich dann doch tatsächlich abgesagt. Nun ist es so, dass ich mich auch noch in weiteren Bundesländern beworben habe, und eine Planstelle in Brandenburg an einem Gymnasium angeboten bekommen habe für das zweite Halbjahr (Kreis Elbe-Elster). Das ist natürlich sehr ländlich, jedoch mag ich das Land lieber als die Stadt, sodass der Punkt schon mal wegfallen würde. Dennoch macht mir die Verbindlichkeit etwas Sorgen, und ich wäre natürlich weit weg von meiner Familie.

    Andersrum reizt es mich sehr, das erste Mal im Leben die Chance zu erhalten, einfach MEIN Ding zu machen, mir in einer entfernten Gegend etwas Neues aufzubauen, mich fern von den Eltern zu beweisen, und natürlich die finanzielle Sicherheit durch die Verbeamtung. Gibt es unter euch vielleicht Kolleg*innen, die mir etwas über die Gegend, die Umstände in Brandenburg sagen können? Gerne auch Privat.

    Ich denke von mir selbst, dass ich gesellig bin, aber auch gut für mich allein sein kann, sodass das mit dem sozialen Umfeld vielleicht auch etwas dauern wird, da ich die volle Stelle nicht unterschätzen will und das viel Arbeit nach sich zieht. Ich hänge schon ziemlich an meiner Familie bzw. habe sie gerne in der Nähe.

    Was ich aber gerade schwierig finde, ist, so aus der Ferne innerhalb von zwei Monaten eine vernünftige Wohnung möglichst in Schulnähe klar zu machen, da die Stadt jetzt nicht gerade 1-2 Stunden entfernt ist. Ich habe schon überlegt, falls ich zusagen sollte, erstmal nach einem möblierten Appartement zu schauen oder so, um erstmal anzukommen. Weiß aber nicht, ob das der richtige Weg ist.


    Grundsätzlich arbeite ich gerne als Lehrer, habe aber - und das will ich auch nicht schönreden - mich nachrangig auch wegen der finanziellen Vorteile für den Job entschieden. Im kaufmännischen Bereich ist das natürlich nicht so einfach zu erreichen, zumal ich glaube, dass es in dem Job generell etwas weniger stressig ist, sodass das ebenfalls okay für mich wäre, auch wenn ich weniger Geld bekäme.

    In Bezug auf die östlichen Bundesländer habe ich mich in Brandenburg für das zentrale Einstellungsverfahren beworben, aber noch nichts gehört. Ein Kollege von mir wird wohl nach Meck-Pomm gehen mit der Kombi Englisch / Geschichte, jedoch wird dort Latein nicht sonderlich gesucht. Sachsen, Sachsen-Anhalt müsste ich noch mehr drüber in Erfahrung bringen, würde ich aber per se nicht ausschließen.


    Ja, das habe ich sicher.


    Edit: Es ist so, dass ich gerne Lehrer bin, aber nicht - wie ich es bei anderen oft sehe - vollkommen dafür brenne, sprich dass ich es mir nicht vorstellen könnte, auch in einem anderen Beruf zu arbeiten. Daher habe ich da nicht so die Scheu, nochmal etwas Neues zu probieren.

    fossi74 : Jein, es sind überraschenderweise eher die Mitreferendare, die das sagen. Ich frage mich halt, ist es denn erfahrungsgemäß wirklich so, dass außerschulische Erfahrung erwünscht wird und so etwas in Bewerbungsgesprächen gut ankommt, oder rede ich mir das an der Stelle eher schön?


    Danke auch nochmal für ein paar Impressionen zu Berlin :D das Viertel, in dem die Schule liegt, ist Alt-Hohenschönhausen, falls das irgendwie hilft.

    Danke für eure Antworten bis hierhin, ich will die direkt mal aufgreifen.


    fossi74 : Das Examen habe ich mit 1,8 abgeschlossen, ist jetzt nicht schlecht, aber wenn ich sehe, was meine Mitreferendare teilweise für Noten bekommen haben, bin ich jetzt nicht in der Nahrungskette ganz oben. Um das Angebot des dualen Studiums richtig einzuordnen: Mich interessiert es wirklich, das Interesse an Wirtschaft und Finanzen ist nämlich erst in den letzten Jahren bei mir aufgekommen, das hatte ich direkt nach dem Abi noch nicht. Ich freue mich gerade wirklich, denn in meinem Umfeld wird das eher so als Verlegenheitslösung angenommen, als sei das "nichts Richtiges", und dass ich ja dann vorher alles umsonst gemacht hätte.


    Kris24 : Respekt! Das klingt nach einer sehr positiven Erfahrung. Das mit dem Reisen fällt ja zur Zeit vielleicht eher flach durch die Pandemie, aber grundsätzlich glaube ich zu wissen, was du meinst.


    O. Meier : Ich habe tatsächlich Angst, dass ich das als "Dorfkind" auch so wahrnehmen könnte. Köln ist bei mir die nächste große Stadt und ehrlich gesagt bin ich immer froh, wenn ich nicht da hin muss, obwohl viele Leute Köln total toll finden.

    Hallo zusammen,


    ich wollte hier einmal posten, weil ich vor einer sehr schwierigen Entscheidung stehe. Erstmal zu mir: Ich bin männlich, 26 Jahre alt, habe im April mein Ref in NRW an einem Gymnasium erfolgreich mit vorzeigbarem Examen in den Fächern Latein und Geschichte beendet. Leider ist die Stellensituation hier in NRW katastrophal, sodass ich erstmal wieder zuhause wohne und nun schauen muss, wie es weitergeht. Es ist sogar schwer, an Vertretungsstellen zu kommen, was an meinen Fächern liegen kann.


    Nun habe ich mich in anderen Bundesländern beworben, unter anderem Berlin. Ich habe gesehen, dass man dort als Anreiz TV-L E13 Stufe 5 als Einstiegsgehalt für neue Lehrer festgesetzt hat, was ich erstmal recht attraktiv finde. Nun wurde ich von einem Gymnasium angeschrieben, das mir eine unbefristete Stelle angeboten hat. Das Gespräch empfand ich auch als sehr angenehm. Die Klassen scheinen jedoch recht groß zu sein, 30 SuS sind keine Seltenheit dort. Technische Ausstattung ist gut, die Rahmenbedingungen passen. Jetzt kommt das große Aber:


    Ich weiß nicht, ob ich der vollen Stelle, dem Sprung von der Provinz in NRW in Elternnähe rein in die Metropole Berlin mental gewachsen bin. Ich weiß nicht, ob das Ganze finanziell nicht vielleicht eine Mogelpackung ist. Ich kenne dort niemanden, ich würde mein Umfeld halt aufgeben. Ich habe zudem das Gefühl, dass ich mich vielleicht "herschenke". Viele raten mir, abzuwarten, ob nicht doch noch ein verbeamtendes Bundesland eine Stelle für mich hätte.


    Eine Alternative habe ich zur Überbrückung auch: Ich hatte mich seit längerer Zeit dafür interessiert, nach dem Ref evtl. noch ein duales Studium im kaufmännischen Bereich zu absolvieren, um mich breiter aufzustellen und nicht nur von dem Arbeitgeber Schule abhängig zur sein. Hier liegt mir ebenfalls ein Angebot vor, und hier müsste ich nicht mein Umfeld zurücklassen, sondern könnte in der Gegend bleiben. Es ist hier auch die Frage, ob ich bereit bin, meine Komfortzone aufzugeben, glaube ich. Jedoch weiß ich nicht, ob es dann später mir zum Nachteil ausgelegt wird, wenn ich nicht sofort nach dem Ref im Bereich Schule geblieben bin, sondern noch etwas anderes gemacht habe.


    Was denkt ihr von der ganzen Sache? Ich fühle mich leicht überfordert, da mir wahrscheinlich in den nächsten Tagen dann die Stelle zugesagt wird...


    Viele Grüße

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